Fiat 500 und Fiat 500C: Schminkstift bitte!

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Italienisches Flair auf deutschen Straßen – das Retro-Modell Fiat 500 und das entsprechende Cabrio Fiat 500C erfreuen sich hoher Beliebtheit in der Bundesrepublik.

Durch alle Altersklassen hindurch finden sich Freunde des kleinen Stadtflitzers. Jetzt wurden Limousine und Cabrio der Modellfamilie aufgehübscht – in Fachsprache: Facelift.

Passend zum Beginn des italienischen Sommers hat auch der B-Van der Reihe, der Fiat 500 L – L steht für Living –, einen neuen Anstrich in Form einer Sonderedition erhalten. Wie die aussieht und mit welchen Extras sie daherkommt, ist hier nachzulesen.

Nun aber zurück zum Ursprung der Reihe: dem Cinquecento. Kurz vor der IAA gibt es ihn nun mit neuen äußeren und inneren Werten. Eineinhalb Millionen wurden seit 2007 von dem alten „Neuen“ verkauft – Chapeau! Wo der Maßanzug nun besser oder schlechter sitzt, haben wir in Frankfurt bei beiden Varianten getestet.

Fahrzeugklasse & KonkurrenzFahrzeugklasse: Kleinstwagen

Konkurrenz: Opel Adam, Ford Ka, Renault Twingo, Toyota Aygo, Citroen C1, Peugeot 108, VW Up, Seat mii, Skoda Citygo

Design – Einmal abpudern bitte!

Auf das Äußere kommt es bei einem kleinen Stadtflitzer an – sind wir einmal ehrlich. Dort wurde ein wenig tagesaktueller Pep hineingebracht, um „En Vogue“ zu bleiben. An der Front wurden die runden Scheinwerfer durch etwas ovalere ersetzt. Serienmäßig erhält der Käufer, wie bei vielen Herstellern inzwischen fast durchgängig, LED-Tagfahrlicht. Der Kühlergrill des Fiat 500 und Fiat 500 C wurde komplett neu gestaltet. Über Geschmack lässt sich bei dieser Idee etwas streiten. Die Meinungen gehen auseinander. Neu ist die zweite Zierleiste über dem Kühlergrill – der A-Linie der Front entsprechend.

 

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Die Front insgesamt scheint in einer A-Form nach oben zuzulaufen, beginnend mit dem Kühlergrill. Die Verbindung zur Seitenlinie scheint absichtlich nicht eingegangen. An dieser kommt die typische und seit Jahrzehnten beliebte Fiat 500 Form- und Liniengebung zum Tragen. Trotz horizontaler Linienführung wirken die Sicken verspielt und, nennen wir es, weiblich. Die Dachlinie fällt, nach einer relativ kurzen Steigung, zunächst langsam und dann deutlich zum Heck hin ab.

Hinten erwartet den Betrachter, je nach Modell, ein individueller Eindruck. Will man offen durch die Stadt flitzen mit dem Fiat 500 C Cabrio legt sich das Faltdach auf die horizontalen Linien und versteckt relativ viel der Fläche. Darunter warten trapezförmige Rückleuchten, die sich an die Dachlinie anschließen. Wie Pfeiler nehmen sie die Dachlinie in ihre Mitte auf. Die Heckleuchten sind im Übrigen ebenfalls neu gestaltet. In der Mitte des Trapezes findet sich ein verspieltes Detail: ein in Wagenfarbe lackiertes weiteres Trapez.

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Zum Abschluss des Hecks wartet eine neue Heckschürze. Die gibt es übrigens wie das komplette Auto in zwei neuen Farben: Corallo Red und Opera Burgundy. Ja, selbst die Vergabe der Namen der Farben versprüht italienische Lebensfreude und Modebegeisterung beim Fiat 500. Wer es komplett ausgefallen möchte, kann mit den „Second Skin“-Folierungen sogar Muster auf seinen Italiener zaubern: Schottenmuster, Camouflage oder Streifen auf Dach und Seite. Insgesamt gibt es 13 Lackierungen und sechs „Sekond Skins“.

Interieur – Es lebe der Chrom!

Eingestiegen blickt man auf das Lenkrad mit schickem Chrom. Ebenso findet man Chrom auf und rund um den Schaltknüppel, der weiterhin direkt unter der zentralen Bedieneinheit platziert ist.

Eben jene ist komplett überarbeitet. Das Infotainment- und Navigationssytem wird nun über einen 5-Zoll-Touchscreen bedient. Wer möchte, kann das UConnect-Infotainmentsystem bestellen. Dieses war auch schon im Fiat 500X bestellbar. Audioausgabe, Telefon und Navigation sind hier in einem System vereint und bedienbar. Außerdem können Apps vom Smartphone – von Android und iOS – auf das Infotainmentsystem gespiegelt werden. Für hippe und zeitbewusste Käufer kann Facebook, Twitter und der größte Musik-Streaming-Dienst Deezer über UConnect genutzt werden.

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Nochmal am Lenkrad vorbei geblickt, betrachtet man die kreisrunden Instrumente, die sich wie ein Bullauge aus der Cockpitlinie erheben. Im Cockpit wechseln sich runde und ovale Formen ab. Teils wünscht man sich etwas mehr Entschiedenheit: rund oder oval. Uns gefallen die runden Elemente deutlich besser.

Den Blick nach vorne üben wir gleich noch bei den Fahreindrücken, kommen wir zunächst zum weiteren Interieur. Die Sitze sind in ihrem Komfort etwas gesteigert – im Vergleich zum Fiat 500 vor seinem Facelift. Natürlich zählt auch hier die modisch korrekte Wahl je nach Geschmack: neun Farbkombinationen bietet Fiat an.

Ausgewählt werden kann zwischen drei Ausstattungslinien: Pop, Pop Star und Lounge. Bisheriger Favorit ist die Lounge-Variante. Durch alle Linien hinweg wirkt der Fiat 500 eleganter und schicker als vor seiner Schmink-Kur.

Als „Lounge“, der höchsten und meistverkauften Variante, hat er noch mehr Chrom als Zierelement, ein Panoramaglasdach und ein bluetoothfähiges Infotainment mit 7-Zoll dabei. Außerdem gibt es hier Leder für die Sitze und eine noch größere Farbauswahl bei der Lackierung.

Wieder zurück in den Fahrgastraum. Aufgerückt in die zweite Sitzreihe ist der Platz knapp bemessen, aber wie soll er auch anders. Hier erwartet niemand Raumwunder – auch wir nicht. In den Kofferraum des Fiat 500 passen 185 Liter und damit der Einkauf eines Ein- bis Zwei-Mann-Haushalts. Interessant: beim Fiat 500C muss zum öffnen des Kofferraums, bei offenem Stoff-Faltdach, zunächst das Dach wieder etwas geschlossen werden. Dies passiert allerdings automatisch beim betätigen des Kofferraumgriffes.

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Fahreindrücke – Emotion statt Technik

Der Gear Shift Indicator von Fiat hilft beim Schalten. Er empfiehlt wann geschaltet werden soll, um möglichst spritsparend voran zu kommen. Ein nettes Gimmick für umweltbewusste Fahrer.

In unserem Testwagen ist ein 0,9 8V TwinAir Benziner mit 85 PS verbaut. Der kleine Zwei-Zylinder wird von einer manuellen Fünf-Gang-Schaltung durch den Stadtverkehr dirigiert. In unserem Test konnten wir die Höchstgeschwindigkeit im Stadtverkehr leider nicht testen. Möglich mit der Motorisierung unseres Testers sind 173 km/h

Der kleine Benziner ist als Stadtmotor gebaut. Etwas ungewohnt ist der pustende Sound beim ersten Gasstoß. Mit seinen 0,9 Litern Hubraum tut er sich beim Gasgeben etwas schwer. Erreicht er die 2000 Umdrehungen macht er sich aber doch anständig – Turboaufladung sei Dank. Hält man ihn im optimalen Drehzahlbereich, kann man also doch zügig vorankommen. Erfreulicherweise hält sich der Durst dieses „Motörchens“ in Grenzen: die Halbierung der Zylinderzahl und der Mini-Hubraum zeigen ihre Wirkung. Insgesamt wurde technisch jedoch nicht viel getan. Die angebotenen Aggregate gab es bereits beim Vorgänger. Doch eine Anpassung dieser Maschinen scheint zum aktuellen Zeitpunkt nicht notwendig. Warum also Agieren? Eine zweite Meinung findet sich in unserem Fahrbericht zum Fiat 500 vor dem Facelift.

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Der Fiat 500 wird gerne von Eltern für ihre Kinder gekauft. Dementsprechend ist auch die Sicherheit komplett. Sieben Airbags kommen serienmäßig genauso wie ein Bremsassistent, Antischlupfregelung und eine überarbeitete Stabilitätskontrolle. So kann auch bei ungeübten Fahrern fast nichts mehr schief gehen. Diese werden sich auch über die City-Lenkung freuen. Auf Knopfdruck wird sie noch leichtgängiger und erleichtert so das Rangieren in der Stadt.

Überarbeitet ist angeblich auch die Isolierung des Fahrgastraums von Außen- und Motorengeräuschen. Hier gibt es weiterhin noch etwas Verbesserungsbedarf. Ebenso dürfte das Fahrwerk noch etwas mehr von unebenen Untergründen abfangen und könnte eine Spur mehr Feinschliff vertragen. Ist diese stamme Grundauslegung ein Tribut an die hoch aufbauende Karosserie?

Die Motorenpalette ist insgesamt gleich geblieben. Es gibt weiterhin insgesamt vier Motoren. Einen Vierzylinder Benziner mit 1,2 l Hubraum und 69 PS, zwei Zweizylinder mit 85 und 105 PS und einen Diesel mit 95 PS. Allerdings sollen nächstes Jahr noch ein Dieselmotor und ein Spritspar-Benziner dazu kommen. Volumenmotor bisher ist der schwächste Benziner mit nur 69 PS.

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Fazit – Nur leichte Retuschen

Seit Anfang Juli gibt es den Fiat 500 nach seiner Behandlung beim Schönheits-Doc auf dem deutschen Markt zu kaufen. Preislich steigt er in der Limousinen-Variante bei 12.250 Euro ein, für das Cabrio müssen mindestens zweieinhalb Tausender drauf gelegt werden.

Die leichten Altersfalten wurden mit sanften Operationen am Design auf den neuesten Stand gebracht. Die Optik ist dabei der Familienlinie treu geblieben. Ins Auge fällt der komplett neue Kühlergrill. Nach acht Jahren, die seit der Markteinführung des Retro-Klassikers vergangen sind, hätte man etwas größere Veränderungen erwarten können. Allerdings soll der Fiat 500 ja genau das sein, ein knuffiger Retro-Charme versprühender Auto-Zwerg, der es in die Herzen modebewusster Stadtmenschen schafft.

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Mehr Auto erhält der Käufer nun bei den Punkten Infotainment, Sicherheit und Design. Größter Punkt aber auch hier die individuelle Note, die jeder beim Kauf durch die Qual der Wahl bei Farbe, Sitzbezug und, und, und vorfindet. Übrigens für die harten Retro-Fans: Auch für das Facelift ist eine „Abarth“-Edition geplant.

Preislich steigt der Fiat 500 bei 12.250 Euro in der Ausstattung „Pop“ in den Markt ein. Allerdings gehen bisher zwei Drittel der Bestellungen an die höhere Linie „Lounge“, diese beginnt ab 14.650 Euro. Wer ein Fiat 500 C, die Cabrio-Version favorisiert legt jeweils 2.500 Euro zusätzlich drauf.

Technische Daten: Fiat 500 C (2015)Länge x Breite x Höhe (m): 3,57 x 1,63 x 1,49

Motor: Zwei-Zylinder-Motor

Leistung:  63 KW (85 PS)

Hubraum: 875 ccm

Max. Drehmoment: 145 Nm (bei 1.900 Umdrehungen)

Getriebe: 5-Gang-Getriebe

Antrieb: Front

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm):  3,8 L/100 km

CO2-Emissionen: 90 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 173 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 11,0 Sekunden

Leergewicht: 1.005 kg

Kofferraumvolumen: 185 l

Fotos: NewCarz

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