Honda HR Test –V – Raum und Zeit

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Alles ist relativ, zumindest in der Theorie, beschloss vor 100 Jahren Albert Einstein und wusste damals natürlich nichts über einen Honda HR-V – dem Hybrid Recreation Vehicle aus Japan.

Hätte es den Softroader zu dieser Zeit gegeben, würde er ihn gegebenenfalls zur reellen Untermauerung seiner Theorie heranziehen.

In unserem Fahrbericht offenbarte uns der HR-V in seiner zweiten Generation so manche Überraschung, welche wir so nicht erwartet hatten.

Exterieur – Friendly Faces

Unser getesteter Honda HR-V in tiefblauem ‚Brilliant Sporty Blue Metallic‘ wirkt modern, mit einem straff gezeichneten, gefälligen Design. Auf den ersten Blick erkennt man einen Zweitürer, der sich erst beim genaueren Hinsehen als Viertürer offenbart. Denn die Türgriffe für die hinteren Türen wurden am oberen Ende versteckt. Die spitzen Griffmulden reichen weit in die C-Säule und wirken dabei harmonisch eingefügt.

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Zwei oder vier? Versteckte Türgriffe für die Hintertüren.

Mit einem freundlich dreinblickenden Antlitz präsentiert sich das Crossover SUV von vorne und präsentiert das Markenemblem mittig, durch eine Chromleiste getragen, in einem klavierlackschwarzen Kunststoffbett.

Die Halogen-Scheinwerfer mit den integrierten Tagfahrleuchten und Blinklichtern weisen in Pfeilform auf ebendieses Logo und vereinen sich mit der zum Lächeln geformten, großen Frontschürze zu einem gefälligen Gesamtbild.

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Bitte recht freundlich – der HR-V scheint lächeln zu können.

Die die Seitenansicht bestimmende, kantig nach hinten ansteigende Linie in den Türblechen, läuft in der C-Säule mit der kuppelartigen Führung des Greenhouses zusammen und verleiht dem HR-V dadurch einen strammen sportiven Eindruck.

Der Dachheckspoiler wirkt ebenso wie die Haifischflossen-Antenne fließend ins Gesamtbild integriert.

Die im typisch eckigen Honda-Style gezeichneten LED-Heckleuchten werden schmal und weit oben in die Heckklappe weitergeführt, was für eine gedrungene, weit nach oben gezogene, fast mauerartige Heckansicht sorgt.

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Große Klappe – zumindest optisch wirkt die Heckklappe massiv.

Ein Kantenabschluss aus Kunststoff führt komplett rundum das Fahrzeug und vermittelt vor allem an Radhäusern und Schwellern den dezenten Offroad-Anspruch des Fünfsitzers.

Unterstrichen wird dieser Anspruch noch durch die am Testfahrzeug befindlichen 16-Zoll Leichtmetallrädern, mit einem recht hohen Querschnitt der Pneus. Dadurch erweckt der Softroader den Eindruck, abwegige Fahrstrecken gut meistern zu können.

Auf Wunsch kann der geneigte Käufer mittels 18-Zoll Radpaket, Aero-Paket und vielen anderen Dingen das Exterieur weiter aufpeppen und ganz nach seinem Geschmack veredeln.

Interieur – Platzverhältnisse 1. Klasse

Nachdem der gut in der Hand liegende und ganz in Chrom gehaltene Türgriff den Weg zum Innenraum geebnet hat, erleben wir die erste Überraschung. Das Raumgefühl erweist sich als sehr großzügig und bietet auch groß gewachsenen Passagieren erstaunlich viel Platz.

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Großzügig dimensioniert – Platzverhältnisse wie in einem richtig Großen.

Noch erstaunlicher ist, dass das Platzangebot auf der zweiten Sitzreihe mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar noch größer ist, als auf den Vordersitzen. Nur die zierlich anmutende Mittelarmlehne der zweiten Sitzreihe sollte man mit lieber Vorsicht benutzen. Sie macht in Bezug auf ihre Tragfähigkeit nicht gerade einen vertrauenserweckenden Eindruck.

Das Cockpit ist angenehm dem Fahrer zugewandt und vermittelt aufgrund der drei Rundinstrumente hinter dem griffigen Dreispeichen-Lederlenkrad und dem Touchscreen im Armaturenträger eine auf Anhieb herrschende Übersicht. Und das trotz recht vieler und gut verteilten Bedienelemente, die allerdings erst auf den zweiten Blick um Orientierung bitten.

Das mittig platzierte Tachometer weist eine Art dreidimensionale Skalierung auf, welche sich anfangs als sehr gewöhnungsbedürftig erweist. Der räumliche Eindruck dieser Skala irritiert zunächst das Auge des Betrachters, doch nach kurzer Eingewöhnung stört dieser Aspekt nicht mehr.

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Alles im Blick – das fahrerorientierte Cockpit.

Unter dem Sieben-Zoll Touchscreen platziert sich die Bedieneinheit der Klimaautomatik, auf der sämtliche Einstellungen per Sensortasten auf schwarzem Rauchglas erfolgen. Bei Schaltvorgängen kommt man bei Wahl der vorn liegenden, ungeraden Fahrstufen dieser Bedieneinheit mitunter zu nahe und berührt dabei ungewollt die sehr druckempfindlichen Sensortasten. Dabei verstellt man dann ungewollt Parameter für das Raumklima.

Die Mittelkonsole beherbergt ein großes Aufbewahrungsfach, welches man mittels Knopfdruck auch zum doppelten Getränkehalter umfunktionieren kann. Die dahinterliegende Armauflage ist verschiebbar, verdeckt jedoch beim Verschieben nach vorne teilweise das Getränkefach.

Ab dem Schaltknauf wird die Mittelkonsole vertikal zweiteilig weitergeführt und bietet auf der unteren Ebene eine weitere Ablage und diverse Anschlussmöglichkeiten wie USB, HDMI oder 12-Volt-Steckdose.

Diese sind aufgrund ihrer Lage allerdings nur schwer erreichbar und während der Fahrt zumindest für den Fahrer nicht ohne Verlust der Fahrsicherheit zu nutzen.

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Souterrain – diese tiefliegenden Schnittstellen sollten nur im Stand angeschlossen werden.

Die Materialanmutung ist nicht sonderlich hochwertig, aber geht in Ordnung. Vor allem die Oberseite des Armaturenträgers ziert ein auffällig einfacher Kunststoff. Die Verarbeitung ist jedoch überall vorbildlich. Keinerlei Abweichungen in punkto Spaltmaße oder Überlappungen waren auszumachen.

Die schmalen Lüftungsdüsen auf der Beifahrerseite wirken exotisch, werden ihrer Aufgabe aber absolut gerecht.

Die Sitze bieten überraschend viel Seitenhalt und bewahren den Bewegungsapparat auch auf Langstrecken vor Ermüdungserscheinungen.

Die Rundumsicht ist durch die sich nach hinten stark verjüngenden Seitenfenster und die kleine Heckscheibe eingeschränkt. Parksensoren vorn und hinten machen dies aber zum Teil wieder wett.

Der Laderaum ist zugunsten der sehr großzügigen Platzverhältnisse im Innenraum etwas eingeschränkt. Mit 393 Litern Volumen befindet er sich nur im unteren Durchschnitt in diesem Fahrzeugsegment. Klappt man die Rücklehnen um, werden aus dem gewonnenen Platz aber schon wieder großzügige 1.456 Liter Stauraum.

Eine  weitere Überraschung hält das Laderaumkonzept zusätzlich bereit. Die Sitzflächen der Rücksitze lassen sich nämlich hochklappen und geben somit weiteren Laderaum frei – Magic Seats nennt Honda dies. Sehr vorteilhaft, wenn man beispielsweise eine große Topfpflanze oder eine Vase stehend transportieren muss.

Nicht zu vergessen sei auch die bei umgeklapptem Beifahrersitz verfügbare maximale Laderaumlänge von gigantischen 2,5 Metern.

Die Heckklappe überraschte uns beim Schließen mit einem freiliegenden, stark gefetteten Schlossscharnier, mit dem man beim Schließen mitunter die Bekanntschaft macht und sich die Hände in dem Fall mit Schmierfett verziert.

Motorisierung und Fahreigenschaften – Unerwartete Freude

Die nächste, keinesfalls kleine Überraschung sitzt unter der Motorhaube. Der 1.6-Liter Turbodiesel weist auf dem Papier keinerlei emotionale Ansprüche aus. Mit 120 PS ist halt kein großer Auftritt möglich. Doch weit gefehlt!

Nach einem zehn bis 15 Sekunden dauernden Kaltstart, bei dem er das Selbstzündungsprinzip durch hörbares Nageln nicht verleugnen kann, wird er mit jeder Sekunde signifikant ruhiger und ist im betriebswarmen Zustand kaum noch als Diesel erkennbar.

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Überraschungskandidat – erstaunlich kräftig packt der kleine Vierzylinder zu.

Der Motor zeigt sich ungeahnt agil und pulvert seine 300 Newtonmeter ab 2.000 Touren so eindrucksvoll auf das Parkett – pardon – den Asphalt, dass man geneigt ist, von einer stärkeren Motorisierung auszugehen.

Die Kraftentfaltung gelingt dem 1.6-DTEC Vierzylinder harmonisch und selbstbewusst. Eine echte Anfahrschwäche sucht man genau wie ein etwaiges Turboloch vergebens.

Dazu passen die etwas zu langen Schaltwege der manuellen Schaltbox nicht wirklich. Ein knackigeres, fixes Getriebe würde dem HR-V in jedem Fall besser stehen.

Dagegen punktet der Honda beim Fahrverhalten einmal mehr. Trotz seiner der Bauart geschuldeten größeren Stirnfläche und dem höheren Schwerpunkt, bietet der Honda einen hervorragenden Geradeauslauf und sichere Kurvenfahrten – auch bei höheren Geschwindigkeiten. Auch die Geräuschentwicklung hält sich dabei erstaunlich zurück. Nur bei hohen Geschwindigkeiten dringen Windgeräusche hörbar, aber nicht störend, bis zu den Insassen vor.

Selbst in Bereichen der Höchstgeschwindigkeit, die mit 192 km/h angegeben ist, liegt der HR-V sicher und ruhig – man könnte fast schon von satt sprechen – auf der Fahrbahn. Der Tacho zeigt dabei übrigens glatte 200 km/h.

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Bügeleisen – schlechte Piste verschluckt das Fahrwerk großzügig.

Die Lenkung ist präzise und nicht zu leichtgängig. Beim Fahrwerk scheint den Japanern eine sehr gute Gratwanderung zwischen Komfort und sportlicher Dynamik gelungen zu sein – mit leichtem Überhang zu Letzterem.

Keine Spur von unangenehmen Wankbewegungen in schnell gefahrenen Kurven, bei der die Magengrube der Insassen unangenehm angesprochen werden würde. Schlechte Fahrbahnverhältnisse werden großzügig weggebügelt, was sicherlich auch dem relativ großen Querschnitt der Bereifung zu verdanken ist.

Die Bremsen gefallen mit einer sehr guten Dosierbarkeit und beweisen eine unerschütterliche Standfestigkeit. Auch nach einer dritten Vollbremsung aus Tempo 100 gab es nicht den geringsten Ansatz von Fading.

Noch eine Überraschung erlebten wir bei dem zunächst als relativ klein angesehenen Tankvolumen von 50 Litern. Der sehr genügsame Verbrauch des HR-V benötigt gar keinen größeren Tank – der übrigens bei diesem Modell unter den Vordersitzen platziert wurde.

Wir fuhren den Crossover im Durchschnitt mit 4,8 Litern auf 100 Kilometer und lagen somit nur 0,8 Liter über der Werksangabe. Bei knapp 1,4 Tonnen Leergewicht ist das ein guter Wert.

Zugegebener Weise ließen wir über den gesamten Testraum die grüne ECON-Taste aktiviert. Weil dadurch aber keinerlei Leistungseinbußen spürbar waren, sahen wir uns zu keinem Zeitpunkt veranlasst, diesen Modus abzuschalten.

Netter Nebeneffekt war dabei, dass sich der farbige LED-Ring um den Tacho je nach Fahrweise verfärbte. Bei vorsichtiger Gangart leuchtete er in grün, wurde man forscher im Umgang mit dem Pedal, wechselte die Färbung stufenlos über gelb und orange und wurde mit Bleifuß in ein tiefes Rot gefärbt.

Die Start-Stopp Automatik reagiert immer mit einigen zehntel Sekunden zu viel an Verzögerung. Dafür lässt sie den Motor auch wieder anspringen, sobald man das Lenkrad etwas mehr bewegen möchte. Die Lenkhilfe wird somit innerhalb kürzester Zeit wieder aktiviert.

Assistenz und Sicherheit

Im Honda HR-V herrscht ab der Ausstattungsvariante ‚Elegance‘ kein Mangel an Assistenzsystemen. Ein hoch motivierter Frontkollisionswarner ist ebenso wie ein Spurhalteassistent an Bord. Beide Systeme nutzen allerdings denselben Warnton. Wir hätten uns da einen Unterschied gewünscht, mit einem aggressiveren Ton für das Kollisionswarnsystem.

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Wachsame Augen – den Blick immer auf der Fahrbahn dank Sensoren und Kameras.

Auch ein City-Notbremsassistent und eine Verkehrszeichenerkennung beinhaltete die Ausstattung des Testwagens.

Die Scheinwerfer verfügen über normales Halogenlicht. Eine Lichtautomatik und ein Fernlichtassistent übernehmen deren Steuerung. Bei zügigen Nachtfahrten gelangt das nicht mehr ganz so zeitgemäße Halogenlicht schnell an seine Grenzen. Hier empfiehlt es sich auf das – allerdings nur in der Topausstattungsvariante verfügbare – Abblendlicht mit LED-Technik wert zu legen.

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Note ausreichend – in Wohngebieten okay, auf Landstraße und Bahn etwas wenig Licht.

Insgesamt sechs Airbags und ein Reifendruckkontrollsystem gehören ebenso wie eine elektronische Parkbremse zur Serienausstattung, welche jedoch nicht automatisch gesteuert wird.

Was wir vermisst haben, war ein Totwinkelassistent, der bei Wettbewerbsmodellen fast immer zur Ausstattung gehört.

Im Euro-NCAP Crashtest erreichte der Honda HR-V im Jahr 2015 mit fünf Sternen ein sehr gutes Ergebnis.

Ausstattung und Komfort

Der Crossover ist serienmäßig bereits gut ausgestattet. Ab der Version ‚Elegance‘ bleiben kaum Wünsche offen. Elektrisch verstellbare, beheizte und anklappbare Außenspiegel, Licht- und Regensensor, Sitzheizung vorne und vieles mehr sorgen für diverse Annehmlichkeiten.

Das Navigationssystem von Garmin überzeugte uns relativ schnell. Es wird direkt über den 7-Zoll Bildschirm bedient und die überaus einfache und intuitive Bedienung gefiel uns auf Anhieb. Die wichtigsten Funktionen, wie Zielführung stoppen und starten, akustische Zielführung aktivieren oder deaktivieren, werden über einfache Symbole dargestellt und durch nur einen Fingertipp erledigt. Sehr erfreulich, so muss man sich dafür nicht durch versteckte Untermenüs hangeln und hat mehr Raum und Zeit für die jeweilige Verkehrssituation.

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Klarer Fall – die einfache, übersichtliche Darstellung der Navigation gefällt.

Diverse Infos wie aktuelle Höhe, verbleibende Wegstrecke, Ankunftszeit und vieles mehr, können über eine Art Taskleiste frei konfiguriert werden.

Einziger Wehrmutstropfen ist, dass das GPS-Signal immer wieder verloren ging, wodurch es zu falschen Zielführungsansagen kam oder die Route unnötig neu berechnet wurde. Gegebenenfalls war das auch ein Empfangsfehler der GPS-Antenne.

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Mehr erwartet – große Durchmesser allein scheinen nicht ausreichend.

Das Multimediasystem namens Honda Connect lässt sich aus diversen Datenquellen füttern. Neben dem herkömmlichen CD-Laufwerk gibt es genügend Schnittstellen in Form von zweimal USB, AUX-In, sogar HDMI oder via Bluetooth, womit jeder seine Lieblingsmusik in den Honda bekommen sollte. Zusätzlich kann man eine Unmenge an Radiosender, wahlweise über FM, AM oder digital über DAB+, lauschen. Zusätzlich funktioniert auch der Empfang von Internetradio.

Auch ein Internet-Browser und die App-Integration namens ‚aha‘ sind Bestandteile des Systems.

Das Honda Connect arbeitet übrigens auf dem Betriebssystem Android 4.04.

Die insgesamt sechs Lautsprecher und insbesondere die vier großdimensionierten Boxen in den Türen, halten allerdings nicht, was sie optisch vermitteln können. Dem System fehlt es an Dynamik und die Tiefen klingen trotz der großen Durchmesser unerwarteter Weise etwas zu dünn. Insgesamt kann man es dennoch als ausreichend ansehen.

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Schnell gecheckt – die Menüführung auf dem Touchscreen ist selbsterklärend.

Es gibt leider keinen Drehknopf für die Lautstärkeregelung, sondern nur Sensortasten neben dem Touchscreen oder die üblichen Tasten am Lenkrad.

Die Verbindung der Bluetooth Freisprecheinrichtung gelingt innerhalb von Sekunden und funktioniert mit Android-Smartphones ebenso fehlerfrei wie auch mit iOS-Modellen.

Wer auf viel Sonnenlicht steht, dem bleibt nur die höchste Ausstattungsvariante ‚Executive‘. Denn nur im Zusammenhang mit dieser wird ein Glas-Panoramadach angeboten.

Ebenso ergeht es all denen, die Wert auf mehr Privatsphäre und gedämpfte Sonneneinstrahlung legen. Denn eine Privacy-Verglasung, bei der alle Scheiben ab der B-Säule abgedunkelt werden, gibt es nur als Bestandteil der Top-Version.

Varianten und Preise

Der Honda HR-V wird in drei verschiedenen Ausstattungs- und zwei Motorisierungsvarianten angeboten. Nicht gerade viel, aber in diesem Segment der Softroader durchaus ausreichend.

Als Motoren gibt es den hier vorgestellten Diesel und einen 1.5 Liter VTEC Benzinmotor mit 130 PS und 155 Newtonmetern maximalem Drehmoment. Heutzutage ist dieser als reiner Saugmotor fast schon ein Exot.

Wer den Dieselantrieb wählt, erhält diesen immer im Zusammenspiel mit einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe. Nur beim Benzinantrieb hat man die Wahl zwischen manueller oder automatischer, stufenloser Kraftübertragung mittels CVT-Automatik. Diese simuliert übrigens in europäischen Modellen eine siebenstufige Übertragungsart.

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Sensibel – die Sensortasten reagieren auf die kleinste Berührung.

Die Ausstattungsvarianten teilen sich auf in Comfort, Elegance (unser Testwagen) und Executive.

Die Preise beginnen für den HR-V bei 20.290 Euro als 1.5 i-VTEC Benziner in der Basis-Ausstattung ‚Comfort‘. Als Dieselvariante werden 2.700 Euro mehr aufgerufen.

In der mittleren Ausstattungslinie ‚Elegance‘ beginnt der Einstieg mit Benzinmotor bei 22.690 Euro – mit Automatikgetriebe benötigt man 1.300 Euro mehr.

Die Topausstattung ist ab 26.440 Euro zu haben. Wählt man hier die Dieselmotorisierung und lässt keinen Haken in der Bestellliste aus, sind über 37.000 Euro zur Fahrzeugübernahme mitzubringen.

Außerplanmäßiger Service

Wärend unseres Tests bekam der Honda HR-V eines Nachts ungebetenen Besuch in Form eines Marders. Dieser war über den ‚Eindringling‘ in seinem Revier alles andere als erfreut und ließ seinem Unmut darüber, in Form von Beißattacken gegen elektrische Leitungen des Autos, freien Lauf.

Das Auto sah am nächsten Morgen aus, als hätte eine ganze Hundertschaft an Mardern darauf eine Party gefeiert. Doch viel schlimmer war die Lichtorgel beim Anschalten der Zündung. Sämtliche Warnlampen meldeten sich akustisch untermalt zu Wort. Vom Ausfall aller Assistenzsysteme bis zum Fehler in der Bremsanlage – Totalausfall also.

Unglücklicherweise passierte dies genau an einem Brückentag, wo erwartungsgemäß überall nur die Hälfte der Belegschaften ihren Dienst verrichten. Dass dies auch bei Honda so ist, überraschte wenig. Umso größer war allerdings die Überraschung der durch uns erfahrenen schnellen Abwicklung dieses Servicefalls. Das Auto wurde aus dem nächstgelegenen, über 50 Kilometer (!) entfernten Honda-Händler per Abschlepper abgeholt und uns ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt.

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Gefixt – zurück mit behobenem Marderschaden.

Am nächsten Tag war der Schaden bereits behoben und wir konnten das Leihfahrzeug wieder gegen unseren Testwagen eintauschen. Kleine Ursache – große Wirkung. Der Schaden war kleiner als gedacht. Ein einziger Radsensor wurde durch den Marderbiss von der Bordelektronik getrennt. Dieser fehlte dadurch allerdings die Parameter vom betroffenen Rad, wodurch die anderen Parameter wertlos und alle Systeme daraufhin deaktiviert wurden.

An dieser Stelle möchten wir für die reibungslose Abwicklung durch den Honda Vertragshändler, der Barz Automobile GmbH in Schorfheide/Brandenburg und der Pressestelle von Honda Deutschland, ein großes Lob und unseren Dank aussprechen. Ohne diese schnelle und unkomplizierte Hilfe wäre unser Testzeitraum unnötigerweise eingeschränkt worden.

Was sagen die Kunden?

In einer nicht repräsentativen Stimmungsanalyse in deutschsprachigen Netzwerken befand man den neuen HR-V vor allem in optischen Belangen als einen Quantensprung gegenüber dem Vorgängermodell.

Ganz besonders begrüßt man die Einführung des aus dem Civic bereits bekannten Dieselmotors, der im Tenor als die bessere Wahl in Bezug auf die Leistungsentfaltung bezeichnet wird.

Doch auch der Benzinmotor wird als sparsam und leise gelobt.

Kontrovers diskutiert man den Umstand, dass eine Allradversion des HR-V nicht angeboten wird. Einige Nutzer bedauern dies, andere wiederum ziehen die damit einhergehende Verbrauchseinsparung vor.

Das Platzangebot des HR-V erntet fast durchgängig positives Feedback.

Die aktuell sehr langen Wartezeiten werden – verständlicherweise – ungern hingenommen.

Ein vereinzelter Kritikpunkt ist auch die Fertigung des HR-V für den europäischen Markt in Mexiko – wodurch die Verbraucher Qualitätsschwankungen befürchten.

Grenzenlose Lobeshymnen erntet das neue LED-Abblendlicht, das keines der Besitzer mehr missen möchte. Dadurch wurden wir fast ein wenig neidisch, weil unser Testwagen dieses Ausstattungsmerkmal leider nicht besaß.

Fazit – Überraschung gelungen

Lange musste man auf das neue Modell des Honda HR-V warten. Nun ist er da und das Warten geht weiter – nämlich dann, wenn man einen bestellt. Die Nachfrage ist groß und nach unserem Test können wir dies absolut nachvollziehen.

Der Softroader ist ein gelungenes Gesamtpaket mit einem frisch-modernen Auftritt sowie kräftiger und dennoch sparsamer Motorisierung. Diverse Ladekonfigurationen machen ihn zum Transportfilou und das Platzangebot zum Familiengarant.

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Muss sich nicht verstecken – der HR-V ist ein sehr ausgewogener Begleiter.

Wir konnten keine signifikanten Schwächen aufdecken und bezeichnen den neuen Honda HR-V als gelungenes Modell, der als Allrounder sicherlich viele Herzen erobern kann und wird.

Sein guter Einstiegspreis dürfte ihn perfekt in der Zielgruppe ‚Junge Familie‘ platzieren. Raum ist genügend vorhanden, damit kann man mit Kind und Kegel auch längere Zeit – beispielsweise während einer Urlaubsreise – problemlos im Honda verbringen.

Raum und Zeit sind also relativ gut aufgehoben – im neuen HR-V. Einstein würde womöglich Honda fahren.

Text/Fotos: NewCarz

 

Konkurrenz:
Renault Captur, Peugeot 3008, Mazda CX 3

Technische Daten: Honda HR-V 1.6 i-DTEC Elegance

Länge x Breite x Höhe (m): 4,29 x 1,77 (2,02 mit Außenspiegel) x 1,61

Motor: Reihenvierzylinder Common Rail Dieselmotor mit Turbolader

Leistung: 88 kW (120 PS) bei 4.000 rpm

Hubraum: 1.596 ccm

Max. Drehmoment: 300 Nm bei 2.000 rpm

Getriebe: 6-Gang manuelles Schaltgetriebe

Antrieb: Front

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 4,0L/100 km

CO2-Emissionen: 104 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,1 Sekunden

Leergewicht: 1.395 kg

Kofferraumvolumen: 393 l (1.456 l bei umgeklappten Sitzen)

Kraftstofftank: 50 Liter

Preis des Testwagens: 26.620 Euro (laut Konfigurator)

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