Peugeot 3008 GT Test – mehr Gran Turismo als Crossover

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Da wir vor wenigen Monaten bereits den großen Bruder 5008 fuhren, erwarteten wir bei unserem Test des aktuellen Peugeot 3008 GT keine großen Überraschungen.

Doch es kam etwas anders, als es uns vermuten ließ. Das kleine SUV stellte als GT ein enorm selbstbewusstes Modell dar, welches uns in vielerlei Hinsicht beeindrucken konnte. Doch der Reihe nach.

Peugeot ist mit seiner Gründung im Jahre 1891 die weltweit älteste noch existierende Automarke. Der Erfahrungsschatz aus 126 Jahren dürfte immens sein.

Seit neun Jahren bereichert der Peugeot 3008 den Markt der Crossover-SUV und startete seit 2016 in zweiter Generation nochmals durch. Dass bei dieser Generation auch die Basis des Peugeot 5008 Pate stand, ist so offensichtlich wie die Dämmerung den Tagesanbruch einleitet.

Das aufregende Designkonzept bei diesem SUV gleicht fast einer Heroisierung des Markenimages. Klavierartige Tasten im Innenraum könnten auch die Form einer Löwenkralle darstellen, der Löwe selbst erscheint im Dunkeln links und rechts neben dem Auto auf den Asphalt projiziert und ebensolche Krallen stellen auch die leuchtenden Signaturen der Heck-LED’s dar – womit wir schon beim ersten Thema, dem Exterieur wären.

 

Exterieur – Aus Fünf mach Drei

Mit dem ursprünglichen Konzeptmodell Prologue Hymotion4 aus dem Jahre 2008 hat der aktuelle Peugeot 3008 genauso wie mit dem Vorgängermodell nichts mehr gemein. Mit dem größeren Bruder 5008 teilt er sich hingegen weit mehr als nur die Bruderschaft.

Das Außendesign ähnelt von vorn bis zur Hälfte dem großen Bruder mehr als deutlich und kann sehr gut für eine Verwechslung herhalten. Bis ins Detail ahmt der kleine Bruder den Großen nach und macht dabei eine ebensolche gute Figur. Er gefällt mit seinem extrovertierten und außergewöhnlichen Design, mit dem er sich – ganz wie der Große – vom Mainstream abzuheben weiß.

 

Peugeot 3008 GT Front
3008 oder 5008? Von vorne erkennen nur Insider den Unterschied der beiden Modelle.

 

In der Seitenansicht bemerkt man dann doch eine deutliche Abweichung: Das Heck des Peugeot 3008 fällt deutlich flacher ab und wirkt dadurch noch dynamischer. Sicherlich auf Kosten der Raumnutzung, doch dazu kommen wir im nächsten Kapitel.

Am Heck zeichnet sich durch eine andere Heckschürze ein weiterer Unterschied ab. Weniger wuchtig und mit mehr Chromzier zeigt der 3008 sein Hinterteil, welches ansonsten – insbesondere dank Heckleuchten und Endrohrblenden, letztere nur Attrappen – wieder stark dem 5008 ähnelt.

 

Peugeot 3008 GT Endrohr
Dicke Endrohre vermitteln Leistungsfähigkeit in üppigen Ausmaßen.

 

Peugeot 3008 GT Endrohr Original
Doch ein Blick unter die Heckschürze offenbart das echte Endrohr.

 

Unser Testfahrzeug als GT besitzt zudem eine zweigeteilte Farbgebung, bei der das Heck mittels hartem Übergang ab ungefähr der Mitte der hinteren Türen in ein Lackschwarz getaucht wurde. Das verleiht dem Crossover eine forsche und sportliche Note. Zusammen mit den zweifarbigen Leichtmetallfelgen ergibt dies ein stimmiges Gesamtbild, welches man in folgendem Statement versinnbildlichen könnte:

Ich bin ein SUV, aber ein ausgesprochen Attraktives. Adieu Spießigkeit und Alt-Herren-Attitude! Ich bin stilsicher gekleidet in dazu passiver Sicherheit versprechenden Dimensionen!

 

Peugeot 3008 GT Seite
Avantgardistisch – Die zweigeteilte Lackierung Coupe Franche.

 

Das Greenhouse verjüngt die Gesamtkarosserie ab der Gürtellinie sichtlich, was vor allem in der Heckansicht deutlich wird. Die Lichtsignaturen vollenden den Wiedererkennungsfaktor und zeigen ebenso unverblümt die Gene des Bruders.

 

Peugeot 3008 GT Heckleuchte
Nach innen versetzt – ab der Gürtellinie verjüngt sich die Karosserie mit dem Greenhouse.

 

Bei Dunkelheit projizieren wie bereits angemerkt LED-Beamer unter den Außenspiegeln den Peugeot-Löwen auf die Straße, was für zusätzliche Blickfänge sorgt.

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Interieur – automobilgewordene Dolly

Auch im Innenraum setzt sich der „Designraub“ vom großen Bruder fort und das in Ausmaßen, die dem Klonen sehr nahekommt.

Der Peugeot 3008 GT erscheint ebenso in einem spacigen Charakter, mit einem futuristisch anmutenden – leicht fahrerorientierten – Cockpit, dem „Peugeot I-Cockpit“ inklusive volldynamischem Kombiinstrument, einem Lenkrad, welches vom Design und seiner Größe eher an ein Utensil von einer Spielkonsole erinnert, aber überraschenderweise vor allem die Herzen der Frauen in unserer Redaktion im Sturm erobern konnte.

Der mit Kanten und Falzen nicht geizende Armaturenträger inklusive stehendem Touchscreen ist ebenso quasi ein Spiegelbild des Großen.

 

Peugeot 3008 GT Armaturenbereich.
Fast wie eine Blaupause vom Großen – der Armaturenbereich des Peugeot 3008.

 

Exakte Verarbeitung trifft auf eine hochwertige, haptisch und optisch sehr angenehme Materialauswahl. Dabei gehen die grauen Edelholzapplikationen Grey Oak eine mehr als sehenswerte Symbiose mit den kupferfarbenen Akzentnähten sowie den Lederbezügen der bequemen Sitze ein, welche eine auffällige und meisterhaft vollzogene Steppmusterung aufzeigen.

Diese Verarbeitungsart erinnert fast schon ein bisschen an die britischer Edelkarosserien, ohne dabei einen Nachahmungscharakter zu entwickeln – im Gegenteil.

 

Peugeot 3008 GT Sitze
Oberklasse – die fein gesteppten Nappaledersitze mit AGR-Zertifizierung sind grandios.

 

Das Platzgefühl im Peugeot 3008 GT kann sich sehen lassen. Vor allem auf den vorderen Sitzen herrscht in keinem Winkel Platzarmut. Die elektrisch verstellbaren wohligen Sitze mit AGR-Zertifikat und feinstem Nappalederbezug bieten bequemen Sitzkomfort und achten dennoch auf Seitenhalt.

Die großzügig verstellbare Beinauflage lässt Passagiere und Fahrer jeder Körpergröße das Optimum an Sitzkomfort finden.

 

Peugeot 3008 GT Rücksitzbank
Enger als im Großen, aber dennoch gemütlicher.

 

Hinten spürt man den Unterschied vor allem in der Beinfreiheit zum größeren Bruder aber deutlicher, unterm Strich reicht jedoch auch hier der Platz für nicht allzu große Leute aus, um auch weite Strecken ermüdungs- und schmerzfrei zu absolvieren. Das kleinere SUV besitzt keine drei vollwertigen Sitze in der zweiten Reihe. Dafür wirken hier die beiden äußeren Sitze komfortabler als im Großen – auch mit weniger Bein- und Kopffreiheit.

Mit mehr als fünf Sitzen ist der Peugeot 3008 nicht zu haben. Wer einen Siebensitzer sucht, muss auf einen 5008 zurückgreifen.

 

 

Noch deutlicher wird der Unterschied der Platzverhältnisse beim Vergleich des Laderaums. Genau 260 Liter fasst der große Franzose mehr als der 3008. Aber jetzt sollten sich viele überlegen, ob ihnen die 520 Liter des Crossover nicht vielleicht doch ausreichen?

Reizt man durch Umklappen der Rückenlehnen die Raumverhältnisse komplett aus, werden 1.482 Liter frei. Wenig ist dies wahrlich nicht für ein Crossover-SUV dieses Segments, wenn auch die Konkurrenz vereinzelt mehr bietet.

Die Übersichtlichkeit im Peugeot 3008 wird allein nach hinten etwas getrübt und bietet insgesamt doch eine akzeptable Rundumsicht.

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Motorisierung und Fahreigenschaften – lebhafter Selbstzünder

Wie beim vorher getesteten Peugeot SUV bereits bekannt, benötigt der Startknopf einen etwas längeren Druck, damit er den Befehl zum Motorenstart auch umsetzt. Dank dem Zweiliter Turbodiesel mit 180 PS sowie 400 Newtonmeter maximalem Drehmoment lässt der Franzose nichts anbrennen.

Der etwas rau laufende Vierzylinder hängt sehr gut am Gas und verwandelt dank hoher Drehmomentkurve die Energie aus fossilem Leichtöl sehr eindrucksvoll.

 

Peugeot 3008 GT Motorraum
Steht gut im Futter – der 180-PS-Diesel hat mit dem SUV keinerlei Probleme.

 

Dabei legt er in der Zusammenarbeit mit dem sechsstufigen Automatikgetriebe EAT6 eine Harmonie an den Tag, welche fast schon an ein Ehepaar kurz vor der goldenen Hochzeit erinnert. Die beiden verstehen sich quasi ohne jegliche Reibungspunkte.

Nur im Fahrmodus Sport dreht die Automatik die Gänge unnötig weit aus. Auch wenn Instrumente und Ambiente in ein feuriges Rot getaucht werden und der „Löwe“ mit seinem sehnigen Dieselherz so manche „Gazelle“ oder „Antilope“ von der linken Spur zu vertreiben vermag – den Sportmodus benötigt man bei diesem drehmomentstarken Diesel gar nicht.

 

Peugeot 3008 GT schräg hinten
Macht mächtig Druck – mit 211 km/h in Spitze wird der Crossover nicht zum Hindernis.

 

Zumal er in höheren Drehzahlen eher ein bisschen angestrengt wirkt und nach Erreichen des Drehmomentpodests die Leistungsentfaltung spürbar zurückgeht. Einzig positiv am Sportmodus ist der Aspekt, dass dieser mit einem einfachen Tastendruck in der Mittelkonsole aktiviert werden kann.

Den Spurt von null bis 100 km/h absolviert der Peugeot 3008 GT in knapp neun Sekunden und erreicht sein Limit bei 211 km/h. Bei hohen Geschwindigkeiten zeigte der Crossover genau wie sein Geschwister-SUV eine stark flatternde Motorhaube.

Das Fahrwerk sorgt im Peugeot 3008 GT für eine komfortable Abstimmung und zu arge Neigungsaktionen in schnell gefahrenen Kurven werden erfolgreich unterbunden, was als Nebeneffekt für die erforderliche Straffheit bei zügiger Fahrweise sorgt. Dies alles ergibt in Summe eine leichtfüßige, handliche Fahrcharakteristik, welche bis zum Grenzbereich überraschend neutral bleibt und erst in selbigem sanft über die Vorderräder schieben will.

Apropos Vorderräder: Diese sind die einzig angetriebenen Räder am Peugeot 3008, den man bei Peugeot nicht mit Allrad anbietet. Somit sind Geländefahrten mit dem schicken Franzosen von vornherein so gut wie ausgeschlossen. Ein Grip-Control-Paket wird zwar optional angeboten, doch eine erweiterte Schlupfregelung und Bergabfahrhilfe kann einen Allradantrieb nun mal nicht ersetzen.

 

Peugeot 3008 GT Ganghebel
Via Joystick bedienbar – die EAT6 Automatik schaltet sanft und komfortabel.

 

Beim Abrollen könnte das SUV noch etwas mehr Sänfte walten lassen und querverlaufende Fugen strecken ihre Erschütterungsmarker mitunter bis in die Sitzpolster aus. Alles in allem bleiben die Insassen aber vor der Weitergabe der meisten Unregelmäßigkeiten in der Fahrbahnbeschaffung weitestgehend verschont.

Im Zusammenspiel mit den gut dosierbaren Bremsen erhebt der Crossover einen hohen Sicherheitsanspruch und offenbart obendrein eine prävalente Reisetauglichkeit.

Die Start/Stopp-Automatik hat im Peugeot 3008 GT das Reaktionsvermögen eines Ninja-Warriors. Bisher konnte kaum ein Testfahrzeug eine derartig schnelle Reaktion auf Gegebenheiten vorweisen.

Dies ist einer Besonderheit zu verdanken. Der Franzose nutzt nämlich keinen herkömmlichen Anlasser, sondern einen reversiblen Generator. Dieser übernimmt sowohl die Aufgabe einer Lichtmaschine als auch die eines Anlassers. Zum Startvorgang werden Informationen des Motorsteuergerätes an ein Leistungsmodul – bestehend aus einem MOSFET Leistungstransistor – gesendet.

Dieses Modul wandelt den Gleichstrom des Bordnetzes in einen Wechselstrom um, der wiederum die drei Spulen des Generators durchlaufen, ihn zum Drehimpuls zwingen und dadurch den Motor starten. Dies geschieht so schnell, das kein Anlasser nur den Hauch einer Chance hätte, eine derartige Reaktionszeit zu erreichen.

Übrigens wird diese Technologie auch im Peugeot 5008 verwendet, der uns bei dieser Thematik während unserer Testfahrten durch ebensolche schnellen Reaktionen aufgefallen ist.

Das Verbrauchsverhalten des starken Dieselmotors in Verbindung mit der hohen Karosserie geht aus unserer Sicht völlig in Ordnung. Kaum ein Wettbewerber konnte bisher in dieser Rubrik besser abschneiden. Auch wenn die Herstellerangabe von 4,8 Liter auf 100 Kilometer im Alltag unerreichbar bleibt, so kann sich der Peugeot 3008 GT mit einem Testdurchschnitt von 7,1 Litern wirklich sehen lassen.

Nicht unerwähnt lassen wollen wir dabei die Tatsache, dass wir dabei auf Zwischenspurts und gelegentliches Ausprobieren des Sportmodus nicht verzichtet haben.

 

Peugeot 3008 GT Cockpit
Bei Reißzwecken im Gasfußschuh erreicht man auch Verbräuche von um die sechs Liter.

 

Schaltet man den rechten Fuß in den Bummelmodus, begnügt sich das SUV auch mit weniger als sechs Litern. Belässt man das Gaspedal im Dauerkontakt mit dem Bodenblecht, klettert der Verbraucht auch mal deutlich höher, blieb im Test aber immer im einstelligen Bereich.

In puncto Geräuschentwicklung zeigte der Franzose eine angenehme Zurückhaltung. Auch Windgeräusche blieben sehr moderat und ohne Pfeifen, wie wir es beim Pendant 5008 beanstanden mussten. Selbst der Diesel bleibt trotz seiner etwas rauen Natur stets im Hintergrund.

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Assistenz, Technik, Sicherheit

Die Menüführung des Multimediasystems ist durch viele Untermenüs ein wenig unübersichtlich und bedarf ein wenig des Ausprobierens, bis man ans jeweilige Ziel gelangt. Aber wenn man dies nach recht kurzer Zeit verinnerlicht hat, stellt es keine Probleme mehr dar.

Beim 3D-Navigationssystem NAC besteht im Peugeot 3008 der Luxus, sich die Kartendarstellung sowohl im zentralen Touchscreen als auch im dynamischen Kombiinstrumentendisplay anzeigen zu lassen. Hierbei gilt: Ein Verfahren ist aufgrund einer übersehenen Routenführung praktisch nicht möglich. Eineindeutiger kann eine Anzeige der zu fahrenden Route nicht gelingen.

 

Peugeot 3008 GT i-Cockpit Navi
Übersicht total – so verpasst man definitiv keine Ausfahrt.

 

Uns fiel auf, dass man nach bereits wenigen Kilometern eigentlich nur noch das Kombiinstrument dafür nutzt. Der Touchscreen besitzt nur einen Vorteil, indem er zusätzlich alle POI’s in der Nähe anzeigt, was im Kombiinstrument nicht funktioniert. Selbstverständlich bietet er außerdem die Touchfunktion, wodurch die Bedienung via Bildschirm ermöglicht wird.

Aufgefallen ist uns, dass es bei einem Zwischenstopp während aktiver Routenführung, nach der Wiederaufnahme der Fahrt mehrere Minuten dauern kann, bevor die akustische Routenführung ihre Arbeit wiederaufnimmt.

Dabei beobachteten wir im Moment der erwarteten Ansage eine Absenkung der Musiklautstärke, aber das Fehlen der Navigationsstimme. Nach ca. drei Minuten ist der Spuk vorbei und mitunter erfolgt dann eine Ansage, die bereits seit ebendieser vergangenen Zeit obsolet ist.

 

Peugeot 3008 GT Touchscreen
Dank TMC bleibt man (fast) immer in Bewegung. Genauer geht es kaum.

 

Ansonsten glänzt beim TMC die genutzte TomTom-Technologie durch exakte Verkehrsmeldungen und Verzögerungszeiten.

Während unserer Testfahrten zeigte sich der adaptive Tempomat mit Abstandshaltung als sehr zuverlässig mit dem kleinen Kritikpunkt, dass die Wiederaktivierung erst bei 30 km/h erfolgen kann, wodurch eine Stop & Go Funktion leider nicht möglich ist. Des Weiteren gab es sowohl beim Totwinkelassistenten als auch bei der Verkehrszeichenerkennung keinerlei Grund zur Beanstandung.

 

Peugeot 3008 GT Totwinkelassistent
LED-Erleuchtung im Außenspiegel – Warnte frühzeitig vor Fahrzeuge im toten Winkel.

 

Aufgrund des optionalen Easy-Pakets besaß das Testfahrzeug neben dem Parkassistenten auch eine Rückfahrkamera mit 360-Grad-Rundumsicht, wodurch jeder Parkvorgang – ob selbst absolviert oder automatisiert – akribisch überwacht werden kann.

Die Bildqualität ist allerdings nur mäßig – zur pragmatischen Funktionserfüllung jedoch ausreichend. Besagte Assistenz funktionierte im Test sehr gut und suchte selbst verblüffend kleine Parklücken heraus, an welchen wir selbst eher vorbeigefahren wären. Ein sehr empfehlenswerter Helfer für alle, denen das Rangieren bei Parkvorgängen eher lästig und schwer erscheint.

 

Peugeot 3008 GT Frontgrill
Für die Rundumsicht gibt es auch an der Front eine Kamera.

 

Als sehr vorbildlich können die Lichtausbeute und die Ausleuchtung der LED-Scheinwerfer bezeichnet werden. Die für Abblend- und Fernlicht getrennt ausgeführten Beamer stellen auch die zu erwartende Leuchtkraft als Lumenangabe im Scheinwerfermodul dar.

Selbst bei schwierigen Bedingungen mit Gischt und Niesel bei Nacht, sorgt das Licht mit tagheller Farbtemperatur für einen hohen Sicherheitsfaktor. Ein weiterer Eyecatcher und im Grunde unübersehbar stellen die dynamischen Blinklichter an der Fahrzeugfront dar, die mit pulsierenden Leuchtstreifen den jeweiligen Fahrtrichtungswechsel ankündigen.

 

Peugeot 3008 GT Scheinwerfer
Daylight in your eyes – LED-Scheinwerfer mit enormer Lichtausbeute.

 

Abgerundet wird das Angebot an Assistenten und aktiver sowie passiver Sicherheit durch einen autonomen Bremsassistenten, der im Test recht emsig in seinem Warnverhalten auffiel. Auch der kurze Bremsimpuls ist dabei stets sehr deutlich zu spüren.

Doch hier gilt wie immer: Lieber einmal zu oft gewarnt als zu wenig. Der dem System zugehörige Frontkollisionswarner reagiert – wie auch schon im 5008 – eindeutig zu spät. Er warnt im Grunde erst, wenn der Sicherheitsabstand zum Vordermann nicht mehr existent ist.

Durch die Peugeot Connect-Box besteht im Pannen- oder Notfall jederzeit eine kostenlose Verbindungsmöglichkeit zu den Telematikdiensten von Peugeot.

Beim kombinierten NCAP Euro Crashtest absolvierten 2016 die beiden Peugeot 3008 und 5008 gemeinsam die geforderten Szenarien und konnten beide mit einem 5-Sterne-Ergebnis überzeugen.

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Ausstattung und Komfort – alles was man sich wünscht

Das sehr ausgeprägte Komfortgefühl beginnt im Peugeot 3008 GT bereits beim Einsteigen, wobei die Ledersitze dem Rücken und Sitzapparat wohltuend schmeicheln.

Für den Fahrer gibt es neben der vielseitig elektrischen Verstellmöglichkeit auch eine Memoryfunktion – ideal, wenn sich zwei Fahrer mit unterschiedlicher Sitzposition das Fahrzeug teilen und per Knopfdruck ihre Einstellung in Sekunden wiederhergestellt haben. Obendrein kann sich der Fahrer mit einer Massagefunktion verwöhnen lassen.

 

Peugeot 3008 GT AGR
AGR -für einen gesunden Rücken sind diese optionalen Sitze zertifiziert.

 

Durch eine bereits aus dem großen 5008 bekannte Ambientefunktion „i-Cockpit Amplify“ lässt sich durch die Insassen eine der zwei voreingestellten Ambienteprogrammen Relax oder Boost aktivieren. Je nach Auswahl, wird der Innenraum mit einem entsprechenden Duft bestäubt, das Ambientelicht – übrigens auch rings um das Panoramadach – leuchtet in entsprechender Farbe und gegebenenfalls aktiviert sich die Massagefunktion des Fahrersitzes.

 

Peugeot 3008 GT Panoramadach
Platz an der Sonne – dank Panoramadach gibt es Tageslicht im Überfluss.

 

Komfortabel ist auch die elektrische Betätigung der Heckklappe vom Fahrersitz aus, oder per Gestensteuerung mittels Fußschwenk unter dem Heckstoßfänger, durch den die Klappe sowohl öffnet als auch schließt.

Für diese Bedienung benötigt man allerdings etwas Übung, um die Bewegung genauso auszuführen, dass die weit außenliegenden Sensoren auch angesprochen werden. Außerdem benötigt man ein bisschen Geduld, da das Öffnen nach der Geste eine großzügige Gedenksekunde benötigt. Ungeduldige, die an dieser Stelle mehrfach die Geste probieren, ernten ein nach dem Öffnen sofortiges wieder Schließen der Heckklappe.

 

Peugeot 3008 GT Heckklappensteuerung
Die Gestensteuerung kann auch manuell ausgeschaltet werden.

 

Das i-Cockpit zeigt im 3008 die g-Kräfte auch im normalen Fahrmodus an und nicht wie im 5008, wo diese Anzeige nur im Sportmodus Werte vermittelte. Insgesamt erfreut die dynamische Animation in jeder Hinsicht den Betrachter mit diversen Anzeigevariationen des ansonsten blendfreien Kombiinstruments.

Eine Ablage mit induktiver Lademöglichkeit am vorderen Ende der Mittelkonsole lädt jedes diese Technologie nutzende Smartphone einwandfrei. Eine zu dieser Ausstattungsoption gehörende 230-Volt-Steckdose findet man im Fußraum der zweiten Sitzreihe, am Ende der Mittelkonsole.

 

Peugeot 3008 GT Ladestation induktiv
Ganz vorn in der Mittelkonsole – hier lädt das Smartphone kabellos.

 

Das riesige Panoramadach ist Helligkeitsspender und Raumvergrößerer in einem. Nur hat man auf den beiden vorderen Plätzen nur wenig davon, weil das Dach relativ weit hinten beginnt und so erst für die Passagiere in der zweiten Sitzreihe vollends zur Geltung kommt. Mit einem extrem schnellen elektrisch zu betätigenden Sonnenschutz ausgestattet, lässt sich die Lichtdurchflutung jederzeit einfach und zügig regulieren.

 

Peugeot 3008 GT Verrieglung Heck
Versteckt – ganz rechts neben der Kennzeichenbeleuchtung befindet sich der Knopf für die Zentralverriegelung.

 

Ein großes Lob geht an das Soundsystem, das uns mit einem warmen und lebendigen Klang verzauberte. Auch von externen Speichermedien gelang via USB-Schnittstelle oder Bluetooth-Streaming die gewünschte Musik an die Ohren. Nur die Menüstruktur der Musiklisten und Ordner ist etwas umständlich zu bedienen und erfordert einfach zu viel Aufmerksamkeit – vor allem während der Fahrt. Klangtechnisch ist der Abstand dieses Systems der optionalen Focal – wie wir sie im Peugeot 5008 testeten – überraschend klein ausgefallen.

Verbindungstechnisch hält man beim Peugeot 3008 das Konnektivitätsbanner selbstbewusst nach oben und so gelingen Verbindungen mit mobilen Geräten aller herkömmlichen Systeme einfach und in Sekundenschnelle. Dazu gehört auch die Bluetooth-Freisprecheinrichtung, mit der das Telefonieren für beide Seiten in sauberer Verständigung abläuft.

 

Peugeot 3008 GT Klima
Draußen Hochsommer – innen angenehme Raumtemperatur. Die Klimaanlage macht alles mit.

 

Eine Zweizonen-Klimaautomatik verhinderte selbst bei größter Hitze während unserer Testfahrten absolut souverän das Erleiden von einem Hitzschlag. Dabei gab es – anders als im 5008 – keinen einzigen Fall von unangenehmer Zugluft. Übrigens wird auch das große Ablagefach unter der Armlehne gekühlt. Ein Detail, was man nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte. Ob ein Snack oder das Getränk – alles bleibt hierin stets gut gekühlt.

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Varianten und Preise

Der getestete Peugeot 5008 GT ist eine von insgesamt fünf Ausstattungsniveaus und gleichzeitig die Topversion.

Im Einzelnen teilen sich die Modelle wie folgt auf:

  • ACCESS bezeichnet Peugeot das Einstiegsmodell und das besitzt bereits das digitale Kombiinstrument, Verkehrsschilderkennung, LED-Tagfahrlicht vorn und hinten – um nur einige Dinge zu nennen. Der Preis beginnt bei 23.250 Euro
  • ACTIVE beinhaltet als nächster Ausstattungslevel zusätzlich unter anderem eine Zweizonen-Klimaanlage, Einparkhilfe hinten, Regensensor und 8-Zoll-Touchscreen und wird ab 26.300 Euro angeboten.
  • ALLURE heißt der nächste Level und umfasst on top Totwinkel- und Spurwechselassistenten, Müdigkeitswarner, Parksensoren vorn und vieles mehr. Ab 28.550 Euro.
  • ALLURE mit GT-Line inkludiert beispielsweise die LED-Scheinwerfer, das i-Cockpit Amplify sowie diversen GT-Line Applikationen und kostet mindestens 34.300 Euro
  • GT besitzt als Flaggschiff serienmäßig zusätzlich ein Full-LED-Paket, 19-Zoll-Felgen, Rückfahrkamera mit 180-Grad-Sicht, 3D-Navigationssystem NAC und noch einige Dinge mehr. Kostenpunkt ab 40.050 Euro

Insgesamt fünf Motoren – zwei Benziner, drei Diesel – werden im Peugeot 3008 angeboten.

Benzinmotoren:

  • PureTech 130: 1.2-Liter mit 130 PS; wahlweise mit manuellem oder Automatikgetriebe. Im ACCESS wird nur dieser Motor mit manuellem Schaltgetriebe angeboten.
  • THP 165: 1.6-Liter mit 165 PS und Automatik

Dieselmotoren:

  • BlueHDi 120: 1.6-Liter mit 120 PS; wahlweise mit manuellem oder Automatikgetriebe.
  • BlueHDi 150: 2.0-Liter mit 150 PS und ausschließlich in Kombination mit manuellem Getriebe.
  • BlueHDi 180: 2.0-Liter mit 180 PS mit Automatikgetriebe und nur im Topmodell verfügbar.

Wenn man den GT mit allem ausstattet, was die Listen hergeben, werden zirka 50.000 Euro fällig.

 

Peugeot 3008 GT Seitenansicht
Als GT zeigt sich der Peugeot 3008 in vollendeter Schönheit.

 

Peugeot gewährt eine zweijährige Herstellergarantie ohne Kilometerbegrenzung. In diesen zwei Jahren erhält man auch eine Mobilitätsgarantie. Erweitern kann man dies durch die optiway Garantie Plus und den optiway Service Plus.

Bis zu fünf Jahre oder 200.000 Kilometer Laufleistung kann man Garantie oder Service gegen Aufpreis in Jahresstufen verlängern. Damit liegt Peugeot nur im Servicedurchschnitt und kann Garantieplatzhirschen wie Kia, Hyundai oder Renault nicht das Wasser reichen.

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Was sagen die Kunden?

Peugeot-Fahrer scheinen insgesamt sehr zufrieden zu sein. Zumindest suggeriert das Ergebnis unserer Recherche zum aktuellen Peugeot 3008 dies. Fast ausschließlich positives Feedback findet man dabei. Besonders hervorgehoben wird das komfortable Fahrwerk, das seidig weich agierende Automatikgetriebe und das virtuelle Cockpit.

Irritationen gibt es nur beim Peugeot-typischen invertierten Drehzahlmesser und der schlechten Übersicht, sofern man keine Parkhelfer in Form von Sensoren oder Kameras besitzt.

 

Peugeot 3008 GT Armaturen
Gewöhnungsbedürftig – der invertierte Drehzahlmesser.

 

Vereinzelt fallen Vertrauensprobleme auf, die mit Steuerkettenproblemen an Motoren vergangener Modelle zu tun haben. Hieran sieht man, wie nachhaltig die Skepsis der Verbraucher nach derartigen Vorfällen nachschwingt.

Diese Zusammenfassung bezieht sich ausschließlich auf den Peugeot 3008 GT der zweiten Generation – Stand August 2017 – und darf wie immer als nicht repräsentative Stimmungsanalyse in deutschsprachigen Netzwerken verstanden werden. Nur Mehrfachbenennungen werden aufgeführt. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Fazit – der Bachelor auf vier Rädern

Ein erstklassiges Antriebskonzept, ein harmonisierendes Fahrwerk, enorme Langstrecken- wie auch Alltagstauglichkeit sowie ein prallgefülltes Portfolio an Ausstattung sind Dinge, die vermutlich jeder auf der Liste hat, der sich ein SUV zulegen möchte.

All das kann der Franzose selbstbewusst vorweisen. Doch es geht noch weiter. Ein Designkonzept, das den Spagat zwischen modisch-frischem Esprit und der Abgrenzung zum Overstyle schafft, macht ihn vor allem nun auch für eine junge Zielgruppe interessanter denn je.

Insgesamt wird mit dem Peugeot 3008 GT klar, dass die Zielgruppe für herkömmliche SUV oder Van-Fahrer nicht im Fokus steht. Dieses Fahrzeug ist für jüngeres Klientel, durchaus auch für rein städtisches Publikum prädestiniert, welche die Oberklasse-Spielereien wie das digitale Cockpit und die Wellness-Funktionen zu schätzen wissen.

 

Peugeot 3008 GT
Weiß zu begeistern – der Crossover-SUV begeistert (vor allem) Jung und Alt.

 

Mit extrovertiertem Design und wertiger Verarbeitung dürften nicht wenige dem Charme verfallen. So manche Frau aus unserem Redaktionsumfeld fand den Franzosen „wahnsinnig attraktiv“ und würde sogar dem Bedürfnis erliegen, sich eine farblich passende Handtasche zu kaufen.

Um Fans scheint sich der Crossover also nicht sorgen zu müssen. Gravierende Fehler konnten wir in unserem Test nicht aufdecken. Und Geschmack ist der Streitfaktor Nummer eins, was auch gut so ist.

Wir finden, mit dem Peugeot 3008 ist dem französischen Hersteller ein stilsicherer und sympathischer Begleiter gelungen, den jeder Interessent, der im SUV und Crossover-Segment seinen nächsten fahrbaren Untersatz sucht, keinesfalls außer acht lassen sollte.

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Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Konkurrenz:
Ford Kuga, Nissan Qashqai, Hyundai Tucson, Skoda Karoq (ab Q4 2017)

 

 

Technische Daten: Peugeot 3008 GT

Farbe: Coupe-Franche (D373)

Länge x Breite x Höhe (m): 4,45 x 1,84 x 1,62

Radstand in mm: 2.675

Motor: Vierzylinder Commonrail-Turbodiesel mit Start-Stopp-Automatik

Leistung: 133 kW (180 PS) bei 3.750 rpm

Hubraum: 1.997 ccm

Max. Drehmoment: 400 Nm bei 2.000 rpm

Getriebe: 6-Stufen-Automatik

Antrieb: Front

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm):4,8 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,8 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 124 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 211 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,9 Sekunden

Leergewicht: 1.741 kg

Laderaumvolumen: 520 Liter (1.482 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen)

Kraftstofftank: 52,5 Liter

Neupreis des Testwagens: 47.240 Euro

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