Veränderungen in der Luxusklasse sind grundsätzlich ein spannendes Unterfangen, was das BMW 730d xDrive Facelift eindrucksvoll unterstreicht.
Die optischen Änderungen fallen sofort ins Auge, man möchte hier kaum von einem Facelift sondern vielmehr von einem neuen Modell sprechen. Doch was hat sich noch an der bayerischen Luxuslimousine geändert? Dies klärten wir in einem ausführlichen Test.
Wir haben uns hier bewusst für einen BMW 730d xDrive entschieden, da wir exakt dieses Modell aktuell in unserem Dauertest-Pool führen. Fahrbericht.
- Exterieur
- Interieur
- Motor & Fahreigenschaften
- Technik & Assistenz
- Varianten & Preise
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Projekt „Niere“
Schön oder nicht schön, darüber streiten sich die Gemüter, seit die ersten Fotos des neuen 7er veröffentlicht wurden. Von „staatstragend-elegant“ bis hin zu „gruselig“ musste sich das Facelift bisher so einiges anhören. Wir möchten eins vorab verraten: der Unterschied zwischen Fotografie und Realität ist enorm.

Beginnen wir bei der heiß diskutierten Front. Die BMW-typische Doppelniere ist in der Tat um 40 Prozent gewachsen, was das Fahrzeug in der Frontansicht erheblich dominanter wirken lässt. Die Designer haben jedoch noch weitaus mehr Eingriffe vorgenommen: so wurde das Fahrzeug vorne um 50 Millimeter angehoben, das BMW-Emblem wurde aus Uniformitätsgründen ebenfalls vergrößert und ist jetzt genauso groß wie am X7.

Dazu gesellen sich extrem flache Scheinwerfer, die nach wie vor serienmäßig in LED-Technik ausgeführt sind und optional mit dem uns bekannten BMW Laserlicht aufwarten.

Wir konnten das 7er Facelift bereits vor unserem Test in einigen Varianten begutachten und es fiel dabei auf, dass die Limousine besonders in Schwarz ein imposanteres Auftreten sein Eigen nennen kann. So wirkt auch unser Testwagen erheblich seriöser und hat das bisschen „jugendlichen Charme“ – diese Begrifflichkeit fanden wir im Bordbuch unseres Dauertesters – komplett abgelegt.

Doch auch die Seitenpartie wurde überarbeitet. Die seitlichen Air Breather sind nun nicht mehr schräg positioniert, sondern verlaufen streng vertikal, was den eingangs erwähnten „straighten“ Gesamteindruck abermals unterstreicht. Je nach persönlichem Gusto, kann der Kunde auf Felgengrößen von 17 bis 21 Zoll zurückgreifen.

Nur beim direkten Vergleich fällt auf, dass das BMW 730d xDrive Facelift in der Länge gewachsen ist – um exakt 2,2 Zentimeter. Dies gilt sowohl für die Kurzversion mit der internen Bezeichnung G11, wie auch für die Langversion G12.

Am Heck angekommen, fällt der Blick auf neue Bumper samt komplett neuen LED-Heckleuchten, die mit einem durchgehendem Lichtband besonders auffallen. Letzteres wurde sehr filigran gestaltet und kann mit der sportlichen Optik des neuen Porsche Panamera mithalten. Zudem ist es nicht nur bei aktiviertem Abblendlicht aktiv sondern auch bei eingeschaltetem Tagfahrlicht.

Abgerundet wird der stilvolle Fahrzeugabschluss mit schicken Blenden, unter denen sich echte Endrohre verbergen.
Für das 7er Facelift stehen im Übrigen drei neue Farben zur Wahl: Berninagrau Bernsteineffekt metallic, Royal Burgundy Red Brillanteffekt metallic sowie die exklusiv den Modellen mit M Sportpaket vorbehaltene Lackierung in Donington Grau metallic. Um den Kunden mehr Varianz zu offerieren, kann zudem die Niere wahlweise in Chrom oder komplett in Schwarz konfiguriert werden.
Interieur – Behutsam überarbeitet
Im Inneren des BMW 730d xDrive Facelift fielen die Änderungen auf den ersten Blick erheblich dezenter aus. So können wir hier von einer behutsamen Überarbeitung sprechen, welche die Kunden nicht vor ein völlig neues Innenraumkonzept stellt.

Beginnen wir zunächst mit dem Lenkrad. Dieses ist nach wie vor das gleiche, lediglich die Tastenanordnung wurde überarbeitet, um eine bessere Bedienung zu gewährleisten. In der Praxis ist die Umgewöhnung schnell geschehen. Ob das geänderte Layout der Tasten nun wirklich besser ist, bleibt wohl dem persönlichen Geschmack überlassen.

Der Blick des Fahrers fällt derweil auf ein neues Kombiinstrument, das nun volldigital ausgeführt ist und eine Bildschirmdiagonale von 12.3 Zoll aufweist. Diese BMW Live Cockpit Professional kennen wir bereits aus dem BMW 3er und dem neuen BMW 8er und können dem blendfreien und gestochen scharfen Cockpit daher auch hier absolute Bestnoten erteilen. Als etwas störend erwies sich einzig der entgegensetzt laufende Drehzahlmesser.

Die zweite Digitaleinheit im Bunde besteht aus dem uns gut bekannten 10,25 Zoll großen Zentraldisplay, das wahlweise via Touch, per Sprachsteuerung oder mittels iDrive gesteuert werden kann. Bestimmte Funktionen lassen sich auch über die serienmäßige Gestiksteuerung bedienen. Im Übrigen reagiert das BMW 730d xDrive Facelift nun auch auf den Zuruf „Hey BMW“.

Auch auf den hinteren Plätzen bleibt es standesgemäß luxuriös. Mannigfaltig verstellbare Sitze samt Heizung, Belüftung und Massage sind genauso optional erhältlich wie das bereits bekannte BMW Touch Command, welches für eine bequeme Steuerung der einzelnen Komfortfunktionen zuständig ist.

Auf Wunsch erhält der Kunde ein einfaches Glasdach für die Kurzversion. Erst in der Langversion des BMW 7er gibt es die Option auf zwei weitere Varianten – dies hat sich auch mit der Modellpflege nicht geändert.

Ebenfalls sind nach wie vor verschiedene Ledersitze für den Innenraum erhältlich. Neu ist indes die Möglichkeit, Armauflagen und Türverkleidungen mit dreidimensionaler Rautensteppung ausstatten zu lassen. Besonders für den asiatischen Markt ist dies von großer Wichtigkeit. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sich der 7er hier noch detaillierter individualisieren und veredeln lässt. Dazu passen auch die neuen Brauntöne – ebenfalls eine Reaktion auf den Marktwunsch – die von zartem Sattelbraun bis zu tiefdunklem Mokka reichen.

Eine weitere technische Neuerung betrifft das optionale BMW Fond Entertainment Professional. Die überarbeiteten Full-HD-Bildschirme lassen sich nun auch mit Touchbefehlen steuern.

Zu guter Letzt hat sich BMW der Geräuschdämmung angenommen. So wartet das Facelift mit einer dickeren Verglasung sowie mit einer modifizierten Dämmung in den Bereichen der hinteren Gurtaustritte, der B-Säule und den hinteren Radkästen auf.
In der Praxis beziehungsweise im direkten Vergleich mit dem Vorfacelift können wir hier nicht wirklich spürbare Verbesserungen feststellen. Was im ersten Moment negativ klingt, ist jedoch eher ein Kompliment. Denn bereits bei unserem Dauertester hält sich das Geräuschniveau auf einem derart niedrigen Level, dass wohl nur der direkte Vergleich über einen längeren Zeitraum eine messbare beziehungsweise spürbare Unterscheidung ermöglicht.

Übrigens: BMW hat seine Kunden noch in einem anderen Bereich erhört und so wurde die Ladekante des Kofferraums mit einer Edelstahlleiste bestückt. Vorher gab es hier ein Pendant aus Kunststoff.
Motor & Fahreigenschaften – Never change a running system
Das BMW 730d xDrive Facelift offeriert nach wie vor einen 3.0-Liter-Reihensechszylinder-Diesel mit 265 PS und einem maximalen Drehmoment von 620 Newtonmetern. Damit bleiben Leistung und Drehmoment gegenüber dem Vorfacelift unverändert. Der Allradantrieb xDrive ist für den 730d optional, ab dem 740d ist xDrive immer Serie.

Von unserem Dauertester bekannt und geschätzt, ist optional auch die Integral-Aktivlenkung für den neuen 7er erhältlich. In der Praxis erwies sich das Fahrzeug damit als überaus handlich und konnte seine stattliche Länge von nunmehr 5,12 Meter besonders in urbanen Gefilden gekonnt kaschieren. Auf der Autobahn hingegen lenken die hinteren Räder nicht mehr entgegensetzt, sondern in die gleiche Richtung wie die vorderen und bringen so deutlich mehr Ruhe in das Fahrverhalten.

Als gute Ergänzung hierzu gilt das optionale Executive Drive Pro, welches nebst einer aktiven und vorausschauenden Dämpferverstellung auch eine elektromechanische Wankstabilisierung mitbringt. An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass die Hybridversion 745e eine spezielle Abstimmung dieses adaptiven Fahrwerks bekommt.

Ansonsten zeigte sich das Fahrverhalten des großen Bavaren sehr ausgeglichen und souverän. Die Leistung des 30d-Antriebs, der auch in vielen anderen BMW Modellen zum Einsatz kommt, setzt die Limousine adäquat in Bewegung und ließ zu keiner Zeit den Wunsch nach mehr Leistung aufkommen.

Lediglich der Durchzug in höheren Geschwindigkeitsbereichen ist selbstredend beim 740d respektive beim 750d vehementer – Schluss mit Vortrieb ist dennoch bei allen 7er-BMW-Versionen bei 250 km/h. Eine Ausnahme bildet hier lediglich der BMW M760Li xDrive, der zum Einen ausschließlich als Langversion erhältlich ist und dessen Top-Speed zum Anderen optional auf 305 km/h angehoben werden kann.

Zurück in der Stadt, wartet das BMW 730d xDrive Facelift mit allerlei Raffinessen auf, die den Autofahreralltag erleichtern. Nebst 360-Grad-Kamera, Parksensoren vorne und hinten sowie einem Parkassistenten, kann die große Limousine auf Wunsch auch ferngesteuert eingeparkt werden. Hierzu muss der BMW Display Key mitgeführt werden, der quasi als „Fernbedienung“ dient.

Während unseres Tests funktionierte diese Methode komplikationslos, erfordert jedoch ein deutliches Plus an Zeit. Da der 7er schon seit jeher als fahraktive Luxuslimousine bekannt ist, darf dieses ferngesteuerte Parken im täglichen Betrieb daher gerne als „ultima ratio“ angesehen werden.

Eine kleine Neuerung betrifft die Abgasnachbehandlung des BMW 730d xDrive Facelift. Wie alle anderen Motoren im neuen Modell, erfüllt auch der kleinste Selbstzünder nun die höchste Abgasnorm Euro 6d-Temp. Der Verbrauch pendelte sich während unserer Testfahrten mit überwiegendem Autobahnanteil bei 7,1 Litern Diesel pro 100 Kilometer ein.
Die Sparrunde absolvierte der modellgepflegte 7er mit glatten sechs Litern, während Sportfahrer durchaus auch eine Acht vor dem Komma provozieren können. Vollgasfahrten über mehrere hundert Kilometer quittiert der permanente Allradler indes mit gut neun Litern.
Technik & Assistenz im BMW 730d xDrive Facelift
Natürlich bietet BMW auch für seinen neuen 7er eine Vielzahl an Ausstattungsumfängen an, die die Komfort an Bord maßgeblich erhöhen. Wir beschäftigen uns in diesem Kapitel mit den wichtigsten Optionen sowie mit den Änderungen gegenüber dem Vorfacelift.

Beginnen wir mit der induktiven Ladestation. Diese ist nun nicht mehr im Fach der Mittelkonsole befindlich sondern wie beispielsweise im neuen 3er nach vorne gewandert. Sie sitzt nun direkt vor den Getränkehaltern und bietet auch größeren Mobiltelefonen ausreichend Platz.

Auch in puncto Assistenz zeigt sich das BMW 730d xDrive Facelift topaktuell. Neben dem bekannten Abstandsregeltempomat samt Stauführung, gibt es einen sehr zuverlässigen Totwinkel-Assistenten sowie einen Seitenkollisionsschutz, der frühzeitig vor seitlichen Berührungen warnt.

Während unserer Testfahrten konnten wir diesen Assistenten besonders in engen Baustellen beobachten, da er sich stets zu Wort meldete. Im Falle einer drohenden Kollision lenkt das System den BMW – sofern auf der anderen Seite ausreichend Platz vorhanden ist – in die entgegengesetzte Richtung.

Auch erhältlich ist ein Nachtsichtassistent, dessen Bild auf dem Zentraldisplay dargestellt wird. Die in unserem Testwagen verbaute Verkehrszeichenerkennung arbeitete stets zuverlässig und konnte selbst bei Starkregen alle Schilder erkennen. Auf Wunsch werden diese in die Geschwindigkeitsregelung übernommen, was im Test sehr harmonisch ablief und dem Fahrstil einen sehr entspannten „Flow“ verlieh.

Nach wie vor Benchmark ist das Head-Up-Display im großen BMW. Gestochen scharf und selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bestens ablesbar, können wir auch hier bedenkenlos eine Empfehlung aussprechen.
Auf Wunsch verfügt das BMW 730d xDrive Facelift über verschiedene rund ums Fahrzeug verbaute Kameras, die das Parken und Rangieren erleichtern. Der größte Nachteil ist noch immer die ungeschützte Rückfahrkamera, die weder über eine eigene Waschdüse verfügt, noch bei Nichtnutzung weggeklappt wird. Leider ist diese besonders bei entsprechenden Witterungen recht schmutzanfällig, was die Nutzbarkeit ein wenig einschränkt.

Neu ist hingegen der sogenannte Rückfahrassistent, der eine Strecke von maximal 50 Metern komplett in Eigenregie zurücklegt. Besonders in engen Ausfahrten erleichtert dieses System das Rangieren enorm und in Kombination mit dem rückwärtigen Querverkehrswarner bleiben auch unerwünschte Kollision mit plötzlich auftretenden PKW oder Radfahrern aus. Im Übrigen funktioniert dieses System auch bei Nacht.
In Bezug auf die Bedienung möchten wir erwähnen, dass beim neuen BMW 7er die Sprach- und Gestensteuerungen immer an Bord sind.

Der Komfortzugang offeriert Sensoren an allen vier Türen sowie an der Heckklappe. Dank eines Sensors lässt sich der Kofferraum per Fußschwenk sowohl öffnen als auch schließen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, das Fahrzeug vom Kofferraum aus zu verriegeln. Aus Sicht der Redaktion sind die 680 Euro für die Soft Close Automatik gut investiert, da sie stets dafür sorgt, dass die leichtgängigen Türen fast lautlos ins Schloss gezogen werden.

Das im Testwagen verbaute Harman Kardon Surround Sound System schlägt mit 1.200 Euro zu Buche und stellt die erste optionale Ausbaustufe der 7er Reihe dar. Darüber rangiert das Bowers & Wilkins Diamond Surround Sound System, welches fast fünfmal so viel kostet. Wir haben uns bewusst intensiv mit diesem Soundsystem auseinandergesetzt und können festhalten, dass die Investition in das Harman Kardon System auch für eine weniger audiophile Klientel sinnvoll ist. Sowohl der höhere Wiederverkaufswert als auch die wirklich gute Musikwiedergabe selbst bei geringer Lautstärke sind aus unserer Sicht absolute Pro Argumente.

Im direkten Vergleich mit dem B&W Soundsystem lassen sich natürlich Unterschiede feststellen. Besonders in Bezug auf die Höhen kann das H/K System nicht mithalten und auch Liveaufnahmen werden nicht so kristallklar wiedergegeben. Zudem gibt es für die B&W Anlage verschiedene Soundmodi, welche dem Hörer eine breite Range an Klangkulissen offerieren.
Dennoch möchten wir festhalten, dass das Harman Kardon System keinesfalls schlecht abschnitt. Insbesondere beim Blick auf den Preis sollte jeder Interessent hier mindestens einmal probehören.

Last but not least widmen wir uns den serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfern des BMW 730d xDrive Facelift, die im Falle unseres Testwagens mit dem optionalen Laserlicht bestückt sind. Wie bereits beim Vorfacelift, bieten die LED-Einheiten einen hellen und weitläufigen Lichtkegel, der sich als sehr homogen erweist und die Fahrsicherheit bei Nacht signifikant erhöht. Auch die Breite der Ausleuchtung lässt keinerlei Grund zur Beanstandung zu.

Das Fernlicht wird zusätzlich durch Laserdioden unterstützt, die bei Fernlicht und ab 60 km/h zugeschaltet werden. Die Reichweite ist nach wie vor sehr gut, die Helligkeit nimmt jeder Nachtfahrt den Schrecken. Das BMW Laserlicht ist aktuell Bestandteil des Innovationspaketes, welches mit 3.600 Euro in der Optionsliste steht.
Varianten und Preise des BMW 7er G11 Facelift
Der neue BMW 7er wird mit sechs Antrieben angeboten, davon drei Diesel, zwei Benziner sowie ein Hybridmodell.
Die Diesel
- 730d – Den Einstieg macht der 265 PS starke BMW 730d, für den mindestens 88.900 Euro fällig werden. Mit Allradantrieb xDrive steigt der Grundpreis auf 92.300 Euro. Sowohl mit Heck- als auch mit Allradantrieb ist der 730d als Kurz- und als Langversion erhältlich, für die mindestens 94.400 als 730Ld beziehungsweise 97.800 Euro als 730Ld xDrive fällig werden.
- 740d xDrive – Darüber rangiert der BMW 740d xDrive mit 320 PS und 680 Newtonmeter, der ausschließlich mit Allradantrieb angeboten wird. Die Kurzversion startet bei 100.200 Euro, für die Langversion 740Ld xDrive werden mindestens 106.200 Euro fällig.
- 750d xDrive – Auch beim BMW 750d xDrive ist Allrad immer an Bord, was in Anbetracht von 400 PS und 760 Newtonmetern Drehmoment auch sicherlich eine kluge Entscheidung ist. Die Kurzversion ist ab 117.200 Euro zu haben, der 750Ld xDrive kostet ab 122.400 Euro.
Die Benziner
- 750i xDrive – Mit neuem V8-Motor – bekannt aus dem BMW M850i – generiert der 750i xDrive 530 PS und schickt 750 Newtonmeter immer an alle Viere. Der hubraum- und drehmomentstarke Achtender wechselt für mindestens 117.700 Euro den Besitzer, die Langversion steht mit 123.100 Euro in der Preisliste.
- M760Li xDrive – Die Speerspitze wartet mit 6,6-Liter-V12 auf, generiert eine Leistung von 585 PS und leitet sein gewaltiges Drehmoment von 850 Newtonmetern ebenfalls an alle vier Räder. Der BMW M760Li xDrive ist zudem nur als Langversion erhältlich und steht für mindestens 174.500 Euro in der heimischen Garage.
Der Hybrid
- 745e – Aus 40 wird 45. Der BMW 745e generiert eine Systemleistung von 394 PS und stemmt maximal 600 Newtonmeter an die Hinterräder. Der Vierzylinder ist passé, ein 3.0-Liter-R6-Benziner übernimmt nun diese Aufgabe. Der heckgetriebene 745e ist ab 101.000 Euro erhältlich, für den verlängerten 745Le muss der Kunde mindestens 106.400 Euro überweisen. Nur die hybride Langversion 745Le xDrive ist mit Allrad kombinierbar und kostet mindestens 109.800 Euro.
BMW spricht bei seiner Hybrid-Luxuslimousine von einer „dynamischen Antwort auf die Zukunft“. Unter Zuhilfenahme eines speziell auf das Modell angepassten Fahrwerks soll der BMW 745e keine „rollende Verzichtserklärung“ sein, sondern vielmehr Dynamik und Effizienz perfekt miteinander vereinen, ohne dabei Einbußen im Komfort und Handling hinnehmen zu müssen. Im Übrigen lässt sich der 745e auch mit M Sportpaket ordern, was den Anspruch von BMW auch optisch untermauern soll.

Im Übrigen sind alle Antriebe des neuen BMW 7er immer an eine Achtgang-Steptronic gekoppelt. Durch den Entfall des Vierzylinders im Hybrid-7er wird die bayerische Luxuslimousine in Europa nur noch mit Sechs-, Acht- und Zwölfzylinderantrieben angeboten.
Fazit zum BMW 730d xDrive Facelift
Das BMW 730d xDrive Facelift zeigte sich in unserem Test nicht als völlig neues Modell sondern vielmehr als gelungenes Update mit vielen Neuerungen, welche besonders die angesprochene Zielgruppe schätzen dürfte.
Eingangs optisch polarisierend, trägt das Facelift nun einen eher staatstragenden Charakter, wartet mit aktueller Technik auf und bietet ein breites Antriebsportfolio, aus dem wohl jeder geneigte Kunde das richtige Aggregat findet.

Dass BMW in der Luxusklasse nicht willkürlich auf Downsizing setzt, zeigt das „Upsizing“ des 745e. Auch wird mit dem M760Li ein Statement gesetzt, was in der heutigen Zeit Mut erfordert. Dazu gesellen sich gleich drei Selbstzünder, die allesamt die höchste Abgasnorm erfüllen und – wie in unserem Test – auch absolut effizient arbeiten und jedem kleineren Motor schnell die Butter vom Brot beziehungsweise die „Papierwerte“ vom Datenblatt nehmen.

Im Falle des von uns getesteten BMW 730d xDrive Facelift können wir festhalten, dass dieser Motor wohl die beste Preis-Leistungs-Relation offeriert. Die 265 PS sorgen nicht auf Anhieb für Furore, doch reichen sie durch das früh zur Verfügung stehende Drehmoment aus, um die Limousine ungeahnt dynamisch bewegen zu können – bis Tempo 250, versteht sich. Hinzu kommen Faktoren wie die gelungene Abstimmung, der sichere, permanente Allradantrieb und der niedrige Verbrauch, den man auch heutzutage ungesehen eher der Mittelklasse zuordnen würden.
Den Status der fahraktivsten Luxuslimousine dürfte auch der neue BMW 7er wieder – und das zurecht – für sich beanspruchen.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Technische Daten: BMW 730d xDrive Facelift
- Farbe: Black Sapphiere metallic
- Länge x Breite x Höhe (m): 5,12 x 1,90 x 1,47
- Radstand (mm): 3.070
- Motor: Reihensechszylinder-Dieselmotor
- Leistung: 195 kW (265 PS) bei 4.000 rpm
- Hubraum: 2.993 ccm
- Max. Drehmoment: 620 Nm bei 2.000 – 2.500 rpm
- Getriebe: 8-Gang Steptronic Getriebe
- Antrieb: Allradantrieb xDrive
- Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,7 L/100 km
- Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,1 L/100 km
- CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 150 g/km
- Abgasnorm: Euro 6d-Temp
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 5,8 Sekunden
- Leergewicht (kg): 1.880
- Zuladung (kg): 680
- Kofferraumvolumen (l): 515
- Kraftstofftank (l): 78
- Kraftstoffart: Diesel
- Neupreis des Testwagens: ca. 118.710 Euro (Grundpreis BMW 730d: 88.900 Euro)