Volvo XC60 Test – Der coole Schwede

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Volvo: Bieder, spießig, langweilig. Diese Attribute mögen noch in so manchen Köpfen verankert sein. Fakt ist aber, dass die Modelle des Hier und Jetzt nordisch kühl, edel und hochwertig daher kommen und den modernen Individualisten auszeichnen. Zu dieser Ausrichtung passt der XC60 – besonders nach dem Facelift – besonders gut und kombiniert dabei ausgereifte Sicherheitsfeatures mit einem tollen Design. In unserem Test begleitete uns der T5; ein vernünftiger Diesel wäre ja langweilig…

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Design – Nordisch by Nature

Glatt, zeitlos und straff wirkt der XC60, besonders nach dem Facelift, das die Formensprache etwas spannt. Der Skandinavier ist betont cool, aber dennoch nicht exzentrisch oder gar auffällig. Andersartigkeit zeichnet ihn aus, nicht aber Protz und überhebliche Exklusivität, sondern wohlgeformte Rundungen mit stilbildenden Sicken.

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So erkennt man das SUV von vorn sofort als Volvo, woran der selbstbewusste Kühlergrill nicht unbeteiligt ist. Er wird eingerahmt von zwei glattflächigen Scheinwerfern, über denen sich eine charakteristische Schulterlinie ausformt, die den Schweden durchaus muskulös erscheinen lässt. Nicht zuletzt durch die leicht gepfeilte Motorhaube entsteht ein sportlicher Look, der zum kühlen Erscheinungsbild passt.

Diese dynamische Ader greifen verschiedene Elemente auch an der Seitenlinie auf. Zum einen trägt die sanft ansteigende untere Fensterlinie dazu bei, dass das Greenhouse nach hinten kleiner wird und so ein stämmiges Auftreten ermöglicht wird. Zum anderen modelliert die hinter dem vorderen Kotflügel eingeleitete, starke Sicke das Seitenbild skulptural aus, sodass keine Langeweile aufkommt. Dennoch schaffte man es in der Design-Abteilung nicht zu viele Schnörkel hinzuzufügen, womit die DNA der Gestaltung erhalten blieb.

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Die rückwärtige Betrachtung wird geprägt von den Volvo-typisch geschwungenen Rückleuchten, die eine sanfte Welle bilden und die Schulter der Seitenlinie auffangen. Dabei gehen die Linien harmonisch ineinander über, woraus ein durchaus gefälliges Heck entsteht. Der Geländewagen-Charakter wird in diesem Bereich durch einen angedeuteten Aluminium-Unterfahrschutz betont, der von zwei aussagekräftigen Auspuffendrohren  bejubelt wird. Typisch auch die Form der Heckklappe: Durch die recht weit nach unten reichende Scheibe und den sich darunter befindenden Volvo- Schriftzug kommen Erinnerungen an den berühmten „Schneewittchen-Sarg“ auf.

Interieur – Willkommen im Loft

Zwar wirkt auch der Innenraum kühl, doch in Verbindung mit den schönen Ledergestühl und hochwertigen Edelholz-Einlagen kommt eine Volvo-typische Wohlfühlatmosphäre auf, die ihresgleichen sucht. Auch hier kommen die, schon am Exterieur eingeleiteten, geschwungenen Linien zum Tragen, die die „skandinavian Simplicity“ aufgreifen.

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Ein wahrer Eyecatcher ist die frei schwebende Mittelkonsole. Mit ihrem Alu-Look wirkt sie geradezu aus einem Apple-Design-Studio entsprungen und grenzt das XC60-Cockpit somit von gewöhnlichen Interieurdesigns ab.
Der Bildschirm des optionalen Navigationssystems sitzt dabei blickgünstig hoch und überzeugt mit einer übersichtlichen Gestaltung der einzelnen Menüs. Verwunderlich ist hingegen, dass jener Bildschirm nicht über Gesten und Touchbedienung gesteuert wird, sondern ganz konventionell über einen zentralen Drehknopf in der Mittelkonsole. Die Bedienbarkeit glückte aber und geriet leicht verständlich, womit das dicke Handbuch im Handschuhfach bleiben darf. Unverständlich ist nur die Unterbringung eines kompletten Nummernblocks auf der frei schwebenden Mittelkonsole: Heutzutage wählt man Nummern aus seinem Telefonbuch und wählt sie nicht mehr über die Tastatur, weshalb dieses Element wohl eher ungenutzt bleiben dürfte.

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Nicht unbeachtet sei auch die Innenraumqualität des Schweden. Saubere Passungen, ein schönes, ansprechendes Design und hochwertige Materialen mit einer angenehmen Haptik machen den Aufenthalt sehr angenehm. Hinzu kommen Drehschalter, die satt rasten und der hohen Qualität die Krone aufsetzen.

Attraktiv sind auch die Sitze: Einerseits überzeugen sie – wie in fast jedem Volvo – mit einem hohen Grad an Bequemlichkeit, zum anderen aber mit ihrer tollen Optik. Der Halt der Fauteuils ist durch starke Seitenwangen ausgezeichnet und die Crashsicherheit durch vorgezogene Kopfstützen – volvotypish – überragend. Zwar ist der permanente Kopfkontakt mit ihnen zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch bereits nach kurzer Zeit findet man diese Eigenschaft sogar sehr bequem, da das Haupt weich gebettet wird.

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Ein ungewöhnliches Stilelement ist der Innenspiegel: Er verzichtet auf einen Kunststoffrahmen und macht sich damit zum Blickfang. Diese Gestaltung macht das eigentliche Nutzteil erst edel und ermöglicht zusätzlich eine bessere Sicht – eine Win-Win-Situation.

Auf der Sonnenseite befindet man sich auch mit dem Platzangebot: In jeder Sitzreihe ist genügend Raum zur Entfaltung geboten, sodass keine Klagen aufkommen dürften – selbst von überdurchschnittlich großen Passagieren nicht. Hinzu kommt, dass die recht kurzen Türen, besonders in engen Parklücken, einen einfachen Zustieg ermöglichen und somit ausgesprochen für die Alltagstauglichkeit des Schweden sprechen.

Auf gute Nutzbarkeit ist auch das Gepäckabteil ausgelegt: Genügend Platz, trifft eine satte Tiefe und einen praktischen doppelten Ladeboden. Zusammen mit der verhältnismäßig tiefen Ladekante ergibt sich ein mehr als praktischer Lademeister.

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Fahreindrücke – Manchmal ist weniger doch mehr

Das Leistungsspektrum reicht von 136 PS im kleinsten Diesel-Aggregat D3 bis hin zum D5 mit 215 PS. Bei den Benzinern markieren der getestete T5 mit 245 PS sowie der 304PS starke T6 die Spitze.

Empfehlenswert scheint in jedem Fall der T5, da er mit zwei Litern Hubraum auskommt, gegenüber dem T6 also zwei Zylinder einspart, mit der gebotenen Leistung aber kaum langsamer ist. Immerhin spurtet der Schwede in 7,2 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Mit der neuen 8-Gang-Automatik aus dem Hause ZF gleitet man jedoch geschmeidig dahin und genießt das gut nutzbare Drehzahlband, das ein maximales Drehmoment von 350NM jederzeit parat hält. So ausgerüstet soll der XC60 nur 6,7 l / 100 km konsumieren – in unserem kurzen Test benötigte das SUV jedoch etwas mehr Benzin.

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Verwunderlich ist bei der gebotenen Motorleistung, dass für den Schweden kein Allradantrieb zur Verfügung steht. Besonders bei Nässe oder eher widrigen Witterungsbedingungen würde man sich eine zusätzlich angetriebene Achse wünschen, da es dann und wann durchaus vernehmlich in der Lenkung zieht. Auch und gerade beim Kurvenfahren kann es vorkommen, dass das kurveninnere Rad bei vollem Leistungseinsatz durchdreht, wobei die Elektronik sofort sichernd zur Stelle ist.

Warum also einen Benziner nehmen? Seine Vorteile liegen im kultivierteren Klang und im ruhigeren Lauf, gerade in niedrigeren Drehzahlregionen. Dabei ist das Aggregat stets drehfreudig und gefällt mir der Abwesenheit eines Turbolochs.

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Doch der XC60 ist ohnehin kein Auto, das auf die stressige Kurvenhatz ausgelegt ist. Sein Metier ist das entspannte Fahren, bevorzugt auf Langstrecken. Dies unterstreicht auch die sanfte Auslegung des Fahrwerks. Zwar bietet Volvo die Möglichkeit einer Verstellung, doch die Abstufungen fallen gering aus, sodass der gediegen-weiche Grundcharakter stets vorhanden bleibt.

Insgesamt fühlt sich der Konkurrent von Audi Q5, BMW X3 und Mercedes-Benz GLK sehr geschmeidig an und bietet nicht zuletzt durch seinen geringen Geräuschpegel im Innenraum ein überaus hohes Reise-Potential.

Zum komfortablen Ambiente passt letztendlich auch die Lenkung des Schweden, da sie eher indirekt ausfällt. Sie arbeitet mit großen Lenkwinkeln und lässt den Fahrer in Kurven viel am Volant drehen, ohne jedoch viel Feedback zu geben. Hinzu kommt ein recht großen Wendekreis, der das Rangieren im Großstadtgetummel nicht gerade erleichtert. Zumal die Übersicht ohne Parkassistenten und Kameras eher mau ist, weshalb diese zur Pflicht beim Ankreuzen der Optionsliste gehören sollten.

Fazit – Vollbepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen

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Der XC60 ist ein typischer Schwede: Modisch, aber unaufgeregt, geräumig und zügig, hochwertig und komfortabel. Er vertritt die typischen Markenqualitäten und wird auch künftig seine Kunden finden – mit seinem gestrafften Design mehr denn je. Doch kommen wir zurück zum Anfang: Der Benziner mag durchaus Spaß machen, doch ein kräftiger Diesel passt einfach besser. Er kombiniert stets einen günstigeren Verbrauch mit guten Fahrleistungen und ist auch mit Allradantrieb kombinierbar, was einfach zum XC60 passt. Und wenn jemand sagt, dass diese Kombination langweilig sei: Was soll´s!

Einen weiteren Fahrbericht gibt es bei Autogefuehl.

 

Technische Daten: Volvo XC 60 T5

Länge: 4,64 m

Breite: 2,12 m (inkl. Außenspiegel) / 1,89 m (exkl. Außenspiegel)

Höhe: 1,71 m

Radstand: 2,77 m

Leergewicht: 1.833 kg

Kofferraumvolumen: 495 l

Motor: Vierzylinder-Benziner

Hubraum: 1.969 ccm

Leistung: 245PS

Max. Drehmoment: 350NM

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,2

Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h

Verbrauch (NEFZ): 6,7 Liter auf 100 km

CO2-Emission: 157 g/km

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