Mitsubishi Outlander PHEV Test – Unter Strom

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Der Mitsubishi Outlander ist für sein charakteristisches Äußeres und seine Praktikabilität bekannt. Doch mit einer Neuheit, die man ihm nicht unbedingt zugetraut hätte, möchte er auch die Herzen der Umweltfreunde erreichen: Mit einem Plug-In-Hybrid-Antrieb. Welche Attribute ihm geblieben sind und wie sich die elektrische Mobilität im Alltag gebärdet, zeigen wir im Fahrbericht.

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Design – Auffällig unauffällig

Er ist eine durchaus stattliche Erscheinung, der Mitsubishi Outlander Plug-In-Hybrid. Positiv ist dabei aber, dass er bewusst schnörkellos bleibt. Die Front wirkt ernst und fällt mit ihrem markentypischen Kühlergrill auf, der gar nicht als solcher fungiert. Erst eine Etage darunter wartet das tatsächliche Pendant und gibt sich bewusst zurückhaltend. Eingerahmt wird das Markenzeichen von zwei scharf gezeichneten Frontscheinwerfern, die dem Outlander seinen ernsten Look geben. Am unteren Ende, der sehr steil im Fahrtwind stehenden Front, werden die Leuchten von zwei Nebelscheinwerfern ergänzt, die den grimmigen Gesichtsausdruck etwas auflockern. NewCarz-Mitsubishi-Outlander-PlugIn-Hybrid-8996 Die Seitenlinie ist gekennzeichnet von ihrer geradlinigen Ausrichtung und den glatten Flächen. Besonders prägnant ist dabei die ausgearbeitete Sicke, die an den Frontscheinwerfern beginnt und in den Rückleuchten ihr Ende findet. Über ihr gibt es ein sehr proportional zum restlichen Fahrzeug ausgebildetes Greenhouse, das viel Platz im Inneren lässt. Einen leicht-eleganten Touch bekommt die Seitenansicht zusätzlich durch die montierte Chrom-Zierleiste, die die Seitenfenster nicht komplett einrahmt, sondern dynamisch in der D-Säule ausläuft. Für ein SUV seines Formats wirken auch die montierten 18-Zoll-Räder sehr passend, da sie die Radhäuser sauber ausfüllen und nicht zu schmächtig wirken. Am Heck wirkt der Japaner schließlich recht spacig, was den Rückleuchten geschuldet ist. Nicht nur ihre Klarglasoptik, sondern auch der Look, dass die Leuchten sich über das gesamte Heck ziehen und ineinander übergehen, unterstreichen diesen Umstand. Doch dies ist nur ein Design-Trick, denn schließlich werden die Lampen mit einer satten Chromleiste verbunden – aber der Effekt wirkt. Ansonsten ist die Gesamtansicht recht zurückhaltend und unaufgeregt: Eine überraschend große Heckscheibe darf hier als Highlight gelten, da heutzutage der Trend zu immer kleineren Glasflächen geht.

Innenraum – Aufgeräumt und kühl

Platz bietet der Outlander – und zwar in Hülle und Fülle. Es überrascht beispielsweise, dass große Passagiere vorne auf Sitzen Platz nehmen, die mehr als ausreichend verstellbar sind. So muss man nicht zwangsläufig die hinterste Rastung in Anspruch nehmen. Auch auf der Rückbank bleibt genügend Platz, um sich zu entfalten. Es fällt jedoch auf, dass die Sitzflächen der Vordersitze recht kurz ausfallen, was wiederum den Langstreckenkomfort etwas schmälert. Doch dies bleibt nicht der einzige Kritikpunkt: Die verwendeten Kunststoffe dürften durchaus hochwertiger sein und auch die Verarbeitung lässt Zweifel aufkommen, da hier und da Schraubköpfe unabgedeckt auftauchen. NewCarz-Mitsubishi-Outlander-PlugIn-Hybrid-9028 Auch die Bedienung gibt einige Rätsel auf: Das Infotainment gefällt zwar mit einem großen Bildschirm und einer geringen Anzahl an Knöpfen, doch die Bedienung glückt selten auf Anhieb. Die Koppelung von Bluetooth-Geräten ist beispielsweise ein längeres Unterfangen, da man erst das entsprechende Menü finden muss. Zusätzlich kommt erschwerend hinzu, dass die Berührungsempfindlichkeit des Touchscreens teilweise nicht die Beste ist, da andere eingeblendete Tasten aktiviert werden, als die tatsächlich gedrückten. Da lobt man sich die klare Bedienung von Klimaautomatik und Multifunktionslenkrad, die sowohl mit klar beschrifteten Tasten, als auch mit einem logischen Aufbau gefallen. Blickt man auf die Instrumente, stellt sich wiederum Wohlfühlatomsphäre ein: Ihre klare Beschriftung und zurückhaltende Gestaltung gefällt. Kontrastierend dazu befindet sich zwischen ihnen ein Bordcomputer, der mit sehr vielen Informationen daherkommt. Hat man sich erst daran gewöhnt, gelingt die Ablesbarkeit auf Anhieb, doch anfangs muss man schon mehrfach hinsehen, zumal die Taste, um die Menüs durchzuschalten weder am Lenkrad, noch an den Lenkstockhebeln angebracht ist, sondern unterhalb der linken Lüftungsdüse sitzt. NewCarz-Mitsubishi-Outlander-PlugIn-Hybrid-9021 Eindrucksvoll ist aber, mit welcher Serienausstattung der Outlander vorfährt: Vom Tempomat mit Abstandsregelung, über ein Frontkollisions-Warnsystem, einen Spurhalteassistenten bis hin zur Rückfahrkamera ist alles inkludiert. Sie wird auf dem 7-Zoll-Touchscreen angezeigt, über den auch spezielle Anzeigen des Hybridantriebes, wie beispielsweise der Energiefluss oder das persönliche Fahrverhalten, angezeigt werden können. Über die Funktionalität des Infotainments sprachen wir ja bereits.

Fahrgefühl – Gewusst wie

Einsteigen und losfahren, das funktioniert wie in jedem anderen PKW auch. Doch wer umweltschonend unterwegs sein will, sollte sich mit dem Antrieb schon ein wenig auseinander setzen, da an beiden Achsen Elektromotoren angebracht sind, die vorn 82 PS und 195 Newtonmeter, sowie an der Hinterachse dieselbe Leistung bei 137 Newtonmetern generieren. Ergänzt werden sie von einem Vierzylinder-Benziner mit 2.0 Litern Hubraum und 121 PS Leistung, sowie 190 Newtonmetern Drehmoment. Fordert man den Mitsubishi und beschleunigt stark, schaltet sich der Benziner automatisch hinzu; gleiches geschieht, wenn man schneller als 120 Stundenkilometer fährt. Vermeidet man beides, fährt man rein elektrisch mit permanentem Allradantrieb. NewCarz-Mitsubishi-Outlander-PlugIn-Hybrid-9000 Insgesamt ergibt sich jedoch eine Motorleistung von 203 PS: Angesichts dieser Leistung erscheinen die Fahrleistungen auf dem Papier aber recht gemütlich. Als Höchstgeschwindigkeit geben die Japaner 170 km/h an, der Standardsprint dauert etwas weniger als elf Sekunden. Doch in der Realität fühlt sich zumindest die Beschleunigung zügiger an, was die Höchstgeschwindigkeit schnell erreichen lässt. Dabei federt der 1,8-Tonner komfortabel, jedoch nicht unterdämpft über die Autobahn, sodass man dem Fahrwerk gut und gerne schärfere Fahrleistungen zutrauen würde. Hinzu kommt, dass der Geradeauslauf durch den langen Radstand und die 18 Zoll-Räder nicht geschmälert wird, sondern – ganz im Gegenteil – viel Ruhe bringt. Das schafft auch das Kurvenverhalten, das bei allzu viel Übermut zum Untersteuern neigt, bevor das ESP harsch eingreift. Auffällig auch, dass der Outlander ein sehr leises Automobil ist, dass nur unangenehm auffällt, sobald sich der Verbrenner dröhnend zuschaltet. Dies geschieht nicht nur bei voller Leistungsabfrage, sondern auch wenn die Lithium-Ionen-Zellen über eine unzureichende Ladung verfügen. Doch das SUV verfügt über einen Charge-Modus, der es erlaubt, die Zellen während der Fahrt fast vollständig zu laden. Die Safe-Stellung bietet hingegen die Möglichkeit, die Restenergie aufzusparen und dann zu nutzen, wenn man sie braucht – beispielsweise im Stadtverkehr. Um letztendlich noch umweltschonender unterwegs zu sein, loht es sich den Eco-Modus einzuschalten, der die Klimaanlage und den Antrieb in einen besonders sparsamen Betrieb setzt. NewCarz-Mitsubishi-Outlander-PlugIn-Hybrid-9043 Rein elektrisch soll sich der Japaner 52 km weit bewegen lassen, sodass eine maximale Reichweite von 827 Kilometern erreicht werden kann, wenn der Tank voll ist und die Akkus an der heimischen Steckdose geladen wurden. Doch diese Werte befinden sich auf dem Datenblatt; wie sieht es jedoch in der Realität aus? Voll aufgeladen schafften wir 27 Kilometer elektrische Reichweite sowie etwa 500 Kilometer Gesamtreichweite. So gelang es uns, den Verbrauch – laut Bordrechner – bei entspannter Fahrt auf etwa 5,7 Liter zu drücken. Nach Rücksprache mit einigen Kollegen, haben wir erfahren, dass in Tests teilweise elektrische Reichweiten von 45 Kilometern erreicht wurden. Chapeau! Bewegt man sich aber häufig auf schnellem Terrain – wie etwa zügigen Autobahn-Etappen – sollte man mit einer Acht vor dem Komma rechnen. Damit zeigt sich, dass Hybridfahrzeuge zwar ein großes Sparpotential bieten, es aber eklatant darauf ankommt, wo man sie bewegt.

Fazit – Hightech, greifbar gemacht

Ja, knapp 40.000€ erscheinen im ersten Moment viel. Doch wenn man die nahezu komplette Ausstattung und die moderne Technik in Betracht zieht, mit der sich durchaus ressourcenschonend fahren lässt, relativiert sich diese Summe wiederum. Wo sonst kann man sein Auto über Nacht in der heimischen Garage an die Steckdose hängen, um am darauffolgenden Morgen seine tägliche Pendelstrecke rein elektrisch abzuspulen. Und sollte man dann mal etwas mehr fahren, steht immer der rettende Otto-Motor parat. NewCarz-Mitsubishi-Outlander-PlugIn-Hybrid-9038 So ergibtt sich das Bild eines brauchbaren Allrounders, der sich eigentlich gegenüber allen Alltagsaufgaben gewappnet sieht. Einzig das Infotainment mit seiner schwierigen Bedienbarkeit steht dem Mitsubishi dabei etwas im Wege. Doch wer ist schon perfekt?

Bilder: NewCarz

Technische Daten: Mitsubishi Outlander PHEV

Länge x Breite x Höhe (m): 4,66 x 1,80 x 1,68

Motor: 4-Zylinder-Benziner mit Direkteinspritzung

Hubraum: 1.998 ccm Leistung: 89 kW / 121 PS

Max. Drehmoment: 95 Nm bei 3500 U/min Elektromotor vorn; 60 kW / 95 PS

Maximales Drehmoment: 137 Nm Elektromotor hinten; 60 kW / 82 PS

Maximales Drehmoment Benziner: 195 Nm

V/max im batteriebetrieb: 120 km/h

V/max System: 170 km/h (abgeregelt)

Reichweite im Batteriebetrieb: max. 52 km

Verbrauch auf 100 km (EU-Norm): 1,9 Liter (13,4 kW)

CO2-Emissionen: 44 g/km

Leergewicht: 1885 kg

Kofferraumvolumen: max. 1472 Liter

Max. Anhängelast: 1500 Kilogramm

Reifen: 225/55 R 18

CW-Wert: 0,33

Basispreis: 39 990Euro

2 thoughts on “Mitsubishi Outlander PHEV Test – Unter Strom

  1. Die (wie leider jedesmal) ungeklärte Frage: Wieviel Wh verbraucht man der Steckdose für eine volle Ladung des Akkus? Da sollte man mal bei Tests ein Energiemessgerät dazwischen schalten

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