Mitsubishi Outlander 2.2 DI-D 4WD

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Als mich mein Freund Mikhail vor Kurzem darauf ansprach, ob ich nicht Interesse daran hätte einen Mitsubishi mit ihm zu testen, lehnte ich zuerst aus Zeitgründen ab. Gestern kam Mikhail jedoch wieder auf mich zu und fragte mich, ob sich meine Meinung in der Zwischenzeit geändert hätte. So lies ich mich schließlich doch auf das Abenteuer ein und traf mich am sonnigen Vormittag mit ihm. Und tatsächlich, mich erwartete ein schicker SUV in einem interessanten Farbton. Wir tauschten die Plätze und der Test konnte losgehen.

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Exterieur

Der Mitsubishi Outlander ist ein schnittiger, siebensitziger Kompakt-SUV mit Allradantrieb. Das ungewöhnliche (aber schicke) Braun des Testwagens trifft hingegen sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Die Front des Outlander wurde im Gegensatz zur Vorgängerversion komplett überarbeitet. Sie wirkt für einen SUV eher unauffällig, ist aber trotzdem gut designt und eine deutliche Verbesserung zum Vorgänger. Das Heck hingegen wirkt sehr bullig.

Der Outlander verfügt über ein elektrisches Schiebedach, welches sich wirklich gut macht und im Sommer als Ersatz für die verbrauchssteigernde Klimaanlage herhalten kann. Bei geöffnetem Schiebedach kommt frische Luft ins Wageninnere, man spürt jedoch keinen Zug, wie man es vom Fahren bei geöffnetem Fenster kennt.

Beim ersten Öffnen der Heckklappe war ich verwundert, wieso diese sich so schwer öffnen lässt. Nach kurzem Ziehen merkte ich, dass es sich hierbei um eine elektrische Heckklappe handelt. Eigentlich eine gute Idee, die Umsetzung hingegen ist leider nur als misslungen zu beschreiben. Zum einen öffnet die Klappe viel zu langsam und zum anderen musste ich mit meinen 1,83m geduckt unter der Heckklappe stehen, um mir nicht den Kopf zu stoßen.

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Der Kofferraum bietet eine erfreuliche Menge Platz, vor allem wenn die zwei hinteren Sitze umgeklappt sind. Im Kofferraum befindet sich ein Subwoofer, der den Sound im Auto auf Wunsch „das gewisse Etwas“ verleihen soll. Zudem lässt sich der Boden vorne umklappen und ein kleiner Stauraum für Dinge, die während der Fahrt nicht umherfliegen sollen, tut sich auf. Das Verdeck für den Kofferraum hingegen mutet nicht wirklich hochwertig an. Ein kurzer Drucktest ließ vermuten, dass die Gegenstände im Kofferraum die Abdeckung beschädigen könnten und somit im Falle eines Unfalls eine eventuelle Gefahr für alle Insassen darstellen können. Hier hätte ein hochwertigereres Material verbaut werden müssen.

Die hintere Sitzreihe kann ganz leicht umgeklappt werden, wofür nur ein einziger Handgriff nötig ist. Wie sieben Menschen in diesem Auto Platz finden sollen, ist mir allerdings ein Rätsel. Sowohl der Fahrer- als auch der Beifahrersitz bieten Komfort und ausreichend Platz. Doch schon in der mittleren Sitzreihe wird es eng. Große Menschen haben auch hier das selbe Problem wie bei der Heckklappe. Es ist einfach nicht genug Luft nach oben vorhanden. Ebenso wird es mit drei Personen in der mittleren Sitzreihe sehr beengt, selbst wenn die Personen gertenschlank sind. In der hinteren Sitzreihe fühlt man sich schließlich gänzlich wie ein Paket bei der DHL. Eingequetscht zwischen tausend anderen und nur darauf wartend endlich ausgeliefert zu werden. Die Kopffreiheit ist auch hier ein Problem und auch der Einstieg in die hintere Sitzreihe findet unter erschwerten Bedingungen; easy entry sieht anders aus. Für längere Strecken sind die sieben Sitze also vollkommen untauglich. Somit kann man die hinteren Sitze eher als Schwiegermutter – oder Kindersitze bezeichnen. Das einzige Plus hingegen, stellen die Becherhalter dar, die auch in der hinteren Sitzreihe verfügbar sind.

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Eine Rückfahrkamera hat Mitsubishi ebenfalls eingebaut, jedoch habe ich von dieser keinen Gebrauch gemacht, da diese direkt über dem Nummernschild platziert ist und somit leider schnell Opfer von Spritzern und sonstigem Dreck wird, der sich beim Fahren ansammelt. Putzen ist somit nach jeder Fahrt bei schlechtem Wetter angesagt, wenn die Rückfahrkamera effektiv genutzt werden soll.

Positiv ist auch, dass das Auto sehr übersichtlich ist. Mithilfe der (sauberen) Rückfahrkamera fällt das Einparken auch in mittelgroße Parklücken nicht sonderlich schwer.

Alles in allem hat der Mitsubishi Outlander ein schickes Erscheinungsbild, viele Details wurden aber nicht zu Ende gedacht oder nur halbherzig umgesetzt. Bedenkt man hingegen den günstigen Einstiegspreis, dann weiß man, dass „Premium“ hier nicht drin ist.

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Interieur

Mitsubishi hat offensichtlich versucht, das Cockpit so edel wie möglich wirken zu lassen. Auffällig sind die Ledersitze in einem dunklen schwarz sowie die Carbonfolie, die bei einigen Elementen zur optischen Aufwertung genutzt wurde. Größtenteils besteht das Cockpit jedoch leider aus Kunststoff. Auffällig sind vor allem die Ablagen, sehr einfach gehalten sind.

Das Multi Communication System (MCS) macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Der Schaltknüppel und die Handbremse hingegen muten einfach nicht hochwertig an.

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Positiv aufgefallen sind mir die elektrisch verstellbaren Sitze, welche sich in vier Richtungen einstellen lassen. Zum einen kann man die Sitze in der Höhe verstellen, zum anderen selbstverständlich auch nach vorne oder zurück. Zudem kann man die Sitzlehne an zwei verschiedenen Positionen einstellen. Das Ganze funktioniert ganz leicht über zwei kleine Schalter die sich links am Fahrersitz befinden. Viele Kollegen kritisieren, dass man während der Fahrt leicht aus den Sitzen rutscht, was ich allerdings so nicht bestätigen kann. Klar, fährt man eine Kurve sehr schnell und sehr eng kann das passieren, aber man darf auch nicht vergessen, dass es sich hierbei um einen SUV handelt und nicht um einen Sportwagen.

Das MCS entpuppte sich im Test als recht kompliziert. Standardfunktionen wie Radio und CD waren problemlos zu finden, als es dann aber an das Einrichten der Bluetooth-Verbindung mit dem Handy ging, fing die Sucherei an. Bevor man das gewünschte Ziel erreicht, muss man sich durch verschiedene „Modes“ und „Settings“ wühlen. Das Navigationssystem ist nichts Besonderes, ist aber immerhin zweckmäßig und somit in Ordnung. Trotzdem sieht eine intuitive Bedienung anders aus, wer allerdings die Bedienungsanleitung studiert hat, wird hier keine Probleme haben.

 

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Das Multi-Informations-Display zwischen Geschwindigkeits- und Drehzahlanzeige hat mich persönlich völlig überzeugt. Man kann zwischen verschiedenen Anzeigen wählen und hat so alle wichtigen Informationen auf Knopfdruck im Blick. Die Schriftgröße ist gut gewählt, die Helligkeit sehr angenehm. Statt jeweils eine eigene Anzeige für Motortemperatur und Tank einzubauen, hat Mitsubishi sich dafür entschieden, diese beiden einfach in digitaler Form mit in das Display zu integrieren, was gut gelungen ist. Was mir ebenfalls gefällt ist die „Shift“-Anzeige. Diese zeigt an wann man den Gang wechseln sollte, um zum einen spritsparend aber auch „ruckelfrei“ zu fahren.

Das Soundsystem mit dem großen Subwoofer im Kofferraum hat insgesamt vier Equalizer, mit denen man den Sound nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen anpassen kann. Wir haben den Drucktest gemacht und die Bässe voll aufgedreht. Das Resultat war enttäuschend. Selbst ein kleiner Golf gibt  mehr Bass her als dieser Mitsubishi.

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Insgesamt versucht der Outlander mit seiner Ausstattung zu punkten, was ihm meiner Meinung nach größtenteils auch gut gelingt. Das Design wirkt edel und die Elektronik ist größtenteils durchdacht. Man darf auch nicht vergessen, dass es sich hierbei um ein Mittelklasse-Wagen handelt und nicht um eine Luxus-Limousine.

Fahrgefühl

Der 2,2 Liter Turbo Diesel Motor mit 150 PS und einem Verbrauch von (laut Hersteller) 6,5 Litern pro 100 Kilometern klingt nach Spaß. Und das macht er auch. Im Test lagen wir bei rund 7,4 Litern, was auch noch völlig legitim ist.

Die Übersetzung der 6 Gänge ist gut und ein sanftes Fahren wird, sofern man sich an die „Shift“-Empfehlung hält, leicht ermöglicht. Egal ob in der Stadt oder auf der Autobahn, der Mitsubishi Outlander macht eine gute Figur.

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Wenn es doch mal ein bisschen schneller gehen muss, darf man das Gaspedal auch ruhig mal komplett durchtreten und die Gänge ausreizen. Nach einem kurzen Reaktionsmoment zieht der Outlander ordentlich durch und nutzt seine 150 Pferdchen gut aus. Bei aggressiver Fahrweise fährt sich der Mitsubishi nicht mehr ganz so sanft, was allerdings zu verschmerzen ist.

Die Lenkung ist sehr leichtgängig, jedoch nicht sehr direkt. So passiert es öfters, dass man in einer Kurve nachkorrigieren muss um nicht von der Spur abzukommen.

Die Start-Stopp Automatik ist umweltfreundlich und gerade im Stau gut geeignet um Sprit zu sparen. Auch im Stadtverkehr ist es angenehm, mit Leerlauf und ausgeschaltetem Motor an der Ampel zu stehen.

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Beim Allrad gibt es drei verschiedene Modi. Im Modus „4WD Eco“ fährt der Outlander über Frontantrieb und nimmt – wenn  nötig – die Hinterräder hinzu. Ist der Allrad-Modus „4WD Auto“ aktiviert, so fährt man permanent mit Allrad-Antrieb. Als letztes ist noch der Modus „4WD Lock“ zu nennen, der sich besonders bei sehr schlechten Untergrundverhältnissen empfiehlt. Hierbei ist der Allrad-Antrieb ebenfalls permanent aktiv und zudem wird noch das Sperrdifferential aktiviert.

Natürlich habe ich den Outlander auch auf seine Geländegängigkeit getestet und ich habe ihn durch Pfützen, Dreck und über Bodenunebenheiten gejagt. Auch hier hat er eine gute Figur gemacht, die meisten Stöße wurden effektiv gedämpft.

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Fazit

Insgesamt hat mir der Mitsubishi Outlander um einiges besser gefallen, als ich erwartet habe und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, eine ausführliche Runde mit ihm zu drehen. Wer ein Familienauto mit gutem Platzangebot sucht, das nicht zu viel kostet mit dem man trotzdem viel Spaß haben kann, der ist mit dem Outlander gut beraten. Das Gesamtkonzept stimmt, obwohl einige Details durchaus verbesserungswürdig sind.

Technische Daten

Hubraum 2.2 Liter
Leistung 110 kw / 150 PS
max. Drehmoment 380 Nm bei 1750 U/min
Antrieb Allrad zuschaltbar
Verbrauch (Werk) 6,5 Liter
CO2 Ausstoß 140 g/km
Getriebe: 6-Gang manuell
Testverbrauch gesamt 7,4 Liter
Kraftstoff Diesel
Außenmaße (Länge × Breite × Höhe) 4655 x 1800 x 1680 mm
Grundpreis 32.690€
Zulässiges Gesamtgewicht 2260 kg
Leergewicht 1665 kg
0-100 km/h (Werk) 10,2 Sekunden

Text: Dennis Seebürger

Foto: Mikhail Bievetskiy

Disclosure: Mitsubishi hat uns ein Testfahrzeug zur Verfügung gestellt. Dies hat das Testurteil nicht beeinflusst.

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