Jeep Renegade Test – Verspielt mit Kanten sucht…

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Sein Erscheinungsbild ist eigen – das des Jeep Renegade. Seit vergangenem Septembers ist er auf dem Markt und versucht sich zu behaupten. NewCarz hatte im Rheingau die Möglichkeit den „Kleinen“ von Jeep für einen Fahrbericht zu testen. Der Jeep Renegrade ist übrigens der erste Amerikaner aus Italien – dazu später mehr. Unser Eindruck in Bild und Text.

Das Kompakt-SUV des Geländespezialisten hat große Konkurrenz. Der Markt wird momentan überflutet mit Modellen seiner Klasse. Die meisten sind etwas geräumiger, weshalb inzwischen sogar von einer Zwischen-Kategorie gesprochen wird, den Super-Kompakt-SUV. Ähnliche Raumverhältnisse haben der Opel Mokka oder der Suzuki S-Cross.

Dennoch muss sich der Jeep Renegade auch mit den Größeren bei der Kaufentscheidung messen. Da die Geländegängigkeit hier nicht das Hauptmerkmal ist, werden alle Hersteller von den Käufern in ihre Wahl mit einbezogen.

 

Fahrzeugklasse & Konkurrenz

Fahrzeugklasse: (Super)-Kompakt-SUV

Konkurrenz: Skoda Yeti, Suzuki S-Cross, Kia Sportage, Hyundai Tucson, VW Tiguan, Mini Countryman, Fiat 500X, Opel Mokka, Ford Eco Sport

Design – Der Freizeit-Jäger

Obwohl klein, versucht Jeep hier erheblich Eindruck zu schinden. Bestellt man den Jeep Renegade in Oliv oder Sand, fehlt nur noch der Comouflage-Look und man hält ihn für ein Army-SUV. Jägern wird er damit sicherlich gut gefallen. Frauen könnten damit ihre Schwierigkeiten haben. Andererseits könnte er dieser Käuferschaft mit dem sonnigen Gelb oder knalligen Rot gefallen.

Dazu kommen an der Front vertikale Chromstreben über dem Kühlergrill. Wie immer bei Jeep, zählen wir am Ende sieben in der Zahl. Die Scheinwerfer kommen in drei Ebenen. Die oberste Reihe schließt sich an den Kühlergrill an mit großen runden LED-Scheinwerfern. Diese betonen den schon erwähnten Army-Look. Wer dort wohl nachts mit dem Jeep Renegade auf die Pirsch geht? Durch die langgezogene Motorhaube ist die Frontscheibe recht klein, deckt aber das Sichtfeld gut ab.

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Auf dem Dach des Jeep Renegade ist eine breite Dachreiling zu finden, jedoch nicht in allen Varianten serienmäßig. Die Dachsäulen sind anhand breiter vertikaler Fensterstreben überdeutlich positioniert. Jeep möchte betonen: auch unser kleines Kompakt-SUV hat Geländeoptik. An der Seitenlinie erkennt man die klare Linie der Ecken und Kanten. Steile Front, horizontale Motorhaube, kurze starke Steigung zur Dachlinie, horizontale Dachlinie und zum Abschluss wieder ein steiles Heck. Nicht genug der Ecken sind auch die Radkästen kantig und mit der schwarzen Rundum-Beplankung nochmals betont.

Die Räder scheinen dadurch etwas frei im Raum zu schweben, gewöhnungsbedürftig und fast etwas zu altmodisch. Anders ausgedrückt: retro. Die Bodenfreiheit ist nicht im Übermaß vorhanden, aber für einen Kompakt-SUV vernünftig. Wer das Topmodell „Trailhawk“ wählt, kann auf insgesamt 21 Zentimeter zurück greifen. Hier gibt es dann auch andere Seitenschweller und mehr Geländefähigkeit durch veränderte Rampen- und Böschungswinkel.

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Am Heck erfreut man sich an den urigen Rückleuchten. Diese erinnern an die Böden von Benzinkanistern. Allein die Öffnung der Heckklappe ist unter dem Blech, am Ende der Kofferraumklappe, etwas ungünstig versteckt.

Insgesamt ist der Jeep Renegade übrigens mit seinen Maßen in Breite und Länge mit einem Kompaktwagen zu vergleichen, wie beispielsweise dem VW Golf. Aber viel wichtiger: In den knalligen Ausführungen, in denen er zur Verfügung steht, wirkt er richtiggehend liebenswert. Mit seinem mutigen und verspielten Auftreten findet er einige Anhänger.

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Interieur – Sieben auf einen Streich

Die rustikale Anmutung außen wird innen umgekehrt. Hier geht es teils sogar recht bunt und modern zu. Hat man kurz Angst eine Kopie des Fiat-Interieur-Designs wieder zu finden, ist schnell klar: der Jeep Renegade ist ein eigenständiges Produkt. Gespielt wird mit der Dreifarbigkeit in Form der Materialauswahl. In unserem Test waren wir mit der schlichtesten aller Varianten unterwegs: Schwarz.

Im Cockpit fällt der erste Blick vorbei an allen Instrumenten. In der äußersten Ecke der Windschutzscheibe ist ein Schatten des Jeep-Wrangler eingelassen. Das komplette Auto ist ein Suchbild. Wer früher schon an der Ostereiersuche seinen Spaß hatte, kann hier die sieben Streben des Kühlergrills suchen. Überall sind sie ins Design integriert. Da wir die Suche nicht verderben wollen, sparen wir uns die Aufzählung. Vielleicht finden Sie schon einige auf den Fotos in der Galerie.

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Blickt man übrigens doch auf die Instrumente sieht man eine „Splash“-Zeichnung auf dem Drehzahlmesser. Bei uns in quietschigem Orange.

351 Liter Stauraum stehen zur Verfügung: das entspricht Kompaktklassen-Niveau. Zu dem reichhaltigen Raumangebot in Fond und Cockpit passt das eher nicht. Doch: Irgendwo muss gespart werden, um aus einem SUV einen Kompakten zu machen. Leider ist keine ebene Ladefläche vorhanden. Platztechnisch orientiert sich der Jeep Renegade am Fiat 500 X, mit dem er sich eine Plattform teilt. Gemeinsam mit diesem wird er übrigens auch in Italien gebaut, in Melfi. Als erster Jeep überhaupt.

Wer die Top-Variante Trailhawk nutzt, bekommt kleine Details, die Offroad-Abenteuer andeuten, wie eine Taschenlampe in der Seitenverkleidung oder eine voll funktionsfähige Steckdose im Fond.

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Fahreindrücke – keine Erleuchtung

In unserem Test standen uns zwei Motosisierungen zur Verfügung. Zunächst waren wir mit dem Einstiegsbenziner unterwegs, dem Jeep Renegade 1.6l E-torQ FWD mit 110 PS (nicht auf den Fotos, Preis 20.680 Euro). Der Benziner tut sich reichlich schwer voran zu kommen. Leider mindert er den sehr guten optischen Eindruck des Jeep Renegade. Am besten sollte in eine stärkere Motorisierung investiert werden.

Beispielsweise in den 2.0l Multijet AWD mit 140 PS. Hier kommt der Amerikaner schon deutlich besser vom Fleck. Etwas irritierend ist, dass man noch relativ viel von der Arbeit des Motors mitbekommt. Die Zusammenarbeit mit der Automatik ist schleppend. Vielleicht sind 140 PS noch etwas wenig, für die umfangreiche Neun-Gang-Automatik.

Das Manövrieren mit dem Jeep Renegade ist auch für Gelegenheitsfahrer ein Kinderspiel. Das Lenkspiel ist schön direkt, anders als beim Jeep Cherokee. Hier unterscheiden sich die beiden. Assistenzsysteme werden hinfällig. Die schon erwähnten Ecken und Kanten geben Länge und Breite vor. Die Übersicht ist dank etwas erhöhter Sitzposition gegeben. Allerdings ist die A-Säule nicht nur von außen klar gekennzeichnet, gleiches gilt für die C-Säule. Wer sein Auto ein-, zweimal gelenkt hat, sollte den Ärger aber mit Kenntnis über die Form des Autos überwinden.

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Kommen wir zum Fahrwerk. Auf einen Sport-Modus wurde verzichtet. Betrachtet man die Fahrzeugklasse und Konkurrenz samt ihrer Käufer – zu Recht. Die Zielgruppe des Jeep Renegade ist etwas älter, dementsprechend ist auch die Federung weich und angenehm. Warum unnötige Extras anbieten, die nur auf wenig Anklang treffen und Sinn vermissen lassen.

Die Aggregate stammen von Fiat. Jeep, ursprünglich Teil von Chrysler gehört seit der Übernahme von Fiat zum Fiat Chrysler-Konzern.

Für echte Jeep-Fahrer gibt es auch den Jeep Renegade mit Allradantrieb. Dann bleibt der „Kleine“ aber kein „Preiswerter“ mehr. Der Einstiegspreis steigt um rund zehn Tausend auf insgesamt 28.100 Euro.

Fazit – Knallig mit Potenzial zum Verlieben

Wer vermisst nicht die Zeiten, als Autos noch Ecken und Kanten haben durften. Der Jeep Renegade besitzt diese und integriert sie authentisch in sein Äußeres. Sicherlich kein Schönling und ein Designkunstwerk. Trotz seiner kompakten Klasse wirkt er wie ein SUV der alten Tage. Mit ihm kann sich für schmaleres Geld der Freizeit-Jäger noch seinen protzenden Kompanen präsentieren. Die weibliche Zielgruppe scheint jedoch etwas verschmäht, wären nicht die tollen knalligen Farben. Die Begeisterung geht weiter, wenn man den Innenraum „betritt“.

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Für einen echten Jeep lässt er ein paar Charaktermerkmale vermissen, die im Alltag aber eher vorteilhaft ausgelegt werden Können. Das Fahrwerk ist sehr komfortabel, der Verbrauch gut, das Innere modern und wenig Offroad. Insgesamt wirkt der Jeep Renegade etwas wie ein Jeep in den Kinderschuhen, die gleichen aber einem Massschuh.

Das Basismodell gibt es ab 19.900 Euro , das Start-Stopp immer dabei hat. Zudem gibt es Klimaautomatik, Spurhalteassistent, Tempomat und Infotainment mit Touchscreen. Getestet haben wir den Einstiegsmotor in den Fahreindrücken. Preislich eine Schippe drauf legt der Jeep Renegade Limited mit dem 2.0 Multijet AWD-Aggregat. Ohne jegliche Extras steigt man hier bei 31.100 Euro ein. Mit Regensensor, Lederbezügen, Bi-Xenon und, und, und, wie auf den Fotos dargestellt, endet man bei 38.330 Euro.

Technische Daten: Jeep Renegade Limited 2.0 Multijet AWD

Länge x Breite x Höhe (m): 4,25 x 1,80 x 1,73

Motor: Reihen-Vierzylinder-Abgasturbolader

Leistung:  125 KW (170 PS)

Hubraum: 1956 ccm

Max. Drehmoment: 350 Nm

Höchstgeschwindigkeit: 196 km/h

0-100km/h: 8,9 Sekunden

Getriebe: 9-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

Antrieb: Allrad

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm):  5,9 L/100 km

CO2-Emissionen: 149 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Leergewicht: 1.395 kg

Kofferraumvolumen: 351 l

Foto: NewCarz

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