nanoFlowcell plant Einstieg in die FIA-Formel-E-Meisterschaft

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Mehrfach berichteten wir in der Vergangenheit bereits über den Hersteller nanoFlowcell, welcher mit seinem Antriebskonzept die Fachwelt wie kein anderer polarisiert.

Jetzt gibt es den nächsten Paukenschlag: Mit dem QUANT EV will das Unternehmen den Einstieg in die Formel E wagen und führt aktuell dazu entsprechende Gespräche. Dies bestätigt offiziell die nanoFlowcell Holding Ltd.

 

Rüstzeug theoretisch vorhanden

Als Formel-E-Fahrzeug – so stellt sich das Unternhemen vor – könne man ein bereits vorhandenen Prototypen mit dem nanoFlowcell 48 Volt Flusszellenantrieb einsetzen.

Bei der FIA dürfte sowohl das bislang so exotisch wie revolutionär anmutende Antriebskonzept als auch die Tatsache, dass die Leistung und Kapazität des vorgesehenen Fahrzeugs gedrosselt werden müsste, um die strengen Vorgaben der Veranstalter einzuhalten, für mehr als nur ein Stirnrunzeln ausreichen.

Im Fokus haben die Ingenieure von nanoFlowcell die Regularien für die Saison 2018/19, bei denen die FIA eine Batterieleistung mit 54 Kilowattstunden zulassen und die Motorleistung auf 250 kW erhöhen wird.

Der notwendige Bremsklotz wäre für den auserwählten QUANT 48VOLT – so der offizielle Name des Prototypen – gewaltig. Leistet dieser doch aktuell 760 PS und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in unter 2.4 Sekunden, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h und legt Reichweiten ohne Tankstopp von über 1.000 Kilometern zurück – so zumindest die bislang noch nicht von unabhängiger Stelle bestätigten Angaben des Herstellers.

 

nanoFlowcell QUANT 2017
Sieht so der neue FIA Formel E Champion aus? Der Hersteller ist da zuversichtlich.

 

 

Herz und quasi Motor des QUANT ist eine Flusszelle mit sechs Membranen, die einen Dauerstrom von 300 kWh  liefern könne.

Eine Batterieleistungsangabe wäre beim QUANT nicht notwendig. Dafür hat er einen Tank für die Elektrolytflüssigkeit. Wie dies in Relationen zu den Vorgaben von Akkus passen soll, bleibt vorerst die Aufgabe der FIA.

 

Der Weg zum Ruhm ist steinig

Wir haben den nanoFlowcell 48VOLT Elektroantrieb nahezu perfektioniert und sind zuversichtlich, dass unser Flusszellen-System der aktuell in Elektrofahrzeugen verwendeten Lithium-Ionen-Batterietechnologie überlegen ist und die Königsklasse der Elektrosportler anführen wird…

So die optimistische Aussage vom Entwickler der nanoFlowcell und CEO der nanoFlowcell Holdings Ltd. Nunzio La Vecchia,

Rennerfolge in der Formel-E – ebenso wie unser Erfolg in der Flusszellen-Forschung – wollen hart erkämpft sein, doch wir zeigen, dass wir den Wettbewerb nicht scheuen.

Dies kann man an dieser Stelle uneingeschränkt anerkennen.

 

nanoFlowcell versus konventioneller E-Mobility

Mit dieser geplanten Teilnahme an der FIA-Formel-E-Meisterschaft will der Hersteller ein Zeichen setzen. Ein Zeichen dafür, dass Elektromobilität umweltverträglich und zukunftssicher gestaltbar ist, ohne Kompromisse bei der Systemleistung, der inhärenten Sicherheit (Niedervolt) sowie der ökologischen und ökonomischen Verträglichkeit der Technologie.

Diese Aussage zielt in erster Linie auf die herkömmliche Technologie der e-mobility mit Energiespeicher in Form von Akkus und entsprechenden Elektromotoren, deren Einsatz nach wie vor mit den Schwachstellen Reichweite, Sicherheit – insbesondere bei der Verwendung von Lithium-Ionen Akkus – und der Energiezufuhr in Form von langen Ladezyklen einhergehen.

Mit der Teilnahme an der FIA-Formel-E-Meisterschaft werden wir die Vorzüge der Flusszellen-Energietechnologie international bekannt machen und die Industrie darauf aufmerksam, dass die Aussicht auf Erfolg mit nanoFlowcell-Energie verlässlich und zukunftssicher planbar ist – nicht nur im Rennbetrieb.

 

Das letzte Wort hat die FIA

La Vecchia hofft daher auf eine Zulassung der Antriebstechnologie durch die FIA. Aufgrund der riesig anmutenden Unterschiede zur herkömmlichen Technologie könnte dies allerdings von vornherein zum Scheitern verurteilt sein. Aufgrund anderer Interessenskonflikte mit den Technologietreibern konventioneller E-Antriebe womöglich noch mehr.

Dass bis zu einer Entscheidung noch viele Testkilometer gefahren werden können, scheint auch nanoFlowcell bewusst zu sein. Daher rechnet man – eine positive Reaktion der FIA vorausgesetzt – mit einer frühesten Teilnahme in der übernächsten Rennsaison.

 

Hintergrundwissen zur Technologie

Der Elektroantrieb im Allgemeinen steht auch bei nanoFlowcell im Fokus. Der gravierende Unterschied liegt in der Energiespeicherung und der Energieumwandlung. Hierfür verwendet man eine selbstentwickelte, toxikologisch unbedenkliche, nicht brennbare und laut Hersteller umweltgerecht produzierbare Elektrolytflüssigkeit mit dem Markennamen bi-ION.

Diese Flüssigkeit wird dem entsprechenden Fahrzeug analog wie beim herkömmlichen Tankvorgang zugeführt. Laut nanoFlowcell wäre der Vertrieb dieser Elektrolytflüssigkeit bi-ION vollkommen unproblematisch, da aufgrund der Produkteigenschaften keine aufwändigen Umweltauflagen zum Tragen kommen. Somit wäre zudem eine Nutzung der vorhandenen Tankstelleninfrastruktur problemlos.

Noch viel wichtiger ist die Aussage des Herstellers, dass die Herstellungskosten von bi-ION in industrieller Großproduktion deutlich unter 10 Cent pro Liter liegen solle. Nehmen wir mal an, dies alles wäre irgendwann praktisch anwendbar – Ob dies die Mineralölgesellschaften und Akkumulatorenhersteller freuen würde?

Text: NewCarz / Bilder: nanoFlowcell

5 thoughts on “nanoFlowcell plant Einstieg in die FIA-Formel-E-Meisterschaft

  1. Die Technologie von Nanoflowcell ist schon echt spannend. Es wäre klasse, wenn die sich durchsetzen würde und man Elektroautos auf diese Weise betreiben könnte. Das wäre eine echte Alternative zu den all bisherigen Angeboten. Ich hoffe nur, dass die Technik sich bald durchsetzt. Hoffentlich beschleunigt der Einsieg in die Formel-E-Meisterschaft die Marktreife.

  2. Spannende, aber doch recht fragwürdige Sache. Die Leistungsdichte der Flüssigkeit ist doch unglaublich hoch im Vergleich zu wissenschaftlich bewiesenen Angaben. Weiter ist die überall genannte Niedervolttechnik für mich der Knackpunkt, der mich stutzig macht, entspricht die angegebene Leistung bei 48V doch einen Gesamtstrom von ca. 11700A, macht pro Motor immer noch fast 3000A, da braucht es doch sehr dicke Leitungen zur verlustarmen Übertragung. Die Zukunft wird es zeigen, ob dieser Traum wahr sein kann.

    1. In der Tat gibt es noch viele Unbekannte in dieser Technologie. Fehlende Einblicke schüren dabei leider auch mehr Zweifel als Überzeugung.Irgendwann müssen Worten, Marketing sowie PR auch Taten folgen. Sonst hört irgendwann keiner mehr zu.

  3. Die Technologie von Nanoflowcell mit Flow-Batterien ist wirklich einzigartig. Ich hoffe, sie setzt sich durch. Zudem sehen die Modelle Quantino und Quant absolut klasse aus!
    Fehlende Einblicke sind doch verständlich. Warum Betriebsgeheimnisse vor der endgültigen Marktreife preisgeben? Das machen doch andere Hersteller und Entwickler nicht anders.

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