BMW 520d xDrive Touring Test – Ausgewogener Premium-Kombi

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Man mag es kaum glauben, aber der aktuelle BMW 520d xDrive Touring ist ein Modell der nunmehr siebten Generation der oberen Mittelklasse aus Bayern.

Bereits 46 Jahre existiert die erfolgreiche Fünfer-Modellreihe nun, der erste Kombi – Pardon, Touring – dieser Fahrzeugklasse rollte erstmals vor 27 Jahren zu den Händlern. Viel Zeit, in denen neben dem großen Erfolg auch jede Menge Erfahrungen in die jeweils nächste Generation einflossen.

Wir testeten den allradgetriebenen kleinsten Diesel, den BMW 520d xDrive Touring in der Luxury-Line-Ausführung.

 

 

Exterieur – Modern Touring

Das Äußere des BMW 520d xDrive Touring wirkt kein bisschen verspielt. Die Formgebung darf sich als „typisch Kombi“ bezeichnen – nur keine Experimente, scheint die Devise der bayrischen Designexperten gewesen zu sein. Im Falle des Fünfer ist dies auch der absolut richtige Weg, möchte die gediegene Klientel ja nicht auf Anhieb der Welt verkünden, welch gewagtes Vehikel fortan in der Einfahrt parkt. Ganz im Gegenteil.

 

BMW 520d xDrive Touring Front
Flachmann – die breite und flachgehaltene Doppelniere verleiht dem Fünfer viel Dynamik.

 

Der Fünfer überzeugt im Stand mit abgeklärter Gelassenheit, heroischere Attitüden überlässt er anderen, wie beispielsweise dem Volvo V90 im kühnen R-Design Dress. Die Luxury Line zeigt sich derweil mit kleinen ansprechenden Applikationen ringsum. Dezente Chromumrandungen der Nebelscheinwerfer zeugen von zeitloser Eleganz, während der geschärfte Blick durch die schmalen LED-Scheinwerfer noch immer als Sinnbild für potente Dynamik steht.

Gleiches gilt für die – nun flacher ausgefallene – Doppelniere, die in den aktuellen BMW-Modellen als Active Steam Niere daherkommt und bei Bedarf die integrierten Klappen auffächert, um so den Fahrtwind zu Kühlungszwecken nutzen zu können.

 

BMW 520d xDrive Touring Seitenansicht
Kombi-Nation – so mögen vor allem Europäer die Silhouette eines Kombi.

 

Auch die Seitenansicht präsentiert sich weitestgehend in klassischer Erscheinung. Die nun flacheren Türgriffe sind hier eine der größten Änderungen an der sonst zeitlosen Silhouette. Im Falle unseres Testwagens wirken die 18-Zoll-Räder schon beinahe unterdimensioniert. Dynamikliebhaber dürfen guten Gewissens auch ein oder zwei Nummern größer bestellen.

Das Heck zeigt sich mit einem modernen Touch, welcher von den weich gezeichneten LED-Heckleuchten unterstrichen wird. Die geteilte Heckklappe hat hier schon Tradition und lädt dazu ein, kleinere Gegenstände durch die geöffnete Heckscheibe im Kofferraum zu platzieren.

 

BMW 520d xDrive Touring Heck schräg
Zeitlose Eleganz – Allüren bedient die BMW-Optik nirgends, sondern bleibt bodenständig.

 

Die kleinen, runden Abgasendrohre passen zur Motorisierung und zeigen sich optisch in jedem Fall ansprechender, als ein einseitiges Doppelrohr vergangener Modelle. Größere Motorisierungen erhalten an dieser Stelle größere Dimensionen und damit auch mehr Aussagekraft hinsichtlich ihrer Leistungskompetenzen.

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Interieur – bewährte Fahrerorientierung

Im Innenraum fielen zuerst die äußerst bequemen Komfortsitze auf, welche die Langstreckentauglichkeit des BMW 520d xDrive Touring abermals unterstreichen. Dank mannigfaltiger Einstellungsmöglichkeiten fand hier jeder Redakteur nach kurzer Zeit seine präferierte Position.

 

BMW 520d xDrive Touring Armaturentafel
Maßvoll informierend, behaglich umschmeichelnd – das BMW-Interieur überzeugt.

 

Einmal Platz bezogen und das herrlich dicke, mit anschmiegsamem Leder bezogene und eleganten Aluminium-Intarsien verzierte Lenkrad ergriffen, erfährt man mit sofortiger Wirkung einen ausgeprägten Wohlfühlfaktor.

Die gesamte Aufmachung im Interieur wirkt durchgehend hochwertig. Eine anmutig kombinierte Auswahl an distinguierten Materialien erfuhr eine tadellose Verarbeitung. Der Abstand zum BMW 7er bleibt jedoch stets respektvoll gewahrt.

 

BMW 520d xDrive Touring Touchscreen
Zentralverwaltung – Das hochauflösende Display zeigte sich im Test reflexionsfrei.

 

Erfreulich erscheint auch die durchgängig dem Fahrer zugewandte Anordnung von Steuer- und Bedienelementen, ohne dabei zu intensiv die übrigen Passagiere auszuklammern. Alles lässt sich schnell und intuitiv erfassen. Dreh- und Angelpunkt bilden dabei das volldynamische Display als Kombiinstrument sowie der mittig in der Armaturentafel platzierte, große Touchscreen als Infotainment-Zentrale.

 

BMW 520d xDrive Touring Lenkrad
Leicht begreiflich – mit den Fahrerhänden hat das weiche Lederlenkrad leichtes Spiel.

 

Sehr annehmlich und praktisch zugleich erweisen sich die großen Ablagen in der Türverkleidung, welche so aufgeteilt wurden, dass problemlos 1-Liter-Flaschen schräg dem Fahrer beziehungsweise Beifahrer zugewandt untergebracht werden können.

Ein großzügiges Raumgefühl erhält man in allen Bereichen des Innenraums im BMW 520d xDrive Touring. Dabei stört weder die massive Mittelkonsole, noch die ausgeprägten Sitzformen der ersten Reihe. Auch beim Laderaum darf man sich über genügend Stauraum erfreuen. Mindestens 570 Liter passen ins Gepäckabteil. Klappt man die Rückenlehnen um, werden bis zu 1.700 Liter frei.

 

 

An der Rundumsicht gibt es im 5er Touring keinerlei Anlass zur Kritik. Dank nicht zu knapp bemessener Glasflächen bleibt die Übersichtlichkeit ringsum stets erhalten und wird mittels Panoramablick diverser Kameras en detail optimiert.

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Motorisierung und Fahreigenschaften – Klassenprimus

Der BMW 520d xDrive Touring verfügt über einen in dieser Klasse recht leisen, aber erstaunlich kräftigen Reihenvierzylinder, der sich im Test keine erkennbaren Schwächen erlaubt hat.

 

BMW 520d xDrive Touring Motorraum
Der Kleinste von BMW ist im Konkurrenzvergleich dieser Motorenklasse einer der Größten.

 

Man kann hier durchaus von einem „typischen BMW“ sprechen. Das Zweiliteraggregat mit 190 PS und 400 Newtonmeter maximales Drehmoment fühlt sich im direkten Vergleich in dieser Bauart plus Leistungsklasse zu anderen Motoren anderer Marken deutlich agiler und auch laufruhiger an. Allein dadurch setzt er in der Zweiliterklasse für Selbstzünder mit vier Brennräumen durchaus Maßstäbe.

 

BMW 520d xDrive Touring Startknopf
Verzögerungsfrei – selbst bei tiefen Außentemperaturen gibt es keinerlei Startverzögerungen.

 

Selbst die im Testzeitraum vorherrschenden arktischen Frühtemperaturen von minus 17 Grad Celsius verzögerten die Startwilligkeit des Diesels in keiner Weise. Auch das sonst typische Kaltstartnageln eines Selbstzünders blieb dem Fünfer auch in dieser Eiseskälte eher fremd.

Nach dem Anfahren korrigieren ab Erreichen der Schrittgeschwindigkeit die Gurtstraffer an den vorderen Sitzen eventuell locker sitzende Gurte durch sanftes Anziehen selbiger. Ein enganliegender Gurt für Fahrer und Passagier ist unabdingbar für dieses Rückhaltesystem – ein echtes Sicherheitsplus.

 

BMW 520d xDrive Touring Steptronic
Bestach durch seidenweiche und sehr gut abgestimmte Gangwechsel – die BMW Steptronic.

 

Im Stadtverkehr schwimmt der Fünfer angenehm im Verkehr mit, ohne dabei durch Rucken oder Durchzugsschwäche negativ aufzufallen. Die überaus sanft schaltende Achtgang-Automatik trägt hierzu einen erheblichen Teil bei.

Auf der Autobahn läuft der Touring laut Tacho maximal 220 km/h, auf abschüssigen Strecken sind maximal 224 km/h möglich, was relativ genau der Werksangabe von 222 km/h entspricht. Den obligatorischen Sprint aus dem Stand bis 100 km/h absolviert der BMW 520d xDrive Touring in 7,9 Sekunden. All dies sind Werte, mit denen man im Alltag keinerlei Defizite in puncto Leistung und Geschwindigkeit erwarten dürfte.

 

BMW 520d xDrive Touring Highway
Der Fünfer erweist sich trotz kleinstem Diesel durchaus lebendig und agil.

 

Das Fahrwerk des getesteten Fünfer Touring bietet in Verbindung mit seiner direkten Lenkung eine hervorragende Ausgewogenheit. In leichter Form durchgereichte Erschütterungen durch Fahrbahnunebenheiten wie Querfugen, verzeiht man da großzügig.

Diese fast narrensichere Souveränität bleibt bis gut 200 km/h durchweg erhalten, noch höhere Geschwindigkeiten erfordern dann etwas mehr Konzentration vom Fahrer. Nichtsdestotrotz werden auf der langen Strecke die Stärken des großen Premium-Kombi besonders deutlich. Auch mehrere hundert Kilometer am Stück werden nicht zur Belastung, sondern fahren sich beinahe von selbst.

Ebenso deutlich unterscheiden sich die einzelnen Fahrmodi in ihrer Charakteristik. Besonders interessant erwies sich auch der Eco Pro Fahrmodus, in dem es – wie es der Name bereits suggeriert – in erster Linie um effizientes, sparsames Fahren geht. Und dies macht hiermit sogar richtig Spaß.

 

 

Dazu zeigt das System vorausschauend und zuverlässig, wann der Fahrer vom Gaspedal gehen sollte, um den Schwung an kinetischer Energie zu nutzen und resultierend Sprit zu sparen. Wenn beispielsweise in Kürze eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder Kurven, eine Kreuzung, eine Ortschaft oder ähnliches auf der Strecke liegt, erscheint der Vorschlag, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen.

Die Basis hierfür bezieht das System aus den GPS-Daten sowie den aktuellen Verkehrsinformationen. Die Ersparnis wird sowohl in Millilitern Sprit sowie in hinzugewonnenen Kilometern bei der Gesamtreichweite angezeigt – so macht Sparen mit Ansporn wirklich Spaß.

 

BMW 520d xDrive Touring Eis
Keine Angst vor Eis – dank xDrive geht es im BMW auch hier voran.

 

Der permanente Allradantrieb xDrive sorgt derweil für maximale Traktion auch auf nasser oder glatter Fahrbahn. Dieses Sicherheitsgefühl macht sich insbesondere bei kurzen Zwischenspurts bemerkbar, in denen der drehmomentstarke Diesel seine volle Leistung ausspielt. Auch auf Traktionsgegner Nummer eins, spiegelglattem Eis, zeigte die blitzschnell agierende Kraftverteilung vertrauensbildende Souveränität.

 

BMW 520d Sportanzeigen
Auch leistungstechnische Sportanzeigen beherrscht das System via Bildschirm.

 

Beim Thema Verbrauch gibt es beim BMW 520d xDrive Touring absolut nichts zu bemängeln. Auch wenn wir mit 7,8 Litern den vom Hersteller angegebenen Durchschnitt um gut zwei Liter überbieten konnten, müssen wir dabei eingestehen, dass wir hier nicht zimperlich mit dem Gaspedal umgingen. Beim ECO PLUS Test fuhren wir dann den großen Kombi wiederum auch mit nur 6,1 Litern und mussten uns hierfür kaum anstrengen.

Holte man dagegen alles aus dem kleinen Kraftmeier, standen gut neun Liter auf der Uhr – auch das geht absolut in Ordnung in Anbetracht des dafür Gebotenen.

Beim Bremsverhalten gab es ebenso keinerlei Beanstandungen. Sogar das gefürchtete Splitting – wenn eine Radseite Eis oder Schnee, die andere Seite trockene Fahrbahn unter sich hat – bewältigt das Regelsystem mit Bravour und verzögerte ohne Ausbrechversuche sowie mit für diese Umstände erstaunlicher Vehemenz.

 

BMW 520d xDrive Touring Vorderrad
Unabhängig vom Untergrund – das Bremssystem erwies sich als zuverlässig und kraftvoll.

 

Im allgemeinen Bremsverhalten erfreute das System mit guter Dosierbarkeit und einer guten Standfestigkeit.

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Ausstattung, Sicherheit und Komfort

Ob nun das Abstandsregeltempomat, den adaptiven Fernlichtassistenten oder das umfangreiche Headup-Display – auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so scheint, der Fünfer hat es faustdick unterm Blechkleid.

Ein Totwinkelwarnassistent mit Warnung vor schnell herannahenden Fahrzeugen oder auch der bereits genannte, äußerst akribisch und dazu flüssig arbeitende Abstandsregeltempomat mit Staufunktion, konnten während des gesamten Tests mit zuverlässiger und fehlerfreier Fahrerassistenz glänzen.

 

BMW 520d xDrive Touring Radarsensor
Aufmerksam – dem Radarsensor entging während den Testfahrten nichts.

 

Beim aktivierten Tempomaten genügt übrigens ein Druck auf eine entsprechende Bedientaste und dieser passt das Fahrzeug automatisch der gegenwärtigen Höchstgeschwindigkeit an. Der Speed Limit Assist arbeitet an der Stelle mit der aktiven Geschwindigkeitsregelung zusammen. So bedarf es zum Beispiel nach Verlassen einer Baustelle nur einer kurzen Bestätigung mittels Wippschalter am Lenkrad, um das ACC auf die aktuell zulässige Höchstgeschwindigkeit einzustellen.

Aus unserer Sicht übrigens nach wie vor erfreulich ist die Tatsache, dass bei BMW wieder ein einrastender Blinkerhebel zur Basis gehört.

 

 

Die hervorragend ausleuchtenden adaptiven LED-Scheinwerfer sind aus Sicht der Redaktion jeden Cent wert und sorgen selbst bei regennasser Fahrbahn und Autobahngischt stets für ausreichend Sicht. Der Fernlichtassistent leuchtet punktgenau um den ausgelassenen Gegenverkehr und blendet vorausfahrende Fahrzeuge so exakt ab, dass sich auf unseren Nachtfahrten niemand beschweren konnte.

Einzig bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn benötigt das Assistenzsystem hin und wieder eine Gedenksekunde, um die Dreh- und Schwenkmechanismen vernünftig in Position zu bringen.

Für akustische Untermalung sorgt derweil das optionale Harman Kardon Soundsystem samt Prologic-Raumklang-Erlebnis. In der Praxis erweist sich das System als erhebliche Steigerung gegenüber der Serienanlage und sollte den meisten Kunden die Investition von knapp 1.100 Euro wert sein. Ein sauberes, fast trockenes Klangspektrum bewies stetige Klangtreue. Bei bassträchtigen Musikstücken vermisste man mitunter zwar einen echten Subwoofer, doch dieser Abstrich darf als eher marginal betrachtet werden.

 

 

High-End-Enthusiasten sollten an dieser Stelle einen Blick auf das Pendant von Bowers&Wilkins werfen. Aus dem Dauertest des BMW 7er bekannt, stellt dieses System nahezu alles in den Schatten und misst sich einzig mit Anlagen von Burmester und anderen High-End-Systemen, von denen es im In-Car-Bereich nur eine Handvoll gibt.

Musikquellen gibt es zu genüge, wobei das optionale und sehr empfehlenswerte Online-Entertainment durch seine reichhaltige Auswahl via Onlinezugriff fast alle anderen Quellen überflüssig macht. Nutzt man diese Quelle, benötigt man kaum noch die opulente interne Festplatte, USB-Speicher, DVD’s, CD’s oder Bluetooth-Streaming aus mobilen Geräten. Aktuelles erfährt man derweil über DAB+ oder FM sowie AM-Sender.

 

BMW 520d xDrive Touring Gestensteuerung
Ändert man per Geste die Lautstärke, zeigt das System die Erkennung dieser Geste an.

 

Als bestes Connected Car wird der bayrische Premium-Kombi auf der Website des Herstellers präsentiert, jedoch zeigte dieser beim Einsatz von Apple CarPlay Verbindungsprobleme. So funktionierte die Kopplung per Bluetooth am ersten Tag perfekt und auch die Nutzung von Apple CarPlay war nach dem ersten Verbinden problemlos möglich. Beim zweiten Versuch traten dagegen Probleme auf, sodass über USB nur noch der Ladevorgang abgedeckt wurde, aber keinerlei Zugriff auf Apple CarPlay möglich war, um beispielsweise mittels Amazon Music-App Musik abzuspielen.

 

BMW 520d xDrive Touring Induktive Ladung
Induktion – die drahtlose Ladestation funktionierte absolut fehlerfrei.

 

So wurde das entsprechende iPhone zwar gesperrt, aber die gewohnte Oberfläche stand nicht mehr zur Verfügung und damit einher ging eine Fehlermeldung, dass keine Kopplung via Bluetooth möglich ist. Dies ist bedauerlich, da die Funktion in keinem anderen der bisher getesteten Autos jemals Probleme aufwies. Im Gegensatz dazu funktionierte Android Auto durchgehend flüssig und ohne Einschränkungen.

Zum Navigationssystem gibt es nur positives zu berichten. Sowohl Auflösung als auch Darstellung der Karten lassen kaum einen Wunsch unerfüllt. Die Zielführung per Sprachbefehl gelang in mehr als 20 Versuchen auf Anhieb und bedurfte keinerlei Korrekturen – Bravo!

 

BMW 5er Navi
Eine hervorragende Kartendarstellung mit einfacher Menüführung im BMW 5er.

 

Mit vielfältigen Einstellmöglichkeiten samt Split Screen bietet das System im Fünfer das gleiche, sehr umfassende Angebot wie im Siebener. Sofern man die entsprechende Funktion aktiviert, zoomt die Kartenansicht so weit heraus, dass man bei langen Strecken einen großen Teil Europas praktisch aus dem Erdorbit betrachten kann. So erscheint die Fahrt bis nach Wien wie ein Katzensprung und Madrid oder Moskau sind gewissermaßen ums Eck.

Apropos Bedienung: Im neuen Fünfer kommt erstmals die BMW Gestiksteuerung zum Einsatz, sodass der Kunde nunmehr aus vier Bedienmöglichkeiten wählen kann: per iDrive, mittels Spracheingabe, via Touch und über Gesten. Im Praxistest gelang die Bedienung via Gesten in der Mehrzahl, doch gab es auch hin und wieder Fehlinterpretationen, wobei gezielte Gesten nicht erkannt wurden, oder einfache Bewegungen als entsprechende Geste missverstanden wurden.

 

BMW 520d xDrive Touring iDrive
Urvater – das iDrive war die erste Drehreglersteuerung dieser Art in der Mittelkonsole bei Serien-PKW.

 

Besagtes iDrive erlaubt zusätzlich das „Schreiben“ auf dem großen Drehknopf, um damit Systeme zu steuern beziehungsweise die Suche zu füttern. Das gelang im Test ganz gut und nach kurzer Übung hatte man den Dreh heraus.

Displayschlüssel und Smartphones – sofern unterstützt – können salopp in die dafür vorgesehene Ablage gelegt werden – der Ladevorgang des Induktiv-Ladefeldes beginnt sofort und absolut zuverlässig.

Der Displayschlüssel erlaubt neben der Fernsteuerung diverser Funktionen auch die Fernabfrage von Fahrzeuginformationen und Stati. Dabei stellt der Schüssel all diese Infos auf einem hochauflösenden Display dar.

 

 

Selbst der optionale ferngesteuerte Ein- und Ausparkvorgang ist über diesen Displayschlüssel möglich. Dabei kann der BMW 520d xDrive Touring per Fernbedienung gestartet und aus beispielsweise sehr engen Parklücken gerade heraus oder hineinmanövriert werden. Dies funktioniert nur, wenn man sich nicht weiter als vier Meter vom Fahrzeug entfernt aufhält und bis zu einer maximalen Strecke von zweieinhalb Fahrzeuglängen. Wir haben dies mehrfach ausprobiert und es funktionierte wunderbar. Bewegt sich dabei ein Hindernis in den Fahrweg, stoppt der BMW sofort selbstständig.

Parken, Rangieren und Manövrieren in engen Umgebungen werden mit der Rundumsicht dank vier Kameras zum Kinderspiel. Als sehr gut erwiesen sich ebendiese Kameras rundum das Fahrzeug in allen Situationen, welche selbst bei leichter Verschmutzung mit einwandfreier Bildwiedergabe glänzten.

 

BMW 520d xDrive Touring Frontcam
Kameras ringsum sorgen für eine Top-Rundumsicht und somit mehr Sicherheit.

 

Extrem hilfreich erwies sich dabei auch die automatische Switchfunktion, bei der je nach Fahrtrichtung im Rahmen des Rangierens oder je nachdem, welche Seite des Touring einem Hindernis am Nächsten kommt, auf die entsprechende Kamera gewechselt wird – dies geschieht teilweise mit ansehnlicher Animation, wie ein Flug vom Heck über die Karosserie bis zur Fahrzeugfront.

Im Übrigen scheint die Verkehrszeichenerkennung ein Upgrade erhalten zu haben, denn nun erkennt diese nicht nur Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverbote, sondern auch Vorfahrtsschilder und Durchfahrtsbeschränkungen, was im Test in neun von zehn Fällen prima klappte.

Die Tatsache, dass Verkehrszeichen nun sogar mit Meterangaben vorausgesagt werden, ist ein weiteres Novum im Hause BMW.

Der bereits angesprochene zentrale Touchscreen besticht durch eine brillante, hochauflösende Bildwiedergabe und lässt sich auch bei starker Sonneneinstrahlung problemlos ablesen. Dies gilt ebenso für das volldynamische Display im Cockpit.

 

BMW 520d xDrive Touring Sitzheizung
Schnell und heiß – nicht das Essen, sondern die Sitzheizung ist hiermit gemeint.

 

Bei kalten Witterungsbedingungen erfreuen die Insassen eine dreistufige Sitzheizung auf vier Plätzen, welche trotz dickem Lederbezug überraschend schnell anspricht sowie eine ebenso fixe und vor allem auf dem gesamten Lenkradkranz homogen verteilte Heizung des Steuers.

Ein hoher Sicherheitsfaktor wird durch das sogenannte Intelligent Safety System erreicht, dessen Wirkungsbereich zudem individuell eingestellt werden kann.

 

BMW 520d xDrive Touring Intelligent Safety
Selbst das Intelligent Safety System lässt sich im Fünfer individualisieren.

 

In jedem Fall erwähnenswert ist auch die schnelle, elektrische Heckklappe, deren Gestensteuerung zudem eine einhundertprozentige Zuverlässigkeit im Test aufweisen konnte. Damit war diese die bislang beste Gestenbedienung für Heckklappen in unseren Tests.

Doch wo Licht ist, herrscht auch Schatten. Die vorprogrammierte Tastenbelegung des Displayschlüssels ermöglicht auch die Fernentriegelung der Heckscheibe – die Heckklappe lässt sich wie geschildert ja zweigeteilt öffnen. Doch dies sollte man niemals aus der Ferne tun, wenn man nicht die Möglichkeit hat, in Kürze zum Fahrzeug zurückkehren zu können. Denn diese Funktion beschränkt sich ausschließlich auf die Öffnung der Heckscheibe. Geschlossen werden kann diese nur manuell und vor Ort am Fahrzeug.

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Varianten und Preise des BMW 5er Touring

Den Bayrischen Kombi erhält man in elf verschiedenen Antriebsvarianten. Davon vier mit Benzinmotor sowie sieben Dieselantriebe.

 

Die Dieselvarianten:

  • 520d: Das 190 PS starke Einstiegsmodell mit manuellem Schaltgetriebe ist bereits ab 50.600 Euro zu haben. Optional gibt es den kleinsten Diesel für 2.850 Euro Aufpreis auch mit Steptronic Automatik sowie für glatt 3.000 Euro mehr zusätzlich mit Schaltwippen.
  • 520d xDrive: Als Allradversion, welche es nur mit Automatik gibt, werden mindestens 55.400 Euro fällig.
  • 525d: Mit 231 PS beginnt die nächsthöhere Liga bei 57.200 Euro. Neben dem Automatikgetriebe Steptronic ist dieses Modell auch mit einer Sport-Automatik Steptronic erhältlich, wofür 250 Euro Aufpreis verlangt werden.
  • 530d: Die 265 PS starke Variante kostet mindestens 60.000 Euro und ist mit denselben Getriebevarianten wie der 525d erhältlich.
  • 530d xDrive: Die Allradvariante kostet 2.600 Euro mehr und startet somit bei 62.600 Euro.
  • 540d xDrive: Die nächsthöhere Motorisierung gibt es ausschließlich als Allradversion. Mit 320 PS ist diese ab 68.900 Euro erhältlich.
  • M 550d xDrive: Das Diesel-Flaggschiff erhält grundsätzlich die Sport-Automatik als Kraftverteiler auf alle Räder und leistet 400 PS. Der Mindestpreis beträgt 89.200 Euro.

 

BMW 520d xDrive Touring Heck
Ohne dem Typenschild wird es für No-Insider schwer, die Motorisierung zu erkennen.

 

Die Benzinvarianten:

  • 520i: Mit 184 PS als schwächster 5er kostet der kleinste Benziner 51.100 Euro und wird nur mit Automatik plus optionalen Schaltwippen angeboten.
  • 530i: 252 PS durch eine Automatik oder optional Sport-Automatik verteilt, kosten mindestens 55.300 Euro.
  • 530i xDrive: Auch hier kostet der Aufpreis für den Allradantrieb 2.600 Euro. Ab 57.900 Euro.
  • 540i xDrive: Allrad only heißt es beim stärksten Benzin-5er – den M5 lassen wir hier aus – und ruft mit 340 PS mindestens 66.100 Euro auf.

Zusätzlich kann man mit Ausnahme des M550d xDrive zwischen drei verschiedenen Ausstattungslinien wählen:

Von Sport Line über Luxury Line bis zum M Sportpaket veredeln das jeweilige Modell mit entsprechendem Ausstattungspaket. Der Preis für die jeweilige „Line“ ist abhängig vom vorher ausgewählten Modell beziehungsweise der Motorisierung.

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Garantie und Service

BMW gewährt eine 2-Jahre-Herstellergarantie auf Neufahrzeuge. Zusätzlich gibt es die sogenannte 2+1 Gewährleistung, bei der diese Garantie um ein Jahr verlängert werden kann.

Mit Gewährleistungsverlängerungpaketen besteht darüber hinaus die Möglichkeit, diese Garantieleistungen in einem 4-Jahres-Paket oder einem 5-Jahres-Paket bis maximal 200.000 Kilometer Laufleistung kostenpflichtig zu verlängern. Das jeweilige Paket muss spätestens drei Monate nach der Erstzulassung abgeschlossen werden.

Wem das zu wenig ist, kann noch eine ebenfalls kostenpflichtige EuroPlus-Garantie als Anschlussgarantie abschließen. Die Laufzeit beträgt ein Jahr und kann bis maximal drei Jahre verlängert werden. So kann man seinen BMW insgesamt für acht Jahre über verschiedene Garantiepakete absichern.

 

BMW 520d xDrive Touring schräg vorne
Bis zu 8 Jahre Garantie kann der Besitzer seinem Fünfer gönnen.

 

Hybridfahrzeuge und iPerformance- sowie i-Fahrzeuge erhalten zudem eine erweiterte Gewährleistung auf die jeweils verbauten Hochvoltspeicher von fünf, sechs und acht Jahren – jeweils kostenfrei.

Die BMW Service Care steht als Mobilitätsgarantie in den ersten drei Jahren des Fahrzeuglebens grundsätzlich zur Verfügung. Danach, bis zum fünften Jahr gilt diese weiter, sofern man den regelmäßigen Wartungs- und Inspektionsplan einhält. Ab dem fünften Jahr gibt es diese Mobilitätsgarantie nur im Rahmen eines kostenpflichtigen Schutzbriefs.

Unser Tipp: Wer sich für einen gebrauchten Fünfer entscheiden will, sollte einen Blick auf die Premium Selection Garantie werfen. Ausgewählte junge Gebrauchte erhalten diese 24-Monate-Garantie auf alle elektronischen und mechanischen Teile.

Verschiedene Service Pakete lassen den BMW-Besitzer gegen eine entsprechende Gebühr die Wartungskosten im Blick behalten.

Besonders reizvoll ist das BMW-Service-Inclusive-Paket, bei dem sämtliche Reparatur- und Wartungskosten – ausgenommen sind Verschleißteile wie Bremsbeläge – im Paketpreis enthalten sind.

Leistungsumfänge:

  • Motorölwechsel (inkl. Nachfüllmengen)
  • Fahrzeug-Check und Standardumfänge
  • Service/Austausch Luftfilter
  • Service/Austausch Mikrofilter
  • Service/Austausch Kraftstofffilter
  • Service/Austausch Zündkerzen
  • Service/Austausch Bremsflüssigkeit
  • Abgas- und Hauptuntersuchung (AU/HU direkt bei BMW) inkl. Vorabcheck

Diese Pakete können in Jahresschritten zwischen drei und bis zu sechs Jahren Laufzeit, beziehungsweise zwischen 40.000 und 120.000 Kilometer Laufleistung geordert werden und sind abhängig vom Modell, Karosserietyp und Motorisierung.

Preisbeispiele für den BMW 520d xDrive Touring:

  • 3 Jahre/40.000 km: 523,60 Euro
  • 4 Jahre/80.000 km: 1.273,30 Euro
  • 6 Jahre/120.000 km: 2.310,10 Euro

Es geht noch mehr: Mit dem BMW-Service-Inclusive-Plus-Paket sind sogar Verschleißumfänge wie Austausch der Bremsbeläge und Bremsscheiben, bei Bedarf auch der Kupplung oder der Wischerblätter im Preis inbegriffen.

Preisbeispiele für den BMW 520d xDrive Touring:

  • 3 Jahre/40.000 km: 1.082,90 Euro
  • 4 Jahre/80.000 km: 3.094,00 Euro
  • 6 Jahre/120.000 km: 4.617,20 Euro

Nur zum Vergleich: Dieses Plus-Paket kostet für einen BMW M5 Baujahr 2017 über 6 Jahre beziehungsweise 120.000 Kilometer 11.174,10 Euro.

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Fazit – Efficient Touring

BMW galt seit jeher als Innovationsmotor und dieser 5er zeigt wieder einmal, dass sich an solchen Dingen in München glücklicherweise nichts geändert hat. Zeitloses Design gepaart mit innovativen, hochmodernen Assistenzsystemen sowie einer komfortbetonenden Ausstattung treffen auf einen sparsamen und kraftvollen Antrieb, den man mit einem narrensicheren Fahrwerk plus Allrad kombiniert hat.

Summa summarum glänzt der Kleinste in der Fünfer-Riege durch seine ausgeprägte Ausgewogenheit und überzeugt all jene, die einen praktikablen wie sparsamen Kombi mit der Lizenz zum Genießen suchen.

 

BMW 520d xDrive Touring schräg links vorn
Eindeutig ein Premium-Kombi – der BMW 520d xDrive Touring.

 

Mit rund 80.000 Euro ist der BMW 520d xDrive Touring nicht gerade ein Schnäppchen. Bedenkt man jedoch die Fülle an Ausstattungen sowie deren Qualitätsanspruch, so bleibt am Ende ein deutscher Premium-Kombi, der mit umfangreicher Ausstattung und ausgeglichenem Charakter definitiv mit der Konkurrenz mithalten kann.

Besonders sportive Fahrer mit Liebe zu Selbstzündern sollten zusätzlich einen Blick auf den 525d und den 530d legen, da insbesondere Letzterer dank sämigem Sechszylinder für erheblich mehr Vortrieb sorgt. Noch brachialer geht nur noch der M 550d zur Sache, der allerdings sowohl leistungstechnisch als auch preislich in einer ganz anderen Liga spielt.

 

Text/Bilder: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Technische Daten: BMW 520d xDrive Touring Luxury Line

Farbe: Atlaszeder Metallic

Länge x Breite x Höhe (m): 4,94 x 1,87 x 1,50

Radstand in mm: 2.975

Motorr: Reihenvierzylinder Commonrail-Diesel mit Twin-Power Turbolader

Leistung: 140 kW (190 PS) bei 4.000 rpm

Hubraum: 1.995 ccm

Max. Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 – 2.500 rpm

Getriebe: 8-Gang-Automatik Steptronic

Antrieb: Allrad xDrive

Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 4,9 – 5,3 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,8 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 129 – 139 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,9 Sekunden

Leergewicht: 1.735 kg

Laderaumvolumen: 570 Liter (1.700 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen)

Zulässige Anhängelast in kg: 750/2.000 (ungebremst/bis 12 Prozent Steigung)

Kraftstofftank: 66 Liter

Neupreis des Testwagens: ca. 80.000 Euro

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