Mitsubishi Lancer 1.8 DI-D Test – Die Allzweckwaffe

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Nachdem wir erst vor wenigen Wochen den Subaru WRX STI für euch testen durften, steht jetzt die nächste Rallye-Legende vor der Tür. Naja, nicht ganz. Nicht den berühmte Mitsubishi Lancer Evo sondern seine Basisversion, der Mitsubishi Lancer in der Version Sportlimousine 1.8 DI-D, dürfen wir euch präsentieren.

Mitsubishi selber beschreibt seinen Lancer mit folgenden Worten:

„Sie möchten den Mitsubishi Lancer kennenlernen? Dann lassen Sie ihre Augen über die Linien gleiten und entdecken Sie die kraftvolle Form: Genau so haben Sie sich ein Auto immer vorgestellt. Ein Auto mit sportlichem Design weckt aber immer bestimmte Erwartungen. Und diese sollten dann auch von einer entsprechenden Motorisierung erfüllt werden. So wie beim Lancer. Sein dynamischer Dieselmotor bringt mächtig Power auf die Straße. Und sparsam ist er dabei auch.“

Nun gilt es zu prüfen, ob das Versprochene auch gehalten wird. Wir sind die Diesel-Variante für euch gefahren und schauen mal, wie sich der Mitsubishi Lancer geschlagen hat.

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Exterieur

Das Design des Mitsubishi Lancer hebt sich ein wenig von den alltäglich auf der Straße begegneten Autos ab. Besonders die sportlich gestaltete Front spiegelt den Anspruch des Mitsubishi Lancer wieder: Ein alltagstauglicher, bezahlbarer Wagen mit sportlicher Ambition. Große Seitenspiegel eröffnen den Blick auf die Seite des Japaners. Angedeutete Seitenschweller signalisieren auch hier den sportlichen Charakter. Zum Schluss nochmal ein Blick nach hinten. Der Heck wirkt auf den ersten Blick ein wenig hoch, die Heckklappe könnte ein wenig schmaler sein. Doch das ist das gute am Lancer. Egal ob man ihn von Vorne oder von Hinten auf der Straße sieht, man weiß sofort: Es ist ein Mitsubishi Lancer.

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Der Kofferraum lässt sich (leider) nur per Tastendruck auf dem Wagenschlüssel oder vom Innenraum aus öffnen. Die Ladekante liegt bei knapp 70 cm, nicht zu hoch aber auch nicht gerade niedrig. Genug Platz für einen Großeinkauf oder eine lange Reise bietet der Kofferraum dann auch, sodass es hier keine Probleme gibt. Und bei Bedarf kann die Rückbank heruntergeklappt werden und noch mehr Platz bietet sich einem.

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Interieur

Der Innenraum zeigt sich klar und übersichtlich. Keine überfrachtete Mittelkonsole oder Knöpfe ohne Ende. Ein paar Drehregler weiter unten, um Innentemperatur, Lüftung und Klimaanlage zu regeln, sowie eine Taste für Warnblinklicht-Anlage und der Volumenregler. Das wars auch schon. Nein Stop! Das wichtigste Element fehlt. Das kontrastreiche und mit knackigen Farben darstellende Touchdisplay – die Steuerzentrale des Wagens. Über diese kann per Touch das Infotainment angewählt werden, dazu später mehr. Tasten für die Sitzheizung sind auch mit dabei, diese liegen aber etwas weiter hinten, sodass man sie auf den ersten Blick leicht übersieht. Ein Platz bei den Drehreglern ist bestimmt sinnvoller.

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Positiv erwähnen muss man auf jeden Fall das Platzangebot. Selbst wenn auf den beiden Vordersitzen große Personen sitzen und der Sitz dementsprechend auch weiter hinten ist, ist im Fond noch sehr viel Platz. Lange Fahrten sollten auch für die Mitfahrer auf den hinteren Sitzen kein Problem sein. Sogar zu dritt wird es zwar etwas kuscheliger, aber immernoch ist auf dem Fond vergleichsweise viel Platz. Der restliche Innenraum ist recht schlicht gestaltet. Mit schwarzem Stoff überzogene Sitze, Armaturenbrett und Lenkrad ebenfalls bis auf einige wenige silberne Highlights in Schwarz gehalten. Apropos Lenkrad: Dieses ist nur in der Höhe einstellbar, nicht in der Tiefe. Für die meisten Personen sollte die Tiefe aber auch passen, sodass das kein großer Kritikpunkt ist.

Infotainment

Die Bedienung des Touchscreens ist nahezu perfekt, einfacher geht es nicht. Selbst ein Laie würde hier auf keine Probleme stoßen, wenn es um die Bedienung des Systems gibt. Doch wo es Sonnenseiten gibt, gibt es natürlich auch Schattenseiten.

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Der Mitsubishi Lancer bietet in der Grundausstattung nur die wichtigsten Funktionen, die für den Normalnutzer aber auch vollkommen ausreichend sind. Radio sowie die Wiedergabe über CD- und USB-Anschluss klappen in unserem Test problemlos. Einzig störend ist das Piepen, dass nach jeder Toucheingabe erfolgt, das musst nicht unbedingt sein. Das Smartphone über Bluetooth zu verbinden ist dagegen kein Problem. So kann die in den Mitsubishi Lancer integrierte Freisprecheinrichtung genutzt werden. Die Lage der Tasten für die Freisprecheinrichtung ist jedoch unglücklich gewählt. Genau wie bei dem Subaru WRX STI liegen die Tasten der Freisprecheinrichtung in der unteren Hälfte des Lenkrads. Zur Bedienung muss dann eine Hand vom Lenkrad genommen werden und dann in das Lenkrad „hineingegriffen“ werden, um die Tasten zu bedienen. Hier besteht ein wenig Verbesserungsbedarf. Bei der Sprachqualität kann man dafür dann auch nicht meckern, diese ist soweit gut.

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Ein großer Pluspunkt ist die Rückfahrkamera. Sie sitzt unter dem Mitsubishi-Logo am Heck und projiziert all ihre Aufnahmen direkt auf das Touchdisplay. So behält der Fahrer beim Rückwärts fahren jederzeit den Überblick über die aktuelle Straßenlage. Somit bietet der Mitsubishi Lancer schon in der Grundform eine gute Ausstattung. Lediglich ein Navigationsgerät würde das Infotainment gerade bei dem guten und farbreichen Display komplettieren.

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Motor

Der Motor im Mitsubishi Lancer ist ein 1,8 Liter DI-D Dieselmotor. Der legt auch schon gleich gut los. Egal in welchem Tempo-Bereich man sich grade befindet, der Motor zieht den Lancer gut voran. Dafür muss der Motor auch über gut 1.500 Umdrehungen bewegt werden, dadrunter ist die Beschleunigung nicht so leichtgängig. Während der Fahrt im Stadtverkehr ist der Mitsubishi Lancer erstaunlich leise, bei höheren Geschwindigkeiten aber besonders bei höheren Drehzahlbereichen wird er aber dann doch ungewöhnlich laut. Ein störendes Nageln des Motors übertönt so ziemlich alles andere.

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Ein Pluspunkt ist die Schaltung. Kurze Schaltwege ermöglichen präzise und schnelle Gangwechsel. Und damit der Fahrer auch weiß, wann er das zu tun hat, gibt ein kleines Display im Armaturenbrett eine Schaltempfehlung heraus. Diese könnte zwar etwas präsenter sein, hält man sich an die Empfehlung, steht einer spritsparenden Fahrweise auch nichts mehr im Wege. In Sachen Spritverbrauch ist der Mitsubishi Lancer jedoch kein Wunderkind. Solide 6,5-7 Liter auf 100 km haben wir während unserer Testfahrt verbraucht. Somit liegt die Sportlimousine etwas über den Angaben des Herstellers, aber noch im Klassendurchschnitt.

Fahrverhalten

Der Mitsubishi Lancer ist jeder Lebenslage auf der Straße gewachsen. Seine Fahrstabilität ist gut und sollte man etwas außer Kontrolle geraten, greift blitzschnell das elektronische Stabilitätssystem MASC (ähnlich wie ESP) ein und stabilisiert die Lage. Gleiches gilt auch für das Kurvenverhalten. Ein leichtes Untersteuern der Lenkung sorgt dabei für ein sicheres Kurvenfahren.

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Doch da wären wir auch schon bei dem kleinen Minuspunkt: der Lenkung. Gut an der Lenkung ist, dass sie sehr direkt ist. Die Übertragung von Lenkbewegung und Effekt auf der Straße lässt nicht lange auf sich warten. Jedoch könnte sie dabei etwas präziser sein. Besonders bei schnelleren Beschleunigungsvorgängen spürt man, dass die Lenkung nicht so ganz will, wie sie sollte. Doch sowas kommt bei normaler Verkehrslage nicht oft vor, sodass wir hier mal ein Auge zudrücken. Schön ist die Durchzugskraft des Motors. Dadurch werden mal eben schnelle Überholvorgänge auf der Autobahn zum Kinderspiel. Gleichzeitig ist der Motor im Stadtverkehr extrem leise, sodass auch mal eine entspannte kleine Runde von Punkt A nach Punkt B quer durch die Stadt möglich ist. Dank der bequemen Sitze, sowohl vorne als auch hinten, werden längere Fahrten nicht anstrengend und im Stadtverkehr als auch auf der Autobahn macht der Mitsubishi Lancer eine gute Figur.

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Fazit

Um auf das Zitat vom Anfang zurückzukommen: Mitsubishi hat nicht zu viel versprochen!

Der Mitsubishi Lancer ist ein rundum gelungenes Auto. Für einen Preis von knapp 20.000 Euro bekommt man schon einen in der Grundversion gut ausgestatteten Wagen, der die wichtigsten Elemente mit an Bord hat. Besonders ist hier dabei die Rückfahrkamera zu erwähnen, über das fehlende Navi oder die Lage der Tasten für die Freisprecheinrichtung kann man getrost hinweg schauen. Ein schönes Äußeren, aufgeräumtes Inneres und ein großes Platzangebot machen aus dem Lancer eine Allzweckwaffe, mit der auch längere Fahrten keine Anstrengung sind. Und dank dem 1,8 Liter starken Dieselmotor kann jede Situation problemlos gemeistert werden.

Während Jens von rad-ab und Jan von auto-geil auch die Mitsubishi Lancer Sportlimousine fahren durften, haben Fabian von Autophorie sowie Björn von Mein-Auto-Blog und Mario von autoaid Erfahrungen mit dem Mitsubishi Lancer Sportsback gesammelt. Definitiv eine Lese-Empfehlung.

Galerie:

Technische Daten: Mitsubishi Langer Sportlimousine 1.8 DI-D

Motor: 1.8 DI-D ClearTec

Antriebsart: Frontantrieb

Getriebeart: 6-Gang Schaltgetriebe

Hubraum: 1.798 ccm

Leistung in kW/PS: 85/116

Max. Drehmoment: 300 Nm

Länge/Breite/Höhe: 4585/1760/1515 in mm

Leergewicht: 1.515 kg

Zul. Gesamtgewicht: 1.940 kg

Kofferrauminhalt: 400 l

Bereifung: 215/45 R18

Felgen: 18″ Leichtmetallfelgen

Beschleunigung: 10,2 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h

Tankinhalt: 59 l

Kraftstoffverbrauch innerorts: 5,9 l auf 100 km

Kraftstoffverbrauch außerorts: 4,3 l auf 100 km

Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,8 l auf 100 km

Preis: 23.490 Euro inkl. MwSt. in der Grundausstattung

Bilder: Mikhail Bievetskiy

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