VW Sharan Facelift 2015 Test – Die Familie wird vernetzt

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Passend zur Präsentation des ersten Facelifts des VW Sharan vernetzt Volkswagen nun die ganze Familie.

Im großen Van können mit App-Connect künftig alle Familienmitglieder mitbestimmen, was das Infotainmentsystem von sich gibt. Äußerlich wurde wenig verändert. Überraschend war das, aufgrund der erfolgreichen Verkaufszahlen, nicht. Damit folgt der Autobauer in seinem Familiensegment der gleichen Linie wie sein hannoveraner Familienmitglied beim T6: den drei „f“. Ausgeschrieben ergeben diese „form follows function“ und so finden sich die Neuerungen im Inneren, verdeckt von Blech und Verkleidungen, in Form von reichlich Technologie. Angepackt wurden Infotainment, Assistenzsysteme und die Antriebe unter der Haube.

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Seit zwanzig Jahren gehört der Sharan fest zur Modellpalette der norddeutschen Autobauer. Produziert wird die Kombilimousine ,oder im Alltag als Van bezeichnet, in Portugal, wie auch sein Konzernbruder, der Seat Alhambra. 2010 wurde die zweite Generation präsentiert. Nun folgt der Facelift. Schwestermodell aus dem eigenen Konzern ist der Seat Alhambra. In Europa buhlen zudem beispielsweise der Opel Zafira, Ford Galaxy oder der kürzlich von uns getestete Renault Espace als Konkurrenten des Sharan um die Gunst der Familien.

Zu Beginn kurz zusammengefasst die wenigen optischen Neuerungen beim Sharan 2015. Lediglich die Rückleuchten sind nun LED und die 16-Zoll-Leichtmetallfelgen kommen serienmäßig im Design „Jakarta“. Wer eine größere optische Neuerung möchte, greift eventuell auf die zwei Exklusivmodelle zur Markteinführug des Facelifts zurück. „Ocean“ und „Beach“ basieren auf der Ausstattungslinie „Comfortline“. „Ocean“ erhält die Speziallackierung Hudson Bay Blue und „Beach“ Chrimston Red“. Serienmäßig haben sie zudem alle bestellbaren Assistenzsysteme an Bord.

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Womit wir beim ersten Punkt unter der Verkleidung wären. Der VW Sharan ist nun mit allen aktuellsten Versionen der Assistenzsysteme der Niedersachsen bestellbar. Der mit dem Spurhalteassistenten Lane Assist verknüpfte Blind-Spot-Sensor, das mit dem Abstandshalter Front Assist arbeitende ACC oder die Multikollisionsbremse bilden nur einen Auszug. Wer Hilfe beim Ausparken benötigt, hat optional auch hierfür einen Helfer im Cockpit.

Dargestellt wird das Infotainmentsystem auf 5 bzw. 6,5 Zoll großen Touchscreens. Als Systeme sind alle Volkswagen Softwarelösungen bis hin zum hochklassigen „Discover Media“ bestellbar. Mirror-Link, Android-Auto und das kürzlich von uns gezeigte Car-Play helfen bei der Kopplung von Smartphone und Infotainmentsystem. Zudem ist nun der neueste Streich App-Connect integrierbar.

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App-Connect wird höchstwahrscheinlich auf hohen Anklang treffen, bei den meist besserverdienenden Interessenten des VW Sharan. Es dient der Kopplung aller technischen Geräte an Board, wie Tablets und Smartphones. Von den Endgeräten sowie über den eigebauten Touchscreen können dann alle auf Musikplaylists zugreifen oder die Lautstärke bestimmen. Wie es in der Praxis angewandt wird, konnte bei der Präsentation leider noch nicht gezeigt werden. Zur Auslieferung der ersten Modelle, soll es dann vollfunktionstüchtig sein. 205 Euro kostet die Erweiterung extra.

Kombiniert werden kann es beispielsweise mit der Tablethalterung oder zahlreichen weiteren Features, die der Zubehörkatalog bietet. In unserem Testwagen ebenfalls dazu bestellt, waren der Fahrradträger, der an die Anhängerkupplung angehängt wird, eine per Zigarettenanzünder funktionierende Kühl- bzw. Warmhaltebox und die Kindersitze mit passenden Lehnen.

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Der Familienvan ist ein Platzwunder. Teils wird sogar zu viel Platz angemergelt. Mit seinen Maßen von 4,85m Länge und 1,90m Breite liegt er im Durchschnitt der großen Vans. Mit zwei Sitzreihen wartet er mit einem sehr geräumigen Kofferraum von 955 bis 2430 Litern auf. Auch mit dritter Sitzreihe bleiben noch 300 bis 2297 Liter. Alle Sitze der zweiten und dritten Sitzreihe können variabel per Knopfdruck umgeklappt werden. Bestellbar ist er als Fünf, Sechs und Siebensitzer. Die meisten der bisher bestellten Wolfsburger Familienvans in zwanzig Jahren Modellgeschichte waren Siebensitzer. Der durschnittliche Sharan-Käufer hat mehr als zwei Kinder. Werden nach Freizeitaktivitäten der Kinder gerne nochmals die Freunde mitgenommen. Geschätzt wird daher insbesondere die Flexibilität und Variabilität. Diese zeigt sich auch in Form von bis zu 33 Ablagen die der Van bietet. Kombiniert mit dem Stauraum ist er bei Familien hoch im Kurs.

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Unter der Haube stehen drei Diesel- und zwei Ottomotoren zur Wahl, die allesamt die neuesten Beschränkungen der Euro-6-Norm erfüllen. Die Selbstzünder sind in drei Abstufungen von 115, 150 und 184 PS erhältlich. Volumenmodell ist der 150 PS bzw. 110 kW starke Diesel. Benzinliebhaber wählen zwischen 150 und 220 PS TSI-Motoren. Alle Aggregate sparen in der neuen Version Sprit. Im Schnitt sollen es 14,3% weniger sein. Bei den TDI bis zu einem Liter, bei den Benzinern bis zu einem halben Liter auf 100 Kilometer. Grund sind neben der aktuelleren Motorengeneration, laut den Konzernverantwortlichen, die Start-Stop-Automatik.

Serienmäßig werden alle Motoren in Kombination mit einem Schaltgetriebe geliefert, ausgenommen dem stärksten Ottomotor, der nur mit DSG zu bestellen ist. Wer Automatik vorzieht, kann dies auch bei den anderen Motoren (ausgeschlossen der 115 PS TDI) gegen Aufpreis erhalten.

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Bei unserer Testfahrt liegt der Verbrauch beim Vierzylinder-Diesel mit 150 PS bei rund 6,9 Litern bei viel Stadtverkehr. Laut NEFZ liegt er bei 6,1 Litern. Der Van zieht gut an, die Kurven gelingen dank der sehr direkten Lenkung. Bei voll beladenem Fond sind die 200 km/h Höchstgeschwindigkeit wahrscheinlich nur bergab erreichbar. Das verbaute DCC Fahrwerk ist dreistufig verstellbar. Familiengerecht ist der VW Sharan auch mit sportlicher Fahrwerkseinstellung noch sehr weich und gemütlich gefedert. Etwas mehr Straßenfeedback und folglich eine differenziertere Abstimmung der Fahrwerkabstimmungen hätte nicht geschadet.

Angenehm ist das Zusammenspiel von Assistenzsystemen und Fahrer. Wie gewohnt greifen die Softwarelösungen sanft in das Fahrverhalten ein und bieten ihre Hilfe an. Je nach Bedarf können diese aktiviert werden. Steht der blaue Gedanke bei Volkswagen hoch im Kurs, wie bereits der neue dreizylindrige Golf 1.0 TSI BlueMotion gezeigt hat, hat der Sharan einen Sprit-Spar-Trainer an Bord. Dieser berät den Fahrer, auf Grundlage seines aktuellen Fahrverhaltens, umwelt- und spritschonender Gas und Bremse zu bedienen.

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Die Einführung auf dem europäischen Markt erfolgt Mitte Juli. Der Einstiegspreis für die Kombilimousine liegt bei rund 32.000 Euro (mit dem günstigsten Benziner). In der Exklusivmodellausführung „Ocean“ als Fünfsitzer, mit dem getesteten 150 PS TDI Vierzylinder Volumenmotor mit Handschalter, liegt er beispielsweise bei 41.900 Euro zuzüglich Zubehör. Zwanzig Jahre gilt der VW Sharan schon als erfolgreiches Modell der Van-Klasse. Mit dem Facelift wird sich das sicherlich nicht ändern. Hohe Variabilität, geringerer Spritverbrauch und einiges an Komfortsteigerung durch Software an Bord bringen den Wolfsburger auf ein zeitgemäßes Niveau.

Fotos: Babis-Fotoart für NewCarz

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