Mercedes-Benz B-Klasse Test – Facegelifteter Familienfreund

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Mercedes hat seine B-Klasse schon relativ früh überarbeitet, um sich im Wettbewerb mit dem jüngst lancierten BMW 2er Active Tourer und dem Volkswagen Golf Sportsvan noch besser zu positionieren.

Wir haben ausprobiert, ob es geklappt hat.

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Design – Sanftes Facelift

Im November werden die ersten Modelle der zweiten Generation der B-Klasse bei den Händlern stehen. Die Mercedes-Benz B-Klasse wurde außen wie innen aufgewertet und ist nun mit den Ausstattungslinien “Style”, “Urban” und “AMG Line” bestückbar. Ob es sich dabei um ein Facelift oder um die zweite Generation handelt, ist – wie so häufig – fraglich. Fakt ist, dass sie erhältlich ist.

Obwohl der Forellen-Teich, in dem die B-Klasse schwimmt, dicht besiedelt ist, konnte die B-Klasse in der Vergangenheit recht viel Futter ergatterern. Bildlich gesprochen, denn gemeint sind die Kunden. Mehr als eine Million Mal hat sich die B-Klasse, seit der Markteinführung im Jahre 2005, weltweit verkauft. Damit hat sie sich somit zum echten Bestseller gemausert – besser gesagt geschwommen. Klar ist, die B-Klasse ist neben dem VW Golf Sportsvan einer der dicksten Fische im Teich der Premium-Kompakten. Und erst vor Kurzem hat BMW mit dem 2er Active Tourer einen weiteren, konkurrenzfähigen Raubfisch ins Kompaktklasse-Becken geworfen. Man könnte meinen, Daimler müsse sich fürchten, ob der gierigen Futterneider. Fressfeinde nennt das der Biologe. Sie werden mehr, die Futtermenge bleibt allerdings gleich. Das ist das Problem satter Märkte und hungriger Fische. Hat die B-Klasse das Potential dazu, weiter am Kopf der Nahrungskette zu stehen?

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Mal vorne weg, ein solch elegantes Auto mit einem Fisch zu vergleichen, das gleicht nicht nur in Stuttgart echter Blasphemie. Sowas macht man nicht, deshalb werden wir Buße tun und das neue Gesicht der B-Klasse beschreiben. Klar, auch Autos mögen Komplimente.

Die B-Klasse will Familien anlächeln und durch ihr bezauberndes Antlitz den Weg in deren finanzkräftiges Herz finden. Das spürt man nicht nur, das sieht man direkt. Denn blickt man ihr ins Gesicht, lässt sich der Unterschied zum alten Modell am besten erkennen. Der Stossfänger ist neu gestaltet, die Kühlerverkleidung deutlich gewachsen, besitzt jetzt zwei Chromlamellen. Das Tagfahrlicht ist in die Frontscheinwerfer integriert. Will man seinem neuen Familiengefährt optisch mehr Bedeutung verleihen, wählt man die optionalen LED Scheinwerfer für 1.041 Euro. Damit wird der Stern bei Tag wie bei Nacht optimal beleuchtet und sorgt für mehr Sicherheit.

Auch am Heck wird die Frischzellenkur des Blechs zelebriert. Neuer Heckstossfänger, figurbetontere Linienführung, sowie eine Chromzierleiste. Die B-Klasse schwimmt eben mit auf der chromlinienförmigen Trendwelle; andere Zierfische glitzern schließlich auch. Will man den Familienkönig krönen und dafür sorgen, dass auch Papa gerne mal die Kinder zur Schule fährt, wählt man die Ausstattungsline “AMG Line”. Eine gepimpte Kühlerverkleidung, zwei iridiumsilber lackierte Lamellen, weitere Chromelemente, sowie zweiflutige Auspuffendrohre mit stossfängerfesten Endrohrblenden in – Sie ahnen es – Chromoptik, sind die Attribute des AMG-Optik-Tunnings. Das könnte für das ein oder andere Lächeln von anderen Müttern auf dem Schulparkplatz sorgen…

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Das Interieur wird bestimmt durch Funktionalität und gewohnte Wertigkeit. Und auch das freistehende Display der Headunit ist um eine Nummer auf 8 Zoll Diagonale gewachsen. Die Zifferblattgrafik des Kombiinstruments sieht – auch durch die digitale Einheit – jetzt moderner und übersichtlicher aus. Durch die klappbare Rückbank passt auch mal ein Fahrrad ins Auto. Bei einem Kofferaumvolumen von 488 bzw. erweiterten 1.547 Litern, erwägt man schon ein kurzes Nickerchen auf der Ladefläche.

Fahreindrücke – Qualität hat ihren Preis

Nicht nur für junge Familien ist die neue B-Klasse wie gemacht. Auch die Oma des besten Freundes ist interessiert. Sie sitzt gerne hoch, hat immer Mercedes gefahren und die alte A-Klasse gibt’s ja nicht mehr. Was sie (B)dauert, denn im Grunde ist ihr die B-Klasse mit 4,39 Metern Länge etwas zu groß. Überraschend ist auch, dass Oma gerne mal Gas gibt. Ja auch Grossmütter sammeln Punkte in Flensburg. Und das sind keine Rudimente aus der Zeit vor dem Krieg. Aber das ist eine andere Geschichte. Was sie verdeutlichen soll ist: Auch ältere Menschen drücken gerne mal aufs Gas. Und da kommen wir zur zweiten Zielgruppe: Familien! Also Papa und Mama. Natürlich geben sie nur richtig Gas, wenn die Kinder nicht im Auto sind. Na gut, oder wenn die Zeit knapp scheint. Und bei jungen Familien ist die Zeit heutzutage ja ständig knapp. Sie sehen, wohin das führt… Diese Familienkutsche darf ruhig Spaß machen. Ohne die nötige Beschleunigung kommt unsere Forelle im Teich des Luxus-Segments übrigens lange nicht mehr an die größten Fleischtöpfe. Nur falls Sie gerne in diesem Bild weiter denken wollen.

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Motoren

Mercedes bietet vier Diesel-Aggregate mit einer Spannweite von 90 bis 177 PS, die laut NEFZ zwischen 3,6 und 5,0 Liter verbrauchen sollen. Dazu gesellen sich vier Benziner von 122 bis 211 PS mit 5,4 bis 6,6 Liter Norm-Verbrauch. Alternative Antriebe stehen mit dem B 200 Natural Gas Drive und der B-Klasse Electric Drive bereit. Alles in allem gibt’s in Verbindung mit dem 4MATIC Allrad-Antrieb ziemlich viele Kombinationsmöglichkeiten, damit für jeden Kunden etwas dabei ist. Um Licht ins Dunkel zu bringen, treffen wir für Sie eine Vorauswahl. Denn klar ist, so ein Auto muss einen schwierigen Kompromiss finden. Den Spagat zwischen sportlich-spaßigem Fahren und und Papa an der Tanke möglichst viele Scheine im Geldbeutel lassen. Deshalb testen wir den B 220 CDI. Das ist zwar der stärkste und teuerste Diesel, jedoch ist das Automatikgetriebe schon im Preis enthalten und der Motor überzeugt bei einer Leistung von 177 PS mit 4,1 Litern Verbrauch. Überzeugende Werte, die nicht zuletzt durch einen in dieser Klasse extrem niedrigen cW-Wert von 0,25 erreichbar sind.

Der nachfolgende Satz klingt wie eine Plattitüde, umschreibt jedoch das Aggregat akkurat: Mächtig Dampf und Druck von unten raus. Steigt man aufs Gas, bekommt man direkt dieses Lächeln ins Gesicht und hört sich sagen: „Da kommt was. Da geht richtig was.“ Das macht auch Oma und Papa Spaß. Mit den 8,3 Sekunden von 0-100 und 224 km/h Höchstgeschwindigkeit, wird man die B-Klasse wohl eher selten über die Nordschleife jagen. Aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Ihr Metier sind Autobahnen, Landstraßen und auch mal der Sprint durch die Stadt. Schnell wird klar: Da ist der Schwabe daheim.

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Und durch die Wahlmöglichkeit aus Sport-, Komfort- und manuellem Modus, ist man in allen Lebenslagen gut gewappnet. Würde man allerdings auf die Nordschleife gehen, würde Papa in den roten Sportmodus schalten, was ein härteres Fahrwerk und eine knackigere Drehzahlperfomance zur Folge hätte. Allerdings würde man bei der etwas schnelleren Kurvenjagd ein leichtes Schieben über die Vorderachse bemerken. Klar, denn da sitzt auch der Motor. Der optionale Allradantrieb steuert diesem Effekt zwar entgegen, ist aber kein Muss im winterlosen Deutschland. Das serienmäßige 7G-DCT schaltet sehr präzise und gleichzeitig unaufgeregt, was durch die weiche Federung kulminiert. Gepaart mit der hohen Sitzposition, bietet das ein erhabenes Fahrgefühl, das unter einem sicheren Stern steht. Ähnlich groß wie den Stern auf der Front, schreiben sich die Schwaben das Thema Sicherheit auf die Stirn. So kann die B-Klasse durch den Collision Prevention Assist Plus, bei erkannter Kollisionsgefahr, eine autonome Teilbremsung durchführen. Zwar kostet diese Sonderausstattung in Verbindung mit dem Abstandsregeltempomat rund 1.023 Euro, schützt aber unsere Liebsten und ist damit jeden Cent wert.

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Fazit

Wer kann, der kann; wer will, der hat. Ab leicht gestiegenen 27.102 Euro startet die neue B-Klasse. Dann allerdings mit dem kleinsten Benzin-Motor und mit manuellem Schaltgetriebe. Der B220 CDI geht bei stolzen 36.027 Euro los, immerhin inklusive Doppelkupplungsgetriebe. Wählt man dazu das AMG-Außen-Paket und 2-3 andere nötige Sonderausstattungen, treibt man den Preis des Stuttgarters locker auf deutlich über 40.000 Euro. Zwar gibt es ab diesem Preis schon SUV-Alternativen, jedoch bieten sie zumeist nicht diese Qualität. Und so bleibt der Stuttgarter seinem Credo treu: Das Beste oder nichts.

Weitere Fahrberichte gibt es bei Autogefühl, Rad-Ab, Köln-Format und Mein-Auto-Blog.

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Bilder: Dirk Weyhenmeyer, Daimler

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