Mitsubishi Outlander Modell 2016 Test – Erwachsenenstatus erreicht

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Mitsubishi Outlander Modell 2016 heißt der Testkandidat, den wir einem umfangreichen Test unterzogen und dabei detailliert unter die Lupe nahmen.

Wie das Facelift des Familien-SUV dabei abschnitt, erfahren Sie im folgenden Fahrbericht.

Mitsu bedeutet ‚drei‘ und HishiBishi ausgesprochen – bedeutet ‚Wasserkastanie‘. Auf Japanisch umschreibt man so auch eine Rautenform, wie sie letztendlich dreifach im Emblem des japanischen Herstellers als Drei-Diamanten-Logo vorzufinden ist. Dies ist eine Kombination aus dem Familienwappen des Unternehmensgründers Iwasaki – übrigens einem Samurai – und dem Wappen der beteiligten Herrscherfamilie der Provinz, in dem der Gründer im 19. Jahrhundert aufwuchs.

Exterieur – Dynamische Schutzhülle aus Tokio

Unserem Testwagen in Karmin-Rot-Metallic, konnte man eine gewisse Portion Eitelkeit unterstellen. Denn mit so viel Glanz in Form von Chrom-Applikationen, schmückt sich nun wahrlich nicht jedes SUV. Bei Mitsubishi wird dies ‚Dynamic Shield‘ genannt und dient gleichzeitig als neue optische Markenidentität des Herstellers.

Doch ungeachtet dessen, steht diese äußere Zier dem optisch schlanker gewordenen Outlander sehr gut. Bereits an der Front prangt der Markenname in chromglänzenden Versalien auf der Motorhaube.

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Glanzvorstellung – viel Chrom zeigt der Outlander rundum.

Die schnörkellose, nahezu schlichte Linienführung unterstreicht optisch die Robustheit des SUV. Weit in die Kotflügel ragende, schmale Scheinwerfer und Heckleuchten, werden mit einer seitlich durchführenden, leicht aufsteigenden Kantensicke im Blech verbunden. Das dient optischer Dynamik und lässt das SUV gestreckt erscheinen. Das LED-Tagfahrlicht sorgt neben dem Sicherheitsaspekt für einen modernen Look der Frontpartie.

Die Radhäuser sind über die Kanten hinaus mit Kunststoff abgedeckt, wodurch das lackierte Blech vor etwaigem Steinchenbeschuss – insbesondere auf abwegigem Terrain – weitestgehend verschont bleibt.

Die 18-Zoll-Räder verschwinden unspektakulär in den großen Radhäusern. Damit wird einmal mehr klar – hier steht der Aspekt Funktionalität mindestens auf Augenhöhe mit dem des Designanspruchs – gegebenenfalls überragt er diesen sogar.

Der Mitsubishi Outlander soll nicht nur gut aussehen, sondern auch das können, wofür er gebaut wurde. Also nutzbar sowohl für den On- als auch Offroad – zumindest in einem gewissen Rahmen.

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Dynamic Shield verleiht dem SUV das neue Markengesicht.

Die Tanköffnung liegt für den japanischen Linksverkehr optimiert auf der linken Seite.

Die Dominanz in der Heckansicht beanspruchen die breiten LED-Heckleuchten, welche durch eine weitere Chromapplikation optisch miteinander verbunden wurden.

Der untere Teil des Stoßfängers ist aus Kunststoff gefertigt und beherbergt die Nebelschlussleuchte und den Rückfahrscheinwerfer.

Darunter äugt rechts eine lieblos nach unten gebogene Abgasendung hervor und erinnert an die Anspruchslosigkeit der Abgasführungen aus den Achtzigern. Auch hier scheint die Regel zu gelten: nicht alles Funktionales muss schön sein. Der Outlander benötigt kein besonderes optisches Tamtam um zu beeindrucken. Das will und kann er vielmehr durch eine Kombination von dezentem Design und seinen Fahreigenschaften plus Ausstattung.

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Kann weg – das Abgeasendrohr erfüllt nur seinen Zweck, mehr nicht.

Vorteilhaft ist die am Testfahrzeug vorhandene Privacy-Verglasung, die vor allzu neugierigen Blicken in den Innenraum und vor intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen vermag.

Das Ziel der Designer, nämlich den Outlander niedriger und breiter erscheinen zu lassen als seinen Vorgänger, ist definitiv gelungen.

Interieur – Wiedereröffnung nach erfolgreicher Renovierung

Der Innenraum empfängt einen mit einem übersichtlichen und sichtbar frischerem Cockpit. Die Materialien desselbigen sind kein Wunder erschaffendes Zauberwerk der Kunststoffindustrie, aber wirken grundsolide und wurden obendrein ordentlich verarbeitet. Die Spaltmaße bieten keinerlei Anlass für Kritik.

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Hereinspaziert – die erhöhte Sitzposition erleichtert auch das Ein- und Aussteigen.

Den Sitzen gönnte man mehr Kontur als dem Vorgänger. Ausreichend fanden wir dies allerdings noch immer nicht, da es im Grunde – vor allem an den Sitzflächen – zu wenig Seitenhalt gibt.

Die Beinauflage wünscht man sich nur noch auf längeren Fahrten etwas großzügiger dimensioniert – für den alltäglichen Einsatz genügen sie vollkommen.

Hinzukommend ist der Fahrersitz elektrisch verstellbar und alle Sitze mit einem Bezug aus einer Leder-Lederimitat-Kombination versehen. Allerdings kommt man trotz perforierter Sitzflächen auf diesen Bezügen mitunter ins Schwitzen – oder präziser formuliert, steigt man schwitzend ein, bleibt das auch längere Zeit so.

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Gonne make me sweat – die Ledersitze akklimatisieren nur bedingt.

Am anderen Ende der Temperatur-Skala benötigt die Sitzheizung eine gefühlte Ewigkeit, bevor sie das Gemüt der Insassen zu erwärmen vermag.

Am automatisch abblendenden Innenspiegel zeigt eine unverdeckte Kabelführung wiederum, dass in der Verarbeitung die Akribie mitunter dem Pragmatismus weichen musste.

Die Ablesbarkeit der Instrumente in der Tachoeinheit, mit dem farbigen Multifunktions-LCD-Display und den beiden klassischen Rundinstrumenten, ist kontrastreich und blendfrei angeordnet. Die Bedienelemente befinden sich allesamt gut erreichbar. Insgesamt wirkt das Cockpit ergonomisch designt und orientiert sich dezent in Richtung Fahrer.

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Schlichte Klarheit – Tachoeinheit mit Übersicht.

Zwar ist es mit Knöpfen nicht überladen, aber eine intuitive Bedienung dieser ist aufgrund einer weit angelegten Verteilung mitunter schwierig. Auch der sieben Zoll messende Touchscreen bedarf einen zweiten Blick auf die bedientechnische Umrahmung durch Tasten und Drehregler.

Das Platzgefühl ist ausgezeichnet und wird durch die SUV-typisch erhöhte Sitzposition noch verstärkt. Auch auf der zweiten Sitzreihe herrschen üppige Platzverhältnisse, erst bei Nutzung der dritten Sitzreihe, müssen erwachsene Insassen spürbare Einschränkungen erfahren. Für Langstrecken empfehlen wir den Einsatz als Siebensitzer daher nicht.

Vorteilhaft ist die Einstiegshilfe für das Erreichen der dritten Sitzreihe. Dabei können die Sitze der zweiten Reihe beim Vorklappen der Rücklehnen um bis zu 25 Zentimeter nach vorn verschoben werden.

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Fahrerorientiert – leicht geneigt zeigt sich das aufgeräumte Cockpit des Outlander.

Clever ist die komplette Versenkbarkeit der Bestuhlung für die dritte Sitzreihe im Kofferraumboden. Dadurch bleibt eine ebene Ladefläche jederzeit erhalten.

Der Laderaum selbst bietet, zumindest bei Nutzung als Fünfsitzer, ein großzügiges Ladevolumen. Beim Umklappen aller Sitze – was sich übrigens relativ einfach, jedoch mit etwas zu vielen Handgriffen gestaltet – wird der Outlander zu einer Art Frachtschiff und strotzt mit 1.613 Litern nur so vor Möglichkeiten. Die 2WD-Variante mit Benzinmotor kann hier sogar 1.754 Liter Laderumvolumen vorweisen.

Die Geräuschentwicklung im Innenraum hält sich sehr angenehm zurück – vor allem gegenüber seinem Vorgänger wirkt das SUV hier um zwei Klassen besser. Der Commonrail Dieselmotor ist zwar beim Start als Selbstzünder klar erkennbar, aber alles andere als ein Rauhbein. Fahr- und Windgeräusche kratzen erst jenseits der 170 km/h am Gemüt, und das auch nur dezent. Es knarzt und knirscht nirgends. Nicht mal in unebenem Gelände konnten wir dem Mitsubishi Outlander irgendwelches Stöhnen oder Ächzen entlocken.

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Umschau – nach hinten hilft die Rückfahrkamera für mehr Durchblick.

Die Rundumsicht übertrifft die Erwartungen an ein SUV und wird lediglich durch die hohe Fronthaube und am Heck durch breite C-Säulen eingeschränkt.

Motorisierung und Fahreigenschaften

Die Werte auf dem Papier des 2,2 Liter Turbodiesels, ließen uns keine Kraftausbrüche erwarten. Doch wir wurden auch keinesfalls enttäuscht. Der Vierzylinder geht nach einem klitzekleinen Turboloch kraftvoll zu Werke und hat mit seinen 380 Newtonmetern maximales Drehmoment ein gefühlt leichtes Spiel mit dem Siebensitzer.

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Euro 6 – Der ClearTec Diesel erfüllt alle aktuellen Normen.

Grund dafür ist mit Sicherheit auch das verblüffend geringe Leergewicht des Mitsubishi Outlander mit gerade einmal erstaunlichen 1.771 Kilogramm – wohlgemerkt, bereits mit 75 kg für einen Fahrer eingerechnet. Die 150 PS reichen hier durchaus für eine gewisse Agilität, die wir so nicht erwartet hatten.

Das SUV marschiert gut voran und lässt zu keinem Zeitpunkt ein den Antrieb betreffendes Defizit vermuten – mit einer Ausnahme. Bewegt man sich auf der Autobahn und möchte da in Geschwindigkeitsbereichen jenseits der 170 unterwegs sein, stößt man klar an die Grenzen des Leichtöl-Sechzehnventilers. Die Höchstgeschwindigkeit erreicht der Outlander mit einem langen Anlauf und fühlt sich gegen Ende der Geschwindigkeitsskala merklich gequält an.

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Verrenkungsgefahr – die Schalter für die Sitzheizung liegen weit hinten in der Mittelkonsole.

Auch seine sehr komfortabel und damit weich ausgelegte Federung und die nur dezent konturierten Sitzflächen, lassen den Fahrer grundsätzlich sehr schnell von hohen Geschwindigkeiten und zügig gefahrenen Kurven absehen.

Obgleich die servoelektrisch unterstützte Lenkung tadellos und durchaus direkten Kontakt zur Fahrbahn vermitteln konnte.

Doch die Autobahn ist auch nicht der Hauptlebensraum des Outlander. Er fühlt sich bedeutend wohler auf Überlandstrecken und durchaus auch in urbanen Gefilden. Und es verwundert sicherlich nicht, dass er auch abseits der befestigten Wege eine ausgesprochen gute Figur macht.

Mit einer Bodenfreiheit von großzügigen 19 Zentimetern und einem Wendekreis von gut zehn Metern, fühlt sich das kompakte SUV auf Wald- und Feldwegen pudelwohl. Falls es mal etwas schlammig und rutschig werden sollte, muss man sich dank Allradantrieb nicht um des Vorankommens sorgen.

In der Mittelkonsole befindet sich der Druckknopf zum Zweck. Mit aktivierter ‚4WD‘-Taste sperrt man die ansonsten elektronisch regelnde Lamellenkupplung, welche die Antriebskräfte zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Im ‚4WD‘-Modus treiben permanent alle Viere den Outlander durch die Gefilde. Wir haben es ausprobiert und konnten dem Outlander eine einem Statement vergleichbare Souveränität auf unbefestigten Wegen bescheinigen.

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Natürlicher Lebensraum – auch abseits von Asphalt erfreut der Outlander durch viel Traktion.

Das Start-Stoppsystem ist bei unserem Testfahrzeug, das als manueller Schalter daherkommt, offensichtlich mit der Kupplungsbetätigung gekoppelt. Dadurch kann es vorkommen, dass man im aktiven Start-Stopp-Modus, bei vorhandenem Gefälle und Lösen der Bremse das Fahrzeug losrollen lassen kann, ohne das der Motor anspringt. Das passiert erst, wenn man die Kupplung betätigt.

Mitunter kommt es auch vor, dass die Start-Stopp-Automatik genau in dem Moment den Motor abstellt, als es weitergehen kann und eine gefühlte Gedenksekunde benötigt, um den Restart durchzuführen. In diesem Fall kann es vorkommen, dass der Motor beim Kupplung kommen lassen quasi abgewürgt wird.

Das Sechsgang-Schaltgetriebe lässt sich sauber durchspielen. Und das obwohl die Schaltwege mit dem sehr langen Schalthebel noch weitläufiger wirken, als sie es ohnehin sind. Aber das stört keineswegs, denn vor allem im Offroad-Bereich benötigt man diesen Spielraum einfach.

Der Kraftstoffverbrauch hält sich für ein Fahrzeug mit diesen Ausmaßen anerkennenswert in Maßen. Wenn auch die Werksangaben in der Realität schwer zu erreichen sein dürften.

Ungeachtet der aktuellen Offenheit von Mitsubishi, bei der eingeräumt wird, das Verbrauchswerte einiger Modelle falsch ermittelt wurden, ist es offenkundig, dass die Verbrauchsangaben so gut wie aller Hersteller höchstens annähernd der Realität entsprechen.

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Eco und SUV? Im Rahmen der Fahrzeugklasse ist er durchaus einer.

Unser Testfahrzeug begnügte sich im Durchschnitt mit 8,4 Litern auf 100 Kilometer, was für ein SUV aus unserer Sicht absolut akzeptabler Wert ist. Der Tank mit seinen 60 Litern Fassungsvermögen geht für Kurzstreckenfahrer in Ordnung. Nur Langstreckenenthusiasten dürften sich diesen ein bisschen größer wünschen. Denn gerade bei hohen Geschwindigkeiten genehmigt sicher der Outlander gerne etwas mehr Diesel und die Reichweite schrumpft dabei zusehends.

Die digitale Balkenanzeige für den Füllstand des Tanks scheint sich zudem oftmals unsicher in ihrer Aufgabe. So zeigt sie nach ungefähr 50 Kilometern mitunter bereits einen schwindenden Tankvorrat an, der nach einem Abstellen des Fahrzeugs und erneutem Start plötzlich wieder als randvoll angezeigt wird.

Die Bremsanlage lieferte Grund zur Kritik. Zunächst zeigte sie sich noch von ihrer Glanzseite – so musste sie das SUV nur mit dem Fahrer per Gefahrenbremsung zum Stehen bringen. Das klappte ohne Fehl und Tadel. Doch bereits der zweite Bremstest direkt im Anschluss, zeigte erste Fading-Erscheinungen. Der Pedaldruck und die Bremswirkung mutierten beim dritten Versuch und voller Zuladung zum schwammigen Etwas, das man nicht mehr als Gefahrenbremsung bezeichnen kann. Offenbar ist die Bremsanlage für das Fahrzeug nicht angemessen dimensioniert.

Ausstattung und Komfort

Die Ausstattung unseres Testwagens war aufgrund der höchsten Ausstattungslinie ‚TOP‘ entsprechend reichhaltig.

Absolutes Sahnestück und uns besonders überzeugt, hat das Rockford Fosgate Premium Sound System. Acht Lautsprecher plus ein 25 cm Subwoofer im Kofferraum versorgen dank einem 710W Verstärker über acht Kanäle und digitalem Signalprozessor dafür, dass man es im Innenraum so richtig krachen lassen kann. Rockfort Fosgate dürfte all jenen etwas sagen, die sich in der Vergangenheit mit Car Hifi beschäftigt hatten. Der erfolgreiche US-amerikanische Hersteller für mobiles Hifi-Equipment beliefert Mitsubishi mit hochwertigen Audiosystemen – eine aus unserer Sicht sehr vorteilhafte Kooperation für audiophile Insassen.

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bomBASStisch – Der Subwoofer trägt einen nicht unbeträchtlichen Teil zum Klangbild bei.

Der Klang der Audio-Anlage ist dynamisch, knochentrocken und basslastig, wodurch jeder Dance-Track zum Erlebnis wird.

Als Audioquellen akzeptiert das MMCS – Mitsubishi Multi Communication System – alle möglichen USB-Speicher, alles was über die AUX-In Buchse angeschlossen werden kann, CD und MP3, ein DAB-Radio und eine Bluetooth-Schnittstelle.

Doch hier lag eindeutig der Wurm drin. Wir konnten kein einziges Smartphone mit dem System verbinden. Dabei testeten wir fünf (!) verschiedene Smartphones, 3 Android-Modelle und zwei Apple-Produkte. Bei allen Smartphones verfiel die Suche nach dem Gerät in eine Endlosschleife und wurde nach mehreren Minuten abgebrochen. Damit war auch die Telefonfunktion des Systems nicht nutzbar. Weder Recherchen der Bedienungsanleitung noch im Internet konnten für Abhilfe sorgen. Sehr ärgerlich.

Die Sprachsteuerung ist beim Outlander ausschließlich für die Telefonbedienung vorgesehen. Aufgrund der Verbindungsprobleme zu Bluetooth-Smartphones, konnten wir diese leider nicht testen. Auch eine Zieleingabe per Sprachbefehl für das Navigationssystem ist nicht möglich.

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Fast Standard – ein USB-Port im Ablagefach der Mittelkonsole.

Bei der Nutzung von USB-Speichern fiel auf, dass Datenträger mit einer Größe von über 8 GB einen schwerwiegenden Fehler verursachen können. Die Lautstärkeregelung im USB-Modus kann mitunter ihren Dienst versagen. Das kann mitunter sogar gefährlich werden – nämlich dann, wenn man laute Musik hört und diese aus welchem Grund auch immer schnell leiser regeln muss. Durch die Dienstverweigerung ist man schnell viel zu stark abgelenkt. Dieses Phänomen hält mitunter bis zu 15 Sekunden an.

Das Navigationssystem verhielt sich akustisch etwas exotisch, welches mit einer angenehmen weiblichen Stimme und einer ungewöhnlich kraftvollen Betonung des gesprochenen Textes überraschte.  Dies polarisiert je nach Empfinden des Einzelnen.  Einige in unserer Redaktion irritierte diese Art der Betonung, wohingegen andere dies als sehr sympathisch und vorteilhaft empfanden. Fakt ist, dass diese Form der akustischen Routenansage klarer und besser verstanden wird als andere bekannte Stimmfarben und Betonungen.

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In höchsten Tönen – liefert das System audiophile Daten aus den A-Säulen.

Die visuelle Routenführung auf dem Touchscreen hätte etwas kontrastreicher ausfallen können. Die Routenberechnung erfolgte sehr schnell, alternative Routenberechnungen aufgrund von Verlassen der berechneten Route sogar blitzschnell und damit jederzeit vorbildlich.

Der Bildschirm übernimmt auch die Wiedergabe des Echtzeitbildes der Rückfahrkamera, welche gemeinsam mit den Abstandssensoren die Park- und Rangiervorgänge erheblich erleichtert.

An der Front sind Parksensoren nicht vorgesehen, wären aber durchaus wünschenswert, denn das Ende der Fahrzeugfront kann man aus der Fahrerposition nur erahnen oder im schlimmsten Falle – inklusive unschöner Kaltverformungen – ertasten.

Diverse weitere Fahrzeuginformationen und Parameter lassen sich auf dem Touchscreen anzeigen. Unter anderem gibt es eine Rubrik ‚Reiseinformation‘, auf der beispielsweise Infos zum ökologischen Aspekt der Fahrweise, die Reichweite und die durch das Start-Stopp-System absolvierte Fahrzeit ohne Kraftstoffverbrauch anzeigt.

Daneben kann man sich im Modus ‚Umgebung‘ die aktuelle Höhe und den Luftdruck anzeigen lassen. Doch diese Infos sind nur sehr grob skaliert – die Höhenmeter werden in 50 Meter-Schritten unterteilt – und werden nur aller 30 Sekunden aktualisiert. Daher ist eine Genauigkeit dieser Werte nicht gegeben und man sollte diese allerhöchstens als grobe Schätzungen verstehen.

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Mehr Schein als Sein – grob skalierte Umgebungsparameter nur selten aktualisiert.

Die Zweizonen-Klimaautomatik wird erst zur Zweizonen-Anlage, wenn man den Regler für den Beifahrerbereich bedient. Unterlässt man dies, klappt die Steuerung für den gesamten Innenraum über den Regler der Fahrerseite. Das erweist sich als Komfortgewinn, denn gerade wenn man allein unterwegs ist, benötigt man in aller Regel keine zweite Klimazone.

Die elektrisch öffnende Heckklappe könnte sich mindestens zwei Stufen schneller öffnen und schließen. Nach einer Gedenksekunde, in der erst einmal überhaupt nichts geschieht, öffnet sich die Heckklappe im Schneckentempo. Auch das Öffnen per Taster ist etwas fummelig, da direkt benachbart der Knopf für die Fahrzeugverrieglung liegt und diese beiden gerne verwechselt werden.

Das Verschließen erfordert ebenfalls gefühlte Ewigkeiten. Und erschwerend kommt hinzu, dass ein Verriegeln des Fahrzeuges erst möglich ist, wenn die Heckklappe vollständig geschlossen ist. Also muss man in dem Fall warten und warten und warten.

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Warte mal – die elektrische Heckklappe bewegt sich viel zu langsam.

Die vier elektrischen Fensterheber verfügen zusätzlich über einen Kindersperrschutz, bei dem durch einen Tastendruck in der Fahrertür, die hinteren Fensterheber gesperrt werden. Als Besonderheit fiel uns hier auf, dass dabei auch die Tasten im Vierfachschalter in der Fahrertür gesperrt werden. Der Fahrer kann also selbst ebenso kein Fenster der zweiten Reihe bedienen.

Assistenzsysteme und Sicherheit

Ein wichtiger Aspekt für die Sicherheit ist die Art der Fahrzeugbeleuchtung. Der Mitsubishi Outlander verfügt über LED-Hauptscheinwerfer mit einer extrem scharfen Hell-Dunkel-Grenze, wodurch Nachtfahrten außerhalb von Ortschaften und mit mäßigem Gegenverkehr schnell ermüdend wirken. Ansonsten ist die Ausleuchtung sehr hell, homogen und zuverlässig.

Das Fernlicht wird durch herkömmliche Halogenscheinwerfer übernommen, welche beim Aktivieren zusätzlich zum LED-Licht aufleuchten. Diese verrichten ihren Dienst allerdings besser als zunächst angenommen und leuchten die Fahrbahn bis zu 500 Metern ausreichend aus.

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Alt & Neu – herkömmliches Halogen trifft LED-Technologie.

Kurven- und Abbiegelicht werden beim Outlander leider nicht angeboten.

Die Außenspiegel sind großzügig dimensioniert und beinhalten auch LED-Blinkleuchten. Einen Totwinkelwarner gibt es nicht, ebenso wenig wie eine asphärische Formung des Spiegelglases, wovon letzteres aufgrund der vorhandenen Spiegelfläche unverständlich bleibt.

Ein adaptiver Tempomat mit Abstandsregelung sowie ein Auffahrwarnsystem ist optional verfügbar, aber unser Testwagen konnte diesen wichtigen Assistenten, wie auch den Spurhalteassistenten nicht vorweisen und wir infolgedessen nicht auf seine Funktionen testen. Ein herkömmlicher Tempomat war allerdings an Bord.

Der Mitsubishi Outlander verfügt serienmäßig über sieben Airbags, eine Berganfahrhilfe, Licht- und Regensensor sowie ein Reifendruckkontrollsystem.

Zur Anschnallpflicht mahnt das SUV bereits vor Fahrtantritt, bei aktivierter Zündung sehr eindringlich in akustischer und optischer Form.

Bisher wurde der 2016er Mitsubishi Outlander noch keinem NCAP-Crashtest unterzogen. Da bereits der Vorgänger die fünf Sterne erreicht hatte, gehen wir davon aus, dass der Neue dies ebenso absolviert und in der Gesamtpunktzahl sehr wahrscheinlich nochmals dazulegt.

Ein signifikanter Grund dafür könnte der Einsatz neuer, noch festerer Stähle für die Karosserie und Fahrgastzelle sein.

Varianten und Preise

Outlander-Interessenten haben zunächst die Wahl zwischen zwei Motorisierungsvarianten. Einmal der hier vorgestellte Diesel und zum anderen ein Zweiliter Vierzylinder Benzinsaugmotor mit 150 PS und 195 Newtonmetern Drehmoment.

Bei den Dieselvarianten handelt es sich immer um einen Siebensitzer.

Darüber hinaus gibt es drei Ausstattungsvarianten,

  • Outlander als Basis,
  • PLUS als gehobene und
  • TOP als höchste Variante.

Die Preise beginnen bei 20.990 Euro für die Basisausstattung mit Benzinmotor und endet bei der Diesel-Variante in der TOP-Ausstattung für 36.690 Euro.

Wählt man die dann noch möglichen Ausstattungsoptionen hinzu, werden 40.510 Euro aufgerufen.

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On the top – Glasschiebedach ist nur in der TOP-Ausstattung dabei.

Einen Sonderstatus nimmt die Hybrid-Version PHEV ein, die aus der Kombination eines Vierzylinder Benzinmotors mit zwei Elektromotoren über eine Systemleistung von 285 PS verfügt. Für dieses Modell sind mindestens 39.990 Euro fällig.

Was sagen die Kunden?

Nicht wenige Besitzer sind der Meinung, dass der Mitsubishi Outlander verkannt wird. Die meisten bescheinigen dem SUV Solidität und Zuverlässigkeit und schwören auf das attraktive Preis-Leistungsverhältnis.

Es gibt einige Stimmen, die das Automatikgetriebe (des Vorgängers) als ‚unkomfortabel‘ oder auch ‚ungehobelt‘ bezeichnen und den mit dieser Kraftübertragungsvariante einhergehenden hohen Verbrauch bemängeln. Auch soll die Automatik im Hängerbetrieb unharmonisch arbeiten und dabei vereinzelt vorschnell ihren Dienst quittieren.

Dem Benziner wird oftmals Kraftmangel vorgeworfen – der Diesel wiederum in den höchsten Tönen gelobt. Dabei waren die aktuellen Motorisierungen die Basis für diese Aussagen.

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Zu wenig Standfestigkeit – die Bremsanlage leidet an ausgeprägtem Fadingverhalten.

Unterm Strich klingt der Kundentenor so, dass der Outlander durchaus als Geheimtipp gehandelt wird, der im SUV-Segment aufgrund seines Preises und der dabei erstandenen Ausstattung kaum Konkurrenz fürchten müsste. Aufgrund seiner auffälligen Unauffälligkeit bleibt  ihm jedoch  der Rufe eines Verkannten.

Ernsthaft negative Beiträge konnten wir nicht ausmachen. Aktuelle Beiträge über die Manipulation von Verbrauchswerten wurden bis zum Redaktionsschluss nicht mehr berücksichtigt.

Diese Zusammenfassung ist wie immer als nicht repräsentative Stimmungsanalyse in deutschsprachigen Netzwerken zu verstehen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Fazit – Erarbeitete Sympathien

Der Mitsubihi Outlander erscheint optisch gegenüber seinem Vorgänger erwachsener und weiß auch in anderen Belangen zu überzeugen. Besonders erfreulich ist die zuverlässige Reduzierung von Innengeräuschen sowie die saubere Verarbeitung des Japaners.

Eine nicht in Gang zu bringende Bluetooth-Schnittstelle ist nicht nachvollziehbar, ärgerlich und hoffentlich nur ein unseren Testwagen betreffender Einzelfall.

Übertriebene Agilität oder gar sportliche Fortbewegung liegen dem SUV nicht. Das belohnt er wiederum mit einem moderaten Verbrauch und einem unangestrengten Fahrerlebnis.

Nicht gefallen hat uns die überforderte Bremsanlage. Hier gibt es Luft nach oben. Da es sich dabei um einen Sicherheitsaspekt handelt, kann das auch nicht als Schönheitsfehler durchgehen.

Erfreulich sind 5 Jahre Garantie bis maximal 100.000 Kilometer Laufleistung. Ab dem Modelljahr 2016 gibt es bei der Hybrid-Variante zusätzlich 8 Jahre Garantie auf die Fahrbatterie.

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Mehr als erwartet – der Outlander ist ein Geheimtipp.

Resümierend kann man sagen, dass der überarbeitete Mitsubishi Outlander ein hervorragender Cruiser ist, der zuverlässig und solide dafür sorgt, dass man am Zielort ankommt – auch wenn es einmal über unbefestigte Wege geht.

Genügt einem ein SUV, welches bevorzugt in gemäßigten Tempi bewegt werden will, hat man mit dem Outlander einen treuen Begleiter für jeden Tag, bei dem auch der Komfort nicht zu kurz kommt.

Text / Fotos: NewCarz

Technische Daten: Mitsubishi Outlander 2.2DI-D Cleartec 4WD

Länge x Breite x Höhe (m): 4,70 x 1,81 x 1,68

Radstand (m): 2,67

Motor: Vierzylinder Commonrail-Turbodiesel mit Ladeluftkühler und variabler Turboladergeometrie

Leistung: 110 kW (150 PS)

Hubraum: 2.268 ccm

Max. Drehmoment: 380 Nm bei 1.750 bis 2.500 rpm

Getriebe: 6-Gang Schaltgetriebe manuell

Antrieb: permanenter Allrad AWC

Kombinierter Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 5,3 L/100 km

CO2-Emissionen: 139 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,2 Sekunden

Leergewicht: 1.771 kg

Kofferraumvolumen: 141 l (Siebensitzer), (550 l als Fünfsitzer; 1.613 l bei umgeklappten Sitzen)

Anhängelast: 750 kg (gebremst 2.000 kg)

Höhe Ladekante: 73 cm

Kraftstofftank: 60 Liter

Preis des Testwagens: 40.510 Euro (laut Konfigurator)

12 thoughts on “Mitsubishi Outlander Modell 2016 Test – Erwachsenenstatus erreicht

  1. Endlich mal ein guter und ausführlicher Blog. Kompliment an euch. Der Outlander, ist ein wunderbares Auto. Ein Kraftpaket von Wagen. Der Mitsubishi ist schön in seiner Farbe und seinem Design ohne Frage. Wie sieht es mit den Mängelberichten bei Neukauf aus? Habt Ihr da Infos? Ich schaue die Tage mal wieder vorbei.

    1. Hallo George, vielen Dank für dein Lob, dass uns gleichzeitig Ansporn ist. Einen Mängelbericht zum Outlander steht uns momentan nicht zur Verfügung. Allerdings bedienen wir mit unserer neuen Rubrik „Dauertest“ genau diese Problematik.
      Beim sukzessiven Ausbau dieser Rubrik, werden wir alle möglichen Modelle einem Langzeittest unterziehen. Vielleicht ist auch der Outlander dabei? Wir werden dies diskutieren.
      Bei diesen Dauertests werden wir Autos „von der Stange“ – also keine Pressefahrzeuge, sondern genau die Autos testen, die der Kunde bei seinem Händler kaufen kann.

      Dabei werden wir auch kein Blatt vor den Mund nehmen und neben positiven Aspekten auch jede negative Auffälligkeit publizieren.
      Ziel ist es, dass jeder Interessent sich ein umfassendes Bild über das jeweilige Modell machen kann. Darüber hinaus kann sich natürlich auch der Hersteller zu Wort melden – sofern er dies möchte. Der Idealfall wäre ein Dialog zwischen Hersteller und Kunden… Ob es dazu kommt, werden wir sehen.
      Schau doch einfach immer mal rein. Es gibt sicherlich weitere interessante Themen zu entdecken.

      Viele Grüße!

  2. Ich fahre einen Outlander in der TOP-Version mit EZ Dez. 2016 mit Totwinkel-Assistenten. Den gibt es auch mit Spurhalteassistenten. Der Totwinkel-Assistent ist auf jeden Fall eine große Hilfe. Auf mehrspurigen Straßen, Stadt oder Autobahn, zeigt er immer korrekt an, ob sich ein Auto von hinten nähert. Wenn man dann zum Blinken ansetzt, dann meckert er und macht auf die Gefahr aufmerksam. Zudem erkennt er Querverkehr, sobald man aus einer Parklücke rückwärts rausfährt. Und das nicht nur Autos, sondern auch Radfahrer und Fußgänger!!!
    Die Verbindungsprobleme mit Handys per Bluetooth kann ich nicht bestätigen. hab bisher 3 verschiedene Modelle problemlos verbinden können und kann auch zwischen denen jederzeit Switchen, falls 2 der bekannten Geräte im Auto sind. Man kann sogar das eine zum telefonieren und das andere zum Musik hören koppeln. Zu euer Verteidigung muss ich sagen, dass man mir das erst bei Mitsubishi zeigen musste. Ist nicht also einfach zum ersten Mal.
    Die automatische Heckklappe ist echt lahm. Man kann das aber einfach ausschalten und manuell öffnen und schließen.
    Schöner Beitrag

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