Ersteindruck: Jeep Grand Cherokee Test – Einfach groß

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Wie verbessert man einen Geländewagen, der seit 30 Jahren und rund 4,8 Millionen verkauften Stücken an Beliebtheit kaum zu übertreffen ist? Vor dieser Aufgabe stand der größte Hersteller von SUVs. Der Jeep Grand Cherokee zählt zu den beliebtesten Fahrzeugen der US-Marke Chrysler, die mittlerweile zum italienischen Fiat-Konzern gehört. Eine Symbiose aus amerikanischen und italienischen Qualitäten, wie wir sie bereits bei diesem Auto kennengelernt haben.

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Von außen haben die Italiener den Amerikaner einer Gesichtskur unterzogen.

Facelift oder echte Modellpflege?

Vor gerade einmal drei Jahren wurde der letzte Grand Cherokee von grundauf das letzte Mal überarbeitet. Dabei war das Hauptaugenmerk der Verantwortlichen beim Grand Cherokee weiterhin seinem Credo treu zu bleiben: „Go anywhere. Do anything.“. Um das zu erreichen, wurde über die Händler Feedback von Kunden eingeholt, um sich auf europäischem Markt noch mehr zu etablieren. Als ebenbürtiger Konkurrent zum BMW X5, Audi Q7 und Mercedes-Benz M-/GL-Klasse soll er antreten und nicht nur als Facelift daherkommen.

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Am Heck wurden die Leuchten gestraft und geben dem SUV einen aggresiven Look.

Europäisch sind auch die verwendeten Materialien: unabhängig von der Ausstattungslinie, wirkt das Fahrzeug nun hochwertiger. Mit dem offenporigen Holz, edlem Nappa-Leder oder einem haptisch eindrucksvollen Lenkrad weiß der SUV eindeutig zu überzeugen. Im Exterieur finden sich vor allem bekannte Elemente wie beispielsweise der Sieben-Kammerngrill wieder. Aggressiver wirken diese im Gesamtpaket mit der breiteren Frontschürze und den schmaleren Bi-Xenon-Scheinwerfern mit LED-Tagfahrlicht. Ebenfalls wurden die Leuchten im Heck erneuert und zeigen sich so revitalisiert.

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Sieben Herzen schlagen im Kühlergrill vom Jeep. Neben vergrößertem Jeep-Emblem wurden die Bi-Xenon-Leuchten vegrößert und die LED-Streifen modifiziert.

Motorisierungen

Der Grand Cherokee kommt mit zwei Diesel-Motorisierungen zwischen 190 PS (140 KW) und 250 PS (184 KW) mit drei Litern Hubraum daher. Primär für den amerikanischen Markt sind die Benzin-Aggregate mit einem Hubraum von 3.6 Litern (286PS/210KW) sowie dem V8 mit 5.7 Litern Hubraum (352PS/259KW). Als Spitzenmodell gibt es nach wie vor den SRT mit einem 6.4 V8 HEMI Aggregat, das 468PS bzw. 344KW leistet.

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Von außen macht er eine erhabene Figur, ohne gleich zu erschlagen. Das schätzt die Stammkundschaft an ihm besonders.

Der SRT schafft dabei den Sprint von 0-100 km/h in 5,0 Sekunden und hört bei 257 km/h mit der Beschleunigung auf. Bei unseren Testfahrten wurde die Beschleunigung ab 230 km/h jedoch schon sehr zäh, was vor allem dem hohen Gewicht von rund 2,5 Tonnen anzulasten ist. Auch ist  es kein Geheimnis, dass sich der Große bei einer zügigen Fahrweise gut und gerne mal 30 Liter auf 100km genehmigen kann. Deshalb ist er weniger empfehlenswert, wenn der Geldbeutel etwas enger sitzt, was bei einem Einstiegspreis von 76.900 für die SRT-Variante wohl kaum der Fall sein dürfte.

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Der SRT als größter Bruder im Bunde punktet vor allem durch schärfere Optik. Leider ist er im Unterhalt alles andere als ein Schnäppchen.

Empfehlung

Wer gerne sparsamer unterwegs ist, greift zum Grand Cherokee mit dem 3.0 V6 MultiJet-Aggregat. Bis auf die geringere Endgeschwindigkeit und dem etwas geringeren Drehmoment, steht der Selbstzünder dem großen Bruder in fast nichts nach. In Verbindung mit dem neuen 8-Gang ZF-Automatikgetriebe, gibt sich außerdem der Italo-Amerikaner durchaus kultiviert. Der NEFZ-Verbrauch soll laut Hersteller bei rund 7,5 Liter Diesel liegen. Diesen Wert können wir aktuell nicht bestätigen; werden jedoch einen ausführlichen Fahrbericht zum Herbst vorlegen, sobald wir einen Testwagen mit dieser Motorisierung für einen längeren Zeitraum haben.

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Der Claim „Go anywhere. Do anything.“ wird bei Jeep gelebt. Durch SelecTerrain kann der Fahrbelag ausgewählt werden, um das Fahrzeug besser auf den Untergrund abzustimmen.

Fahreindruck

Selten fuhr sich ein SUV so entspannt: Die neue Quadra-Lift Luftfederung sowie der Allrad-Antrieb (ab Ausstattungslinie Overland serienmäßig) bügelt jede Fahrbahnunebenheit glatt. Dieses Quadra-Drive II-Paket erlaubt so zwischen 18 und 28 Zentimeter Bodenfreiheit. In Kombination mit dem vom ZF entwickelten und von Chrysler gebauten 8-Gang Automatikgetriebe, sind die Schaltvorgänge auch nicht mehr spürbar und legen die Gänge butterweich ein.

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Unser Testfahrzeug besticht durch eine kleine Aufpreisliste. Hier bezahlt man lediglich die Sonderlackierung extra; der Rest ist bereits in der Ausstattungslinie Overland abgedeckt.

Sein Elternhaus erkennt man dem Grand Cherokee schnell an, wenn man sich die verbauten Technologien anschaut: ob ein Totwinkel-Assistent, der adaptive Tempomat ACC, der den Abstand zum Vordermann hält und das Fahrzeug auf Wunsch zum Stehen/Fahren bringt oder die Traktionsregelung Selec-Terrain/Selec-Trac – alle technischen Rafinessen sind an Bord. Die Krönung  ist alledings das 8,4″ große „Uconnect“-Touchscreen-Display, das alle Befehle per Sprachwahl annimmt und so im Innenraum Knöpfe einspart. Dieses bietet nämlich Zugang zu vielen Systemfunktionen wie beispielsweise den belüfteten und beheizten Sitzen, die sich nun per Fingerzeig aktivieren lassen.

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Ein aufgeräumtes Interieur mit edlen Materialien kann man nicht nur im SRT erwarten; je nach Ausstattungslinie variieren die verwendeten Stoffe und machen jedes Fahrzeug unverwechselbar.

Fazit

Im Hinblick auf die anstehende Automobilmesse IAA, ist es durchaus schwierig dem SUV die Marktführung zu attestieren. Auch in der Fullsize-SUV-Klasse haben sich einige Konkurrenten für September angekündigt, dennoch lanciert der Grand Cherokee durchaus die Oberklasse. Dort verrichtet er seine Arbeit sehr gut und hat – in den Augen der Redaktion – sehr gute Chancen auf Erfolge. Nicht zuletzt der gute Start trotz eines Modellwechseljahres gibt ihm recht.

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Der König der SUVs? Schwer zu sagen: aber seine Sache macht er außerordentlich gut.
Technische Daten Jeep Grand Cherokee 3.0 V6 Overland

Maße (Länge x Breite x Höhe in m): 4,83 x 1,94 x 1,80
Motor: V-Sechszylinder, 2987 ccm, Common Rail-Direkteinspritzung,
Leistung: 184 kW / 250 PS bei 4000 U/min
Maximales Drehmoment: 570 Nm bei 2000 U/min
Leergewicht / Zuladung: 2403 kg – 2522kg / 427 kg – 546 kg
Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,2 s
Wendekreis: 11,3 m
Verbrauch (Schnitt nach EU-Norm): 7,5 l
Kohlendioxid pro Kilometer: 198 g (Euro 5)
Gepäckraumvolumen: 782 l / 1554 l
Basispreis: 62 300 Euro
Testwagenpreis: 63 150 Euro (850 Euro Aufpreis Perleffekt-Lackierung)

Verfügbare Modelle

Motor Laredo Limited Overland Summit SRT
3.0 V6 MultiJet 140 kW (190 PS) 45.500
3.0 V6 MultiJet 184 kW (250 PS) 52.900 62.300 65.500
3.6 V6 FlexFuel 210 kW (286 PS) 46.500 50.900 59.500 62.700
5.7 V8 HEMI 259 kW (352 PS) 68.000 71.200
6.4 V8 HEMI 344 kW (468 PS) 76.900

Mehr zum Jeep Grand Cherokee SRT gibt es bei Motoreportpassion:driving, veight und Björns Autoblog.

Text/Bilder: Mikhail Bievetskiy / Kamera: Canon 5D Mark III mit 24-70 ƒ/2.8

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