Bentley Continental GTC Test – Majestätisch über die Straßen

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Selbst für einen Automobilmagazin, der schon einige Testwagen gesehen hat, ist es eine große Ehre, ein Exemplar der britischen Luxusmarke testen zu dürfen. Umso mehr freuen wir uns, Euch heute den 2013 Bentley Continental GTC in seiner ganzen Pracht präsentieren zu dürfen.

 

Bentley steht in einer langen Tradition von Automobilen höchster Güte. Das 1919 von Walter Owen Bentley gegründete Unternehmen befand sich lange Zeit im Besitz von Rolls Royce, bevor es 1998 von Volkswagen gekauft wurde.

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In der Zeitspanne der Rolls Royce-Zugehörigkeit wurden die sportlichen Modelle des Verbundes stets als Bentley präsentiert – während sich Rolls Royce auf die Limousinen konzentrierte. Das Erbe der sportlichen Vergangenheit, die übrigens auch große Erfolge im Motorsport, unter anderem beim berühmten Rennen von Le Mans, feiern durfte, kann nun in Perfektion im Continental GTC bewundert werden.

GTC, diese Buchstaben stehen für Gran Tourismo Cabriolet. Und natürlich ist der Name Programm, und so findet sich auf unserem Testwagen kein mit dem Chassis verbundenes Dach, sondern ein Stoffverdeck. In Verbindung mit einer mehr als ordentlichen Motorisierung ergibt sich ein Gesamtpaket, das selbst den höchsten Ansprüchen genügt.

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Exterieur

Während andere Marken wie Porsche, Mercedes und Audi Neugier hervorrufen mögen, verschafft dieser Bentley Aufmerksamkeit. Passanten bleiben stehen, gehen um das Fahrzeug herum und versuchen einen Blick in den Innenraum zu erhaschen.

Selbstverständlich kommt dieses Interesse nicht von irgend her, der Bentley unterscheidet sich optisch deutlich von anderen Automobilen, die wesentlich häufiger auf Deutschlands Straßen zu beobachten sind.

Die schiere Länge des GTC, die sportliche Cabrio-Form und der große, beinahe übermächtige Kühlergrill geben dem Bentley einen unverwechselbaren Touch, der alle Blicke auf sich zieht. Die Front wird absolut vom – bereits angesprochenen – riesigen, schwarzen Kühlergrill dominiert.

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Während andere Hersteller verschiedenste Designtricks und-kniffe anwenden müssen, um ihr Fahrzeug interessanter zu gestalten, braucht Bentley am Bug nicht viel mehr als die Belüftung und seitlich nebeneinander positionierte Xenon-Scheinwerfer. Dazu kommen noch große, tief positionierte Lufteinlässe und das Firmenemblem auf der Motorhaube – und fertig ist der unverwechselbare Look.

Ob man bei dieser Front von Understatement sprechen kann, ist objektiv schwer zu beurteilen, da der perfekte Ausgleich zwischen schlichtem, exklusiven Design und dem absoluten Blickfang gelungen ist.

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Bevor wir Seitenlinie und Felgen des GTC weiter betrachtet, verlieren wir doch noch ein Wort zur Farbe unseres Testwagens. Das“Kingfisher“- Blau trifft zwar recht gut die Farbe unseres Magazin-Logos und verstärkt den Blickfang-Effekt des Bentley noch einmal, ist aber auf der anderen Seite in der Kategorie „Geschmackssache“ zu verbuchen. Es bleibt wohlzu vermuten, dass viele Kunden sich für eine klassischere Farbe entscheiden.

Auch von der Seite betrachtet bleibt Bentley der Designsprache treu. Klassische, sehr elegant umgesetzt Formen, Schnörkellosigkeit und eine klare Linienführung verleiht dem Continental die erwünschte Souveränität.

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Wären da nicht die schwarzen, bissigen Felgen – man könnte glatt auf die Idee kommen, es handele sich hierbei um ein reines Luxus-Cabrio und nicht auch um einen echten Sportler.

Beim Heck des GTC haben haben sich die Designer keinen – wie bei vielen Fahrzeugen gerne mal der Fall – Ausrutscher erlaubt. Zwar sorgen die markanten Auspuffrohre, derer sich gleich vier am GTC finden lassen, unmissverständlich für den sportlichen Aha-Effekt, doch darüber hinaus gibt es keine bösen Überraschungen. Die Endrohre sind darüber hinaus optisch links und rechts des Fahrzeugs zusammengefasst und verschmelzen zur Form des Zeichens für die Unendlichkeit.

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Die Heckklappe ist leicht abgesetzt und wird in ihrer Form durch eine Aussparung für das Kennzeichen in Szene gesetzt. Der Kofferraum des GTC ist sicherlich für einen Wochenendtrip ausreichend; enger wird es nur, wenn das Windschott verstaut wird.

Einen eher außergewöhnlichen Anblick stellen die Rücklichter des Continental dar. Diese bestehen aus je zwei  übereinander positionierten Ovalen, die zwar einen schlichten, wenn gleich auch interessanten und andersartigen Eindruck hinterlassen.

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Schlussendlich kann man Bentley für die äußere Form des Continental GTC nur ein großes Lob aussprechen. Ohne Allüren oder den tiefen Griff in die Trickkiste der designtechnischen Besonderheiten wurde ein Automobil auf die Räder gestellt, dass mit einer Gelassenheit auffällt, die ihresgleichen sucht.

Interieur

Die Qualitäten des Innenraums schließen nahtlos an das exklusive Äußere an. Sowohl in Sachen Materialauswahl als auch bei der Verarbeitungsqualität lässt sich Bentley nicht lumpen und spendiert dem GTC einen ausgesprochen luxuriösen Innenraum.

Darüber hinaus stellt die Kooperation mit namhaften Herstellern wie Breitling und dem Audihersteller naim schon fast eine Selbstverständlichkeit dar, die nichtsdestotrotz den Gesamteindruck noch einmal aufwertet.

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Auch die Bestuhlung des Continental spielt in der absoluten Oberklasse, perfekte Verarbeitungsqualität und Ziernähte in Exterieufarbe verwandeln die Sitze ebenso in ein echtes Highlight wie der gute Spagat zwischen Komfort und Sport-Tauglichkeit. Für Ersteren sorgt nicht zuletzt die eingebaute Massagefunktion, die den Fahrer in den Sitzen sanft durchknetet. Einen optischen Akzent setzt das in Wagenfarbe eingestickte Bentley-Logo in den Kopfstützen. Aus den darunter positionierten Lüftungsschlitzen strömt auf Wunsch eine warme Brise – optimal um den cabriobedingten Luftzügen entgegenzuwirken.

Selbstverständlich müssen in diesem Zuge auch die Gurtbringer des Continental betont werden. Diese machen ein unbequemes und anstrengendes Recken nach dem Sicherheitsgurt überflüssig und beinhalten zudem noch einen integrierten Gurtstraffer, der den Fahrer auch bei einem wilden Ritt ans Chassis bindet.

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So wunderbar das vordere Gestühl auch gelungen ist, auf den Rücksitzen möchte wohl kein vernünftiger Mensch platz nehmen. Doch wer will das in diesem Bentley auch schon?

Hat man erst einmal Platz genommen, wird das ganze Ausmaß des angebotenen Luxus klar: Lederbespannte Amaturen, feinste Materialen und ein klares Design ohne verwirrende Horden von Knöpfen. Gerade das Fehlen einer Schalter- und Knöpfchenarmada betont die Exklusivität des Fahrzeugs – und das, obwohl eigentlich jedes Fahrzeug eine aufgeräumte Konsolen vorzuweisen haben sollte.

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Einen Hauch Verspieltheit verspürt, wer sich die Belüftungssteuerung näher besieht. Statt schnöde Drehregler zu verbauen, wird die Intensität des Luftstroms über einen Hebel bedient, der entweder hingedrückt oder herausgezogen werden kann.

Der Bentley trägt das Zündschloss – wie die Fahrzeuge der Firma Porsche – auf der linken Seite. Historisch rührt dieser Umstand wohl aus dem Motorsport her, beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, bei dem die Fahrer anfangs noch erst zu ihren Wagen rennen mussten, konnte so mit der linken Hand gezündet und mit der rechten Hand der Gang eingelegt werden.

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Sportlich bleibt der Bentley auch bei dem griffigen und angenehmen Leder-Multifunktionslenkrad, das erfreulicherweise in klassischem Design und mit großem Bentley-Logo daherkommt. Natürlich dürfen auch die Schaltwippen, mit denen die acht Gänge der Automatik aus dem Hause ZF Friedrichshafen nicht fehle. Diese sind allerdings nicht wie sonst üblich am Lenkrad, sondern fest angebracht.

Die Mittelkonsole des erstrahlt im exklusiven Edelholz-Design und wird von dem qualitativ hochwertigen Gangwahlhebel dominiert, der zum großen Teil aus Metall gefertigt ist und somit einen stabilen und souveränen Eindruck macht. Die Becherhalter in der Mittelkonsole bieten übrigens nicht nur einen festen Stand für etwaige Getränke, sondern wärmen bzw. kühlen diese auf Wunsch auch noch.

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Über der Mittelksonsole thront, noch über dem großem Touchscreen, ein weiteres Highlight des Bentley. Aus der schon angesprochenen Kooperation mit Breitling geht eine zentral positionierte Analoguhr hervor, die sich schnell als absoluter Blickfang herausstellt. Jener Touchscreen samt Systemführung sind sehr einfach gehalten und stechen nicht wirklich heraus, wenn man sich die Konzerntöchter Volkswagen und Audi anschaut. Hier muss fairerweise erwähnt werden, dass Features wie TV-Empfang (nur im Stand möglich) zwar komfortabel sind, aber den Wagen dadurch nur abrunden.

Schick, edel und hochwertig – der Innenraum des Bentley gefällt uns ausgesprochen gut und lässt keinen Wunsch offen.

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Fahreindruck

Noch nie war Downsizing so wunderbar. Natürlich kann man auch die W12 Variante fahren, wie es unter anderem zwei Kollegen getan haben. Um ehrlich zu sein haben wir im Test jedoch nichts wirklich vermisst. Ein unglaublich laufruhiges Aggregat verrichtete leise seinen Dienst und wurde binnen eines Wimpernschlages zum britischen Tiger, wie wir bereits hier im ausführlichen Fahreindruck schrieben.

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Kein Auto zeigte sich als Konkurrenz auf der Straße, obgleich dieses Auto rund 2,5 Tonnen wiegt. Dieses Gewicht lässt sich nicht zuletzt durch den Allrad-Antrieb und der Luftfederung in jeder Situation sauber kontrollieren. Kombiniert mit der oben angesprochenen Acht-Gang-Automatik wirkt der Fahrer entkoppelt von all dem Stress auf den Straßen. So wird jede Besorgung zur wahren Freude – ob gerade im Stau oder auf der linken Spur der Autobahn.

Fazit

Der Bentley Continental GTC hat in unserem Test genau das bewiesen, was wir bei einem Fahrzeug ab 161.840 Euro Grundpreis auch nicht anders erwartet hatten: Das Motto „Luxus pur“ wird hier groß geschrieben, gleich dahinter folgen die Attribute Auffälligkeit und Sportlichkeit. So ist es nicht verwunderlich, dass die Aufpreisliste ziemling lang ist; so schlagen beispielsweise Carbon-Keramik-Bremsen mit 12.138 Euro, das Soundsystem „Naim for Bentley“ mit 6.390 Euro und der Fernsehempfang mit 1035 Euro zu Buche. Wer sein Fahrzeug gerne matt lackiert haben möchte zahlt 23.925 Euro dafür.

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An allen Ecken und Enden kann man das Bestreben der Designer förmlich spüren, ein ganz besonderes Auto auf die Räder zu stellen. Die Detailverliebtheit mit der dieser Bentley gestaltet wurde drückt sich auch darin aus, dass auf Designexperimente verzichtet wurde oder viel mehr verzichtet werden konnte. Dieser Bentley schreit keines falls „Nehmt mich wahr, nehmt mich wahr!“, sondern besticht durch Understatement, auch wenn an dieser Stelle gerne dahingestellt sein darf, ob ein Bentley wirklich als Understatement durchgeht.

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Der GTC versprüht den gewissen Charme eines Lebensgefühls, das ebenso gewaltig und pompös ist, wie der für Normalbürger unerschwingliche Kaufpreis des Bentley. Doch genau das macht ja den Reiz eines Luxusautos aus – ein solches Fahrzeug in dem Wissen zu bewegen, dass nur sehr wenige Menschen dieses Vergnügen teilen dürfen.

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Bilder: Mikhail Bievetskiy / Canon 5D Mark III / 24-70 ƒ/2.8

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