Bentley New Flying Spur Test – Im Luxushimmel

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Der Bentley New Flying Spur steht ganz in der Tradition sportlicher Luxusfahrzeuge aus dem Hause Bentley. Er vereint absolute Power mit der Gewissheit, ein Automobil höchster Güte und feinster Ausstattung vor sich zu haben.

Das 1919 von Walter Owen Bentley gegründete Imperium besann sich – zuerst im Besitz von Rolls Royce, später in den Händen der Volkswagen AG – stets auf seine tief verwurzelte DNA und liefert sportliche Luxusfahrzeuge an die betuchte Kundschaft.

Exterieur – Elegant mit Understatement-Faktor

Im Straßenbild sticht ein Bentley immer heraus – und das nicht nur wegen des Grundpreises von 161.000€ bei dem von uns getesteten Modell Flying Spur.

Die Blicke der Passanten sollten diesem Fahrzeug so auf alle Fälle sicher sein, wäre da nicht die Tatsache, dass Bentley mit dem Flying Spur den Luxuskern mit einem Hauch Understatement würzt.

Das Äußere lässt zwar unmissverständlich erkennen, dass es sich hier um eine gehobene Fahrzeugklasse handelt, gleichzeitig hält sich der Fliegende Sporn aber doch optisch ein wenig zurück – ganz der vornehme Brite also.

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Am weitesten entfernt vom tatsächlichen Einfluss der Zurückhaltung ist die Front des Bentleys. Wie auch schon  bei dem von uns getesteten Continental GTC erwartet den Betrachter ein Traum in Chrom.

Der Kühlergrill besteht aus einer großen, in der Mitte optisch geteilten Wabenform, die keinen Zweifel daran lässt, wer hier auf der Straße die Nase vorn hat. Darüber thront nur noch das Bentley-Logo, darunter folgen Nummernschild und ein weiterer, großer Lufteinlass.

Das Gesamtbild der Frontpartie wird ergänzt durch die seitlich des Kühlergrills positionierten Bi-Xenon-Scheinwerfer. Die in den Scheinwerfern kreisförmig angeordneten LED-Lampen verleihen dem Flying Spur besonders in der Nacht einen überzeugenden Auftritt.

Am Bug hinterlässt der Bentley nun also doch einen pompösen, mächtigen und gar sportlichen Eindruck, der sich gut in das Gesamtbild des Fahrzeugs einfügt und Vorausfahrenden klar zu verstehen gibt, dass hier ein ganz besonderes Automobil darauf wartet davonzuziehen.

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Die Seitenlinie des Bentley besticht durch ihre klaren Linien, die langgestreckte Form und die 21 Zoll großen, glänzenden Felgen. Hier beginnt das Understatement – denn auf außergewöhnliche Formen oder eine aggressive Optik wird bewusst verzichtet. Gleichzeitig erzeugt die schiere Länge von knapp 5,30 Metern das Flair einer langgestreckten Luxuslimousine. Ganz ohne markante Anhaltspunkte ging es dann aber wohl doch nicht und so setzen die Designer das „Bentley-B“ hinter die vorderen Radkästen. Diese ziehen eine elegante Linie über den vorderen bis zum hinteren Türgriff.

Das Heck des Flying Spur ähnelt dem des Continental GTC, auch wenn es insgesamt ein wenig schärfer gezeichnet ist als das des Cabrios. Gleichwohl erinnern die schmalen, ovalen Rückleuchten sowohl an den GTC als auch an die beiden Endrohre, die fast exakt die gleiche Form vorweisen können.

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Die Breite des Hecks wird durch eine Stufe zu beiden Seiten des Hecks betont, die sich hinter den Türen stetig verbreitert und die Breite der Heckklappe auf den Raum zwischen den Heckscheinwerfern begrenzt. Hierdurch entsteht eine ungewöhnliche, wenn auch äußerst reizvolle Heckform, die die individualistischen Ansprüche des Bentley unterstreicht.

Der Kofferraum des Bentley fasst übrigens 442 Liter und damit genug Gepäck, um stilvoll auf Reisen zu gehen. Neben zwei Kabinentrolleys (im Bild: TUMI Ducati Evoluzione) bleibt ausreichend Platz für kleinere Einkäufe und Souvenirs.

Das Äußere des Bentley lässt kaum Wünsche offen, Eleganz ist an der Tagesordnung. Die Sportlichkeit kommt dabei schon fast schon ein wenig zu kurz, auch wenn es, wie zum Beispiel den geschickt designten Diffusor am Heck, einige Anzeichen auf die leistungsverwöhnten Gene des Flying Spur gibt.

Interieur – Von Allem nur das Beste

Klar, auch ein Mittelklassewagen kann mit einigen Ausstattungsoptionen zu einem kleinen Hingucker umfunktioniert werden – in seiner Klasse, wohlgemerkt. Der Bentley hingegen spielt gleich in einer anderen Liga.

Die Auswahl feinster Materialien, die geschickte Anordnung exklusiver Elemente und das Bewusstsein des Fahrers, in etwas ganz Besonderem zu sitzen machen das Gesamtpaket des Innenraums aus. Wohin das Auge auch reicht, die Designer erlauben sich keine Blöße.

Auch wenn manch einer argumentieren mag, dass der großflächige Einsatz von Klavierlack unvermeidlich zu unschönen Fingerabdrücken führt, so halten wir entgegen, dass sich nach Fahrtende ja auch das Personal um den optischen Zustand des Fahrzeugs kümmern kann. Womit der Unterstatement-Faktor natürlich die unvermeidlichen ersten, tiefen Risse bekommt.

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Ein anderes Material zieht hingegen keine Fingerabdrücke auf sich. Bei dem Einsatz von Leder haben sich die Gestalter des Innenraums wirklich nicht lumpen lassen und verwenden das edle Material an fast allen nur möglichen Stellen. Dadurch erzeugt der Innenraum des Bentley eine geradezu gemütliche Atmosphäre, zumal das weiche Leder, das in unserem Testfahrzeug hauptsächlich in den Farben Weiß und Schwarz zum Einsatz kam, sich noch einmal positiv auf die Geräuschkulisse im Inneren bemerkbar macht.

Letztere ist eines der großen Argumente für den vornehmen Briten. Sobald sich die Fahrzeugtüren schließen, erwartet die Insassen eine Atmosphäre, die an Ruhe und Gelassenheit kaum noch zu überbieten ist. Die Geräuschkulisse reduziert sich auf ein Minimum und genügt hohen Ansprüchen. Dies ändert sich weder im Stadtverkehr noch bei schnellerer Fahrt. Erst ab 200 km/h kann auch der Bentley die gefahrene Geschwindigkeit nicht länger verleugnen und lässt zunehmend Geräusche in den Innenraum.

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Dass der Sitzkomfort auf den vorderen Sitzen wirklich phänomenal ist, gerät beinahe schon zur Randnotiz. Natürlich sind die in 14 Richtungen verstellbaren Sitze eine Erwähnung wert, denn sie bieten dem Fahrer nicht nur sicheren Halt, sondern erlauben mit ihren vielen Einstellmöglichkeiten auch über längere Distanzen eine entspannte Reise.

Außerordentlich wohl kann man sich auch im Fond des Bentley fühlen. Der Flying Spur lädt unwiderstehlich dazu ein nicht zu fahren, sondern gefahren zu werden. Das Platzangebot ist, auch bei normaler Sitzposition der vorderen Mitfahrer, mehr als nur reichlich und lässt jederzeit eine entspannte Sitzposition zu. Dazu sind auch die hinteren Sitze elektrisch verstellbar, sodass die optimale Sitzposition nur wenige Fingerbewegungen weit entfernt ist.

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Um zusätzlichen Komfort zu schaffen befindet sich im Fond selbstverständlich eine eigene „Klimazone“ mit portabler Steuerung und eine ausklappbare Mittelarmlehne.

Weitere gekonnt platzierte Highlights werten den Innenraum nur noch weiter auf – so zum Beispiel die mittig im Armaturenbrett positionierte Breitling-Uhr oder die Lüftungssteuerung, die ähnlich wie eine Orgel über registerähnliche Hebel bedient wird. Auch der Gangwahlhebel ist sowohl optisch als auch haptisch herausstechend.

Ach ja – und das Zündschloss ist natürlich links, sofern der Fahrer es vorzieht, auf  den Einsatz des schlüssellosen Systems zu verzichten.

Infotainment – Rundum-Sorglos-Paket

Geht man mit einem Fahrzeug wie dem Bentley auf Reisen, muss natürlich auch für die nötige Unterhaltung gesorgt sein.

Hier leistet sich der Bentley keine Schwächen, auch wenn ehrlicherweise gesagt werden muss, dass der Vorsprung zur Mittelklasse verwindend gering ist. Gerade durch die Tatsache, dass selbst in Kleinwagen umfangreiche Infotainment-Systeme verbaut werden macht es den Oberklasseherstellern schwierig, noch herauzustechen.

Trotzdem lässt sich Bentley nicht lumpen und legt an den entscheidenden Stellen noch eine Schippe drauf, sodass sich schlussendlich doch ein kleiner Qualitätsunterschied zu kleineren Fahrzeugklassen feststellen lässt.

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Dreh- und Angelpunkt des Infotainments ist der 8 Zoll große Touchscreen, auf dem die meisten Funktionen dargestellt werden. Die Anzeige wird durch einen Multifunktionsbereich zwischen Drehzahlmesser und Tacho ergänzt, auf dem währende der Fahr unter anderem Fahrzeugdaten oder Navigationsanweisungen eingeblendet werden.

In unserem Test gab es an angesprochenem Touchscreen absolut nichts zu beanstanden – er funktionierte reibungslos und alle Funktionen ließen sich gut und schnell bedienen.

Die Menüführung ist durchdacht, besonders durch die unter dem Touchscreen angeordneten Hardware-Buttons lassen sich die wichtigsten Menüpunkte schnell finden. So reicht zum Beispiel für das Starten der Navigation ein Druck auf den Knopf „Nav“ – einfach und schneller geht es kaum. Möchte der Fahrer seinen Blick mal nicht so weit von der Straße abwenden, stehen am Multifunktionslenkrad Möglichkeiten hierzu bereit.

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Das Soundsystem macht, auch durch die neusten Verbindungsmöglichkeiten wie USB und Bluetooth, einen ausgezeichneten Eindruck. Der Klang aus den 8 Lautsprechern, die insgesamt eine Leistung von 1100 Watt erzeugen, ist auf höchstem Niveau und erzeugt ein volles, klares Klangbild.

Ein besonderer Clou im Fond rundet das System ab. In der Verlängerung der Mittelkonsole befindet sich ein kleines, herausnehmbares Gerät mit Touchscreen, mit dem die Chauffierten einige Fahrzeugeinstellungen bedienen können. Besonders die Möglichkeit sich jederzeit live die gefahrene Geschwindigkeit des Fahrzeugs anzeigen zu lassen erweckt wohl auch in manchen Erwachsenen einen gewissen Spieltrieb.

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Motor – Das Biest unter der Haube

Der Kontrast könnte größer nicht sein. So gediegen das Innere und Äußere des Bentleys ist, so heftig dominiert auf Wunsch der Motor des Flying Spur das Fahrzeug. Dabei sind die Übergänge zwischen sanftem, lautlosen Dahingleiten und extremer Beschleunigung nur wenige Zentimeter Gaspedalstellung voneinander entfernt.

Dieser Effekt wird hauptsächlich durch den bärenstarken W12 Bi-Turbomotor des Briten erzeugt. Durch die hohe Anzahl der Zylinder bietet der Motor auch in niedrigen Drehzahlbereichen eine Laufruhe, die seinesgleichen sucht. Unter geringer Belastung ist er im Innenraum absolut unhörbar, erst bei schneller Beschleunigung lässt er sich vernehmen.

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In unserem Test entfaltete der Motor seine Kraft bereits in niedrigen Drehzahlbereichen, auch für zügige Beschleunigungen musste die 8-Gang-Automatik aus dem Hause ZF nur selten herunterschalten, um die geforderte Leistung zu bedienen. Die Vorteile der 12 Zylinder in Verbindung mit einem Hubraum von 6,0 Litern treten an dieser Stellen deutlich zu Tage.

Doch wehe, der doppelt aufgeladene Motor wird per Kickdown abrupt von der Kette gelassen! In diesem Fall entfaltet sich die enorme Kraft der 625 PS genauso schnell wie präzise, 800 Nm, die bereits ab 2.000 Umdrehungen anliegen, beschleunigen den knapp 3 Tonnen schweren Bentley rabiat. Die 100 km/h-Marke fällt nach gerade einmal 4,6 Sekunden, der Vortrieb endet bei 320 km/h. Diese Werte sind für ein Fahrzeug, das ganze 3 Tonnen auf die Waage bringt, ausgezeichnet und unterstreichen die Rolle des Motors im Zusammenspiel von Luxus und Sportlichkeit.

Fahreindruck – Himmlisch

Der Flying Spur schreit geradezu danach sich fahren zu lassen und deswegen beleuchten wir die fahrerischen Eindrücke heute besonders „aus der zweiten Reihe“.

Natürlich ist der Bentley schon alleine durch die bequemen Sitze im Fond dazu prädestiniert, längere Fahrten stilvoll und bequem hinter sich zu bringen. Um den optimalen Reisekomfort zu ermöglichen sind einige Faktoren von hoher Bedeutung:

Das Fahrwerk. Der Bentley besitzt ein luftgefedertes Fahrwerk, das sich sowohl eigenständig den Straßenverhältnissen anpasst als auch vier unterschiedliche Modi zur Auswahl bereithält. Diese reichen von Komfort bis Sport und decken fast alle Wünsche ab. Während es im Sport-Modus durchaus Freude bereitet sich selbst hinter das Steuer zu setzen und ein Paar schnelle Kurven zu fahren, gleitet der Passagier im Komfort-Modus sanft im Fond dahin. Bodenunebenheiten werden sauber geschluckt und so wird auch die Fahrt über weniger gute Straßen nicht zur Belastungsprobe.

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Das Getriebe. Die Automatik aus dem Hause ZF leistet im Briten ganze Arbeit. Sie legt die Gänge bei normaler Fahrt butterweich ein und vermittelt absolute Souveränität. Im Zusammenspiel mit dem W12-Motor, der gut bei niedrigen Drehzahlen gefahren werden kann, ergibt sich ein rundes, stimmiges Bild. Die niedrigen Drehzahlen wirken sich natürlich auch positiv auf die Verbrauchswerte aus. Dass der angegebene Verbrauchswert von  14,7 kombiniert nicht ganz erreicht wird, sollte bei einem Fahrzeug dieser Preisklasse kein großes Problem darstellen.

Zumal die Automatik auch bei zügiger oder gar maximaler Beschleunigung einen guten Job macht. Hier werden die Gangwechsel spürbar abrupter, was dem sportlichen Charakter Rechnung trägt.

Diese Faktoren machen, zusammen mit dem absolut gehobenen Ambiente, die Reise im Bentley Flying Spur zu einer wahren Freude. Wer diese Erfahrung machen durfte, wird sie wohl nicht so schnell wieder vergessen.

Fazit – Luxus ist teuer

Bentley trumpft mit dem Flying Spur definitiv groß auf. An allen Ecken und Enden des Fahrzeugs findet man größtmöglichen Komfort und raffinierte Details, die den Briten in Kombination mit der vorzüglichen Verarbeitung zu einem absoluten automobilen Highlight machen.

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Natürlich kostet derartiger Luxus eine ganze Stange Geld. Der Preis für den Flying Spur beginnt bei 161.000€ in der Grundausstattung und lässt sich mit diversen Extras natürlich noch einmal in die Höhe schrauben.  Unser Testwagen kostete mit Features wie dem Mulliner Driving-Paket, 21 Zöllern, Rückfahrkamera und einigen weiteren Extras schon 178.520€. Ohne Mehrwertsteuer, versteht sich.

Damit ist der Bentley ein Fahrzeug automobiler Träume, das für Viele wohl leider in unerschwinglichen Höhen gehandelt wird. Wer es sich jedoch leisten kann, dem sei empfohlen: Zugreifen! Denn die Mischung aus Luxus und Motorpower macht den Flying Spur zu etwas ganz Besonderem.

Bilder: Mikhail Bievetskiy / Canon EOS 1D-X mit 24-70 ƒ/2.8

Technische Daten

Grundpreis: 161.000€ exkl. MwSt.

Motor: W12

Hubraum: 5998 cm3

Aufladung: Zwei Turbolader

Leistung: 625 PS bei 6.000 Umdrehungen/Minute

Drehmoment: 800 Nm bei 2.000 Umdrehungen/Minute

Tankinhalt: 90 Liter

Beschleunigung 0-100 km/h: 4,6 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h

Verbrauch: innerorts/außerorts/kombiniert: 22,4 / 10,2 / 14,7 Liter

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