Kia Rio Test – vierte Generation des kleinen Tigers

Kia Rio Exterieur
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Der Kia Rio kommt in der nun vierten Modellgeneration mit einem gereiften Charakter, einem preisgekrönten Designerdress und als NewCarz-Testkandidat mit einem 84 PS starken 1.2-Liter-Triebwerk.

Der kleine Tiger präsentiert des Weiteren ein aufgewertetes Interieur, mehr Sicherheitssysteme und eine erweiterte Motorenpalette, um sich gegen die Kleinwagenkonkurrenz behaupten zu können.

Wie sich der Kia Rio im Alltagstest schlägt – lesen Sie hier im Fahrbericht:

 

 

Exterieur – schelmischer Blick

Der neue Kia Rio ist dezent gewachsen und hat in der Länge um 15 auf 4.065 mm zugelegt. Auch in der Breite konnte er minimal zulegen und wirkt nun etwas geduckter in der Erscheinung.

Als eines der Designhighlights zieht die in markanten Linien gezeichnete Lichtsignatur mit den großen, keck in die Welt blickenden Halogenscheinwerfer die Blicke der Passanten auf sich. Während das leicht schelmische Grinsen für den Sympathiefaktor sorgt, präsentiert sich das Gesamtdesign des Kleinwagens in einer gefälligen Manier, welches mit dem Red Dot – und dem iF-Award preisgekrönt wurde.

 

Kia Rio Exterieur
Charaktergesicht mit viel Kia-DNA

 

Der Kia Rio kann nun dank seiner modernen, klaren Linien und seiner Kia-typischen Tiger Nose eigenständig auftreten. Dabei zeigt seine Frontansicht einen breiteren, aber auch weicher gezeichneten Grill als noch beim Vorgänger. Mit der längeren Motorhaube und der steileren C-Säule wird der Dynamikfaktor im Vergleich zur dritten Generation enorm erhöht.

Das Heck des Kleinen ist von einer gewissen Schlichtheit geprägt, welche eher Zweckdienlichkeit in den Fokus stellt.

 

Kia Rio Exterieur
Das schlichte, aber gefällige Design des Hecks

 

Auch die Seitenansicht zeigt eine recht schlichte Formensprache, die wiederum durch die weit in die Seite hineinragenden Frontscheinwerfer gekonnt aufgebrochen wird. Unser schlicht-weißer Testwagen trägt eine Serienfarbe, wobei nun auch vier neue Metallic-Lackierungen das Angebot für jeweils 520 Euro Aufpreis komplettieren.

Der kleine Südkoreaner rollt serienmäßig mit 15-Zoll-Stahlfelgen daher, die ihn ein wenig seiner neuen Design-Energien berauben, weshalb hier der Blick auf die schicken, optionalen Modelle empfohlen werden kann.

 

Kia Rio Exterieur
Sportiver – der neue Rio hat einen kürzeren Hecküberhang und eine längere Haube

 

Insgesamt betritt der neue Kia Rio selbstbewusst und im gefällig designten Dress die Straßen der Republik. Er trägt dabei stolz die Kia-DNA zur Schau, beginnt aber keine Experimente. Diese klare Linie wird auch im Inneren fortgeführt.

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Interieur – pragmatisch mit Highlights

Der Innenraum des Kia Rio in der Ausstattungslinie EDITION 7 ist von einer umfassenden Funktionalität, einer soliden Verarbeitung und kleinen Highlights wie dem Lenkrad und dem Schaltknauf in Lederausführung geprägt. Letzteres gehört zur Sonderausstattung des P1-Pakets.

Insgesamt offeriert der neue Rio ein recht großzügiges Platzangebot, was die Fans eines puristischen wie auch funktionalen Designs freuen dürfte. Besonders praktisch ist dabei das üppige Angebot an Ablageflächen für die vielen Utensilien des Alltags.

Bei eingeschaltetem Licht werden die Tasten und Regler feurig rot illuminiert, sodass die Bedienung problemlos vonstatten geht und das Ambiente in einen sportiv-stylischen Look gehüllt wird.

 

Kia Rio Interieur
Wertig und dezent stylish – der Innenraum

 

Die gute Übersicht über das Fahrzeug ist eines der Resultate des neuen Karosseriedesigns der vierten Generation. Die C-Säulen durchliefen eine Schlankheitskur, die Gürtellinie ist nun ein Stück tiefer angesetzt und die Außenspiegel wurden nun etwas weiter vorn platziert.

 

Kia Rio Rückbank
Hinten sitzt man bequem und darf für Frischluftzufuhr brav kurbeln

 

In puncto Platzangebot kann man am Kia Rio keinerlei Kritik walten lassen. Die vielfältigen Ablagemöglichkeiten und die klaren Linien des Interieurs begünstigen ein positives Raumgefühl im Kleinwagen.

 

Kia Rio Interieur
Passt – ein Handgepäckkoffer, ein großer Rucksack und mehr

 

Der Kofferraum ist nun auf ein Volumen von 325 Litern angewachsen und mit umgeklappten Lehnen lassen sich im Kia Rio 1.103 Liter Kofferraumvolumen nutzen.

Kaum Gründe für Beanstandungen ließen die neu konzipierten Vordersitze zu. Besonders wohlig wird es, wenn an kühlen Tagen die Sitzheizung innerhalb kürzester Zeit das Komfortlevel enorm anhebt. Ebenso beglückend war die Heizfunktion des Lederlenkrades. Diese sorgte im Dauereinsatz für eine angenehme Wärme an kalten Herbsttagen. Dabei sind diese Heizfeatures zwar nicht Teil der Serienausstattung, aber eine Empfehlung.

Unser Kia Rio protzt nicht mit übertriebener Lifestyle-Attitüde, sondern zeigt sich innen wie außen „reduced to the max“ und auf Verlässlichkeit bedacht. Dabei bekommt der Fahrer auch bei der EDITION 7-Ausstattung dank der Wahl optionaler Pakete einiges an Extras geboten, die man nicht missen möchte.

Wo wir auch schon bei den inneren Werten des Kleinwagens wären.

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Technik, Sicherheit und Assistenz

Die Sicherheitsausstattung des Kia Rio umfasst Basics wie ESC und das ABS-Bremssystem. Ebenso ist eine überaus praktische Berganfahrhilfe (HAC), das aktive Bremslicht (ESS) und ein Reifendruck-Kontrollsystem serienmäßig an Bord.

 

Kia Rio Interieur
Stauraum en masse und vorne die Knöpfe für Sitzheizung und Lenkradheizung

 

Erweitert wird das Angebot durch sechs Airbags. Außerdem ist eine Bremsstabilisierung (SLS) an Bord, welche erkennt, ob beim Bremsen auf gerader Strecke die Bremswirkung der rechten und linken Räder unterschiedlich ist. In einem solchen Fall wird die Bremskraft anpasst, um Kursabweichungen durch sogenanntes Splitting entgegenzuwirken.

Der autonome Notbremsassistent mit Fußgängererkennung (AEB) gehört zum „Advanced-Driving-Assistance-Paket P1“ unseres Testwagens, welches zudem einen Spurhalteassistenten (LDWS) enthält. Dieser warnt den Fahrer akustisch und vernehmbar, wenn der Kleine die Markierungen überschreiten sollte.

Außerdem gehört noch eine sehr komfortable Geschwindigkeitsregelanlage samt -begrenzer zum Paket, welche im Testzeitraum nahezu im Dauereinsatz war. Komplettiert wird der Umfang durch ein Aktiv-Matrix-Display im Cockpit.

 

Kia Rio Lenkrad
Optional – der Tempomat mit praktischem Wippschalter

 

Unser getestetes Exemplar hat neben dem bereits beschriebenen Advanced-Driving-Assistance-Paket P1 für 990 Euro das Emotion Paket an Bord, welches ebenso mit 990 Euro zu Buche schlägt. Es umfasst den formschönen Lederschaltknauf, eine wunderbar funktionierende Bluetooth-Freisprecheinrichtung, das beheizbare Lederlenkrad und die Sitzheizung der beiden vorderen Sitze. Außerdem gehören die hinteren Parksensoren zum Paket. Die Abstände werden auf dem Multiinfodisplay im Cockpit visualisiert.

 

Kia Rio Cockpit
Auch visuell – der Sensor warnt beim Rangieren per grafischer Darstellung

 

Des Weiteren gehört ein intuitiv zu bedienendes Kia Radio zur Serienausstattung, das mit FM-Radio, einem USB-Stick oder über den AUX-Eingang die musikalische Untermalung der Reise regelt. Die Wiedergabequalität der vier Lautsprecher ist in Ordnung und das „Blättern“ durch die Musikordner gelingt dank eines Extra-Drehrädchens spielerisch.

 

 

Das Licht unseres Testkandidaten ist ein recht gelbliches Halogenlicht, das im Alltagseinsatz stets eine gute Ausleuchtung mit einer scharf definierten Hell-Dunkel-Grenze garantierte. Das Fernlicht zeigte indes besonders an den Rändern eine fleckige Charakteristik und eine (zu) weite Streuung des Lichtkegels.

 

Kia Rio Licht
Das Halogenlicht – tadellos

 

Alles in allem überzeugt das Interieur mit seiner kia-typischen, recht europäischen Formensprache und kleinen Luxusextras wie der Lenkradheizung und dem Sitzkochfeld.

Wie präsentiert sich der Koreaner nun als Begleiter bei Roadtrips oder beim Einkaufen? Hier die Fahrcharakteristik.

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Motorisierung und Fahreigenschaften des Kia Rio

Der Grundcharakter des Kia Rio mit dem 1,2-Liter-Benziner präsentiert sich als pragmatisch und verlässlich. Der Gefährte zeigte im Testzeitraum keinerlei Allüren und tat in einer gelassenen Manier seinen Dienst im dichten Stadtverkehr als auch auf der Autobahn.

 

Kia Rio Motor
Gelassen – das Benzinerherz

 

Der Vierzylinder präsentiert sich nüchtern, ausgeglichen und verlässlich. Der 1.2-Liter-Benziner mit 84 PS harmoniert prinzipiell gut mit dem Fahrzeug und erlaubt ein angenehmes Handling sowohl in der Stadt als auch auf Autobahnetappen, aber ein Kurvenräuber ist das Tigerchen mit dieser Motorisierung nicht. Den Fahrer erwartet somit kein Charaktergeschoss. So muss er auch keinerlei Überraschungen fürchten und bekommt einen Alltagsbegleiter, der eher selten die Zähne fletscht.

Dafür singt der Fahrer mit einem Faible für knackige Schaltungen ein kleines Lobeslied auf dieses Exemplar. Zack, zack, zack – knackig-sportlich huscht man durch die Schaltgassen, wenngleich man sich durchs fetzige Getriebe nicht wirklich dazu verleiten lassen sollte, das Triebwerk bis an seine Belastungsgrenze zu jagen.

Der Lederschaltknauf ist in der Form einer Kugel designt und zählt mit seinem Metallschaft und den Klavierlackapplikation definitiv zu den stylishen Highlights des Interieurs.

 

Kia Rio Schaltknüppel
Optional im Paket – der Lederschaltknauf und das Lederlenkrad

 

Als ein wenig gewöhnungsbedürftig präsentierte sich die servounterstützte Lenkung, die sich in städtischen Gefilden zwar leichtgängig bedienen lässt, auf Schnellstraßen jedoch eine gewisse Schwergängigkeit an den Tag legt und gleichzeitig etwas schwammig wirkt.

Apropos Autobahn: Hier zeigt sich der Kia Rio verhältnismäßig windanfällig, sofern man den leichten Kleinwagen in hohe Geschwindigkeitsbereiche jagt. Ab 145 km/h fängt das Raubkätzchen an, vermehrt zu hecheln und quält sich ein wenig bis zum Topspeed von 173 km/h.

In puncto Verbrauch zeigte sich ein Durchschnittswert um die sieben bis acht Liter, wobei man im entspannten Cruisingmodus den Rio problemlos unterhalb der Sieben-Liter-Marke halten kann. Wenn man die Raserqualitäten des Kleinen ausreizen möchte, wird man im Zweifel mit dem Anblick einer Zwölf gestraft.

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Ausstattungen und Preise – viel Auswahl

Der Kia Rio wird in fünf Ausstattungslinien angeboten. Die Linie unseres Testfahrzeugs ist die EDITION 7.

  • ATTRACT – Basisausstattung, serienmäßig mit unter anderem elektrisch einstellbaren Außenspiegeln und elektrischen Fensterhebern, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und einem EcoDynamics Start-Stopp-System ab 11.690 Euro.
  • EDITION 7 – geboten werden zusätzlich beheizbare Außenspiegel, eine manuelle Klimaanlage und eine Wärmeschutzverglasung ab 13.490 Euro.
  • SPIRIT – on top mit einem Set 16-Zöller, Abbiegelicht, einem 7-Zoll-Touchscreen für Apple CarPlay und Android Auto, eine Rückfahrkamera samt Parksensoren, Sitzheizung ab 16.890 Euro.

Die beiden folgenden Sondermodelle sind limitiert, aber aktuell im Konfigurator verfügbar:

  • DREAM-TEAM EDITION – mit Abbiegelicht, beheizbarem Lederlenkrad, Regensensor ab 14.990 Euro
  • PLATINUM EDITION – Topmodell mit 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Kia-Kartennavigation (7 Zoll) und Smart-Key sowie Startknopf ab 21.290 Euro.

 

Kia Rio Interieur
Manuelle Klimaanlage im Edition 7 – Wie zwei kleine Fangzähne sind die Knöpfe designt

 

Das Bestseller-Tiebwerk der vierten Modellgeneration ist der 1,0-Liter-Turbobenziner T-GDI mit 100 kW respektive 120 Pferdestärken. In unserem Test stellte ein 1,2-Liter-Benziner mit der Bezeichnung 1,2 ISG seine Qualitäten unter Beweis.

Insgesamt stehen vier Benziner und zwei Diesel zur Wahl.

Die Auswahl der Benziner:

  • 1,2 ISG mit 84 PS, vier Zylindern und ausschließlich mit einer manuellen Fünfgangschaltung
  • Der 1,4 kommt auch mit vier Zylindern, 99 PS und manueller Sechsgangschaltung, kann aber auch mit einer 4-Stufen-Automatik geordert werden
  • 1,0 T-GDI 100 ISG mit drei Zylindern in Reihe, Turbolader, 100 PS und mit einer manuellen Fünfgangschaltung
  • 1,0 T-GDI 120 ISG bietet 20 PS mehr und eine manuelle Sechsgangschaltung

… gefolgt von den beiden Dieselvarianten:

  • Der Vierzylinder-Turbodiesel 1.4 CRDi 77 ISG offeriert 77 PS, ist dem Sondermodell DREAM-TEAM EDITION vorbehalten und kommt mit einer manuellen Sechsgangschaltung
  • Der 1.4 CRDi 90 ISG erhält eine manuelle Sechsgangschaltung, wartet mit 90 PS auf und kann mit der SPIRIT oder der PLATINUM EDITION kombiniert werden

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Fazit – solider Everyday-Kleinwagen

Der Kia Rio ist zwar nicht quadratisch, aber praktisch und gut. Der Pragmatiker der Kia-Fraktion hat in der neuen Generation an Charakterstärke zugelegt, präsentiert sich in einem schicken und funktionalen Dress und weiß mit einem guten Handling im Alltagseinsatz zu überzeugen.

Mit seinem vernünftigem Preis, einer sieben Jahre währenden Herstellergarantie und einem gescheiten Ausstattungspaket bekommt der Fahrer einen augenscheinlich langlebigen, bodenständigen Kleinwagen, der sich vor seiner Konkurrenz nicht verstecken muss. Apropos Paket: Die beiden Pakete unseres Testwagens sind definitiv zu empfehlen, denn gerade die kleinen Extras sind die Highlights, die das angenehme Fahrerlebnis komplettieren und darüber hinaus ein Plus an Sicherheit liefern können.

Wer sich nun in der Riege der Polo-Klasse umsieht und sich dort vom Lifestyle-Gekreische oder einem zu starken Farbrausch geblendet fühlt, könnte beim Kia Rio EDITION 7 fündig werden. Das Team von NewCarz wünscht eine gute Fahrt.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

 

Konkurrenz: VW Polo, Ford Fiesta, Peugeot 208, Seat Ibiza, Opel Corsa, Renault Clio

 

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Technische Daten: Kia Rio 1.2 ISG Edition 7
Länge x Breite x Höhe (mm): 4.065 x 1.725 x 1.450
Radstand in mm: 2.580
Motor: 1.2-Liter-Benziner mit vier Zylindern in Reihe
Maximale Leistung: 62 kW (84 PS) bei 6.000 rpm
Hubraum: 1.248 ccm
Max. Drehmoment: 122 Nm bei 4.000 rpm
Getriebe: manuelles Fünfgang-Schaltgetriebe
Antrieb: Vorderradantrieb
Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm, kombiniert): 4,8 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): rund 7,6 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 109 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 173 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 12,9 Sekunden
Leergewicht: 1.110 kg
Laderaumvolumen: 325 Liter – 1.103 Liter
Kraftstofftank: 45 Liter
Grundpreis: ab 16.690 Euro
Testwagenpreis mit entsprechender Sonderausstattung: 18.670 Euro

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