Nissan X-Trail Test – Nissan+Gelände+X

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In der nunmehr dritten Generation rollt der Nissan X-Trail mit dynamischer Karosserie und Lifestyle-Anspruch auch über deutsche Straßen – und Eisbahnen.

Dem X-Trail zu Ehren wurde ein siebensitziger Bobschlitten entwickelt, welcher mit über 100 km/h durch den Innsbrucker Eiskanal braust.

Alltagstauglicher ist hingegen die Variante mit vier Rädern. Und wie sich ebendiese mit zeitgemäß ausschauender Optik im Alltag schlägt, zeigt der Fahrbericht.

 

Exterieur – Modern, aber nicht verspielt

Ein Blick auf das Antlitz des Vorgängers zeigt eine deutliche Veränderung in puncto Designsprache. Die kantige Linienführung wich einem dynamischeren und jüngeren Exterieur-Design. Zudem bringt der Offroader im direkten Vergleich zum Vorgängermodell rund 90 Kilogramm weniger auf die Waage. So sollte der Nissan X-Trail in seiner aktuellen Generation seinen Ruf als „Raubein“ endgültig loswerden.

 

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V-Motion – Der Kühlergrill des X-Trail zeigt seine Markenzugehörigkeit

 

Ein Blick auf die Front zeigt, dass das SUV seine Markenzugehörigkeit auch ohne einen entsprechenden Schriftzug verraten würde. Das ‚V-Motion‘-Gesicht reiht ihn unverkennbar als Mitglied der aktuellen Nissan-Familie ein. Darüber hinaus verfügt der X-Trail serienmäßig über ein LED-Tagfahrlicht in Boomerang-Optik, welches auch bei eingeschaltetem Abblendlicht als Standlicht fungiert und ebenfalls die Dynamik hervorheben soll.

Die Seitenpartie zeigt eine dezente Rundumbeplankung, welche sich vor allem bei Fahrten im Gelände als durchaus nützlich erweist. Im oberen Bereich fallen die verchromten Türgriffe ins Auge. Eingelassen in ovalförmige Mulden, fügen sie sich harmonisch in die Linienführung ein.

 

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Lademeister – Das SUV punktet mit ausgesprochen niedriger Ladekante

 

Das Heck des Japaners wirkt in Anbetracht der restlichen Karosserie noch am klobigsten. Die üppig dimensionierten Rückleuchten kommen erst bei Dunkelheit richtig zur Geltung und machen den Nissan X-Trail auch von hinten unverkennbar. Sehr positiv ist uns die für SUV-Verhältnisse ausgesprochen niedrige Ladekante aufgefallen. Letztere ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass die neue Modellgeneration rund fünf Millimeter niedriger ist und die Kofferklappe weit nach unten gezogen wurde.

Während Nissan den X-Trail als Kompakt-SUV bezeichnet, würden wir sogar behaupten, dass das Fahrzeug durchaus auch als zeitgemäßes Full-Size-SUV durchgehen kann.

 

Interieur – Für bis zu sieben Personen

Schon beim ersten Einsteigen fällt die nicht zu verachtende Höhe des Nissan auf. Einmal hineingeschwungen fällt der Blick zuerst auf die klassisch angeordneten Rundinstrumente und das in der Mitte befindliche, farbige Multifunktionsdisplay, welches neben der Geschwindigkeit auch Auskunft über die verbleibende Restreichweite, aktuelle Geschwindigkeitsbeschränkungen und den Zustand der einzelnen Assistenzsysteme gibt.

 

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Auskunftsfreudig – Das mittig platzierte Farbdisplay gibt Aufschluss über alle relevanten Daten

 

Der zweite Bildschirm misst ganze sieben Zoll und ist Bestandteil des Nissan Connect Systems, welches unter anderem über eine Navigationsfunktion, eine Smartphone-Anbindung und ein Rückfahr- beziehungsweise ein 360-Grad-Kamerasystem verfügt. Letzteres ist vor allem für enge Parkhäuser und -lücken sehr zu empfehlen, wird jedoch bei widrigen Wetterverhältnissen wie beispielsweise Regen relativ schnell unbrauchbar, da die Kameralinsen rasch benetzt werden und eine exakte Darstellung hierdurch verhindert wird.

Dafür überzeugt der Touchscreen mit seiner hohen Treffgenauigkeit und der überragenden Helligkeit. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich der Bildschirm gut ablesen. Umso schöner ist die kleine Taste mit dem Sonnen- und Mondsymbol, durch welchen man den Bildschirm mit einem Tastendruck abdunkeln kann.

 

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Hell und dunkel – Auf Knopfdruck kann man den Touchscreen in den Nachtmodus versetzen

 

Unterhalb des angesprochenen Touchscreen befindet sich die Einheit für die Klimaautomatik – ganz klassisch mit Tasten und Drehknöpfen bestückt, überzeugt auch sie mit ihrer einfachen Bedienung. Das Multifunktionslenkrad erweist sich in der Praxis ebenfalls als einfach in der Handhabung, es könnte jedoch in Bezug auf die Haptik etwas dicker ausfallen.

 

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Lichtdurchflutet – Das Panorama-Glasdach sorgt auch in der zweiten Reihe für genügend Licht

 

Insgesamt finden im Nissan X-Trail wahlweise fünf oder sieben Personen Platz. Die vorderen Sitze sind sehr bequem und erhalten von uns das Gütesiegel „uneingeschränkt langstreckentauglich“. Lediglich der Seitenhalt könnte etwas besser ausfallen, was sich jedoch durch die Tatsache relativiert, dass der X-Trail kein Sportwagen erster Klasse ist.

 

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Theater-Optik – Die hinteren Sitzreihen sind im X-Trail höher angeordnet

 

Die zweite Sitzreihe bietet für zwei groß gewachsene Personen ausreichend Kopf- und Beinfreiheit. Passagier Nummer Fünf sollte hingegen nicht größer als 1,75 Meter sein oder nur für kürzere Strecken mit an Bord kommen. Dafür lassen sich die Sitze der zweiten Reihe in der Länge verschieben oder auch gänzlich umklappen, sodass der Nissan X-Trail zu einem wahrlich enormen Raumwunder mutiert.

Die optionale dritte Sitzreihe offeriert weitere zwei Sitze, was das Fahrzeug vor allem für Familien sehr interessant macht. Natürlich ist der Reisekomfort auf Reihe Drei nicht zu vergleichen mit dem der vorderen Plätze. Durch die theaterähnliche Anordnung können sich die Mitreisenden jedoch nicht über zu wenig Beinfreiheit oder mangelnde Rundumsicht beklagen.

 

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Carbonlook – Die Zierleisten in Kartonoptik versprühen einen Hauch Sportlichkeit

 

Im Übrigen lässt sich die dritte Reihe nach vorne wegklappen, sodass eine völlig ebene Ladefläche entsteht. So lässt sich auch fix mal eben das komplette Urlaubsgepäck für die kleine Familie verstauen. Die große Heckklappe des Nissan X-Trail öffnet und schließt im Übrigen ab der Ausstattungslinie „360°“ rein elektrisch.

 

Technik & Assistenz – Für den Alltag gerüstet

In puncto Sicherheit und Assistenz hat Nissan alle Hebel in Bewegung gesetzt und dem Nissan X-Trail eine ordentlich Schippe an fahrsicherheitsrelevanten Assistenzsystemen mit auf den Weg gegeben.

Neben einem Spurhalte- und Spurwechselassistenten ist zudem ein autonom arbeitender Notbremsassistent erhältlich, welcher nach zwei ignorierten Warnungen die Initiative ergreift und das Fahrzeug selbständig bremst. Für alle (Zu-) Vielfahrer ist eine Müdigkeitserkennung an Bord, welche bei schleichender Unaufmerksamkeit optisch und akustisch zu einer Pause bittet. Sehr aufmerksam ist die Verkehrszeichenerkennung. In der Praxis erkennt diese beinahe jedes Schild, lediglich digitale Anzeigen bei Nacht werden gelegentlich übersehen.

 

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Solide Haptik – Im Cockpit ist alles stimmig, nichts wirkt überladen

 

Die sogenannte Bewegungserkennung ermöglicht das frühzeitige Erkennen von beispielsweise Kinder, welche sich hinter dem Fahrzeug befinden und warnt mit einem unüberhörbaren Piepton.

Optional sind für den Nissan X-Trail LED-Scheinwerfer erhältlich, welche für eine superbe Ausleuchtung sorgen sollen. Da das von uns getestete Fahrzeug nicht mit diesen ausgestattet war, können wir hierüber keine Aussage treffen. Die in unserem Testfahrzeug verbauten Halogen-Scheinwerfer müssen sich dennoch nicht verstecken. Durch die bauartbedingt hohe Anbauhöhe wird eine sehr weitläufige Ausleuchtung realisiert, welche für gelegentliche Nachtfahrten vollkommen ausreichend ist.

 

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Große Leuchten – Erst bei Nacht kommt die Lichtsignatur des X-Trail zur Geltung

 

Dank dem im Testwagen verbauten, einwandfrei arbeitenden Fernlichtassistenten konnten wir uns das manuelle Auf- und Abblenden gänzlich sparen, niemand ermahnte uns mittels Lichthupe dazu, manuell abzublenden. Im Übrigen ist bei allen Ausstattungsvarianten das LED-Tagfahrlicht in Boomerang-Optik serienmäßig.

 

Motor und Antrieb – Allrad on demand

Für den Nissan X-Trail stehen zwei verschiedene Motorisierungen zur Wahl. Jeweils ein Ottomotor und ein Selbstzünder. Das ist zwar nicht unbedingt viel, beschränkt aber die Auswahl auf ein Minimum, was vor allem für Menschen mit Entscheidungsschwäche sehr zuträglich sein dürfte.

 

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1600er – Aus 1,6 Litern generiert der Selbstzünder 130 Pferdestärken

 

Beide Aggregate verfügen über 1,6 Liter Hubraum, die Leistung beträgt bei der Dieselvariante 130 und beim Verbrennerpendant 163 PS. Geschaltet wird bei Letzterem ausschließlich über ein Sechsgang-Handschaltgetriebe, für den Diesel steht optional das stufenlose XTronic Automatikgetriebe zur Wahl. Der intelligente Allradantrieb ist ebenfalls dem Selbstzünder vorbehalten. Wer sich für den Benziner entscheidet, erhält die Kraftübertragung nur auf die Vorderachse.

 

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Große Klappe, viel dahinter – Bis zu 1.877 Liter offeriert das Gepäckabteil

 

Im Übrigen ist der Allradantrieb nicht zwingend permanent aktiv. Je nach Einstellung des Drehreglers in der Mittelkonsole kann der Fahrer zwischen drei Modi wählen. „2-WD“ steht hierbei für reinen Frontantrieb. Unabhängig von der benötigten Traktion wird die Kraft ausschließlich an die Vorderräder geleitet. Im „Auto-Mode“ entscheidet das Fahrzeug selbst über die Anzahl der angetriebenen Achsen. Im Normalbetrieb werden zunächst nur die vorderen Räder angetrieben.

 

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Kontrastierend – Die in Chrom abgesetzten Türgriffe harmonieren mit der Linienführung

 

Erst wenn ein Traktionsverlust droht, schalten sich die Hinterräder in wenigen Wimpernschlägen zu und das System verteilt die Kraft gleichmäßig auf beide Achsen, sodass stets ein maximales Grip-Niveau gewährleistet werden kann. Der dritte Modus trägt den Namen „Lock“ und „sperrt“ das System quasi. Vor allem auf anspruchsvollem Terrain werden hier alle vier Räder permanent angetrieben und so souveränes Vorankommen sichergestellt.

 

Fahreindrücke – Zuverlässig und sicher

Wir fuhren den 1,6 Liter großen Selbstzünder mit 130 PS und 320 Newtonmetern Drehmoment. Das klingt im ersten Moment recht unspektakulär, sorgt aber in der Praxis für ausreichend Vortrieb. Vor allem die Tatsache, dass das maximal verfügbare Drehmoment schon ab 1.750 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung steht, kommt dem gut 1,6 Tonnen schweren Nissan X-Trail sehr zugute.

 

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5 oder 7 – Die dritte Sitzreihe lässt sich zu einer ebenen Fläche umlegen

 

Die von uns gefahrene Kombination aus Allradantrieb und Handschaltung erweist sich vor allem beim Hochbeschleunigen als durchaus sinnvoll, lässt sich der X-Trail doch schön sämig hochdrehen ohne dabei den Eindruck aufkommen zu lassen, er würde demnächst das Zeitliche segnen. Bei 186 km/h endet dann der Vortrieb und wir waren verblüfft, wie souverän und leise ein Fahrzeug in solchen Geschwindigkeitsbereichen sein kann. Durch die kommode Auslegung des Getriebes bleiben die Drehzahlen stets gering, was vor allem auf längeren Strecken sehr angenehm ist.

 

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Schlammspiele – Auch bei widrigsten Fahrbedingungen fühlt sich das SUV wohl

 

Nun könnte man davon ausgehen, dass sich das Fahrzeug bei zügiger Fahrweise auch gerne mal einen Schluck mehr genehmigt. Doch Fehlanzeige. Im Durchschnitt flossen rund 5,9 Liter Diesel durch die Leitungen, bei zügiger Fahrweise sind es gerade einmal 6,5. Will man dem Japaner permanent die Sporen geben, bleibt der Kraftstoffkonsum dennoch im Rahmen – 7,6 Liter stehen bei arg sportlicher Fahrweise auf der Uhr.

 

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Allroundtalent – Der X-Trail hat kein präferiertes Revier

 

Ein bevorzugtes Revier für den Nissan X-Trail ist schwer festzulegen. Auf der Landstraße fühlt er sich ebenso wohl wie auf der Autobahn und im Gelände kommt er auch ohne Probleme zurecht. Lediglich in der Stadt werden die Ausmaße des großen SUV mehr als deutlich, was die Suche nach dem Parkplatz hin und wieder um ein paar Minuten verlängert, jedoch durch die diversen Einparkhilfen kräftig unterstützt wird.

 

Fazit – Souveräner Begleiter, nicht nur für´s Gelände

Wenn man den X-Trail mit einem Wort beschreiben möchte, so trifft „souverän“ vollumfänglich zu. Der Nissan X-Trail glänzt nicht etwa durch ausgefallenes Design oder technische Highlights der Superlative, sondern umsorgt seine Insassen mit konventionellen Tugenden.

 

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Kufen statt Räder – Der erste siebensitzige Bobschlitten als Hommage an den X-Trail

 

Zuverlässigkeit, Sicherheit und eine weitestgehend intuitive Bedienung sind einige der Stärken, welche der X-Trail innehat. Darüber hinaus eignet sich das SUV auch für Fahrten im Gelände oder als Alternative für Familien. Für letztere empfehlen wir dann die siebensitzige Version.

Text / Fotos: NewCarz

 

Technische Daten: Nissan X-Trail 1.6 Diesel AWD

Länge x Breite x Höhe (m): 4,64 x 1,82 x 1,71

Motor: Reihen-Vierzylinder-Turbo-Diesel

Leistung: 96 KW (130 PS)

Hubraum: 1.598 ccm

Max. Drehmoment: 320 Nm

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Antrieb: Allradantrieb

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 5,3 L/100 km

CO2-Emissionen: 139 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 186 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 11,0 Sekunden

Leergewicht: 1.655 kg

Kofferraumvolumen: 445 – 1.877 l

Kraftstofftank: ca. 60 Liter

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