Renault Talisman – Dauertest im letzten Viertel

Renault Talisman Dauertest
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Dauertest Renault Talisman

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04.01.2017 – km-Stand 34.934 | Dauertest im letzten Viertel

Neues Jahr – neues Glück? Wir sind in jedem Fall optimistisch. Nach einer längeren Funkstille möchten wir uns nun wieder zu unserem Dauertestkandidaten äußern. Es ist allerdings nicht so, dass wir die französische Limousine nicht bewegt hätten – ganz im Gegenteil. In den letzten Wochen wurde der Renault Talisman viel auf vor allem längeren Strecken gefahren und hatte diese souverän absolviert.

 

Renault Talisman Dauertest
Schmutzig und mit Winterbereifung – unser Dauertestwagen Renault Talisman

 

Kondition eines Triathleten

Es ist ja längst kein Geheimnis mehr, dass der Talisman ein hervorragendes Langstreckenfahrzeug darstellt. Wir wollen auch nicht jedes Mal über den dafür einfach zu kleinen Tank mosern, denn hier gilt wie bei allen Dingen – man gewöhnt sich daran. Und es ist ja auch eine Art Pausenzwang, an den man sich ebenso schnell wie gern gewöhnt.

Doch die wichtigen Anforderungen, die den Talisman für die Langstrecke prädestinieren, werden allesamt meisterhaft erfüllt. Angenehme, niemals ermüdende Sitze, ein niedriger Geräuschpegel und genügend Platz für Insassen und Gepäck. Soweit so gut. Doch dies allein ergibt noch nicht das suggerierte und gewünschte Gesamtpaket, zu dem noch diverse andere Aspekte gehören.

 

Schmutz ist (s)ein natürlicher Feind

Dies gilt nicht nur für Haushalte, Kleidung und Lebensmittel, sondern auch für den Renault Talisman. Bevor man sich dazu das ‚Warum‘ als Fragestellung setzt, eine kleine Erläuterung. Vor allem in der kälteren Jahreszeit sorgt Schmutz in Verbindung mit Salz und anderen Enteisungsmitteln für eine intensive Verschmutzung der Fahrzeuge.

Dies ist ohnehin nicht wünschenswert und vor allem die Assistenzsysteme des Franzosen kämpfen – genau wie fast alle anderen aktuellen Fahrzeuge anderer Marken – mit der Abhängigkeit von sauberen und unverdeckten Sensoren. Doch einige konstruktiv bedingte Gegebenheiten sorgen beim Renault Talisman für zusätzlichen Ärger.

 

Talisman Dauertest
Nicht so gemeint – dass Sensoren & Co in derart zugeschneitem Zustand nicht funktionieren, sollte jedem einleuchten.

 

Einmal funktioniert das Komfortöffnen der Türen aufgrund der Verschmutzung nur noch sporadisch, bei zunehmender Verschmutzung gar nicht mehr. Sehr frustrierend, wenn man mit vollen Händen genötigt wird, den in irgendeiner Tasche vergessenen Schlüssel hervorzukramen, um das Auto wenigstens per Fernbedienung öffnen zu können.

 

No entry! – Der schlüssellose Zugang versagt bei starker Verschmutzung total.

 

Der nächste Kritikpunkt ist der bereits im sauberen Zustand Fragen aufwerfende Miniaturknopf der Kofferraumentriegelung. Spätestens bei Schmuddelwetter fängt man dieses Knopfdesign an zu hassen. Nur den Besitzer eines Defenders dürfte dies nicht stören, den Fahrer einer Limousine jedoch mit ziemlicher Sicherheit. Denn der im Blechkleid eingelassene Miniknopf garantiert schmutzige Finger – bei Dunkelheit durch das erforderliche Ertasten auch mal eine gänzlich verschmutzte Hand.

 

Kein Geniestreich – dieser eine Quadratzentimeter ist eine Fehlkonstruktion.

 

 

Renault – bitte dies zur ersten Modellpflege berücksichtigen!

Man kann jetzt zwar anbringen, dass die Fernentriegelung per Fernbedienung eine Alternative sei, was auch stimmt. Doch dann wäre der Begriff schlüsselloses Zugangssystem besser auch als ‚Eingeschränktes schlüsselloses Zugangssystem‘ zu benennen. Dies wäre ein wichtiger Änderungspunkt für die irgendwann anstehende erste Modellpflege des Renault Talisman.

Schon das Anbieten einer Gestensteuerung zum Öffnen des Kofferraums – wie es bei der Kombiversion Grandtour bereits angeboten wird – wäre eine enorme Verbesserung an dieser Stelle. Ebenso besteht nach wie vor die Thematik des Wassereinbruchs während des Öffnens der Kofferraumklappe. Fast ungehindert läuft dabei sich ansammelndes Wasser in das Innere des Laderaums – sehr ärgerlich bei wasserempfindlicher Ladung. Hier besteht ebenso dringender Nachbesserungsbedarf.

 

Reichlich 5.000 Kilometer fehlen noch für das ‚Einmal um die Welt‘.

 

 

Schluckaufbeschwerden – denken wir zu oft an ihn?

Eine weitere Sache fiel auf, wenn der Talisman bei starkem Gefälle geparkt wird. Dabei verließen den Motor nach dem Start und beim Ausparken mitunter die Lebensgeister und er ging einfach aus! Nachdem der Wahlhebel wieder auf ‚P‘ zurück gebracht wurde, sprang er sofort wieder an. Einen Grund dafür war nicht erkennbar, nur die Vermutung, dass es etwas mit diesem Gefälle zu tun hat. Wir werden dies weiter beobachten und auch der Werkstatt mitteilen.

 

Kein Anti-Aging-Mittel für Renault Talisman

Nach knapp 35.000 Kilometern Laufleistung kann man eine beginnende Faltenbildung im Leder des Fahrersitzes feststellen. Dies ist noch nicht sonderlich ausgeprägt, doch bei dieser noch recht jungfräulich zu bezeichnenden Fahrleistung doch auffällig. Weiterhin fällt eine merkwürdige Schlieren- oder Fleckenbildung auf, zu der uns sich weder Grund noch Quelle offenbart. Eine Entfernung dieser Flecken gelang uns mit herkömmlichen Lederpflegemitteln nicht. Wir werden auch diese Dinge in jedem Fall im Auge behalten.

 

Pfadfinderglück – bleibende Spuren im Leder nach knapp 35.000 km.

 

Renault Talisman Dauertest
Akte X? – Diese unerklärlichen Schlieren entstanden aus dem Nichts.

 

Renault Talisman Dauertest
Selbst an der Rückenlehne zeigen sich Flecken und Schlieren.

Neues Jahr – alte Schiene

Es scheint, als bleibt uns der Renault Talisman weiterhin treu in seiner Art. Er liebt die Langstrecke und pflegt kleine Wehwehchen, die allesamt sicherlich keine ernsthaften Beschwerden darstellen, in ihrer Summe allerdings mitunter nerven können. Kein Beinbruch, aber für blaue Flecken am imaginären Schienbein des Nervenkostüms reicht dies allemal. Noch ungefähr ein viertel Jahr begleitet uns der Renault Talisman in unserem Dauertest. Wir werden ihn weiter emsig in Bewegung halten und darüber berichten.

Text/Fotos: NewCarz

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