Erstkontakt: VW Golf 7 Facelift Test – detaillierte Veredlung

VW Golf 7 Facelift
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Ein Golf ist ein Golf ist ein Golf….und so weiter. Das hört man oft, aber stimmt das auch? Die Generation 7.2 soll jedenfalls neue Maßstäbe in puncto Sicherheits- und Assistenzsysteme setzen. 
Wir sind das neue VW Golf 7 Facelift gefahren. Erstkontakt. 

 

Exterieur & Interieur – verlässlich eine automobile Konstante

Es dürfte wohl niemand wirklich erwartet haben, dass beim ersten Blick auf das Facelift ein völlig neues Fahrzeug daherkommt. So ist es viel mehr der zweite Blick, der die kleinen Raffinessen aufdeckt:

Front und Heck zieren neue Stoßfänger, welche dem Kompakten dynamischere Konturen verleihen. Um auch den kleineren Motorisierungen zumindest optisch ein wenig mehr Power zu verleihen, können optional Chromblenden für den Bereich um die Abgasendrohre bestellt werden.

 

VW Golf 7 Facelift
Kleine aber feine Upgrades zieren das Außenkleid des Golf 7 Facelift.

 

Im direkten Vergleich zum aktuellen Modell sitzt die Radarlinse nun nicht mehr in einer Vorrichtung unterhalb des Kühlergrills, sondern befindet sich versteckt hinter -oder genauer gesagt – im VW-Emblem.

Serienmäßig rollt der VW Golf 7 Facelift nun mit LED-Heckleuchten über die Straßen. Je nach Ausstattung verfügen diese dann auch über ein dynamisches Blinklicht, sowie eine markante „Umschaltdynamik“ zwischen Rück- und Bremslicht.

 

VW Golf 7 Facelift
Markant – die Lichtsignatur der LED-Heckleuchten gefällt auf Anhieb.

 

Darüber hinaus wird es im neuen Golf kein Xenonlicht mehr geben. Voll-LED-Scheinwerfer lösen die bisherigen Bi-Xenon-Pendants ab.

 

Technik & Assistenz – Konnektivitätssieger seiner Klasse

Ganz anders sieht die Modellpflege im Inneren des Kompakten aus. Reichlich gespickt mit jeder Menge Assistenzsystemen und vernetzt wie ein Provider, will der geliftete Siebener seinen State-of-the-art-Titel verteidigen. Aber der Reihe nach.

Erstmals wartet der Golf 7 ab der Basisversion ‚Trendline‘ mit einem serienmäßigen Infotainmentsystem auf. Das ‚Composition Colour‘ genannte Infotainmentsystem verfügt immerhin über einen 6,5 Zoll großen Touchscreen.

 

VW Golf 7 Facelift
Das kenne ich doch – das dynamische ‚Active Info Display‘ bewährt sich bereits in anderen VW-Modellen.

 

Als weltweit erstes Kompaktfahrzeug offeriert Nummer sieben eine Gestensteuerung. Bestimmte Menüs und Untermenüs können fortan ganz ohne Berührung bedient werden. So kann der Fahrer beispielsweise mit einem „Wisch“ den Radiosender wechseln. In der Praxis bedarf dies einen Moment der Gewöhnung, was aber wohl auch der Tatsache geschuldet sein kann, dass wir eine solche Funktion nicht in einem Golf erwartet hätten.

Am besten gelingt das Hin- und herwischen übrigens mit gekrümmtem Zeigefinger und kurzen, schnellen Gesten. Diese werden von den Sensoren erkannt und erstaunlich schnell umgesetzt. Natürlich können diese Funktionen auch mit einem herkömmlichen Druck auf den auf 9,2 Zoll gewachsenen Touchscreen des ‚Discovery Pro‚ Systems bedient werden.

 

VW Golf 7 Facelift
Das Facelift im schicken Kurkumagelb-Metallic unter mallorquinischer Wintersonne.

 

Ein Stauassistent hält ebenfalls Einzug im neuen VW Golf 7 Facelift. Bis zu 60 km/h manövriert das System unter Zuhilfenahme des Spurhalteassistenten ‚Lane Assist‘ und des ‚ACC‘ das Fahrzeug durch zäh fließenden Verkehr, bremst selbständig bis zum Stillstand und fährt wieder an, sofern eine gewisse Dauer des Stillstandes nicht überschritten wurde.

Der wichtige ‚Front Assist‘ inklusive City-Notbremsfunktion wurde ebenfalls überarbeitet und erkennt nun neben anderen Fahrzeugen auch Fußgänger, welche die Fahrbahn überqueren.

Zusätzlich kann über das ‚Car-Net‚ auf verschiedene Smart Home Funktionen zugegriffen werden. Einer Kooperation mit dem Unternehmen ‚DoorBird‚ ist es zu verdanken, dass der Fahrer nun – sofern es die Verkehrslage erlaubt – etwa mit einem Paketboten in Echzeit kommunizieren und bei Bedarf sogar die Haustür öffnen kann. Wir berichteten zu diesem Thema bereits vor einem Jahr und im auch zur IFA im letzten Sommer. Dazu im letzten Abschnitt mehr.

Bereits aus dem Skoda Superb bekannt, verfügt nun auch der VW Golf 7 Facelift über einen sogenannten ‚Emergency Assist‚. Dieses System registriert, wenn der Fahrer über eine bestimmte Dauer weder Beschleunigungs-, Brems- oder Lenkvorgänge unternommen hat und wirkt stufenweise entgegen.

Zunächst akustisch, dann mit einem kurzen Bremseingriff, der dem gezielten „Wachrütteln“ des Fahrers dienen soll und schließlich mit einer Notbremsung. Parallel schaltet sich die Warnblinkanlage ein und das Fahrzeug führt selbsttätig leichte Lenkmanöver aus, die an ein „Schlangenlinien fahren“ erinnern. Letzteres dient dazu, den nachfolgenden Verkehr auf die Gefahrensituation aufmerksam zu machen.

 

Xenon ist tot. Lang leben LEDs.

Die traurige Nachricht für Fans von Gasentladungslampen vorab: Der aktuelle Golf 7 Vorfacelift ist wohl der letzte seiner Art mit Xenonlicht. Im Golf 4 erstmals als Sonderausstattung angeboten, sieht man auf den Straßen immer mehr Wolfsburger Kompakte mit dem hellen Licht mit bläulich-weißer Farbtemperatur. Nun wird jedoch – wie schon bei Passat, Polo und Tiguan – auf langlebigere und effizientere Leuchtdioden gesetzt.

 

VW Golf 7 Facelift
Sehen und gesehen werden – die LEDs erweisen sich als würdige Xenon-Nachfolger.

 

Die Voll-LED-Scheinwerfer in unserem Testwagen verfügten über ein Abbiegelicht, ein dynamisches Kurvenlicht, sowie einen adaptiven Fernlichtassistenten.

Im Praxistest erwies sich das bläuliche Abblendlicht der Dioden zunächst als etwas gewöhnungsbedürftig. Nach einiger Zeit gewöhnen sich die Augen jedoch an die Farbtemperatur und nach Aktivieren des Fernlichtassistenten wurde im wahrsten Sinne des Wortes die Nacht zum Tag.

Möge man beim Abblendlicht eventuell noch ein wenig die Reichweite kritisieren, so stellt das Fernlicht alles in den Schatten. Ähnlich wie in unserem Passat-Dauertest, hebt sich das Licht wie ein Vorhang und flutet die Fahrbahn mit gleißend weißem Licht. Entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge werden extrem schnell ausgeblendet, die Elektronik ist hier wesentlich schneller als noch beim Passat.

Die Tatsache, dass man quasi permanent mit „maskiertem Dauerfernlicht“ fahren kann, entschuldigt die zu konzentrierte Ausleuchtung des Abblendlichtes, welches jedoch mit einer ausgesprochen weichen Hell-Dunkel-Grenze aufwarten kann.

Über die Langlebigkeit von LEDs lässt sich darüber hinaus nun wirklich nicht streiten.

 

Motor & Antrieb – Harmonie im Kompaktgewand

Wir fuhren den 2.0 TDI mit 150 PS und Sechsgang-Handschaltgetriebe. Nun kommen wir zu der eingangs erwähnten Parole: Ja, ein Golf ist ein Golf – und das ist auch gut so.

Auch die nunmehr siebte Generation zeigt sich nach ihrer Modellpflege als ausgeglichener Begleiter ohne jegliche Anflüge von Allüren. Dank optionalem DCC lassen sich die Dämpfer von Comfort bis Sport verstellen, ohne den Grundcharakter des Fahrzeugs maßgeblich zu beeinflussen. Lediglich einige Parameter verändern sich, was durchaus ein gewisses Spaßpotential zum Vorschein bringt.

 

VW Golf 7 Facelift
Fühlt sich nach mehr an – der 2.0 TDI gibt sich kraftvoll.

 

Nachdem wir einige Kilometer in der Stadt hinter uns gebracht haben, wechseln wir in den Sport-Modus. Die Lenkung wird schwergängiger, die Stoßdämpfer straffer und das ganze Fahrzeug einen Tick sportlicher. Und hier kommt unsere Sechsgang-Box zur Geltung. Die spritzige Zweiliter-Maschine verrichtet ihren Dienst auch gerne in den unteren Drehzahlen – 340 Newtonmetern sei Dank.

Lässt man die Nadel aber über 2.300 Umdrehungen schießen, so entfaltet der Motor sonor brummend seine Leistung unerwartet flott, sodass man meinen könnte, unter der Haube hätten sich ein paar PS mehr versammelt. Bei jedem Gangwechsel erfreut sich der Fahrer über die knackige Schaltung und vor allem über die kurzen Schaltwege. Man kann natürlich auch schaltfaul unterwegs sein, aber das Rühren in der Box macht einfach zu viel Spaß.

 

VW Golf 7 Facelift
Geruhsam – die Innengeräusche im neuen Golf halten sich extrem zurück.

 

Weiter auf der Autobahn fällt uns ein weiteres Detail auf. Im sechsten Gang bei 125 km/h herrscht eine beinahe himmlische Ruhe im Innenraum. Hier sollte sich die Konkurrenz mal eine Scheibe abschneiden.

Trotz unserer teils recht forschen Fahrt standen am Ende nur gut fünfeinhalb Liter auf der Uhr – auch hier hamstert sich der Klassenprimus ordentlich Punkte ein.

Für weniger sportiv ambitionierte Piloten bietet Volkswagen seinen Golf-Kunden einen neuen Einstiegsmotor an. Der 1.0 TSI leistet 85 PS und gibt maximal 175 Newtonmeter an die Vorderachse weiter.

Darüber hinaus steht nun ein neu entwickelter, 1,5 Liter großer und 150 PS starker Benziner zur Wahl. Das Aggregat verfügt über jede Menge Sparpotential und ist im Teillastbereich auch gerne mal mit nur zwei Zylindern unterwegs. Der durchschnittliche Verbrauch des 1.5 TSI soll je nach Getriebe bei rund fünf Litern Super pro 100 Kilometer liegen.

Im Übrigen kommt im neuen VW Golf 7 Facelift ein 7-Gang-DSG zum Einsatz, welches sukzessive das bisherige DSG mit sechs Fahrstufen ablösen wird.

 

Fazit – Der wohl Beste seiner Zeit

Am Ende können wir guten Gewissens ein Resümee ziehen: Auch wenn die Konkurrenz groß, die Technik sehr schnelllebig und aberwitzige Design-Kreationen beinahe Tagesgeschäft sind, so muss sich der VW Golf 7 Facelift darum ganz und gar nicht scheren.

 

VW Golf 7 Facelift
Der Golf ist (und bleibt) ein Golf – zum Glück.

 

Seine Schwächen sind gleichzeitig seine Stärken. Er ist kein aufgeregter Trendsetter, will es nicht jedem Recht machen und ein Poser will er schon mal gar nicht sein.

Er ist einfach eine treue Seele, bemüht um die Sicherheit der Insassen, ausgerüstet mit modernen Helferlein und – und das ist wohl das wichtigste – er ist einer der letzten Konstanten in einer schrillen, schnelllebigen Automobilwelt.

 

Smart Home im Auto – der Door-Opener im wahrsten Sinne des Wortes

Viele fragen sich, was es mit dem Begriff SmartHome überhaupt auf sich hat. Einfach gesagt ist damit die Anwendung und Vernetzung von diversen Technologien in Wohnbereichen gemeint. Dazu gehört die Möglichkeit, die Jalousien oder die Heizung aus der Ferne zu steuern. Auch ein intelligenter Kühlschrank, der anhand seines Inhalts die neue Einkaufsliste zusammenstellt und während des Einkaufs live Rückmeldung zu seinem Füllstand gibt. In der nächsten Stufe ordert der Kühlschrank selbstständig neue Lebensmittel, sobald diese ausgehen.

All das gehört zu Smart Home und kann die Wohn- und Lebensqualität deutlich erhöhen. Durch den Effizienzgewinn spart man dazu Energie und schlussendlich Geld. Auch DoorBird ist Bestandteil von Smart Home, wo man via Smartphone – oder direkt aus dem Auto – so agieren kann, als würde man zu Hause an der Haustür stehen. Die Funktionsweise und Praxistauglichkeit von DoorBird im Auto, werden wir im Rahmen des ausführlichen Fahrberichts mit dem Golf 7 Update genau unter die Lupe nehmen.

Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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