Kia Pro Ceed GT Line Test – Edition 2.1 des kompakten Koreaners

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Der Kia Pro Ceed GT markiert das Coupé der Koreaner in der Kompaktklasse. Er wirkt sportlich, modern und angriffslustig. Damit soll er vor allem junge Kunden für sich gewinnen. Um dies zu unterstützen bekommt der koreanische Kompakte nun einen hochmodernen Motor: einen Dreizylinder mit Turbo und einem Liter Hubraum. Wie sich dieses Aggregat fährt, zeigt der NewCarz-Fahrbericht.

Fahrzeugklasse & Konkurrenz

Fahrzeugklasse: Kompaktklasse

Konkurrenz: VW Golf, Skoda Octavia, Opel Astra, 1er BMW, Hyundai i30, Honda Civic, Toyota Auris, Audi A3, Peugeot 308, Renault Mégane, Nissan Pulsar

Insbesondere die asiatischen Hersteller locken mit langjährigen Garantien. Kia macht dort keine Ausnahme und hat ein attraktives Paket geschnürt. Jeder Käufer erhält eine Herstellergarantie, die sich über sieben Jahre oder alternativ 150.000 Kilometer erstreckt. Zudem gibt es ein ebenfalls sieben Jahre geltendes Abonnement für Updates der Kia-Navigationskarten. Die Bandbreite der Garantien ist groß, sollte ernsthaftes Interesse an einem Kauf eines der Koreaner vorhanden sein, sollte der örtliche Kia-Händler im besten Fall mit weiteren Fragen gelöchert werden. Die Freude liegt hier auf Seiten der Käufer.

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Design – Sport auf den ersten Blick

Die GT Line markiert die zweithöchste Ausstattungslinie und zielt klar auf die sportlich ausgerichtete Klientel. Diese Variante kokettiert stark mit dem Kia Ceed GT, der die sportlichste Art markiert, einen Ceed zu fahren. So stechen an der Front vor allem die Tagfahrlichter heraus, die aus dem Coupé einen echten Hingucker machen. Vier LED-Spots auf jeder Fahrzeugseite bilden jenes Leuchten-Element, das stilbildend für die besonders dynamischen Derivate der Koreaner ist. Hinzu gesellen sich ein ausladender Frontspoiler, der die Breite betont, sowie die typische Kia Tiger-Nase. Der oben und unten eingezogene Grill gilt als besonderes Kia-Wiedererkennungszeichen und darf natürlich auch beim Kia Pro Ceed GT Line nicht fehlen.

Seitlich stechen die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen heraus. Sie sitzen wie angegossen im Radhaus und füllen es gut aus. Optional gibt es 18-Zoll-Räder, die noch etwas satter daher kommen und den Abstand zwischen Kotflügelkante und Straße verringern. Typisch für den Pro Ceed ist auch die nach hinten ansteigende untere Fensterlinie. Sie mündet in einer breiten C-Säule, die zwar schön anzusehen ist, aber die Passagieren im Fond gefühlt etwas einengt und vor allem dem Fahrer die Rundumsicht raubt. Im unteren Bereich der Tür formt sich eine auffällige Sicke aus, welche diesen Bereich optisch spannend macht. Die Pforten werden so markant ausmodelliert und von den GT Line-spezifischen Seitenschwellern nochmals dynamisch betont.

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Erreicht man das Heck, erwartet den Betrachter eine wohl ausgeformte Hüfte. Sie beginnt etwa auf Höhe der B-Säulen und formt sich nach hinten immer stärker aus. In ihr münden die beiden tropfen-förmigen Heckleichten, die bis in die Heckklappe hineinragen und mit LED-Technik aufwarten. Und auch hier zeigt sich ein typisches Bild für einen Pro Ceed: die schlechte Sicht durch die Heckscheibe. Sie fällt nicht gerade groß aus und steht zudem recht flach, was den Ausblick erschwert. Eine Einparkhilfe ist also Pflicht, empfehlenswert ist zudem die Rückfahrkamera. Sie sitzt direkt unter dem Kia-Logo auf dem Kofferraum-Deckel und mag nicht recht in die sonst recht weiche Linienführung passen. Das schafft aber der Dachspoiler. In einem sanften Schwung nimmt er die Linienführung des Dachs auf und sorgt für die nötige Dynamik. Exklusiv beim Kia Pro Ceed GT ist die Auspuffanlage mit einem Endtopf rechts und einem links. So kommt Sportlichkeit auf.

Interieur – Sportlicher Charme

Öffnet man die Türen und nimmt Platz, erwartet den Käufer ein großzügiges Raumangebot auf Fahrer- und Beifahrersitz. Die Sitze sind bequem und bieten leichten Seitenhalt. Manuell lassen sie sich verstellen. In der GT-Line erhalten sie einen sportlichen Sitzbezug. Allerdings übernehmen sie nicht die Recaro-Sitze, die im Kia Ceed GT verbaut sind. Für sportliches Fahren könnte etwas mehr Seitenhalt von Vorteil sein.

Zwischen den Sitzen ist eine Mittelkonsole platziert, die auch als Armablage dient. Jene lässt sich individuell circa zehn Zentimeter nach vorne bzw. hinten verschieben. Des Weiteren warten zwei Flaschenhalter darauf, mit kühlem Nass bestückt zu werden. Wer sich daran stört, kann diese mit einem „Rollo“ verdecken.

Davor ist der Schaltknüppel des 6-Gang-Schaltgetriebes platziert. Dieser liegt gut in der Hand – wie gut verraten die anschließenden Fahreindrücke. Es folgt die Bedienung der Klimaanlage. Abgeschlossen wird die zentrale Bedieneinheit mit dem Infotainmentsystem mit integrierter Bluetooth-Freisprecheinrichtung.

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Überall im Cockpit des Kia Pro Ceed finden sich Elemente, die seit dem Facelift nun in Klavierlack gehalten bzw. von Chrom umrandet sind. Damit wirkt der Fahrgastraum insgesamt nochmals etwas edler und premiumhaft. Dazu passt auch der silber-gebürstete Start-Stopp-Knopf in der von uns getesteten Ausstattungsversion.

Die GT-Line ist die zweithöchste Ausstattung. Sie überträgt den sportiven Eindruck des Kia Ceed GT auf den Modellursprung. In der Innenausstattung wirkt sich dies wie folgt aus: der Dachhimmel ist in einem chicen Schwarz gehalten, das Kupplungs-, Brems- und Gaspedal sind aus Aluminium gefertigt. Die Sportpedale stechen aus dem Fußraum hervor.

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Gut in der Hand liegt das in der GT-Linie mit Leder bezogene Lenkrad. Jenes lässt sich in der Höhe und Weite einstellen. Das perforierte Leder im Griffbereich schmeichelt der Hand. Die Designer von Kia haben das komplette Cockpit auf eine schlüssige Ergonomie ausgerichtet. Das merkt man am Lenkrad und an der Positionierung der Tasten und Schalter. Als Fahrer lassen sich alle notwenigen Systeme vom Lenkrad aus steuern. Die Assistenzsysteme, das Tachometer und weitere Fahrzeugdaten werden in dem zentralen Element der volldigitalisierten Instrumententafel widergespiegelt.

Nachdem der Sitz umgeklappt ist, geht es in die zweite Sitzreihe des dreitürigen Coupé. Erstaunlicherweise eröffnen sich auch großen Mitfahrern ungeahnte Freiräume. Der Kompaktwagen setzt seine Maße gekonnt in ein zum Wohlfühlen einladendes Raumangebot um. Grund dafür ist der lange Radstand. Das zeigt sich auch im Kofferraum. Der Linienführung geschuldet, müssen hier die Coupé-Versionen vieler Modelle Abstriche machen. Nicht so der Kia Pro Ceed. Dieser kommt auf exakt die gleichen Werte, wie der fünftürige Kia Ceed. In Zahlen sind es 380 Liter, die hier zu Stande kommen. Wer die hintere Sitzreihe umklappt, greift auf bis zu 1.225 Liter zurück.

Fahreindrücke – Dynamik mit Verzögerung

Knapp ein Liter Hubraum, nur drei Zylinder, dafür aber 120 PS. Kann das gut gehen? Wir finden schon – zumindest, wenn das ganze Spektakel so sauber abgestimmt ist, wie im Kia Pro Ceed GT Line. Das kleine Aggregat bietet ein ordentliches Drehmoment von etwas über 170 Nm und stellt diese zwischen 1.500 bis 4.000 Touren bereit. Der Schub ist angenehm nachdrücklich, wenn auch nicht atemberaubend. Was ein wenig stört, ist das Turboloch unterhalb von 1.500 U/min. Das Aggregat wirkt sehr zugeschnürt und geradezu lethargisch. Hat man die Schwelle von 1.500 Umdrehungen überwunden, kommt durchaus Freude auf, darunter herrscht aber Langeweile.

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Alles andere als langweilig gibt sich aber das Getriebe im Kia Pro Ceed GT Line. Die Schaltung des Koreaners lässt sich knackig durchschalten und rastet sauber auf erstaunlich kurzen Wegen. Wir fühlten uns auf unserer Ausfahrt fast an den Renault Mégane RS erinnert, den wir neulich im Test hatten. Hinzu kommt die optimale Position des Schaltknüppels sowie sein handschmeichlerischer Bezug mit Leder.

Mit diesem Werkstoff ist, wie bereits erwähnt, auch das Lenkrad bezogen, doch bietet es nicht die Präzision der Schaltung. Grundsätzlich in drei Stufen verstellbar – Sport, Normal und Komfort – bietet die Lenkung des Kompakten zu wenig Rückmeldung. Man fühlt sich recht entkoppelt vom Fahrgeschehen, was besonders um die Mittellage mit einem teigigen Ansprechverhalten zu nennen ist. Keiner der drei anwählbaren Modi schafft ernsthafte Abhilfe. Einzig die Schwergängigkeit justiert sich je nach Wahl.

Von seiner sportlichen Seite zeigt sich wiederum das Fahrwerk des Kia Pro Ceed GT Line. Besonders bei langsamer Fahrt gibt es sich stramm und federt Unebenheiten nur ansatzweise Weg. Gerade Verkehrsberuhigungen in der Art eines Krefelder Kissens werden trocken an die Passagiere weitergegeben, sodass man zwei harte Stöße erfährt: einen von der Vorder- und einen von der Hinterachse. Steigert man die Geschwindigkeit indes, verbessert sich auch der Fahrkomfort. Vor allem lange Bodenwellen, wie sie auf gut ausgebauten Landstraßen oder auf Autobahnen vorkommen verlieren jeglichen Schrecken. Kein Nachfedern, kein Schwimmen: der Kia Pro Ceed GT Line gibt sich verbindlich. Im Alltag kann dies etwas störend wirken, bei einem zügigen Ausritt macht das viel Spaß. Zumal die Seitenneigung beim Kurvenfahren verschwindend gering ausfällt.

Final bleibt noch die Frage, ob die Motorleistung aus dem kleinen Dreizylinder überhaupt ausreicht? Um im Alltag mitzuschwimmen langt sie allemal. Um zügiger von Ort und Stelle zu kommen, reicht sie ebenfalls aus. Um wirklich sportlich zu wirken, sollte man sich den Kia Pro Ceed GT gönnen, der mit 204 PS aus 1.6 Litern Hubraum protzt. Im Vergleich zu diesem lesen sich die technischen Daten des 1.0 T-GDI eher beschaulich. Von 0-100 km/h benötigt das Coupé 11,1 Sekunden und lässt es erst bei 190 km/h bewenden. In der Realität fühlt sich die Leistung aber besser an, als es das Datenblatt vermuten lässt.

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Fazit – Kein Licht ohne Schatten

Das Facelift des neuen Kia Ceed kommt in der zweiten Woche der IAA zum Händler. Erhältlich ist der Kompakte von Beginn an in drei Versionen: als Kompaktwagen Kia Ceed, als Coupé Kia Pro Ceed und als Kombiversion Kia Ceed Sportswagon. In unserem Test hatten wir den Dreitürer. Der preisliche Einstieg liegt hier bei 19.990 Euro in der Ausstattung EDITION 7 und dem 1.6 l GDI. Unserem Test stellte sich der neue Motor, der zunächst nur in Verbund mit der GT-Line verkauft werden soll. Für 22.390 Euro erhält man den Kompaktwagen mit dem Dreizylinder-Aggregat.

Der Koreaner ist auch als Variante 2.1 eine sehr attraktive und hochwertige Alternative zu seinen europäischen Kollegen. Kleine Abstriche mussten wir in unserem Test beim nicht zu verschweigenden Turboloch und der etwas zu straffen Federung machen. Punkte, an denen man aber noch arbeiten kann. Begeisterung hervorgerufen hat die knackige und sehr direkte Sechs-Gang-Schaltung. Bei soviel „Schaltspaß“ markiert der Griff zur Automatik eine starke Einschränkung am Fahrspaß. Ebenfalls sehr angenehm ist die wertige Gestaltung des Cockpits. Formgebung und Materialwahl stehen in einer Symbiose zueinander. Der Kia Pro Ceed ist in seinem neuen Kleid eine gelungene Aktualisierung.

Einen ausführlichen visuellen Eindruck vom Kia Ceed, dem Fünftürer der Modellreihe, können Sie auch bei unseren Kollegen von Ausfahrt.tv finden.

Technische Daten: Kia Pro ceed 1.0 T-GDI 88 KW (120 PS)

Länge x Breite x Höhe (m): 4,31 x 1,78 x 1,43

Motor:  Dreizylinder-Turbo-Benziner

Leistung:  88 KW (120 PS)

Hubraum:  998 ccm

Max. Drehmoment:  171 Nm

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Antrieb: Front

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm):  4,9 L/100 km

CO2-Emissionen: 115 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 11,1 Sekunden

Leergewicht: 1.271 kg

Kofferraumvolumen: 380 l

Foto: NewCarz

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