Nissan Micra Test – ein Liter, drei Zylinder und Individualismus pur

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In nunmehr fünfter Modellgeneration innerhalb von 30 Jahren rollt der Nissan Micra über die Straßen dieser Welt.

Der neu aufgelegte Micra kommt nun in einem vor Dynamik fast strotzenden Außenkleid daher und setzt sich klar vom Vorgänger ab. Im Inneren offenbart sich eine umfassende Modernisierung, die nicht nur das Interieur-Design sondern auch die Schnittpunkte der Konnektivität betrifft.

Ergänzt wird die Neuauflage des Micra von nützlichen Assistenzsystemen und dem neuen Einstiegsmotor, der von uns ausführlich getestet wurde. Die Fahreigenschaften im neu definierten Micra stehen im Fokus dieses Berichtes.

 

Micra Designpakete – vielfältige Individualisierungsmöglichkeiten

Die Linienführung des neu designten Nissan Micra setzt diesen stark vom Vorgänger ab, der noch einen weitaus rundlicheren Gesamteindruck aufwies.

 

Nissan Micra Heck
Nummer vier: Die Vorgänger-Generation zeigt – wie hier deutlich zu sehen – eine niedlich-rundliche Formensprache

 

Das Vorgängermodell war ein Kassenschlager: Seine Zweckdienlichkeit für die internationale Kundschaft zeigte sich unter anderem in der angepassten Höhe, um auch einem Turban-Träger genügend Platz zu bieten. Die neue Generation wird nun in Frankreich für den europäischen Markt gebaut.

 

Nissan Micra Front
Nummer fünf – Die Designsprache offenbart Kanten und dynamische Linien

 

Die neue Generation des Nissan Micra wandert in den Ausmaßen der Größe vom Segment des Minis nun als Fünftürer ins B-Segment und gewinnt an Länge und Breite, schrumpft dafür in der Höhe, um den aerodynamischen Auftritt der neuen Strichführung des Außendesigns zu untermalen.

 

Nissan Micra Front
Zehn Lackfarben zur Wahl – hier Ivory, gefolgt von Gunmetal Grey, Passion Red, Pulse Green und Power Blue

 

Die neue Modellgeneration des Micras wartet mit vielfältigen Möglichkeiten der Individualisierung auf, die sich in der Wahl von zehn Lackfarben, von gediegenen Weiß- oder Schwarznuancen über extrovertiert-schrille Töne wie das Energy Orange oder Pulse Green wiederspiegeln.

 

Nissan Micra Innen
Stylisch der Innenraum, griffig das Lenkrad

 

Es stehen zwei optionale Innenraumpakete zur Wahl, die unter anderem einen Teil der Instrumententafel, die Sitzwangen und die Kniepolster der Schaltkulisse in feurigem Orange bespielen. Als Kontrast steht das Paket Power Blue mit einer Kombination aus einem hellen Blauton in Verbindung mit Graunuancen.

Das Äußere lässt sich mit vier optionalen Designpaketen „Paket Plus“ in Szene setzen, welche sich in andersfarbigen Spiegelaußenklappen und Dekoren an den Spoilerlippen und den Türen zeigen.

 

Nissan Micra Front
Vorne ohne, hinten mit „Designpaket Plus“ inklusive silberner Dekorelemente

 

Das ab der N-Connecta-Ausstattungslinie optional buchbare Design-Paket „Ultimate“ zeigt in der Variante B eine aufsehenerregende Teilfolierung der Motorhaube, dem Dach und der Heckklappe in schwarz/orange. Neugierige Blicke können sich die auf Individualisierung Wert legenden Fahrer eines solch konfigurierten Micras sicher sein.

 

Ausstattung, Technik und Assistenzsysteme — Features der Großen selbst für den Kleinsten

Der neue Micra bringt bereits ab der Basisausstattung Visia einen Berganfahrassistenten, einen autonomen Notbremsassistenten (AEB) mit Kollisionswarnsystem, die Chassis Control Technologie (CCT) mit intelligenter Spurkontrolle und Fahrkomfortregelung, Airbags und ABS samt NISSAN Bremsassistent. Ergänzt wird die Linie unter anderem durch eine Zentralverrieglung mit Funkfernbedienung.

Das nächste Level namens Visia Plus bietet ein Audiosystem mit Radio samt USB-Schnittstelle, iPod-Gateway, Bluetooth-Schnittstelle sowie eine manuelle Klimaanlage.

Die Stufe Acenta beinhaltet ein 7-Zoll-Farbdisplay mit Touchscreen und einen Bordcomputer mit 5-Zoll-TFT-Display, eine Geschwindigkeitsregelanlage mit -begrenzer und in Wagenfarbe lackierte vordere Türaußengriffe.

 

Nissan Micra Seite
16-Zöller für alle Varianten bis zur Tekna-Linie, letztere wartet mit 17-Zöllern auf

 

N-Connecta ist die Bezeichnung für die nächste Stufe: Es gibt unter anderem ein Start-/Stop-System samt Keyless Entry, eine automatische Klimaanlage, ein Navigationssystem mit farbigem 7-Zoll-Touchscreen inklusive TMC (Traffic Message Channel), Google Services sowie MapCare und 16-Zoll Leichtmetallfelgen.

Die höchste Ausstattungsvariante Tekna umfasst 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, vorne Sitzheizungen, das Nissan Safety Shield – ein Spurhalteassistent mit korrigierendem Bremseingriff beim Spurwechsel ohne Betätigung des Blinkers, Fußgängererkennung für AEB (Autonomous Emergency Braking), den autonomen Notbremsassistenten und der TSR (Traffic Sign Recognition) genannten Verkehrszeichenerkennung.

Ergänzt wird die Ausstattungslinie unter anderem durch eine Rückfahrkamera mit Around View-Funktion – ein Novum im Kleinsten von Nissan und durch Drücken des „Camera“-Feldes am Bildschirm komfortabel zu bedienen. An Bord dieser Linie ist das empfehlenswerte BOSE Personal-Audiosystem mit Lautsprechern in den Kopfstützen.

 

Nissan Micra Innen
Das Smartphone regelt die Navigation – den Zweck erfüllend, aber mit Raum für Optimierungen

 

Für alle Varianten ab Acenta steht ausschließlich Apple Carplay zur Verfügung – die Ergänzung des Android-Dienstes soll laut Herstellerangabe folgen. Wir testeten die Navigation mittels iPhone im Micra, die sich zwar zweckdienlich zeigte, aber keine Einspeisung von Zwischenzielen erlaubte und nicht in die Routenführung zoomte, sodass die Ablesbarkeit bei Autobahn-Strecken mit mehreren Abfahrten erschwert wurde. Die mündliche Verkündung von Abfahrten erfolgte teilweise recht spät.

Besonders während der Fahrt in städtischen Gebieten bewies der Nissan Micra, wo er sich beheimatet fühlt und zeigte ein stimmiges Gesamtbild aus Komfort und eine auf dieses Einzugsgebiet gut abgestimmte Motorisierung.

 

Einstiegsmotorisierung für den Nissan Micra

Das Downsizing hält auch beim Nissan Micra Einzug – der neue 1,0-Liter-Saugbenziner leistet 52 kW respektive 71 PS in Verbindung mit einem manuellen Fünfgang-Schaltgetriebe.

 

Nissan Micra Front
ein Liter Hubraum, drei Zylinder und 71 Pferdestärken – eine gute Wahl für die Stadt

 

Des Weiteren stehen den Kunden ein 0,9-Liter Turbo-Benziner mit drei Zylindern oder ein 1,5-Liter-Diesel-Aggregat mit vier Zylindern zur Wahl.

Der von uns getestete Saugmotor überzeugt mit seiner Sparsamkeit mit vom Hersteller angegebenen 4,6 Litern Kraftstoffverbrauch (kombiniert) auf 100 Kilometer, die während unserer Testfahrt um ungefähr einen Liter überboten wurde, wobei uns der Großteil der Strecke über Landstraßen und durch urbane Gebiete führte – ein dahingehend zufriedenstellender Wert. Die Allianzmotoren des Micras werden ebenfalls im Dacia Sandero und im Smart fortwo und forfour eingesetzt.

Die Motorisierung überzeugte im getesteten Szenario vor allem in städtischen Gebieten, wo der kleine Benziner zwar auf Touren gehalten werden muss, sich aber nach Erreichen dieser mit einer gewissen Agilität und ausgesprochen gutem Handling präsentiert – besonders in engen Straßenszenerien verwinkelter Städte und Dörfer.

 

Nissan Micra Heck
City-Flitzer – Macht sich gut in den engen Gassen und Höfen verwinkelter Städte

 

Der Motor des Kleinen verlangt nach mindestens 3.000 bis 3.500 Umdrehungen, um das maximale Drehmoment von 95 Nm auf die Straße zu bringen. Das Fahrwerk zeigt eine gelungene Abstimmung mit einer gewissen Neigung zum Komfort, was gut mit der Motorisierung innerhalb des angestrebten Einsatzgebietes harmoniert.

 

Nissan Micra Front
Mouse-face – optisch eine Rennmaus, aber im Inneren schlägt ein sparsames Benziner-Herz

 

Zugegeben, eine Rennmaschine ist der Micra in dieser Variante nicht primär. Auch, wenn die aerodynamisch wirkende Linienführung des Körpers auf Windschnittigkeit hindeuten möge. Man kann dennoch vorbehaltlos festhalten, dass der Motor für Stadtgebiete ideal passt und die Optik einen extrovertierten Auftritt garantiert.

Wenn der geneigte Fahrer mithilfe der Designpakete tief in die Kiste der Individualisierungsmöglichkeiten greift, kann er seinem Micra ein noch sportiveres Aussehen verleihen. So lässt sich ein sparsames Fahrzeug optisch gekonnt zum kleinen Sportler aufwerten.

 

Nissan Micra heck
Mini-GT-R? – Sportive Optik trotz Einstiegs-Motorisierung

 

Die Preise starten bei 12.990 Euro für den Nissan Micra in der VISIA-Ausstattungsvariante mit dem 1.0-Liter-Benziner, den man für 14.590 Euro auch in der VISIA PLUS-Linie konfigurieren kann. Derselbe Motor mit nunmehr 54 kW (73 PS) kostet in der nächsthöheren Ausstattungslinie 15.990 Euro. Mit anderen Varianten ist der Einstiegs-Benziner nicht kombinierbar.

 

Fazit – Kleiner Flitzer, kleiner Motor, gediegener Fahrspaß

Der neue Nissan Micra markiert gewissermaßen einen Wendepunkt. Wo die bisherigen Modelltypen noch Designschnittmengen aufwiesen, erkundet diese Neudefinition des Micras nun andere Wege.

Er ist in der Breite und Länge gewachsen und hat enorm an optischer Sportivität zugelegt, dabei er hat die Niedlichkeit vergangener Tage vehement abgelegt und sich zum City-Flitzer gemausert.

Der Einzug von vielen Assistenzsystemen und die ab höheren Ausstattungsvarianten umfassenden Möglichkeiten der Konnektivität, lassen den Kleinen im hart umkämpften Segment der Kleinwagen nicht untergehen.

Dies wird auch durch Features der höchsten Ausstattungslinie, dem Bose Personal-Audiosystem und die Around View-Funktion noch unterstützt.

 

Nissan Micra Seite
Blick in die Zukunft? – Micra-Farbrausch im Innenhof

 

Die getestete Basismotorisierung prädestiniert sich für den Einsatz in Ballungsräumen, wo der Kleine einen gezügelten Durst beweist und passable Fahrleistungen in Kombination mit gutem Handling zeigt, sofern man ihn in seinen Wohlfühl-Drehzahlbereich agieren lässt.

Die vielfältigen Möglichkeiten der Individualisierung des Exterieurs mithilfe von fertig geschnürten Paketen werden die Kreativität des jungen, städtischen Publikums befeuern und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die schrillen Farbvarianten viele Fans generieren werden. Auf viele weitere Generationen des „Mini-GT-R“!

Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

Konkurrenz
Ford Fiesta, Skoda Fabia, VW Polo, Mazda 2, Peugeot 208, Renault Clio, Kia Rio

 

Technische Daten: Nissan Micra 1,0 Liter Benziner
Länge x Breite (mit Spiegeln) x Höhe (mm): 3.999 x 1.935 x 1455
Radstand in mm: 2525
Motor: 1.0 Liter Benzin-Saugmotor mit drei Zylindern in Reihe
Maximale Leistung: 52 kW (71 PS) bei 6.300 rpm
Hubraum: 998 ccm
Max. Drehmoment: 95 Nm bei 3.500 rpm
Getriebe: manuelles Fünfgang-Schaltgetriebe
Antrieb: Vorderradantrieb
Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 4,6 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): rund 5,6 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 103 g/km
Abgasnorm: Euro 6b
Höchstgeschwindigkeit: 161 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 15,1 Sekunden
Leergewicht: 977-1.037 kg
Laderaumvolumen: 300 Liter
Kraftstofftank: 41 Liter
Neupreis: ab 12.990 Euro (Basisausstattung VISIA)

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