Hyundai Tucson Test – Koreanische Qualitäten

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In schickem, trendigem Ara Blue metallic lackiert, rollt der Hyundai Tucson mit dem 1,7-Liter-CRDi vor. Wie sich der koreanische Selbstzünder im Alltag macht, zeigt der Fahrbericht.

 

Exterieur – Hohes Antlitz

Bei der Exterieurgestaltung haben sich die Koreaner ordentlich ins Zeug gelegt. Der Hyundai Tucson wirkt vor allem bei direkter Frontansicht bullig und man könnte durchaus auf die Idee kommen, dass hier ein überaus potenter Sechszylinder seine Arbeit verrichtet. Der markentypische Kühlergrill im Hexagon-Design ist üppig dimensioniert, die schmalen Scheinwerfer ziehen sich weit in den Kotflügel. Einige Etagen darunter befinden sich ein einer Aussparung die Nebelleuchten des SUV, noch eine Etage tiefer wurden die horizontalen LED-Tagfahrlichtbänder integriert. Trotz des opulenten Auftritts bedient sich der Koreaner hier eines europäischen Stils, der bei den Kunden durchaus auf positive Resonanz trifft.

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Imposante Erscheinung – Der Tucson wirkt alles andere als klein

So gestaltet sich auch die Seitenpartie des hochbeinigen Vehikels recht schnittig. Die beplankten Radkästen erscheinen hier jedoch etwas zu überdimensioniert und lassen die 17-Zoll-Leichtmetallräder nahezu mickrig wirken. Schicker hingegen ist die abfallende Dachlinie des Tucson, einen Hauch Coupé-Flair mit eingeschlossen. Der Einstieg erfolgt recht mühelos, die Sitzposition ist dementsprechend hoch. Die silberne Dachreling komplettiert derweil die Seitenansicht des Fahrzeugs.

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Moderne Linien – Der Koreaner mag es europäisch

Wider Erwarten setzt das Heck des Hyundai Tucson die Designlinie nur bedingt fort. Hier zeigt der Koreaner seine Rundungen, die ihm – wohl gemerkt – auch durchaus gut zu Gesicht stehen. Die markant hervorgehobenen Rückleuchten sind beinahe genauso schmal wie die Frontscheinwerfer, die hohe Gürtellinie weist mindestens auf eingeschränkte Geländetauglichkeit hin.

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Dirty Back – Nach einer Ausfahrt im Gelände ist eine Wäsche fällig

Und trotz Offroad-Charme vermittelt das SUV durch sein besonderes Antlitz ein urbanes Flair.

 

Interieur – Koreanischer Charme

Die Zeiten, wo einem bei koreanischen Fahrzeugen noch kratziges Hartplastik und lieblos gestaltete Innenräume in den Sinn kamen, sind vorbei. Jedenfalls beim Hyundai Tucson. Einmal Platz genommen und der erste Gedanke, der einem in Kopf schießt, ist: Wow, ist ja riesig! Ja, in der Tat ist der Koreaner ein kleines Raumwunder, traut man ihm auf den ersten Blick solche Platzverhältnisse gar nicht zu.

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Aufgeräumt – Im Cockpit hat alles seinen Platz

Die relativ breite Mittelkonsole ist vernünftig aufgeteilt. Im oberen Drittel sitzt ein acht Zoll großer Touchscreen-Monitor mit darunter befindlichen Direktwahltasten und einem SD-Kartenschacht. Darunter sitzt die Klimaeinheit, worüber auch Sitz- und Lenkradheizung gesteuert werden. Im unteren Drittel befinden sich dann nur noch zwei 12-Volt-Steckdosen, sowie jeweils ein Aux-In- und ein USB-Eingang – das war´s.

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Multifunktional – USB und AUX-In sorgen für Unterhaltung; zusätzlich: zwei 12-Volt-Anschlüsse

Das ist auch gut so, denn mit weniger als 30 Tasten auf der Mittelkonsole lässt sich gut umgehen. Vor allem während der Fahrt erfolgt die Bedienung weitestgehend intuitiv, was auch der Sicherheit zuträglich ist. Nach kurzer Eingewöhnung erfolgt die Bedienung fast von alleine, der Blick kann also auf der Straße bleiben.

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Weniger ist mehr – Nicht mehr als 30 Knöpfe schmücken die Mittelkonsole des Tucson

Unser Testfahrzeug verfügte sowohl über Sitzheizung vorne wie hinten, als auch über ein beheiztes Lenkrad. Letzteres möchten wir an dieser Stelle besonders loben, kommt es doch selten vor, dass nach weniger als einer Minute die Hände schon tropische Temperaturen empfinden können.

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Bereit für den Winter – Auf Wunsch werden auch die hinteren Sitze beheizt

Ansonsten gibt es im Innenraum des Hyundai Tucson nichts zu meckern. Wie auch im Veloster Turbo darf sich der Kunde an einer soliden Haptik erfreuen, die zwar weit weg von deutschen Premium-Prestige-Ansprüchen entfernt ist, aber dennoch mit hoher Funktionalität und wenig Schnickschnack überzeugt.

Auch bei genauerem Hinsehen entdeckten wir kein scharfkantiges Plastik oder unstimmige Spaltmaße – solide bis ins Detail wäre also eine angemessene Beurteilung.

 

Technik und Assistenz – Allzeit bereit

Das im Testwagen enthaltene Navigationssystem zeigte in der Praxis keinerlei Schwächen. Mehrere Zwischenziele sind ebenso wenig eine Hürde, wie nur eingeschränkt befahrbare Gebiete. Frühzeitige Ansagen ermöglichen einen rechtzeitigen Wechsel auf die richtige Spur – da kann sich so manch ein Konkurrent eine Scheibe abschneiden.

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Entertainment an Bord – Der DAB+ Empfang ist sehr empfehlenswert

Eine interessante Ausstattungsoption ist der im Innenspiegel integrierte Kompass. Dieser zeigt immerwährend die Himmelsrichtung an, die das Fahrzeug gerade ansteuert. Das ist zwar nett und für Pfadfinder sicherlich relevant, in der Praxis – vor allem wenn ein Navigationssystem an Bord ist – jedoch überflüssig.

Des Weiteren steht eine ganze Armada an Assistenzsystemen bereit, die teilweise nur für bestimmte Ausstattungslinien und teilweise nur in Verbindung mit einem Automatikgetriebe bestellt werden können. Ergänzt werden kann der Hyundai Tucson beispielsweise von einer radargestützten Auffahrwarnung samt autonomem Notbremsassistenten, sowie einer kamerabasierten Verkehrszeichenerkennung für Tempolimits und Überholverbote, welche in der Praxis hervorragend funktionierte. Neu ist ebenfalls der Rear-Cross-Traffic-Assistent – ein Querverkehrswarner, welchen wir erstmals im Volvo XC90 getestet haben und welcher auch im Tucson gute Arbeit verrichtet. Demzufolge macht auch der Totwinkel-Assistent einen guten Job, denn der RCTA bedient sich dessen Sensoren.

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Nice to have – Ein im Innenspiegel integrierter Kompass

Während das Fahrwerk des Hyundai Tucson nur bei Exemplaren mit Automatikgetriebe adaptiv angepasst werden kann, befindet sich bei Modellen mit Schaltgetriebe neben dem Schaltknauf eine Taste, mit der die Lenkung in verschiedene Modi konfiguriert werden kann. Wir empfehlen an dieser Stelle den Sportmodus. Erst hier weist die Lenkung einen angenehmen Widerstand auf, der insbesondere dem ambitionierten Fahrer die ein oder andere schöne Kurvenerfahrung beschert. Der andere Modus ist ebenfalls durchaus nutzbar. Jedoch wirkt dieser recht synthetisch und verwehrt dem Fahrer den unmittelbaren Kontakt zur Straße.

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Lenkung nach Wunsch – Wir empfehlen den Sportmodus

Weniger angenehm aufgefallen sind uns die Scheinwerfer des Hyundai Tucson. Ausgestattet mit Halogenleuchten, erweist sich die Lichtausbeute bei Nachtfahrten als schlicht zu schwach. Das Fernlicht kann dies zwar kompensieren, dennoch sollten Vielfahrer beim Kauf das LED-Abblendlicht mitbestellen. Wer hingegen überwiegend in der Stadt unterwegs ist, dem dürften die Scheinwerfer insgesamt genügen.

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Halogen oder LED? – Wir raten zu den optionalen LED-Leuchten

 

Fahreindrücke – Mehr Sein als Schein

Wir fuhren den Hyundai Tucson blue 1.7 CRDi mit 116 PS starkem Selbstzünder und Frontantrieb.

Die 116 Pferdestärken erscheinen auf dem Papier recht träge. In der Praxis und mit höher ausgedrehten Gängen würde man dem Koreaner jedoch durchaus ein paar Pferdchen mehr zutrauen. Apropos Gänge: Angenehm aufgefallen ist uns die Schaltung, die mit ihrer Leichtgängigkeit überzeugte. Die Schaltwege sind zwar nicht die aller kürzesten, doch wenn der Tucson nicht gerade auf artfremdem Terrain – wie beispielsweise einer Rennstrecke – bewegt wird, so ist dies kein Grund zum Klagen.

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Ara Blue metallic – Der trendige Farbton steht dem Tucson unheimlich gut

Wenn man den Tucson mit artgerechtem Terrain in Verbindung bringt, dann bitte auf jeden Fall mit der langen Strecke. Das bereits angesprochene Getriebe ist so ausgelegt, dass man im sechsten Gang leise und mit gemäßigter Drehzahl auch bei höheren Geschwindigkeiten souverän vorankommt. Der 1,7 Liter große Selbstzünder gibt sich dabei relativ genügsam. Rund 5,8 Liter Diesel genehmigte sich der Vierzylinder in unserem Test – für ein Fahrzeug dieser Klasse ein respektabler Wert. Im Übrigen bleibt auch bei Fahrten jenseits der 150 km/h der Verbrauch stets einstellig, bei gezähmtem Gasfuß sind hingegen auch Werte um fünf Liter realistisch.

 

Fazit – Großes Kompakt-SUV für die ganze Familie

Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Hyundai Tucson mit hohem Langstreckenkomfort und wenig Schwachstellen einen positiven Eindruck hinterlassen hat. Die stetig europäischer werdenden Hyundai-Modelle richten sich in Puncto Komfort und Verarbeitungsqualität Schritt für Schritt den zielgruppenrelevanten Kundenwünschen. Das von uns getesteten Kompakt-SUV ist aus unserer Sicht ein idealer Begleiter für Familien jeden Alters – agil, geräumig und mit fünf Jahren Garantie ohne Kilometerbegrenzung.

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Dynamischer Auftritt – Ein Hyundai Tucson im Rückspiegel wirkt vehement

Mit überdurchschnittlich hohen Platzverhältnissen und einem Kofferraumvolumen von 513 beziehungsweise 1.503 Litern bei umgeklappter Rückbank positioniert sich der Koreaner darüber hinaus als Lademeister erster Klasse.

Der Hyundai Tucson startet bei 22.400 Euro. Dafür erhält der Kunde die frontgetriebene Version in der Classic-Ausführung.

Wer den 1,7 Liter großen Selbstzünder sein Eigen nennen möchte, muss mindestens 24.750 Euro investieren. Interessenten raten wir jedoch zur Trend-Ausführung, welche in Verbindung mit dem 116 PS starken Diesel ab 27.250 Euro erhältlich ist. Dann rollt der Koreaner serienmäßig unter anderem mit Klimaautomatik, hinterer Einparkhilfe, sowie Sitz- und Lenkradheizung vor.

Text / Fotos: NewCarz

Technische Daten: Hyundai Tucson blue 1.7 CRDi 2WD

Länge x Breite x Höhe (m): 4,48 x 1,85 x 1,65

Motor: Reihen-Vierzylinder-Turbo-Diesel

Leistung: 85 KW (116 PS)

Hubraum: 1.685 ccm

Max. Drehmoment: 280 Nm

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Antrieb: Frontantrieb

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 4,6 L/100 km

CO2-Emissionen: 119 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 176 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 13,7 Sekunden

Leergewicht: 1.500 – 1.615 kg (ausstattungsabhängig)

Kofferraumvolumen: 513 – 1.503 l

Kraftstofftank: ca. 62 Liter

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