Peugeot Rifter Test – Alles unter einem Dach

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Mit dem Peugeot Rifter stellte der französische Hersteller erst im vergangenen Jahr seinen neuen Hochdachkombi vor, der als Nachfolger des Kastenwagens Peugeot Partner deklariert ist.

Doch mit ebendiesem Vorgänger, der von spitzen Zungen auch gern mal als „Hundefänger“ tituliert wurde, hat der Rifter rein gar nichts mehr gemein. Peugeot nennt ihn Outdoor Van, was durchaus passend erscheint. Warum? Das erörtern wir hier.

Der Peugeot Rifter besitzt die gleiche Modellplattform EMP2, wie seine Geschwister, der Citroen Berlingo und der Opel Combo. Ob es Abgrenzungskriterien gibt und inwieweit er sich damit etablieren kann, klärt dieser Fahrbericht.

Exterieur – Markant, mit Offroad-Accessoires

Der Peugeot Rifter strahlt schon von weitem eine robuste Anmutung aus, die bei genauerem Hinsehen eine Mischung aus Lademeister, Familien-Bändiger und Soft-Offroader verkörpert. Die gefällig wirkende Front zeigt Scheinwerfer mit Projektionslinsen samt schräg positioniertem LED-Tagfahrlicht, die gemeinsam sehr weit oben angeordnet sind.

Peugeot Rifter Front
Dank Löwen leicht zu erkennen – Die charakteristische Peugeot-Front.

Mittig thront der Kühlergrill mit dem zentrierten Markenlöwen. Zwei Etagen tiefer zeigt der Rifter die ersten Offroad-Accessoires: Angefangen von den beplankten Nebelleuchten bis hin zu einem evident wirkenden Unterfahrschutz – Der Franzose ist optisch ein Partner für alle Fälle.

Auch in der Seitenansicht setzt sich diese robuste Designlinie fort. Ein kurzer Überhang, große Radhäuser mit durabel anmutende Plastik-Planken versprechen jedweder Art von Untergrund Paroli bieten zu können. Analog dazu wirkt der hohe Aufbau mit der markanten Glasfläche auf den Betrachter abermals massiv.

Peugeot Rifter Seite
Kurze Überhänge, Van-artige Frontscheibe und Schiebetüren prägen die Seitenansicht.

Doch ist der Peugeot Rifter durch und durch Hochdachkombi – Pardon, Outdoor Van – was insbesondere dann auffällt, wenn man direkt neben dem Fahrzeug steht. Mit einer Höhe von 1,88 Meter hat der Durchschnittsbürger nicht die Möglichkeit, einen Blick auf die Dachfläche des Franzosen zu werfen. Bemerkenswert sind zudem die kleinen, beidseitigen Schiebetüren, die nicht nur überaus praktisch sind, sondern den Peugeot als stimmiges Gesamtpaket abrunden. Die Laufschienen, beidseitig am seitlichen Fahrzeugende sichtbar, verraten dieses Ausstattungsdetail bereits von außen.

Peugeot Rifter Heck
Fassadenartig – Der gesamte Heckabschluss wird von der Heckklappe eingenommen.

Das Heck zeigt eine riesige Gepäckraumklappe, welche im geöffneten Zustand eine sehr tiefe Ladekante offenbart – mit Sicherheit zur großen Freude von Großfamilien und Outdoor-Fans, die für ihre Reisen teils sperriges Gepäck verstauen müssen. Zum Öffnen dieser massiven Klappe muss man eine entsprechende Portion Kraft aufwenden. Kleinigkeiten können praktischerweise einfacher über die separat zu öffnende Heckscheibe in das Fahrzeug befördert werden. Störend: So lange die Heckklappe geöffnet ist, lässt sich das Fahrzeug nicht verriegeln.

Peugeot Rifter Heckleuchte
Suggeriert LED-Technik – Sind aber Glühlampen hinter designtem Kunststoff.

Damit die CI-Konformität gewahrt bleibt, zeigen die Heckleuchten durch den geschickten Einsatz von abgrenzenden Designelementen auch ohne den Einsatz von LED-Technik die drei markentypischen Krallen.

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Interieur – Praktisch, variabel, durchdacht

Der gesamte Armaturenbereich wirkt fast wie aus einem anderen Fahrzeug – einmal auf dem Fahrersitz Platz genommen, bleibt kaum ein Gefühl zurück, dass man hinter dem Steuer eines Hochdachkombis sitzt. Fast futuristisch zeigt sich das Cockpit seinen Insassen.

Peugeot Rifter Instrumententafel
Könnte gut und gerne auch aus einem 208 oder 3008 stammen – Der Armaturenbereich.

Das sogenannte Peugeot i-Cockpit, welches wir unter anderem aus dem neuen Peugeot 508 GT kennen, findet man zwar nur gegen Aufpreis im Peugeot Rifter, aber die klassischen Rundinstrumente mit dem mehrfarbigen Infodisplay im hier getesteten Rifter, sollten vielen Ansprüchen vollkommen genügen. Die nach vorn ansteigende und an Breite wachsende Mittelkonsole fügt sich dazu trefflich in das Gesamtbild ein.

Peugeot Rifter Mittelkonsole
Massive Erscheinung – Die Mittelkonsole trennt Fahrer von Beifahrer.

Das miniaturhafte Lenkrad weckt bei jedem sportlich ambitioniertem Fahrer Glücksgefühle und so wundert es nicht, dass keiner unserer Testfahrer ein negatives Wort über die Aufmachung des sportiv angehauchten und durchaus auch futuristisch anmutenden Arbeitsplatzes im Rifter verlor.

Die klare Struktur der Armaturen gibt zu keinem Zeitpunkt Rätsel auf und auch die Bedienung des Multifunktionslenkrades erwies sich als weitestgehend intuitiv und die Anzahl der Bedienelemente keinesfalls als übertrieben. Zentral über der breiten Mittelkonsole befindet sich der Sitz eines großen Touchscreens, der leicht aufgesetzt wirkt.

Peugeot Rifter Lenkrad
Fast wie im Go-Kart – Das kleine Lenkrad ist eine Wonne für die Hände und Augen.

Davor gibt es auf der Instrumententafel eine Ablagemöglichkeit – über dem Cockpit übrigens auch. Überhaupt findet man praktische, überall im Hochdachkombi verteilte, diverse Ablagen und Verstaumöglichkeiten. An Handschuhfächern gibt es gleich zwei und über den Sonnenblenden findet sich dank dem hohen Dach eine sehr großzügig angelegte Ablage, die den gesamten Frontbereich einnimmt. Sogar unter den Fußmatten findet man im Rifter diverse Staufächer.

Die Sitze im Rifter sind vorne überaus bequem und sogar uneingeschränkt langstreckentauglich. Im Bordbuch fanden wir gar Einträge wie diesen:

Ein Mini-Wohnmobil made in France. Sehr cool!

Peugeot Rifter Rücksitze
Hattrick platziert – Drei vollwertige Sitze auf der zweiten Reihe.

Cool trifft es in diesem Fall ganz gut, denn der neue Peugeot Rifter ist alles andere als langweilig. Auch seine Variabilität kann sich sehen lassen. So lassen sich alle drei Sitzplätze der zweiten Reihe – übrigens handelt es sich dabei um drei vollwertige Sitze, die dadurch allerdings etwas schmaler ausfallen – einzeln umklappen und ermöglichen dadurch ein hohes Maß an Nutzungsmöglichkeiten des Laderaums. Zudem weisen alle Sitze eine Isofix-Halterung vor – Großfamilien willkommen.

Der Laderaum selbst bietet mit seinen 571 Litern ein immenses Laderaumvolumen – Hochdach sei Dank. Klappt man alle drei Sitze um, generieren bis zu 2.126 Liter fast eine Art Lagerhallen-Atmosphäre. Die Rückenlehne des Beifahrersitzes lässt sich umklappen, wodurch auch lange, sperrige Gegenstände im Rifter transportiert werden können.

Leider funktionierte dies im Test nicht, denn die Armlehne verhinderte das vollständige Umklappen und diese ließ sich auch nicht abmontieren. Nach diversen Versuchen mussten wir passen und Gewalt wollten wir keinesfalls anwenden.

Peugeot Rifter Seitenscheibenkeil
Sichtkiller – An den vorderen Seitenscheiben vermindern diese Keile die Transparenz.

Die Rundumsicht im Rifter ist moderat. Seitlich stören die in den vorderen Seitenscheiben verlaufenden Verjüngungskeile die Sicht, nach hinten schränken die C- und D-Säulen vor allem den Sichtbereich auf den Kantenbereich des Rifters ein.

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Motor & Fahreigenschaften – sanfte Entschleunigung

Hat man im Peugeot Rifter Platz genommen, suggeriert der Fahrerplatz eher einen Arbeitsplatz in einem sportlich ambitionierten Fahrzeug als den eines Hochdachkombi. Das Design der Instrumententafel plus das kleine Lenkrad wirken zum praktikablen Pragmatiker fast schon konträr.

Peugeot Rifter Motor
Liaison – Der Benzinmotor erwies sich als passender Antrieb für den Rifter.

Der 1.2-Liter Dreizylinder Turbobenziner mit seinen 110 PS und einem maximalen Drehmoment von 205 Newtonmetern lässt in der Theorie keine emotionalen Ausbrüche zu. Diese Werte lassen einen eher unscheinbare Ambitionen erwarten. In der Praxis hingegen – so viel können wir bereits verraten – ist die Motorisierung für den Peugeot Rifter absolut ausreichend.

Peugeot Rifter schräg hinten links
Allrounder – Ob Stadt, Land oder auf der Bahn; der Rifter macht überall eine gute Figur.

In Städten und Ballungszentren gibt sich der Rifter absolut handzahm, ja gutmütig und lässt den Franzosen immerfort bequem im Verkehrsfluss mitschwimmen. Und auch abseits geschlossener Ortschaften macht der Peugeot Rifter eine gute Figur, da er vollkommen ruhig auf der Straße liegt und dem Fahrer selten das Gefühl vermittelt, er säße in einem großfamilientauglichen Hochdachkombi.

Überholvorgänge dauern zwar per se etwas länger, dafür kann der Rifter sogar in ambitioniert gefahrenen Kurven Spaß generieren. Hier kommt wieder das kleine Lenkrad ins Spiel, welches hier viel Freude generiert und das Auto – auch dank großzügigem Feedback – leichtfüßig erscheint.

Peugeot Rifter Endrohr
Diskretion – Das Endrohr bleibt versteckt, was in Anbetracht der Leistung auch okay ist.

Doch bei aller Freude darüber sollte man in zügig gefahrenen Kurven aufpassen, immerhin ist man nicht am Steuer eines kleinen 208 GTi, sondern fährt einen Hochdachkombi, der besonders bei Ausnutzung seiner Ladekapazitäten und der damit einhergehenden, gravierenden Änderung des Schwerpunkts auch sein Fahrverhalten eklatant ändert.

Nutzt man die Zuladung von immerhin 575 Kilogramm aus und verteilt dieses Gewicht bis unters Dach, reagiert der Rifter auf Lastwechsel deutlich nervöser und das ESP hat alle Hände voll zu tun, um das dann bei ambitionierter Fahrweise notorisch zum Übersteuern neigende Heck wieder einzufangen. Aus diesem Grund erzieht der Rifter seinen Fahrer förmlich zum Cruisen und Dahingleiten, was sich in diesem Franzosen alles andere als langweilig gestaltet.

Peugeot Rifter
Schaltkulisse – Etwas lange Schaltwege, dafür gut abgestufte, einfach einrastende Gänge.

Auf der Autobahn zeigte der Peugeot Rifter dann sein bevorzugtes Habitat. Langes Reisen ist mit den Franzosen sehr angenehm. Das leicht straff abgestimmte Fahrwerk muss hier kaum Komforteinbußen hinnehmen und steckt nahezu alle Fahrbahnunebenheiten locker weg – nur bei Querfugen muss der Franzose passen und lässt diese bis nach innen durch. Das präferierte Reisetempo liegt zwischen 130 und 150 km/h – darüber wird es ein wenig lauter und Gespräche – insbesondere zwischen der vorderen und der hinteren Sitzreihe – erfordern zwangsläufig mehr Einsatz und Konzentration.

Peugeot Rifter Interieur vorne
Dauergast – An diesem Arbeitsplatz hält man es auch mehrere Stunden am Stück aus.

Maximal sind 169 km/h drin, was für eine Familie mit Reiseambitionen allemal genügen sollte. Vielfahrer sollten dennoch einen Blick auf die Vierzylinder-Diesel werfen, welche nicht nur leistungstechnisch eine Klasse höher spielen, sondern dank des Plus an Drehmoment auch mit voller Beladung leichteres Spiel haben sollten.

Peugeot Rifter Verbrauch
Forciert – Verbräuche, die gegen neun Liter pegeln, benötigen viel Gaspedal.

Der Verbrauch im Peugeot Rifter blieb während unserer Testfahrten stets im Rahmen und durchschnittlich standen glatt sieben Liter auf der Uhr. Da hierbei aufgrund unserer umfangreichen Testszenarien auch forcierte Fahrweisen mit teils Geschwindigkeiten um die 160 km/h inkludiert waren, können wir diesen Wert als absolut angemessen bezeichnen. Die Tendenz nach oben ist limitiert und so flossen nie mehr als neun Liter durch die Brennräume. Bei unserer Verbrauchsrunde waren immerhin 6,1 Liter pro 100 Kilometer möglich.

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Ausstattung, Komfort, Sicherheit

Ausgestattet ist der neue Peugeot Rifter auf Wunsch mit jeder Menge Annehmlichkeiten, die größtenteils auch gut zum Auto passen, teilweise bei einem solchen Modell gar nicht erwartet wurden.

Peugeot Rifter Induktives Ladefeld
Energie voraus – Die induktive Lademöglichkeit war eine kleine Überraschung im Rifter.

Da findet sich beispielsweise ein induktives Ladefeld in der Mittelkonsole, welches im Test alle entsprechend fähigen Mobilgeräte zuverlässig mit Energie versorgte. Ebenfalls in der Mittelkonsole gibt es zwei per Rollläden verschließbare Fächer, eines davon ist riesig und erlaubt jede Menge Verstaumöglichkeit.

Beachten sollte man hier allerdings, dass es auf längeren Fahrten in diesen Fächern sehr warm wird, wodurch sich der Einsatzzweck auf temperaturunempfindliche Dinge beschränkt. Darüber gestatten gleich zwei voneinander unabhängige Armablagen das Lümmeln der Insassen während der Fahrt.

Der zentral platzierte Bildschirm lässt sich per Touchfunktion bedienen und trägt das für einen Peugeot typische Infotainmentsystem inklusive Navigation, Multimedia und Bordcomputerfunktionen. Eine wichtige Schnittstelle, den USB-Slot findet man hier ebenfalls am rechten unteren Rand.

Durch den schwarzen Hintergrund des Rahmens übersieht man diesen Anschluss anfangs gern und sucht dadurch den USB-Zugang gerne mal etwas länger. Eine praktische 230-Volt-Steckdose befand sich auch an Bord, die wir für den Aufpreis von 100 Euro sehr empfehlen können, da sich die dadurch offenbarenden, vielfältigen Einsatzmöglichkeiten gut gegenrechnen lassen.

Peugeot Rifter USB-Slot
Camouflage in Piano-Black – Der USB-Slot liegt gut getarnt im Rahmen des Touchscreen.

Der Klang des Soundsystems erwies sich für ein No-Name-System als überdurchschnittlich gut. Sogar DAB+ sorgt im Rifter für digitale Klangerlebnisse. Die Leistung des Empfangsteils war allerdings im Test ernüchternd, sodass wir immer wieder Empfangslücken feststellen mussten. Auf unserer Teststrecke für digitalen Radioempfang mussten wir sogar längere Ausfälle von bis zu 30 Sekunden registrieren, was diesem digitalen Radio das Schlusslicht aller bisher getesteten Empfangsteile beschert. Hier besteht Nachbesserungsbedarf am Empfangsteil oder der Antenne.

Peugeot Rifter DAB
Cool: DAB-Radio an Bord. Uncool: Der DAB-Empfang erweist sich oftmals zu schwach.

Das wohl größte Manko am Peugeot Rifter ist die Tatsache, dass man ihn ausschließlich mit Halogenscheinwerfern erwerben kann. Weder Xenon-, noch LED-Leuchten sind optional zu bekommen, was wir absolut nicht nachvollziehen können. Zwar ist dieser Fakt auch bei Berlingo und Combo gegeben, doch ändert es nichts an der Tatsache, dass optionale Xenon- oder LED-Scheinwerfer jede Fahrt bei Dunkelheit erheblich entspannter und vor allem sicherer gestalten würden.

Peugeot Rifter Scheinwerfer
Scheinwerfer – Für Halogentechnik ganz gut, aber fehlende Alternativen bringen Punktabzug.

Die Lichtausbeute der Halogenscheinwerfer erwiesen sich im Test dennoch als ausreichend. Der Lichtkegel ist recht breit und die Reichweite geht – immer in Anbetracht dieser Technologie – ebenfalls in Ordnung. Bei Nässe verschluckt der schwarze Asphalt jedoch das Gros des Lichtes, sodass man vor allem bei Dämmerung mitunter sogar überprüft, ob denn das Licht auch wirklich aktiviert ist.

Das Fernlicht offeriert einen vernünftigen Lichttunnel mit für Halogentechnik akzeptabler Reichweite und die Nebelscheinwerfer ergänzen bei schlechtem Wetter durch einen zusätzlichen Lichtteppich die Ausleuchtung. Der Fernlichtassistent ging im Praxistest nur halbherzig seiner Aufgabe nach und blendete bei direkt vorausfahrenden Fahrzeugen auch schon mal auf.

Peugeot Rifter Sitzheizung Fahrer
Schön, dass es sie gibt: Einstufige Sitzheizungen. Allerdings ist deren Platzierung…

Erfreulich ist die Tatsache, dass man im Peugeot Rifter auch Sitzheizungen findet, auch wenn diese nur eine Stufe besitzen. Dabei ist das „Finden“ das korrekte Stichwort zur Kritik an dieser Stelle. Denn erstens ist die Platzierung der Bedienelemente unten an den äußeren Sitzrahmen ergonomisch äußerst unpassend, zumal man vor allem als Beifahrer diesen Schalter nur ertasten und bei der Bedienung daher nicht sehen kann, ob die Funktions-LED auch leuchtet.

Peugeot Rifter Sitzheizung Beifahrer
…unzumutbar. Der Schalter am Beifahrersitz ist nur mit dem Kopf an der Seitenscheibe sichtbar.

Damit sind wir bei Zweitens, denn die Sitzheizung lässt sich aus für uns unerfindlichen Gründen erst nach einiger Zeit nach dem Start aktivieren – im Schnitt war es gut eine Minute, bevor der Tastendruck auch quittiert wurde. Einmal in Gang gesetzt, erwärmten die Heizwendeln die Sitz- und Lehnenbereiche dann sehr schnell und intensiv.

Ein Spurhalteassistent war im Testfahrzeug ebenfalls an Bord. Dieser reagierte derart übereifrig und warnte bereits bei Annäherung an eine Linie mit optischem Alarm und gleichzeitigem Gegenlenken. Aus diesem Grund wurde dieser Assistent von allen Testfahrern bereits nach kurzer Zeit deaktiviert. Schade.

Peugeot Rifter Assistenzsysteme
Die Assistenzsysteme lassen sich über den zentralen Bildschirm bedienen.

Auch der Totwinkelassistent lieferte im Test nur befriedigende Ergebnisse. Vor allem bei Niederschlag traten folgende Szenarien ein: Hierbei warnte das System, obwohl sich weit und breit kein anderes Fahrzeug in der Nähe befand, oder die Warnung blieb trotz Fahrzeug im toten Winkel komplett aus.

Peugeot Rifter Rückfahrkamera
Hilft ungemein – Die 180-Grad-Kamera erleichtert Parken und Rangieren.

Parksensoren vorn und hinten sowie eine 180-Grad-Kamerasicht – zusätzlich für 250 Euro erhältlich – helfen dagegen zuverlässig beim Rangieren mit dem Hochdachkombi und stellen eine empfehlenswerte Ausstattungsoption dar.

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Varianten und Preise des Peugeot Rifter

Den Rifter gibt es in der hier getesteten L1 Variante und in Kürze auch als L2, welches die Langversion darstellt und unter anderem mit fast 3.000 Liter Laderaumvolumen auf Kundenfang gehen wird. Zusätzlich kann bereits der L1 als Fünf- oder Siebensitzer geordert werden. Wir behandeln nachfolgend die fünfsitzigen Varianten des L1.

Peugeot Rifter Seitenansicht
Wir testeten den Rifter als Top-Version „Allure mit GT-Line“.

Als Motoren stehen der hier getestete Benzinmotor PureTech mit 110 PS und zwei Diesel, die BlueHDi 100 und BlueHDi 130 mit 100 oder 130 PS zur Verfügung.

Gleich vier Ausstattungslevel gibt es vom Outdoor Van:

  • Access heißt das Basismodell, welches unter anderem über Tempomat, Bremsassistenten, Spurhalteassistent und Verkehrsschilderkennung verfügt. Der Einstiegspreis beläuft sich auf 20.740 Euro
  • Active nennt Peugeot die nächste Stufe und spendiert dieser on top eine manuelle Klimaanlage, Bordcomputer, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel, Multifunktions-Lederlenkrad sowie vieles mehr und verlangt mindestens 22.420 Euro.
  • Allure geht als Vizeflaggschiff an den Start und erhält zusätzlich eine Zweizonen-Klimaautomatik, Einparkhilfe hinten, 3 Einzelsitze in Reihe 2, LED-Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfer elektrische Fensterheber vorn und hinten sowie diverse andere Ausstattungen. Der Preis beginnt hier bei 23.990 Euro.
  • Allure mit GT-Line stellt die Topvariante dar und besitzt serienmäßig zusätzlich das Keyless-System, Einparkhilfe vorn, 17-Zoll-Leichtmetallräder und Schiebetüren, um nur einige Optionen zu nennen. Ab 25.640 Euro steht diese Variante zur Verfügung.

Rüstet man alle Optionen in die Topvariante, steigt der Preis auf gut 36.200 Euro ohne Garantieverlängerungen und Zubehör.

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Fazit – Mehr als „nur“ ein Hochdachkombi

Der Peugeot Rifter erwies sich im Test als idealer Begleiter für die ganze Familie. Sein grundsolides Wesen und sein robustes Auftreten hinterlassen einen gewissen Charme und prädestinieren ihn für eine ziemlich breite Zielgruppe. Vom Familienvater mit hohem Platzbedarf bis hin zum aktiven Freizeitsportler mit teils schwerem Equipment für dessen Outdoor-Aktivitäten.

Doch ob Kinderwagen oder Surfboard – der Rifter vermag es, sein Dasein als Hochdachkombi so gut es geht zu kaschieren und schafft ein sportlich angehauchtes Flair, das allen Redakteuren im Test gefiel. So gelingt ihm die durch Peugeot neu ins Leben gerufene Kategorie der Outdoor-Vans tatsächlich auszufüllen.

Peugeot Rifter auf Parkplatz
Ob nun Outdoor Van oder Hochdachkombi – Der Peugeot Rifter wird beidem gerecht.

Kleine Mankos wie das nicht angebotene Xenon- oder LED-Licht, einige etwas ungezügelt agierenden Assistenten oder der schwache DAB-Radio-Empfang werden durch das intelligente Raumnutzungskonzept und viel, sehr viel Platz bravourös kaschiert.

Mit einem fairen Preis und angemessener Motorisierung dürfte der Peugeot Rifter bereits jetzt eine große Fangemeinde haben und das zu Recht – wie wir finden.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Konkurrenz:
Opel Combo, Citroen Berlingo , VW Caddy, Renault Kangoo, Dacia Dokker


Technische Daten: Peugeot Rifter PureTech 110 Allure GT-Line

Farbe: Ardent Rot

Länge x Breite x Höhe (m): 4,40 x 1,85 x 1,88

Radstand in mm: 2.785

Antrieb: Dreizylinder Ottomotor mit Abgasturbbolader

Leistung: 81 kW (110 PS) bei 5.500 rpm

Hubraum: 1.199 ccm

Max. Drehmoment: 205 Nm bei 1.750 rpm

Getriebe: Sechsgang Schaltgetriebe

Antrieb: Front

Verbrauch kombiniert (WLTP-Norm): 5,7 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,0 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 131 g/km

Abgasnorm: Euro 6d-Temp

Höchstgeschwindigkeit: 169 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 11,7 sec

Leergewicht: 1.472 kg

Anhängelast ungebremst/gebremst 12% in kg: 600/1.200

Stützlast: 74 kg

Dachlast: 100 kg

Laderaumvolumen: 571 Liter (2.126 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen)

Kraftstofftank: 60 Liter

Kraftstoffart: Super (E5 oder E10)

Neupreis des Testwagens: ca. 26.240 Euro (Basispreis als GT-Line ab 23.999 Euro)

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6 thoughts on “Peugeot Rifter Test – Alles unter einem Dach

  1. Vielen Dank für den ausführlichen Test und die vielen Bilder, die doch einige Details erkennen lassen. Der Rifter wäre technisch wie auch von der Verarbeitung in einigen Punkten ein kleiner Rückschritt für mich. Aber das Raumangebot (vor allem in der L2-Variante) machen ihn für bzgl. Radsport und als Minicamper-Basis extrem attraktiv! Schade nur, dass die Assistenzsysteme wohl noch nicht ganz so ausgreift scheinen.

  2. Danke für den ausführlichen Test und die detaillierten Fotos. Auch die Kritik an den Assistenzsysteme ist mir neu gewesen.

    Die Armlehne lässt sich meines Wissens nach durch randrücken an den Sitz und anschließendem drehen abnehmen.

  3. Ein wirklich schöner und ausführlicher Bericht.
    Schade das hierbei ein Blick in die Bedienungsanleitung nicht gewollt ist. Ja die Entfernung der Armlehne ist fummelig, aber sauber in ihr beschrieben.

  4. Klasse Bericht, ja die Leistung des DAB+ Teils war leider eines der Kontra-Argumente für den Rifter (lässt sich ja heute nicht mehr so einfach austauschen bzw. ist ja unklar ob die Antenne oder der Empfänger nix taugt)

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