Honda CR Test –V – Das gutmütige Alltags-SUV

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Er ist wohl eines der bekanntesten Modelle des japanischen Konzerns, der Honda CR-V. Seit 1996 gebaut, erhielt die nunmehr vierte Modellgeneration vor kurzem ein dezent ausgefallenes Facelift. Wie sich das überarbeitete Kompakt-SUV im Alltag zurechtfindet, zeigt der Fahrbericht.

Design – Zeitgemäßes Everyday-SUV

Subtil aufgewertet, so könnte man das neue Modelljahr des Honda CR-V bezeichnen. Im Vergleich zum Vorgänger wurden die groben Werkzeuge weggelassen, stattdessen wurden gezielt Teilbereiche modifiziert, um dem Fahrzeug eben diesen gewissen „Feinschliff“ zu verpassen, den wir in unserem Test des Vorgängermodells noch vermisst haben.

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Großes C – Die C-Säule schränkt die Übersicht ein, die Rückfahrkamera kann´s richten

Die Front bekam nun leicht veränderte Scheinwerfer mit einem umrahmenden LED-Tagfahrlicht, die Nebelleuchten sind nun nicht mehr kreisrund und der Kühlergrill vermittelt durch die geschwungene untere Strebe eine Portion mehr Dynamik. Die Rest des Fahrzeugs blieb weitestgehend unberührt. Lediglich die Seitenführung wurde minimal überarbeitet, sodass das Profil des Fahrzeugs nun noch eine Nuance markanter wirkt.

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Umrahmt – Die Xenon-Scheinwerfer sind von einem LED-Tagfahrlichtband umschlossen

Darüber hinaus wurden die Ecken der Außenspiegel abgerundet, zum einen aus optischen Gründen und zum anderen zur Minimierung des Toten Winkels. Das Heck des Honda CR-V ziert nun eine horizontal verlaufende Chromleiste. Ein Unterbodenschutz komplettiert die Heckansicht des SUV.

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Schicke Seitenlinie – Chromleisten verzieren die Außenhaut des Honda CR-V

 

Technik und Ausstattung – Klassisch und unauffällig

Im Innenraum zeigt sich das Kompakt-SUV eher von seiner klassischen Seite. Die Materialanmutung wirkt durchweg solide, wenn auch nicht hochwertig. Die Sitze bieten ausreichenden Komfort, auch bei längeren Strecken. Auch nach rund 500 Kilometern Autobahnfahrt verlässt man das Fahrzeug noch durchaus entspannt. Auf Wunsch sind die Sitze elektrisch verstellbar und bieten dank Memory-Funktion Speicherplätze für zwei Positionen.

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Memory on board – Die elektrischen Sitze verfügen über zwei belegbare Speicherplätze

Neu hingegen ist der Wählhebel für das Automatikgetriebe, welcher unweigerlich an ein Bedieninstrument für eine Spielekonsole erinnert. Nach kurzer Trockenübung ist man jedoch versiert im Umgang mit dem Schubhebel.

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Wählhebel oder Controller? – Die Schaltkulisse bedarf einer kurzen Eingewöhnungszeit

Geblieben ist die Aufteilung der Bildschirme. Insgesamt vier davon finden sich auch in dem Facelift des Honda CR-V vor. Verändert hat sich lediglich das Infotainment. Dank Honda Connect verfügt das Fahrzeug unter anderem über den digitalen Radioempfang DAB+, einen Webbrowser, App-Integration und auf Wunsch über ein Navigationssystem aus dem Hause Garmin.

Dargestellt werden diese Funktionen auf einem 7-Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole. In der Praxis funktionieren die Systeme ohne erwähnenswerte Zwischenfälle. Allenfalls an die Bedienung muss man sich zunächst gewöhnen. Nach kurzer Zeit ist dann jedoch die Menüstruktur erkannt und das Infotainment kann vollumfänglich genutzt werden.

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Powered by Garmin – Das Navigationssystem ist eine Erweiterung des Infotainments

Positiv aufgefallen ist uns das Soundsystem des Honda CR-V. Nicht häufig kommt es vor, dass eine Standard-Audioanlage mit weichen Bässen und klaren Höhen auch anspruchsvolle Hörer befriedigen kann. Der Honda hingegen schafft dies ohne Zweifel. Auch bei höheren Lautstärken gibt es kein Verzerren, vor allem Stimmen werden sehr authentisch wiedergegeben.

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Kleines Klangwunder – Das Soundsystem im CR-V fiel ausgesprochen positiv auf

Die Xenon-Scheinwerfer sind einigen neueren LED-Pendants definitiv überlegen. Durch die hohe Anbauhöhe leuchten sie die Fahrbahn sehr gut aus, vor allem die Breite des Lichtkegels überzeugt auf ganzer Linie. Honda zeigt hier auf erstaunliche Art und Weise, wozu Xenon-Scheinwerfer mittlerweile in der Lage sind.

Interessant ist hierbei, dass das Fernlicht – welches in Halogentechnik ausgeführt ist – eigentlich überflüssig wird, da es subjektiv nicht wesentlich weiter, geschweige denn heller leuchtet. Der im Testwagen verbaute Fernlicht-Assistent funktionierte trotzdem einwandfrei und blendete herrlich früh wieder ab, sodass sich niemand genötigt sah, uns durch Betätigung der Lichthupe zum manuellen Abblenden aufzufordern.

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Kleine Leuchten, große Wirkung – Das Abbiegelicht überzeugte im Praxistest

Ebenfalls positiv aufgefallen ist das Abbiegelicht des Honda CR-V. Die beiden LEDs, welche seitlich unterhalb der Blinker verbaut sind, sorgen für eine deutlich verbesserte Sicht beim Abbiegen. Wieder spielt hier die Anbauhöhe eine wichtige Rolle. Sie sorgt dafür, dass sich das Licht ausreichend breit auf den gesamten Abbiegebereich verteilt, Fahrradfahrer und Fußgänger können so eher erkannt werden.

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Dezent eingelassen – Der Startknopf des Honda CR-V

Die elektrische Kofferraumklappe des Honda CR-V funktionierte in der Praxis zwar einwandfrei, nur dauert der Öffnungs- und Schließvorgang schlichtweg zu lange. Das Smart Entry & Start System erlaubt den schlüssellosen Zugang zum Fahrzeug über einen gummierten Knopf, welcher sich auf dem Türgriff von Fahrer- und Beifahrertür befindet. Gestartet wird dann über einen roten Knopf, welcher formschön in einer Aluminiumzierleiste eingefasst ist.

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Gummiert, nicht lackiert – Schlüsselloser Einstieg dank Smart Entry & Start

Was die Sicherheits- und Assistenzsysteme anbelangt, so lässt sich der Japaner nicht lumpen. Eine Verkehrszeichenerkennung ist ebenso erhältlich wie ein Abstandsregeltempomat. Auch in den Genuss eines Totwinkel- und City-Notbremsassistenten kann der CR-V Kunde kommen.

Wer das Kompakt-SUV des Öfteren als Zugmaschine für Anhänger nutzt – was bei einer Anhängelast von bis zu 2.000 Kilogramm durchaus sinnvoll ist – kann auf der Ausstattungsliste das Kreuz bei dem Punkt „Trailer Stability Assist“ setzen. Dann erhält der Japaner – wie der Name schon vermuten lässt – ein Anhänger-Stabilisierungsprogramm. Mit dessen Hilfe können ins Schlingern geratene Gespanne durch gezielte Bremseingriffe wieder stabilisiert werden.

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ECON-Button – Die grüne Taste hilft beim Spritsparen

Als zusätzlichen Beitrag zur Parkassistenz bekommt das Fahrzeug optional ein Cross Traffic Monitor genannten Ausparkassistenten spendiert.

Der Spurhalteassistent hingegen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Einmal eingeschaltet, warnt er optisch und akustisch vor dem vermeintlich versehentlichen Überfahren der Fahrbahnmarkierungslinien. So weit, so gut. Das akustische Signal ist deutlich wahrzunehmen, das optische Symbol dieses Assistenten lässt sich jedoch nicht auf Anhieb deuten – insbesondere da es nur relativ kurz im Cockpit angezeigt wird. In der Redaktion stellte sich diesbezüglich oftmals folgende Frage: „Wofür ist eigentlich dieses Brathähnchen-Symbol?“.

Nun ja, diese Assoziation lässt sich nicht leugnen. Nach dem Blick ins Bordbuch wussten wir jedoch um die Bedeutung dieser Anzeige. Neben dem „normalen“ Spurhalteassistenten LDW, ist für den Honda CR-V auch ein aktives Pendant erhältlich. Dieses Lane Keeping Assist System – kurz LKAS – sorgt dann mit gezielten Lenkbewegungen dafür, dass das Fahrzeug wieder zurück auf die richtige Spur findet.

 

Fahreindrücke – Gelassenheit dank neun Gängen

Beginnen wir mit einer Fahrt durch eine Großstadt inklusive den üblichen Schikanen, wie sie jeder kennt. Da wäre ein Kreisverkehr, eine enge Parklücke da. Insgesamt muss man dem Honda CR-V jedoch zugestehen, dass er sich für ein Fahrzeug dieser Größe erstaunlich handlich auch durch enge Gassen zirkeln lässt. Auch das Einparken erwies sich in den meisten Fällen als problemlos realisierbar, Rückfahrkamera sei Dank.

Einzig Parkhäuser sind so gar nicht das Revier des großen SUV. Hier benötigt es viel Fingerspitzengefühl, um Berührungen mit widerstandsfähigen Kalksteinwänden zu vermeiden. Aber wer fährt schon dauerhaft im Parkhaus?

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Angenehmer Kontrast – Der Unterbodenschutz ist neu beim CR-V

Das Ortsausgangsschild im Rücken setzen wir unsere Fahrt über Landstraßen fort. Immer wieder erstaunt uns das sehr niedrige Drehzahlniveau des Honda CR-V. In der Regel stehen auch bei 100 km/h nie merklich mehr als 1.100 Umdrehungen auf dem Drehzahlmesser. Für den kurzen Zwischenspurt zum Überholen des Vordermannes, wird beim Kick-Down mal eben zwei bis drei Gänge zurückgeschaltet und nun macht sich der Motor auch akustisch bemerkbar – allerdings auch nur für einen Moment.

Wieder eingeschert, verrichtet das Triebwerk wieder mit markanter Stille seine Arbeit. Die Performance des 1,6 Liter großen Selbstzünder-Aggregates ist nicht von überragender Natur, die 160 PS lassen jedoch genügend Luft für den ein oder anderen Zwischenspurt.

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Earth Dreams Technology – Der 160 PS starke Selbstzünder gibt sich genügsam

Auf der Autobahn spielt die Neun-Gang-Automatik dann ihre Karten aus. Wie bereits erwähnt, liegen permanent niedrige Drehzahlen an, was sich natürlich positiv auf den Verbrauch auswirkt. Unser Testverbrauch lag im Durchschnitt zwischen fünf und sechs Litern Diesel pro 100 Kilometer. Für ein SUV dieser Größe mit einem Leergewicht von rund 1,7 Tonnen ein respektabler Wert.

In den neunten Gang wird erst relativ spät geschaltet und bei einem kurzen Tritt aufs Gaspedal schaltet das Getriebe entweder einen oder zwei Gänge zurück, um die gewünschte Beschleunigung zur Verfügung stellen zu können. Das funktioniert auch einwandfrei und sorgt dafür, dass der Honda CR-V bei einer Geschwindigkeit von 150 km/h mit gerade einmal 2.000 Umdrehungen pro Minute unterwegs ist.

 

Fazit – Keiner, der sich verstecken muss

Mit dem dezent ausgefallenen Facelift hat Honda genau die Schwachstellen ausgemerzt, die wir beim Vorgängermodell noch kritisiert haben. Die überarbeitete Front zeugt von mehr Dynamik, welche sich auch beim Fahren widerspiegelt.

Trotz Downsizing konnte uns der Honda im Test überzeugen. Nicht zuletzt durch sein komfortables Fahrverhalten und die hohe Reisetauglichkeit. Der Einstiegspreis beträgt 32.590 Euro für den Honda CR-V mit dem 1,6 Liter großen Diesel in der Elegance-Ausführung.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

Technische Daten: Honda CR-V 1,6 i-DTEC 4WD AT Executive

Länge x Breite x Höhe (m): 4,61 x 1,82 x 1,69

Motor: Reihen-Vierzylinder-Turbo-Diesel

Leistung: 118 KW (160 PS)

Hubraum: 1.597 ccm

Max. Drehmoment: 350 Nm

Getriebe: 9-Gang-Automatikgetriebe

Antrieb: Allrad, elektrisch zuschaltbar

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 5,3 L/100 km

CO2-Emissionen: 139 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 197 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,4 Sekunden

Leergewicht: 1.728 kg

Kofferraumvolumen: 589 – 1.627 l

Kraftstofftank: ca. 58 Liter

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