Nissan Murano Test – Amerikanische Qualitäten mit europäischem Verbrauch

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Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten erblickt man sie noch zuhauf – große SUVs, die in kaum eine Einfahrt passen. Dort wo es noch zum guten Ton gehört und auch einen gewissen Charme ausstrahlt, einen hohen zweistelligen Verbrauch auf der Uhr zu sehen, werden jene immer weniger. Die Zeichen der Zeit stehen nämlich schon länger auf Downsizing, was Nissan auch erkannt hat. So kommt der Nissan Murano seit 2008 (später in der Modellpflege in 2010) auch mit einem sparsamen Diesel-Aggregat daher. Doch was macht den größten SUV aus dem Hause Nissan aus?

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Designmerkmale

Selten schafft es ein SUV sehr groß und dabei von außen doch so unscheinbar zu wirken. Trotz des bulligen Kühlergrills und der Dachreiling, die von chrom nur so strotzen, bleibt der Murano ein echter Nissan. Die Ähnlichkeiten zur SUV-Familie aus eigenem Hause mit dem Qashqai und Juke und zum Luxus-Derivat Infiniti sind verblüffend. Und spätestens an der Heckpartie wird klar, welches Fahrzeug vor uns steht: es handelt sich bei dem Murano keinesfalls um einen Geländewagen, auch wenn es der Difussor mit den beiden Auspuffenden rechts und links zunächst vermuten lässt. Die typischen Identifikationsmerkmale wie die Plastikschürzen an den Radkästen fehlen gänzlich. Doch das gerät schnell in Vergessenheit, wenn man erstmal Platz nimmt. Es ist schon länger her, dass ich in einem so gemütlichen Gestühl in einem SUV saß. Hier hat man noch das Gefühl, alles im Blick zu haben, ob die Bedieneinheiten, die Straße oder einfach nur seine Passagiere. Und wenn man von der übermäßigen Größe doch überwältigt sein sollte, hilft die Frontkamera, die im rechten Außenspiegel sitzt.

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Platzprobleme gehören in diesem Auto der Vergangenheit an, denn es wäre wohl nicht untertrieben, wenn man dieses Auto als „geräumig“ bezeichnen würde. Im Fond nehmen ohne Probleme zwei Erwachsene und ein Kind ihren Platz ein – und nutzen auf Wunsch die Sitzheizung. Auch auf den vorderen Sitzen fühlt man sich schnell als Kapitän seines Dreamliners – nicht nur durch das große Lenkrad und die mannigfaltigen Bedienelemente. Diese sind in der Mittelkonsole untergebracht und für den Fahrer und Beifahrer gut zu erreichen; teilweise beschleicht jedoch das Gefühl von billigen Materialien. Dennoch lässt die Mittelkonsole genug Platz zwischen den vorderen Passagieren, sodass keine Platzangst aufkommt. Und auch an Ablagen mangelt es hier nicht: eine Sonnenbrille, das iPhone und das Portemonnaie sind zügig untergebracht – nur bei größeren Flaschen wird es schnell eng in den Türablagen.

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Der Kofferraum ist mit 402 Litern ein Riese seiner Klasse. Wenn das noch nicht reicht, können die hinteren Sitze runtergeklappt werden und es offenbart sich eine Fläche, die einer Präsidenten-Suite gleicht. Hier erfolgt sogar Hochklappen der Sitze auf Wunsch elektrisch. Genau wie Öffnen und Schließen des Kofferraumdeckels.

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Infotainment

Loben möchte ich das Infotainment-System, das blendfrei daherkommt. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung durch das große Panoramadach, lässt es sich wunderbar ablesen. Ablesen kann man sogar die Musiktitel, obwohl sie via Bluetooth mit einem iPhone 5 via Spotify-Stream daherkommen. Das schaffen aktuell nur sehr wenige Autos. Sobald die Musik über die kraftvolle Bose-Soundanlage mit 11 Lautsprechern läuft, widmen wir uns auch schon der Navigation. Diese hat eine zweispaltige Darstellung, die schon auf den ersten Blick verständlich wirkt. Lediglich das erste Einstellen der Destination benötigt einen kurzen Augenblick der Eingewöhnungszeit, bis es losgehen kann.

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Auf dem 7″-Touchpanel, der das Herzstück des Infotainments ist, wird das Bild der beiden Kameras übertragen. Hier fällt der tolle Kontrast positiv auf. Auch bei schlechten Lichtverhätlnissen lässt sich schnell erahnen, wie groß die Parklücke ist. Manchmal könnte eine Einparkhilfe (PDC) dennoch ganz nützlich sein, die leider weder vorne noch hinten vorhanden ist.

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Fahreindruck

Knapp zwei Tonnen Leergewicht wollen gezügelt werden. Durch die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung funktioniert das auch erstaunlich gut. So ist das Lenkrad bei kleineren Geschwindigkeiten sehr leichtgängig und wird mit zunehmender Geschwindigkeit straffer. Damit benötigt man für Fahrmanöver in der Stadt weniger Anstrengung und kann sich auf der Autobahn noch genauer auf die Spurwechsel konzentrieren. Was ist das Revier des Murano? Eindeutig die Autobahn und Landstraße, denn in der Stadt fällt das Einparken bedingt durch die Maße nicht gerade einfach. Auf den Schnellstraßen kann er schon eher seine Trümpfe ausspielen: der geringe Verbrauch. Dieser lag im Test bei 9,1 Litern kombiniert, was ein wirklich toller Wert ist für einen SUV. Schön ist auch die geringe Abweichung vom NEFZ-Wert von nur einem Liter – trotz hohem Stadt-Anteil.

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Das 2,5 dCi Diesel-Aggregat mit Turbolader ist in Verbindung mit der 6-Gang-Automatik äußerst kultiviert und in meinen Augen auch sehr laufruhig bis 3.500 U/min. Will man etwas schneller unterwegs sein, werden die Wind- und Abrollgeräusche trotz guter Dämmung laut; leider ist auch der Selbstzünder häufig nicht zu überhören. Doch eigentlich verleitet der Murano gar nicht zum Rasen: er ist ein Cruiser und möchte auf einer entspannten Reisegeschwindigkeit gehalten werden. Dank der hohen Sitzposition, hat der Fahrer stets den Überblick über das gesamte Verkehrsgeschehen und kann bei Bedarf zügig reagieren. Überholmanöver? Sind mit dem Auto möglich, jedoch gibt der 190PS-Motor dem Fahrer stets zu wissen, das knapp zwei Tonnen bewegt werden. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle die gute Spurtreue, da ich mir in keinem Moment um die Stabilität Sorgen machen musste.

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Zielgruppe

Was ist die Zielgruppe vom Nissan Murano? Der SUV spricht vor allem Familien an, die ein luxuriöses und geräumiges Auto wollen, ohne auf eine hohe Sitzposition verzichten zu müssen. Durch die reichhaltige Serienausstattung ist er nicht nur beim Neuwagenkauf eine Empfehlung wert, denn die meisten Muranos werden gebraucht mit einer Executive-Ausstattung und einem 2,5 dCi-Motor gehandelt. Das sorgt für einen guten Wiederverkaufswert und bietet Luxus für kleines Geld.

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Fazit

Der Nissan Murano ist ein Exot. Bedingt durch seine Abmaße ist er nicht jedermanns Sache, obwohl man ihn trotz fehlendem PDC in einigermaßen große Parklücken eingeparkt bekommt. Die verwendeten Materialien überraschen und enttäuschen zugleich: auf der einen Seite freut man sich über tolle Features wie die beiden Kameras und elektrische Bedienelemente für Kofferraum und Sitze, während auf der anderen Seite günstige Materialien für jene Schalter verwendet werden. Für rund 50.000€ bekommt man jedoch ähnliche Technik geboten wie bei den teureren SUVs aus Deutschland. Wer ein geräumiges Auto mit einem kleinen Verbrauch sucht und bereit ist, kleine Abstriche zu machen, der ist mit dem Murano sehr gut bedient. (mb/ncz)

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Der Nissan Murano bei Kollegen – ihre Erfahrungen gibt es nachfolgend:

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Bilder: Mikhail Bievetskiy / Canon 5D Mark III mit 24-70 ƒ/2.8

Nissan Murano Datenblatt

Hubraum: 2488 ccm
Maximale Leistung (PS): 190 PS / 4000 U/min
Maximales Drehmoment in Nm: 450 Nm / 2.000 U/min
Maße (LxBxH in m): 4,86 x 1,88 x 1,72
Leergewicht: 1950 kg
Höchstgeschwindigkeit: 196 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,5 Sekunden
Kraftstoffverbrauch kombiniert laut NEFZ: 8l/100km

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