Nissan Juke Vergleichstest Test – Schalter vs. DCT

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Dieser Nissan Juke Vergleichstest soll Aufschluss bringen, er soll klären, welche Getriebevariante die bessere Wahl für den Nissan Juke ist.

Doch gibt es überhaupt ein besser oder schlechter in so einem Test? Wir versuchen dies herauszufinden, indem wir nach unserem Fahrbericht zum Juke mit manueller Handschaltung nun auch die Variante mit dem automatischen Doppelkupplungsgetriebe DCT testen.

Beide Fahrzeuge besitzen den gleichen Motor mit Frontantrieb und ähnliche Ausstattungen, beste Voraussetzungen für diesen Vergleich.


Optische Differenzen im Nissan Juke Vergleichstest

Wir könnten hier abkürzen und sagen, es gibt keine nennenswerten Unterschiede. Die extrovertierte Art und Weise des Crossover-SUV bleibt stets erhalten und wird lediglich durch die unterschiedliche Farbgebung und Ausstattung beeinflusst.


Nissan Juke Vergleichstest Front
Welcher ist welcher? Links der handgeschaltete Juke, rechts der mit dem DCT.



Außen bedeutet dies, dass es eine Abgrenzung im Felgendesign gibt und der Fahrzeuglack eben in einem leuchtenden Fuji Sunset Red oder einem vornehm schillernden Burgundy die vielen Details der Kurven, Kanten und Linien in Szene setzt.


Radvergleich
Zwei mal 19 Zoll – Links zum „N-Design“, rechts zum „Tekna“ gehörend.



Innen setzt sich diese wie eine Kongruenz anmutende Gleichheit konsequent fort. Das Modell mit DCT besitzt in Verbindung mit dem „N-Design“ eine sportive Ausstattung, wodurch neben Leder sich auch Alcantara an diversen Stellen, wie unter anderem der Armauflage auf der Mittelkonsole, den Türverkleidungen oder den Sitzwangen wiederfindet. Dadurch ist dieses Auto im Nissan Juke Vergleichstest optisch definitiv das sportlicher erscheinende Modell.




Die einzigen auffallenden Unterschiede in puncto Kraftverteilung, sind die beim Modell mit DCT zusätzlich vorhandenen Schaltwippen am Lenkrad und der direkt in der Mittelkonsole sitzende Bedienhebel der jeweiligen Schaltung. Selbst die Schaltkonsole drumherum und das diese umrundende Akzentlicht sowie der dahinter angeordnete Taster für die Fahrmodi, bleiben im Grunde wie auch alles weitere identisch.


Schaltkonsole Vergleich
Nur innerhalb des Chromrings ist der Unterschied erkennbar, alles andere blieb identisch im Juke.



Dazu gehört auch das Platzangebot vom Fahrgastraum bis zum Kofferraum, von den Scheinwerfern im Propellerdesign bis zu den Heckleuchten – der Juke bleibt ein Juke.


Motor und Schaltung – Der tatsächliche Unterschied

Da alle aktuellen Juke-Modelle vom gleichen Motor angetrieben werden und Frontantrieb die einzige Antriebsart darstellt, wird unser Vergleich noch aussagekräftiger. Der 1.0-Liter Benzinmotor mit 117 PS ist ein Dreizylinder und wird von einem Abgasturbolader zwangsbeatmet. Dieser Motor ist für seine Größe und seine Leistungsparameter sehr temperamentvoll, wie sich bereits in unserem ersten Test herausstellte.


Lenkrad mit Schaltwippen
Das DCT-Modell besitzt zusätzlich Schaltwippen am Lenkrad.



Anstelle des wirklich knackigen Handschaltgetriebes mit seinen sechs Gängen, erwartete uns hier ein 7-Stufen-Direktschaltgetriebe. Die Arbeitsweise entspricht einem klassischen Doppelkupplungsgetriebe und erfolgt entweder automatisch oder auch manuell per Schaltwippen am Lenkrad.

Bleiben wir zunächst im Automatik-Modus. Hierbei erkennt man schnell, dass das DCT eine mitunter burschikose Art an den Tag legt, sobald zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang gewechselt oder direkt angefahren wird. Dies ist mit abnehmenden Außentemperaturen stärker ausgeprägt und erinnert an Doppelkupplungsgetriebe der ersten Generation aus dem Wolfsburger Konzern.


Fahrmodi-Schalter Vergleich
Der Schalter für die Fahrprogramme ist in beiden Modellen hinter der Schaltkulisse zu finden.



Diese teilweise durchaus ruppig zu beschreibende Charakteristik ist auch im Stopp-and-Go-Betrieb – gleichgültig, ob man hier per aktivem Stauassistenten oder ohne unterwegs ist – immer wieder spürbar und das Vorankommen fühlt sich dabei etwas unkultiviert an. Zusätzlich gibt es bei jedem Lastwechsel in höheren Fahrstufen eine Gedenksekunde – im wahrsten Sinne des Wortes.

Beispiel: Rollt man an einen Kreisverkehr, erkennt eine Lücke und möchte diese nutzen, macht das DCT gerne einen Strich durch diese Rechnung, benötigt einfach ebendiese Sekunde, um den Kraftschluss wieder herzustellen. Hierbei gibt es dann regelmäßig Adrenalinausschüttungen für den Fahrer, der trotz Gasbefehl keinen Vortrieb erntet, die Lücke plötzlich verschwinden sieht und unweigerlich Ängste vor einer anstehenden Kaltverformung ausbrechen.


Nissan Juke Vergleichstest Heck
Einziger Unterschied am Heck: Die zusätzliche Plakette für das „N-Design“.



Ansonsten schaltet das DCT allerdings recht passend, wenn auch stets spürbar, weiß aber sehr gut das maximale Drehmoment mittels der verfügbaren sieben Schaltstufen zu nutzen. Wer gerne die Schaltwippen benutzt, muss mit einer erkennbaren Verzögerung zwischen Schaltbefehl und Schaltvorgang leben. Dieses Delay bleibt selbst im Sportmodus unverändert erhalten.

All diese Charakteristika des Doppelkupplungsgetriebes führen unterm Strich zu einem im Vergleich zum Handschalter subjektiv nicht so agilen Motor, was natürlich nicht stimmt, denn die Leistung ist in beiden Varianten identisch. Sie wird vom DCT nur nicht so schnell verteilt. Daher fühlt sich der handgeschaltete Juke spritziger und lebendiger an. 


Assistenten
Der Stauassistent ist dem DCT-Juke vorbehalten, alle anderen Assistenten gibt’s in beiden.



Wirft man einen Blick auf die Beschleunigungswerte, werden ebendiese Wahrnehmungen klar bestätigt. Im Nissan Juke Vergleichstest benötigte das Modell mit DCT eine gute Sekunde länger für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100. Laut Herstellerblatt wären es mit 11,1 Sekunden exakt 0,7 Sekunden mehr. Doch im Praxistest schafften wir in mehreren Versuchen mit aktiviertem Sportmodus 11,5 Sekunden als Bestwert im Juke mit DCT.


Sparrunde Nissan Juke DCT
Auf der Sparrunde brauchte der Juke mit DCT mehr, insgesamt aber etwas weniger.



Auch im Verbrauchsvergleich muss sich die DCT-Version gegenüber dem Handschalter zumindest teilweise geschlagen geben, nämlich dann, wenn es um das bestmögliche Ergebnis geht. Auf unserer Sparrunde verbrauchte der Juke mit Doppelkupplungsgetriebe 4,6 Liter auf 100 Kilometer, das sind 0,4 Liter mehr, als der Juke mit manueller Schaltung.

Im Drittelmix bleibt die DCT-Variante dafür exakt 0,1 Liter unter dem Gesamtdurchschnitt des Handschalters, nämlich bei 6,7 Liter auf 100 Kilometer.


Fazit – Handschaltung oder DCT ist keine Glaubensfrage

Es bleibt eine Frage der persönlichen Befindlichkeiten. Für den einen ist die Automatik begehrenswert, weil man sich um das Verwalten der Gänge nicht kümmern muss. Außerdem ist nur hier der Stauassistent mit Stop-and-Go-Funktion verfügbar. Meistens ist das alles auch mit dem Wunsch nach defensiver, nicht unbedingt sportlicher Fahrweise verbunden. Wenn dem so ist, dürfte das DCT die erste Wahl sein.


Nissan Juke Vergleichstest Seite
Unser Tipp: Probefahrt – Ob dabei DCT oder Schalter mehr gefällt, sollte man so herausfinden.



Möchte man hingegen eher die agile Gangart pflegen, führt kein Weg am Schaltgetriebe vorbei. Dieses lässt die Gänge schneller sortieren, jedem Lastwechsel nimmt man damit die Bedenkzeit und dank knackiger Schaltvorgänge sowie einer Kupplung mit klar erkennbarem Schleifpunkt macht das alles sogar richtig Spaß. Hier wäre insbesondere für die Ausstattungslinie N-Design die Handschaltung am besten passend. Denn dann wirkt der Juke nicht nur optisch sportlicher und temperamentvoller.

Letztendlich bleibt der Nissan Juke Vergleichstest ohne einen klaren Gewinner oder Verlierer. Wenn wir uns auch eher für die Handschaltung entscheiden würden, muss das nicht gemeingültig sein, denn wir lieben es nun mal gerne etwas sportiv.


Nissan Juke DCT
Optik ist Geschmacksache, Fahrerlebnis am Ende ebenso – Der Juke bietet zwei Charaktere.



Gleichgültig, für welchen Juke man sich letztendlich entscheidet, möchten wir im Vorfeld jedem ans Herz legen, vorab herauszufinden, was einem persönlich mehr gefällt. Hier entscheiden besser keine geglaubten Vorurteile und auch nicht der Aufpreis für das DCT von rund 1.700 Euro, sondern nur eine Probefahrt mit beiden Getriebevarianten. Danach ist eine Entscheidung um einiges leichter. 

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D


Technische Daten im Vergleich:

  Nissan Juke MT Nissan Juke DCT
Leistung 117 PS bei 5.250 rpm 117 PS bei 5.250 rpm
Drehmoment 180 Nm bei 1.750 rpm 180 Nm bei 1.750 rpm
0 – 100 km/h 10,4 sec 11,5 sec
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h 180 km/h
Gewicht 1.257 kg 1.276 kg
Verbrauch 6,8 Liter / 100 km 6,7 Liter / 100 km
Anhängelast 628 – 1.250 kg 638 – 1.250 kg

 

Die Beschleunigungswerte wurden mit eigenem Messverfahren ermittelt, alle anderen Werte stammen aus Herstellerangaben beziehungsweise aus Angaben im jeweiligen Fahrzeugschein.

 

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