Honda Accord Tourer Type S Test – Kombi mit Power

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Sportliche Kombis stehen hoch im Kurs, ob aus Audis RS-Schmiede oder als Shooting Brake aus dem Hause Mercedes. Da kann sich Honda natürlich nicht lumpen lassen und verpasst dem Honda Accourd Tourer Type S ein Paar extra-PS, die aus der Familienkutsche ein wenig Spaß herauskitzeln sollen.

Ob der Spagat einem primär praktischen Fahrzeug das gewisse sportliche Etwas zu verpassen gelungen ist, nehmen wir für Euch nun unter die Lupe.

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Exterieur

Klar, wenn viel reinpassen soll, kann ein Fahrzeug seine Kombi-Form nicht verleugnen.

Dieser Umstand limitiert zwar in den Möglichkeiten, macht es den Honda-Designern aber anscheinend nicht unmöglich, dem Accord ein ansprechendes Äußeres auf den Leib zu schneidern.

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Die Front des Tourers lässt erahnen, dass hier nicht die biederste Version vor dem Betrachtet steht. Die beiden Scheinwerfer lang gezogenen Scheinwerfer nehmen einen Kühlergrill in ihre Mitte, der  mit zwei waagerechten Chromleisten und zentral positioniertem Honda-Logo recht puristisch daherkommt.

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In Kombination mit der Breite des Accord ergibt sich ein bulliges, wenn auch unspektakuläres Bild, außergewöhnliche Designelemente sucht man bei diesem Tourer vergeblich. Einzig der recht tief gezogenen Frontspoiler mit dem nach vorne eckig herausgezogenen Form – das zur Zeit bei verschiedensten Herstellern schwer in Mode zu sein scheint – versprüht einen Hauch von Sportlichkeit.

Die Seitenlinie trifft die Shooting-Brake Form nicht ganz, dafür streckt der Accourd sein Heck nicht weit genug über die Achse hinaus auf die Straße. Trotzdem lassen sich gewisse Ähnlichkeiten zum Modell aus dem Hause Mercedes erkennen – was dem Honda übrigens recht gut tut.

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Gerade der überaus markante Schwellerbereich mit optisch erstaunlich großem Absatz und die Felgen im Doppelspeichen-Design setzten gezielte Akzente, ohne jedoch die Kombi-Atmosphäre gänzlich durchbrechen zu können.

Das Dach ist leicht abfallend und hat bereits Dachgepäckträger montiert – praktisch, wenn Fahrräder oder etwas zusätzliches Gepäck transportiert werden sollen.

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Das Heck des Accord wird optisch von den riesigen Rückleuchten dominiert. Diese verteilen sich auf Seite und Heckklappe und lassen das Heck breiter, wenngleich auch ein wenig unförmig erscheinen. Hier hätten die Designer ruhig etwas mehr mit dem großen, designtechnisch vernachlässigten Bereich unter den Scheinwerfern anfangen können. Ebenso hätte dem Accord zumindest ein Endrohr gut getan. Bei 180 PS wären eigentlich sogar zwei Endrohre zu rechtfertigen gewesen und hätten dem Tourer zumindest im Abgang ein wenig Biss verliehen.

Der Kofferraum ist ein Highlight des Honda. Er bietet mit rund 475 Litern jede Menge Platz für Koffern, den Großeinkauf oder den neuen Flatscreen, der sicher nach Hause transportiert werden will.

Klappt man die Rückbank um, ergeben sich rund 1.250 Liter verfügbarer Stauraum. Besonderer Clou: Ein seperates Fach unter dem Ladeboden bietet noch einmal ca. 70 Litern Fracht Platz.

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Insgesamt macht der Honda einen unaufgeregten, auch etwas biederen Eindruck. Die sportliche Motorisierung lässt sich kaum erahnen, was andererseits die Möglichkeit bietet, den ein oder anderen Verkehrsteilnehmer, der eine ganz bestimmte Meinung von Kombis hat, überraschend stehenzulassen.

Interieur

Ein Manko fällt leider gleich beim Einstieg auf. Das Gestühl ist aus einer Kombination aus Leder gefertigt – und … Teppich. Leider genau die Art Teppich für Sitze, von denen man sich erhofft, dass sie mit der letzten Schuldbus-Generation endgültig verschrottet wurden.

Zu allem Überfluss war wohl noch ein wenig des unschönen Materials übrig, sodass die Türinnenverkleidung zum Teil ebenfalls aus Teppich besteht. Hier hätte man sicherlich zu hochwertigerem Material greifen können.

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Ärgerlich ist diese Materialwahl vor allem in Hinblick auf den eigentlichen Komfort der Sitze – bequeme Sitzposition, guter Seitenhalt, für die Langstrecke geeignet.

Der Rest des Innenraums hingegen macht einen recht guten Eindruck. Auch wenn keine absolut hochwertigen Materialien verbaut wurden, so sind auch keine weiteren Entgleisungen festzustellen. Die Verarbeitung ist auf einem ordentlichen Niveau, wenn auch nicht überragend.

Die Mittelkonsole kann man leider als nicht wirklich aufgeräumt beschreiben. Eine Vielzahl an Knöpfen und ein hervorstechender, joystickartiger Regler zur Bedienung des Infotainments machen das Bedienkonzept nicht unbedingt zu einer Stärke des Accord.

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Auch das Multifunktionslenkrad ist – wenn auch sehr angenehm anzufassen – ein wenig überladen. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Das Platzangebot im Fond ist, wie man es bei einem Kombi auch erwarten darf, ziemlich gut. Ein Mensch von 1,90 Metern Körpergröße findet bequem Platz und braucht sich auch auf der Langstrecke keine Sorgen um den physiologischen Zustand zu machen.

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Erstaunlich: Hinten lassen sich die Fenster komplett herunterlassen, bei vielen Herstellern ist bei rund zwei Dritteln Schluss. Damit die Kids trotzdem nicht in Gefahr geraten, besitzen die elektronischen Fensterheber einen Einklemmschutz.

Infotainment

Herzstück des Infotainmentsystems ist ein tief in die Mittelkonsole eingelassenes Display. Durch die Position ist das Display zwar besser ablesbar, gleichzeitig befindet sich aber auch ein großer Abstand zwischen Display und Fahrer. Im Gebrauch stellt sich dieser Umstand jedoch nur selten als Problem heraus.

Schade ist allerdings, dass Honda keinen Touchscreen verbaut. Die Bedienung erfolgt daher zum größten Teil über den schon angesprochen Regler.

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Der obere Teil ist ein 4-Wege-Joystick, den unteren Teil kann man drehen – ach und draufdrücken kann man natürlich auch noch. Für viele Funktionen braucht man darüber hinaus auch noch die umliegenden Tasten. Insgesamt ein Bedienkonzept, das nicht ganz überzeugen kann.

Die Bedienoberfläche des Multimediasystems ist in weiten Teilen gut zu bedienen, nur bei einigen wenigen Funktionen dauert die Einarbeitung etwas länger.

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Dafür kann über USB problemlos das Smartphone angeschlossen werden. Erklingt die Musik, muss man sich keineswegs die Ohren zuhalten – der Sound geht vollkommen in Ordnung, was wohl auch an der Premium-Variante des Soundsystem liegt, dass sich in unserem Testwagen wiederfindet.

Motor und Dynamik

Für den eingangs erwähnten sportlichen Einschlag sorgt der aufgeladene 2,2 Liter Common-Rail-Diesel, der 180 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 380 Nm besitzt.

In unserem Test zog das Aggregat durchaus gut durch – so es denn auf Touren gebracht wurde. Im unteren Drehzahlbereich hat der Motor seine liebe Mühe, die Leistung zu entwickeln. Ab 2.500 Touren zeigt der Motor dank Turbo dann allerdings, wie viele Pferdchen in ihm stecken.

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Der Tourer erreicht eine respektable Höchstgeschwindigkeit von 217 km/h, von 0 auf 100 geht es in 8,7 Sekunden.

Wer nicht nur die Sportlichkeit im Blick hat, sondern zwischendurch auch den Verbrauch im Blick hat, bleibt wohl zwiespältig zurück. Der Motor lässt sich auf der einen Seite schön niedertourig fahren, ohne zu unruhig zu werden. Bei Tempo 50 ist außerdem der 4. der 6 Gänge die optimale Wahl.

Erfreulich ist der Verbrauch von gerade mal 5,9 Litern. Dieser liegt nur minimal über der Herstellerangabe von 5,7 l/100 km. Verwunderlich ist die Gang-Übersetzung bei Tempo 30: Der 2. Gang dreht recht hoch, der 3. ist aber auch nicht das Optimium. Schade, dass die Übersetzung nicht auf eine so typische Geschwindigkeit abgestimmt ist; wir vermuten jedoch, dass sich das mit dem Civic Tourer im Facelift verändern wird, der im September auf der IAA steht.

Gut gefällt uns hingegen die Gangwahlempfehlung – diese quetscht sich nicht wie bei anderen Herstellern verschämt in eine Ecke, sondern ist zentral und gut sichtbar auf dem Drehzahlmesser positioniert.

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Das Getriebe allgemein kann allerdings überzeugen. Die Gänge lassen sich weich und geschmeidig wechseln, auch wenn der Schaltknüppel etwas ergonomischer sein könnte. Die Kupplung ist komfortabel abgestimmt, auch härteres Einkuppeln führt nur selten zu unschönen Rucklern.

Auch bei voller Fahrt macht der Accord eine gute Figur – er liegt gut in der Kurve, was nicht zuletzt auf das Fahrwerk zurückzuführen ist, das einen guten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort darstellt.

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Fazit

Der Honda Accord Tourer Type S macht in unserem Test insgesamt eine gute, wenn auch keine sehr gute Figur.

Für den Einstiegspreis für die 180 PS-Motorisierung von 37.830 Euro bekommt der Käufer ein ordentliches Nutzfahrzeug, das den Preis hauptsächlich durch die Motorisierung rechtfertigen kann.

Die Familientauglichkeit des Tourer ist auf alle Fälle gegeben, ein großer Kofferraum und geräumiger Fond lassen daran kein Zweifel. Netter Bonus ist, dass der Vater auch für seinen sportlichen Gasfuß die richtige Wahl trifft.

Mehr zu dem Auto gibt es bei Motoreportautophorie, bycan, passiondriving und rad-ab.

Bilder: Mikhail Bievetskiy / Canon 5D Mark III / 24-70  ƒ2.8

2 thoughts on “Honda Accord Tourer Type S Test – Kombi mit Power

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