Hyundai Tucson Test – Das Kompakt-SUV aus Korea greift an

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Aus ix35 wird der Hyundai Tucson. Damit bewegt sich Hyundai weg von der Buchstaben-Ziffer-Nomenklatur ihrer Modelle.

Die Ziele sind ehrgeizig: Mit dem Kompakt-SUV möchte Hyundai den VW Tiguan und weitere Konkurrenten aus Europa angreifen und ihrer Modellreihe mehr Emotionalität verleihen. Ein ehrgeiziges Ziel, inwieweit es realistisch ist, zeigt sich demnächst.

Eigentlich ist Tucson kein neuer Name, denn schon der Vorgänger des ix35 hieß Tucson. Benannt nach einer Stadt in Arizona, bekannt aus alten Westernfilmen. Nun also wieder hin zu Bewährtem. Mit den Eigennamen ihrer SUV-Modelle möchten sie wieder mehr Emotionen hervorrufen. In einem Pre-Sale hat das schon gut geklappt. 2600 Bestellungen gibt es bereits, 6500 sollen es dieses Jahr noch werden.

Die Koreaner kommen gut an beim europäischen Publikum – dafür investieren sie auch viel. Das internationale Design kommt von europäischen Designern, dennoch haben die Koreaner, extra für den europäischen Markt, nochmals ein Design-Team angeheuert. Jenes wird von einem Deutschen angeführt. Überlegungen, die von Erfolg gekrönt sind. Die Baureihen vermitteln außen und innen europäischen Charme und fügen sich nahtlos in das Straßenbild ein.

Konkurrenz: Audi Q3, VW Tiguan, Skoda YetiRenault Kadjar, Kia Sportage, BMW X1, Honda CR-V, Mazda CX5, Ford Kuga

Design – Ein Bär setzt zum Angriff an

Bei seinen Maßen rückt der Tucson in der neuen Generation zu seinem Konkurrenten, dem VW Tiguan auf. Er wirkt insgesamt etwas länger und breiter. In Zahlen sind es drei Zentimeter in der Breite, sieben in der Länge. Dazu wurde der Radstand um drei Zentimeter erweitert.

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Beim Rundgang fällt zunächst die Front des Hyundai Tucson ins Auge. Ein bisschen, wie ein stolzer Bär, wirkt der Tucson von vorne. Definitiv stattlich die Bärenschnauze, mit dem markenüblichen Hexagonal-Grill. Die integrierten horizontalen Querstreben lassen den Hyundai Tucson breiter wirken. Die Seiten werden von Frontscheinwerfern, mit LED-Tagfahrlicht in der Basisversion, eingeläutet. Diese schließen direkt an den Kühlergrill an und lassen die Front wie aus einem Guss wirken. In der Top-Ausstattung gibt es LED-Scheinwerfer. Für den Offroad-Look sorgt der mattsilberne Unterfahrschutz, der sich auch am Heck wiederfindet.

Rundherum verläuft die Beplankung des Kompakt-SUV. Ergänzt wird diese von den matt-silbernen Seitenschwellern sowie mindestens 17-Zoll großen Aluminiumfelgen. Maximal verträgt der neue Hyundai Tuscon 19 Zoll, was der Optik, aber kaum dem Komfort zuträglich sein dürfte. Ansonsten gefällt beim seitlichen Anblick die steile Front, sowie die zum Heck leicht ansteigenden Seitenlinien. Dabei gipfelt die untere Fensterlinie in der recht breiten C-Säule und findet ihren Auslauf im prägnanten Dachspoiler. Ansonsten ist die Seitenansicht nicht weiter ungewöhnlich, weiß aber dem allgemeinen Gusto zu schmecken.

 „Heckklappe öffne dich!“

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Eine absolute Neuheit erwartet den Betrachter am Heck. Wer möchte kann die Heckklappe elektrisch öffnen und schließen lassen (Nur in der Top-Ausstattung). Das System ist einmalig. Wenn man lange genug samt Schlüssel in der Tasche vorm Heck steht heißt es „Sesam öffne dich!“ Wir hatten einen per Schlüssel- oder Knopfdruck öffnende Heckklappe, die ebenfalls gefiel.

Interieur – klare Strukturen

Übersichtlich und klar strukturiert, überzeugt der neue Koreaner im Cockpit mit einer schnellen und intuitiven Bedienung. Wer vorher schon einmal in einem Hyundai gesessen hat, wird erst recht kein Problem haben. Auf dem optional mit Heizung verfügbaren Lenkrad finden sich wenige Tasten, die sich auch mit kleinen Händen während der Fahrt bedienen lassen.

Die Lüftungsschlitze seitlich des Infotainment-Systems wirken wie Flügel und verleihen der Linie Leichtigkeit. Das Navigations- und Infotainmentsystem lässt sich über einen großen Touchscreen bedienen. Insgesamt könnte das Cockpit noch etwas hochwertiger werden, im Vergleich zu Außenbild und dem restlichen Innenraum.

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Unter dem Cockpit finden sich zahlreiche, kleine, praktische Ablagen und Anschlüsse (USB, AUX und Zigarettenanzünder). Allgemein bietet der neue Hyundai Tucson zahlreiche nutzbringende Staufächer. Diese können von den bequemen Sitzen erreicht werden. Typisch Kompakt-SUV bieten sie Komfort für lange Fahrten.

Dank des Wachstums in Länge und Breite beim Hyundai Tucson, bietet die  Rückbank ausreichend Platz für ihre möglichen drei Passagiere. Der Tucson bietet damit eine Menge Platz gefühlt und real. Mit seiner Raumnutzung liegt er vor allen Konkurrenten. Die Sitze sind breit und ausladend. In den hohen Ausstattungen ist beispielsweise ein attraktives, weinrotes Leder als Bezug wählbar.

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Hinter der zweiten Sitzreihe warten 513 Liter Laderaum, um mit den Einkäufen von Familien und rüstigen Rentnern beladen zu werden. Bei umgeklappten Sitzen werden 1.500 Liter daraus. Abermals ist der Hyundai Tucson seinen Konkurrenten hier voraus. Mit seinem erhöhten Einstieg und den zahlreichen Extras wird der Hyundai Tucson auch beim älteren Publikum auf zahlreiche Freunde treffen.

Fahreindrücke – Geschmeidig und Leise

Neu in der Reihe der Motoren ist der 1,6-Liter Benziner mit Turbolader. Dieser ersetzt den ehemaligen Benziner mit zwei Litern Hubraum. Der Motor ist aus der Motorenreihe des Hyundai i30, dem Kompaktwagen der Koreaner, in die des Tucson gerückt. 265 Nm Drehmoment versprechen keine riesigen Überraschungen, reichen aber für einen angenehmen Antritt, dazu setzt er 177 PS ein.

Ebenfalls mit an Bord das neue Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das auch schon im i30 zum Einsatz kommt. Für den Tuscon passt dieses Getriebe gut, da es sich eher wie eine Wandlerautomatik verhält und nicht mit sportlich schnellen Gangwechseln auffällt. Für gewöhnlich fallen diese Art von Getrieben damit auf, dass sie fast keine Zugkraftunterbrechung zulassen und so eine satte Beschleunigung erlauben. Im Tuscon gehen die Gangwechsel jedoch recht verschliffen, weich und indifferent vonstatten, sodass kaum Sportlichkeit aufkommt. Beim durchgehenden Gastritt zieht der Tucson den dritten Gang bis kurz vor die 100 km/h-Grenze mit. Etwas eigen und sicherlich nicht spritsparend. Wer das Sechsgang-Schaltgetriebe wählt, begeht also keinen Fehler.

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So stört es auch nicht, dass das neue Doppelkupplungsgetriebe zu Beginn nur mit dem besten Benziner mit Allrad erhältlich ist. Als Alternativen bei den Motoren sind drei Diesel und ein weiterer Benziner erhältlich. Der stärkere Diesel ist das Volumenmodell beim Hyundai Tucson.

Die neue Federung zeigt eine deutliche Verbesserung zur alten Generation. Das Fahrwerk isoliert den Fahrgastraum vor unangenehmen Bodenwellen. Zudem bleiben lästige Außengeräusche fern. Der Motor ist nur zu erahnen, sowohl bei Vibration als auch Lautstärke.

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Für Interessierte lässt sich in der Automatikausführung das Fahrgefühl in zwei Modi verstellen. Angepasst werden Lenkung, Gasumsetzung und Schaltpunkte. Die dynamische Anpassung an den Fahrer macht bei der Ausfahrt Lust auf einen ausführlicheren Test. Eminente Unterschiede zwischen den Fahrmodi sind allerdings nicht überdeutlich zu erkennen. Die eingebaute elektromechanische Lenkung ist etwas indirekt. Der Lenkwiderstand wirkt etwas zu gering, könnte auch im Sport-Modus noch höher sein.

Assistenzsysteme – Hyundai holt auf

Spurhalteassistenten gibt es nun auch bei Hyundai, ebenso wie die neue Verkehrszeichenerkennung und der Spurwechselassistent. Damit sind die Koreaner auch auf diesem Gebiet auf dem europäischen Niveau angekommen. Insbesondere der Spurhalteassistent funktioniert optimal. Nur enge Kurven bereiten ihm leichte Probleme. Weitere Hilfen bieten der Einparkassistent und der Cross Traffic Assistent, welcher per Radar kreuzenden Verkehr auch beim Rückwärtsfahren sprichwörtlich „im Auge“ behält.

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Für Sicherheit sorgt zudem die Notbremsfunktion, die nun ebenfalls dem europäischen Standard entspricht. Ähnlich Volvo, setzt Hyundai einen Schwerpunkt auf die Sicherheit der Passanten. Bei einem Zusammenstoß, schnellt die aktive Motorhaube hoch.

Fazit – Angekommen in Europa

Wer zukünftig einen Koreaner in Form des Hyundai Tucson in seiner Garage parken möchte, steigt bei 22.400 Euro ein. Damit liegt Hyundai auf ähnlichem Niveau, wie die Wolfsburger Konkurrenz. Je nach Motorisierung und Ausstattungswünschen steigt der Preis. Dennoch ist für unter 30.000 Euro schon ein gut ausgestatteter Koreaner möglich. Im Vergleich zum Vorgänger ziehen die Preise etwas an. Dafür erhält man ein den aktuellen Trends entsprechendes Auto, das europäische Augen Leuchten lässt, und die Hyundai übliche fünf Jahre Komplettgarantie ohne Kilometerbegrenzung. Schon jetzt steht der Hyundai Tucson bei den Händlern.

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Insgesamt versuchen die Koreaner momentan alles, um dem internationalen Geschmack zu entsprechen. Die komplette Modell-Familie wurde in den letzten eineinhalb Jahren erneuert. Kein Modell ist länger als 18 Monate in seiner aktuellen Fassung auf dem Markt. Damit geht Hyundai einen klaren Schritt auf seine Käufer zu. Zudem sucht man publikumsfreudige Nischen, wie beim i30 Turbo.

Der neue Hyundai Tucson überzeugt im Test. Nicht nur von innen und außen, auch das Fahren mit dem Kompakt-SUV bringt Freude. Zudem bringen Highlights, wie die voll-automatisch öffnende Heckklappe, die Mundwinkel technik-affiner Kaufinteressenten zum Strahlen.

Technische Daten: Hyundai Tucson 1,6 l

Länge x Breite x Höhe (m): 4,47 x 1,85 x 1,65

Motor: Vierzylinder-Turbo-Benzin-Direkteinspritzer

Leistung:  140 KW (177 PS)

Hubraum: 1.591 ccm

Max. Drehmoment:  265 Nm

Getriebe: 7-Gang-Doppelkuppkung (DSG)

Antrieb: Front

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm):  7,5 L/100 km

CO2-Emissionen: 175 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,8 Sekunden

Leergewicht: 1.609 kg

Kofferraumvolumen: 513 l

Foto: NewCarz

 

 

13 thoughts on “Hyundai Tucson Test – Das Kompakt-SUV aus Korea greift an

  1. Bemerkenswert, was die Koreaner bzw. allgemein Asiaten immer besser können – die Meinung zu diesen Firmen ist, zumindest in meinem Freundeskreis, sagen wir mal stark gespalten. Würde sich keiner kaufen – einfach nur weil es Asiaten sind. Wenn ihr mir aber den Hyundai Tucson so anschaue, dann gefällt er mir – vor allem, wenn man noch die Assistenzsysteme daznimmt. Hilfreich für einen fairen Preis. Einen vergleichsweise ausgestatteten BMW, Auto oder Mercedes wird man da wohl nicht in dem Bereich bekommen!

    Viele Grüße

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