Dodge Challenger R/T Scat Pack Test – Ich wähle Grün

Dodge Challenger R/T Scat Pack
Durch Klicken auf diese Fläche laden Sie Inhalte von wirkaufendeinauto.de und akzeptieren damit in deren Datenschutzerklärung.

In unserem Fahrbericht möchten wir uns diesmal einem Dodge Challenger in der Ausbaustufe R/T Scat Pack widmen, der mit einem großen Achtzylinder exakt das verkörpert, was man unter einem typischen US-Car versteht sowie auch erwartet.

Mit anderen Worten: Weltenretter und Ökomoralisten sollten aus gesundheitlichen Gründen an dieser Stelle besser wegklicken oder sich auf eine Behandlungsstunde in masochistischer Genugtuung freuen. Denn Unvernunft ist unter diesem Betrachtungswinkel in den folgenden Zeilen nicht ausgeschlossen. Mit Sicherheit.

Der Challenger kann auf eine bewegende Geschichte zurückblicken, die vor 50 Jahren begann. Bis dato gibt es insgesamt drei Generationen, die allesamt mit mal längeren, mal kürzeren Pausen dazwischen die Riege der Pony Cars – zu denen auch der Ford Mustang sowie der Chevy Camaro gehören – in hohem Maße bereichern konnte.

Die aktuelle Generation drei wurde bereits 2008 ins Leben gerufen, nachdem 25 endlose Jahre ins Land gingen, in denen es keinen Dodge Challenger gab. Dann gab es im Jahre 2014 die letzte umfangreiche Modellpflege, die neben dem Innen- und Außendesign auch diverse technische Modernisierungen beinhaltete.

Für den nachfolgenden Fahrbericht fuhren wir die Wide Body Variante.

 

 

Exterieur – Retro Design for Future

Wir sind uns in der Redaktion einig – und das ist durchaus eher selten der Fall – Der Dodge Challenger besitzt mit großem Abstand das intensivste Retro-Flair unter allen Pony Cars. Das ist aber auch kein Wunder, denn so wurde dieses Coupé tatsächlich dem Challenger-Modell der ersten Generation aus dem Jahre 1971 nachempfunden.

 

R/T Emblem
Ansage in Signalrot – Das R/T Emblem im Frontgrill verrät das Modell des Challengers.

 

Dies ist – so finden wir – mehr als gelungen. Die massiv und enorm breit wirkende Front schindet Eindruck wie es sonst wohl nur ein Militärfahrzeug á la Humvee könnte und die reele Fahrzeugbreite wird optisch durch den schmal verlaufenden Frontgrill und die böse dreinblickenden Doppelscheinwerfer noch unterstrichen. Das Body Kit des Scat Pack sorgt indes für den besonders aggressiven Look. Die auffällige Farbgebung unseres Testfahrzeugs in Sublime Green entfaltete ihre Wirkung mit Nachdruck. Das giftgrüne Gefährt flutete die Iris eines jeden Betrachters und sorgte entsprechend überall für immenses Aufsehen.

 

Dodge Challenger R/T Scat Pack Wide Body Seite
Wucht auf dicken Reifen – Der Challenger ist über fünf Meter lang und nirgendwo zierlich.

 

Der ewig lange Motorhaube mit der großen Lufthutze, durch die der große V8 seine 6,4 Liter große Lungen befüllt, schließt sich ein fast miniaturisiert wirkendes Greenhouse an, welches eine hoch angelegte Gürtellinie umsäumt, die ab der angedeuteten B-Säule aufwärts einen Knick absolviert und diese Höhe fast konsequent bis zum Heckabschluss beibehält.

Als Resultat ähnelt der Challenger als Coupé in der Seitenansicht sogar ein bisschen einem Stufenheck mit klassischem Kofferraum. Die 20-Zoll-Räder passen bestens in diese Erscheinung und wirken an diesem blechgewordenen Haudegen kleiner, als sie es sind.

 

Heck Dodge Challenger
Retro in Reinkultur – Dieses Heck zeigt eine gelungene Gratwanderung zwischen Klassik und Moderne.

 

Mit über fünf Metern Karosserielänge erblassen selbst S-Klasse-Piloten aufgrund der schieren Erscheinung dieses Monstrums. Am Heck dominieren die riesigen mit moderner Lichtsignatur veredelten Rückleuchten sowie zwei fast filigran anmutende Endrohrblenden, welche das Potenzial dieses Pony Cars höchstens im Ansatz erahnen lassen. Doch dazu kommen wir später.

Die gelbe Linie quer am Frontspoiler angebracht – eines der Erkennungszeichen des Scat Packs – ist womöglich Geschmackssache und die Spoilerlippe auf der Heckklappe hätte entweder eine andere Farbgebung oder zumindest ein anderes Material verdient, als dieser irgendwie schnöde wirkende Kunststoff. Wir denken da beispielsweise an Carbon, oder Klavierlackschwarz.

 

Challenger R/T schräg hinten links
Sublime Green – So nennt man diese intensive Farbgebung, die das Pony Car in Szene setzt.

Zum Seitenanfang

 

Interieur – Pony Car mit XXL-Raumgefühl

Anders als vorab in unseren Erwartungen zusammengereimt, geht es im Inneren des Dodge Challenger platztechnisch überaus großzügig zu. Die sehr bequemen Vordersitze versprechen adäquaten Seitenhalt und geizen keinesfalls mit Polsterung. Im Endeffekt fallen die Sitze weder zu straff noch zu weich aus.

In Sekundenschnelle ist die ideale Sitzposition gefunden und der Blick schweift über ein ein wertiges und zugleich sehr gut verarbeitetes Interieur. Die Materialauswahl lässt obendrein keinerlei Rückschlüsse auf vergangene Epochen mehr zu, in denen US-Cars noch ein Garant für Kunststoff vom Ramschtisch und ein viel zu weiches Sofagefühl darstellten. Hier findet man stattdessen neben Leder, Alcantara und einigen Aluminium-Applikationen auch viele in Soft-Touch ausgeführte Oberflächen. Kein echter Luxus, aber solide, wertig und freundlich.

 

Armaturenbereich Challenger
Billig war einmal – Im Challenger finden sich nur wertige und sehr gut verarbeitete Materialien.

 

Das Cockpit umfasst zwei analoge Instrumente links und rechts sowie einem dazwischen positionierten, Farbdisplay. Das Lederlenkrad ist angenehm dick gepolstert und dient als gelungene Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine vor einer fahrerorientierten Instrumententafel.

 

Vordersitze Challenger
Sehr bequeme und vollklimatisierte Sitze mit Alcantara-Leder bespannt, warten auf die Insassen.

 

Noch mehr Verblüffung bei den platztechnischen Erkundungen erfuhren wir bei der Begutachtung des Fondbereichs des Challenger. So können hier zweifellos sogar zwei Erwachsene Platz nehmen, sofern sie nicht dem Club der 2-Meter-Garde angehören und sie keine orthopädischen Defizite am gelenk-affinen Zustieg über die vorgeklappten Sitze hindern.

 

Fond des Dodge Challenger Scat Pack Wide Body
Surprise surprise – Das Platzangebot im Fond ist unerwartet ausgeprägt für ein Pony Car.

 

Der Challenger heimst sich sogar den Hattrick beim Platzangebot, denn der Kofferraum offenbart sich ebenso als echtes Raumwunder. Immerhin 467 Liter passen hier hinein und wem das nicht ausreicht, kann durch umgeklappte Rückenlehnen den Fondbereich hinzurechnen. Eine wahrlich enorme Steigerung der Alltagstauglichkeit.

 

 

Die Sicht erwies sich nach vorn und den Seiten bestens, übertrifft hier die des Camaro mit seinem miniaturisierten Greenhouse um Welten. Nach hinten sieht es für dieses Pony Car allerdings eingeschränkter aus. Die massiven C-Säulen verdecken bereits einiges, doch vor allem das weit nach hinten hinausragende Heck wäre ohne elektronische Helferlein schwer einzuschätzen.

Zum Seitenanfang

 

Motor und Fahreigenschaften – Feel the Power of american natives

Das R/T in der Modellbezeichnung steht für „Road/Track“ und bedeutet, dass dieses Pony Car sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke eine gute Figur machen soll.

 

Flotte Biene im Challenger
Flotte Biene – Diese flitzt über das Display, sobald man die Zündung aktiviert hat.

 

Die Voraussetzungen können sich absolut sehen lassen. Der 6.4-Liter-V8 ist ein Saugmotor und nutzt seinen Hubraum schamlos aus. Die maximalen 644 Newtonmeter sind saugertypisch erst bei 4.100 Touren erreicht, doch gefühlt liegen kaum weniger als 80 Prozent davon bereits kurz über der Leerlaufdrehzahl an. Entsprechend schiebt der Achtzylinder die zwei Tonnen schwere Fuhre energisch an. 492 Pferde poltern galoppierend über die Kurbelwelle und werden von einer 8-Stufen-Automatik aus dem Hause ZF in exakter Sortierung an die Hinterachse weitergereicht.

 

Motorraum Dodge Challenger
Saugerprofi – Der V8 schaufelt ohne Zwangsbeatmung viele PS auf die Kurbelwelle.

 

Der Motor besitzt einen sehr voluminösen Klang – was er ja auch ist – und ist für uns übrigens kein Unbekannter, da wir bereits im Test des Dodge Charger das Vergnügen mit diesem Achtender hatten. Doch auch hier im Challenger wird der V8 seinem Ruf gerecht und bietet jede Menge Kraft in allen Lebenslagen. Die Klangkulisse reicht dabei von grillig gefährlich brodelnd über warnend bollernd bis zu sägendem Brüllen aus voller Kehle – ein Traum für jeden Fan von Achtzylinder-Klangkulissen. Auch wenn die Lautstärke im Vergleich zu anderen, besonders Vorlauten Achtzylindern eine Spur dezenter ausfällt.

 

Endrohre Challenger
Ohne Klappen mit gutem, sattem, nicht aufdringlichen Sound – Die Abgasanlage des R/T.

 

Das Fahrverhalten des Dodge Challenger kann ein weites Spektrum abdecken. Sehr flott unterwegs sein, ist mit viel Fahrfreude verbunden und in Kurven bleibt das Pony Car lange Zeit neutral, bevor sich im Grenzbereich das Heck anschickt, die gewünschte Linie verlassen zu wollen. Geübte Fahrer können diesen Moment zeitig genug vorhersehen, lange bevor es zu Traktionsverlusten kommt.

In Summe spürt man dennoch das hohe Gewicht vor allem in den Grenzbereichen. Das ist auch der Grund, dass der Challenger im Vergleich zu den anderen beiden Protagonisten das besonders burschikos wirkende Pony Car ist. Er ist ein Berserker, den man in grobschlächtiger Art über den Track jagen kann, dem zwar eine gewisse Leichtfüßigkeit fehlt, aber der Fahrspaß darunter nicht im Geringsten leidet. Zusammenfassend ist diese Abstimmung nicht die eines Rundenzeit jagenden Puristen, sondern eher die eines komfortorientierten Athleten.

 

Scat Pack schräg vorne links
Hält fahrtechnisch, was er optisch verspricht: Brachial, grob und kraftvoll ist der Challenger.

 

Ermöglicht wird dies nicht allein durch den potenten Achtzylinder, sondern auch durch das Zusammenspiel weiterer Komponenten. Dazu gehören auch ein sehr gut austariertes und dazu feingranular justierbares Fahrwerk durch diverse Fahrmodi, eine direkte und absolut exakt zu führende Lenkung sowie brachiale Brembo-Zangen, deren feingranuläre Dosierbarkeit und die unerschütterliche Standfestigkeit selbst bei höchster Beanspruchung einmal mehr für jede Menge Respekt sorgten.

 

lenkrad Challenger
Griffig und gut gepolstert – Das Multifunktionslenkrad im Dodge Challenger.

 

Highspeed ist bei diesem Challenger auch kein Problem, der Vortrieb endet erst bei 270 km/h, wobei das Pony Car bis hierhin eine erstaunliche Ruhe beibehält. Aus dem Stand erreicht das Pony Car in unter fünf Sekunden die 100-km/h-Marke, sofern man die Launch Control aktiviert hat. Um dies zu tun, benötigt der Pilot neben einem betriebswarmen Antrieb auch warmgefahrene Reifen. Sonst löst sich die immense Kraft sehr leicht in blauem Rauch aus, den die Pneus der Hinterachse dann jammernd als neuen Aggregatzustand annehmen.

 

Launch Control im Challenger Scat Pack
Dank aktiver Launch Controll gelingt jeder Blitzstart im Challenger mit Bravour.

 

Die superbreiten Reifen mit 305er Querschnitt auch auf der Vorderachse haben einen eklatanten Nachteil. Denn sie laufen extrem gerne Längsrillen nach, was insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten den Fahrer ziemlich stark durch stetige Lenkkorrekturen fordert und das Auto nervös werden lassen.

 

Vorderreifen Challenger
Extrabreit – Vorne wie hinten besitzt der Challenger 305er Reifenbreite.

 

Was geht noch? Cruisen wäre ein Beispiel. Die ehrliche und fast aristokratisch anmutende Art der Umsetzung, lassen den Challenger tatsächlich auch perfekt in einer solchen Rolle aussehen. Der Achtender bollert dabei im tiefsten Drehzahlkeller und das Verbrauchsverhalten lässt sogar Klimaphobisten und in recycelte Jutesack-Trikotagen gehüllte Grünzeug-Aktivisten ihre Schnappatmung unterbrechen.

 

Tankdeckel Dodge
Akzeptiert Oktanwerte, die es an deutschen Tanken längst nicht mehr gibt. Ab 91 Oktan gehts los.

 

Der HEMI benötigt bei defensivem, sehr zurückhaltendem Fahrstil nicht einmal zehn Liter. Unsere Sparrunde absolvierte der Bolide mit einem Durchschnittswert von 9,2 Litern auf hochgerechnet 100 Kilometer. Im Drittelmix waren es knapp 13 Liter, was nahezu exakt der Herstellerangabe entspricht – so viel Ehrlichkeit bei Verbrauchsangaben beobachtet man eher selten.

Bei permanent anhaltender Vollgasorgie sollte man mit mindestens 18 Liter aufwärts rechnen. Die Zwanzigermarke ist dabei leicht und deutlich zu knacken, sofern man mal eine freie Strecke vorfindet und dem Berserker keine Pause gönnt. Doch das kann auch jeder Downsize-Vierzylinder, wenn man ihn in dieser Manier behandelt – und die können leistungstechnisch oft am Ende nicht mal mithalten.

Zum Seitenanfang

 

Ausstattung, Komfort und Sicherheit

Ein entscheidender Vorteil beim Erwerb eines Challengers, den man in Deutschland nur über die offiziellen Importeure beziehen kann, ist die stets großzügige Ausstattung. Dies war auch bei unserem Testfahrzeug der Fall, welches uns freundlicherweise von AEC Europe bereitgestellt wurde.

 

Lenksäulenverstellung Challenger 2019
Bei US-Cars wie diesem Challenger fast normal: Eine elektrisch verstellbare Lenksäule.

 

Die meist ellenlange Ausstattungsliste reicht im vorliegenden Fall von der Sitzklimatisierung, bestehend aus einer intensiven wie auch schnellen Heizung sowie einer wirkungsvollen Sitzbelüftung, deren Lüfter auch nicht die Akustik eines Power-Föhns imitieren. Ebenso dabei ist eine grandiose, sehr voluminös aufspielende Harman/Kardon-Soundanlage. Diese und viele weitere Annehmlichkeiten befinden sich an Bord dieses US-Cars.

 

Twin-Woofer im Challenger
Beware of the Earthquake – Diese druckvollen Woofer lassen das Pony Car gehörig erzittern.

 

Durch den ausgewogenen Klang der Harman/Kardon aus acht Lautsprechern, wurde der Challenger vor allem durch das exorbitante Bassfundament zum Tiefton-Schrein für alle Anhänger bassbetonter Songs. Gleich im Doppelpack unter dem Laderaumboden gab es in puncto Niedrigfrequenz keine hörbaren Grenzen und die Bassdrums ließen den Innenraum derart erzittern, das man die Erschütterungen fast auf der Richterskala bemessen könnte.

 

USB Slots im Dodge
Unter der Armauflage der Mittelkonsole sitzen diverse Schnittstellen für beste Konnektivität.

 

Schade fanden wir dagegen das Fehlen von DAB+ welches aber wenigstens gegen Aufpreis zu haben ist. Auch die recht marginalen Möglichkeiten der Klangjustierung sind aus unserer Sicht ausbaufähig. Einige Kanäle mehr im Equalizer wirken da nicht selten Wunder.

Ein großes Lob können wir den Bi-Xenon-Scheinwerfern zugestehen. Ob bei der Ausleuchtung, der Helligkeit und ganz besonders bei der Reichweite:  Die Ergebnisse waren absolut erstklassig und sorgten auf jeder Tour durch die ländliche Dunkelheit für beste Sicht und ein hohes Maß an Sicherheit. Die Scheinwerferreinigungsanlage lag oberhalb der jeweiligen Xenon-Linse versteckt.

 

Scheinwerfer Challenger
LED-Ringe als Tagfahrlicht und der innere Scheinwerfer dient mittig als versteckte Lüftungsöffnung.

 

Da sich der Dodge Challenger aus dem FCA-Baukasten bedienen darf, findet sich hier ein Uconnect Multimediasystem mit 8.4-Zoll-Touchscreen, was technologisch tipaktuell ist. Allerdings funktionierte aufgrund eines Softwarefehlers das Navigationssystem im Testwagen nicht.

 

 

Stattdessen bietet das System ein umfangreiches Sammelsorium über Parameter und Echtzeitzustände, die unter den „Performance Pages“ zusammenfasst werden. Hier finden sich vom Multi-Timer für Rundenzeiten über g-Force mit Peak-Indikatoren über alle Achsen bis hin zu Leistungswerten, Lenkwinkel, Dyno, Motordaten und viele weitere Features, die den Fahrer mit komplexer Informationsdichte berieseln können.

 

ACC-Sensor am Challenger
Auf dem Radar – Der Sensor für den ACC sitzt gut sichtbar mittig in der Frontschürze.

 

Selbst auf einen adaptiven Tempomaten muss man im Challenger nicht verzichten. Auch wenn dieser seinen Dienst mitunter zwar etwas ruppig tut, aber insgesamt gesehen und vor allem auf längeren Touren eine willkommene Hilfe darstellt. Parkvorgänge vereinfachen Sensoren am Heck und eine Rückfahrkamera erheblich. Wären diese nicht vorhanden, müsste der Pilot auf einen Einweiser zurückgreifen oder zumindest eine mehrfache Kontrolle des verbleibenden Platzes durch Aussteigen vornehmen.

Zum Seitenanfang

 

Varianten und Preise für den Dodge Challenger

Wie bereits bemerkt, ist ein Challenger hierzulande ausschließlich über offizielle Importeure zu beziehen. Dodge selbst verkauft keine Autos im Direktvertrieb in Deutschland. Als Motorisierungen werden aktuell sieben Varianten angeboten, wobei die siebte einen Sonderstatus einnimmt, den wir später genauer beleuchten.

  • Als Einstieg gilt der Challenger SXT sowie der GT AWD – der einzige Challenger mit Allradantrieb – mit dem V6 Pentastar Benziner, welcher 309 PS sowie 363 Newtonmeter leistet und zum Neupreis von ungefähr 40.000 Euro angeboten wird.
  • Als Challenger R/T wird der Challenger mit dem ersten Achtzylinder, einem 5.7-Liter HEMI mit 381 PS und 556 Newtonmetern angeboten. Die Preise starten ab zirka 55.000 Euro.
  • Den hier gefahrenen Challenger R/T Scat Pack und den SRT 392 stattet der Hersteller mit dem 492 PS starken 6.4-Liter HEMI aus, der 644 Newtonmeter auf die Kurbelwelle stemmt. Hierzulande verlangen die Importeure für dieses Modell ab rund 67.000 Euro.
  • Die SRT Hellcat erhält als Sportlerherz einen 6.2-Liter HEMI mit Kompressor, der hier  sagenhafte 727 PS und 890 Newtonmeter leistet. Der Preis für die höllische Miezekatze beginnt ab zirka 80.000 Euro.
  • Als Hellcat RedEye gibt es noch eine Schippe Doping für die Höllenkatze, die nach dieser Kur satte 808 PS sowie 959 Newtonmeter an die Hinterachse feuert und mindestens 110.000 Euro kostet.
  • Der SRT Demon wurde nur bis 2018 und insgesamt für ein Jahr gebaut. Dieser Teufel auf Rädern stellte mit 851 PS und 1.044 Newtonmetern die ultimative Speerspitze aller Challenger dar. Dieser ist in Deutschland offiziell nicht erhältlich, weil er nur für den US-amerikanischen und kanadischen Markt konzipiert wurde. Aus diesem Grund gibt es auch keine verlässlichen Preisangaben für das auf 3.300 Stück limitierte Sondermodell.

 

Dodge Challenger R/T Scat Pack
Als Wide Body kommt der Challenger besonders brachial und respekteinflößend rüber.

 

Dies waren die aktuellen offiziellen Modellvarianten. Doch nun kommt noch eine ganz spezielle Sonderedition hinzu, von der es nur exklusive 50 Stück gibt und die tatsächlich für den europäischen Markt entwickelt wurde. 

 

Challenger SRT Demon
Der SRT Demon ist in Europa überaus selten. Hier ein Blick in den Motorraum eines Exemplars.

 

Die Bezeichnung dieser Rarität lautet Dodge Challenger SRT Hellcat XR. Dieser Über-Dodge leistet fast utopische 888 PS sowie 999 Newtonmeter und holt sich damit die Leistungskrone. Mehr verraten wir in unserem Test dieser Ikone, die uns bereits in einem Erstkontakt unendliche Begeisterungsschübe entlocken konnte. Der Preis hierfür beträgt ungefähr 150.000 Euro. Klingt teuer? Dann sollte mal ein anderes Modell in dieser Leistungsklasse und Limitierung zu erwerben versucht werden.

 

Hellcat XR
Das ist sie, die Königin aller Höllenkatzen: Dodge Challenger Hellcat XR.

 

Zum Seitenanfang

Fazit – Giftgrünes Pony Car mit einem enormen Kultfaktor

Ein Dodge Challenger polarisiert zweifelsohne. Er fasziniert, wirkt für die einen obszön, für die anderen wunderschön. Auch wenn in Zeiten von Emmissionsvermeidung und Downsizing ein Fahrzeug mit 6.4-Liter-V8 etwa so passend wirkt, wie in einer Wathose der Binnenfischerei zum Business-Dinner zu erscheinen, so antizyklisch-cool wirkt er dennoch aus jeder Perspektive. Und seien wir doch ehrlich – Klimarettung und die teilweise obskuren Pläne um diesen zu realisieren hin oder her, ein Challenger wird das Klima nicht retten, aber auch nicht zerstören können. Nun gut, zumindest ist Grün auf diese Art durchaus wählbar.

 

Scat Pack Seitenansicht
Eine leider aussterbende Art – Der Dodge Challenger ist eine fahrende Ikone mit Suchtfaktor.

 

Er verkörpert wie kaum ein anderes aktuelles Fahrzeug den us-amerikanischen Lifestyle und schüchtert dabei mit seiner martialischen Erscheinung selbst kopfschüttelnde Mitmenschen gnadenlos ein. Es verwundert daher auch nicht, dass der Challenger immer wieder als rollender Protagonist als fahrbarer Untersatz dem Hauptdarstellers Vin Diesel in mehreren Teilen von „Fast and Furious“ dient.

Trotz bulligem V8 im Bug und Heckantrieb lässt er sich überraschend neutral bewegen und ist auch für V8-Anfänger mit etwas Feingefühl entspannt fahrbar. Im direkten Vergleich zu Mustang und Camaro ist er allerdings der deutlich grobmotorischer veranlagte Bolide und muss ein paar Abstriche in puncto Agilität und Handlichkeit hinnehmen.

Dafür überflügelt er seine beiden Konkurrenten mühelos mit einer Extraportion ur-amerikanischem Flair und dem Kultstatus einer wahren Ikone. Nicht allein deswegen eignet er sich nicht nur für Fans und Sammler, sondern auch für Genussmenschen, die abseits der Vernunft einen vollblütigen American Native mit Power und Stolz ihr Eigen nennen wollen – so lange dies noch möglich ist.

 

 

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

Zum Seitenanfang

 

 

Technische Daten: Dodge Challenger R/T Scat Pack Wide Body

 

Farbe: Sublime Green Uni

 

Länge x Breite x Höhe (m): 5,01 x 1,99 x 1,46

 

Radstand (mm): 2.950

 

Motor: Achtzylinder HEMI V-Saugmotor

 

Leistung: 362 kW (492 PS) bei 6.100 rpm

 

Hubraum: 6.417 ccm

 

Max. Drehmoment: 644 Nm bei 4.100 rpm

 

Getriebe: ZF 8-Gang-Automatik

 

Antrieb: Heck

 

Durchschnittsverbrauch (NEFZ): 13,1 L/100 km

 

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 13,0 L/100 km

 

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 328 g/km

 

Abgasnorm: Euro 6

 

Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h

 

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 4,8 Sekunden

 

Leergewicht: 2.000 kg

 

Wendekreis: 11,6 m

 

Kofferraumvolumen: 467 Liter

 

Zuladung: 500 kg

 

Kraftstofftank: 70 Liter

 

Neupreis des Testwagens: ca. 66.000 Euro (Einstiegspreis mit V6 ab ca. 40.000 Euro)

 

Zum Seitenanfang

 

One thought on “Dodge Challenger R/T Scat Pack Test – Ich wähle Grün

  1. Hallo zusammen,
    die gelbe „Spoilerlippe“ ist nur ein Transportschutz und sollte eigentlich vor Auslieferung demontiert werden.
    Meinen Challenger Scat Pack habe ich selbst unter allergrößter Selbstkasteiung (und Aktivierung der gruseligen Zylinderabschaltung) noch nie unter 12 Liter gebracht. Vielleicht klappt das bei Autobahn und strich 120kmh. Aber wer will das schon…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich akzeptiere die Datenschutzhinweise