Porsche Panamera Test – die schwarze Allzweckwaffe

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Porsche. Es wird wohl kaum ein Menschen in der westlichen Hemisphäre zu finden sein, dem der legendäre Sportwagenbauer aus Zuffenhausen kein Begriff ist.

Das von Ferdinand Porsche 1931 gegründete Unternehmen baut nicht nur Autos, es baut Träume für Groß und Klein. Der Sportwagenhersteller versteht es auf ganz eigene Art, mit seinen Fahrzeugen eine gewaltige Portion Emotion zu transportieren.

Doch woran liegt es genau, dass Porsche polarisiert, wie es nur die wenigsten Autobauer tun? Für einen ersten Hinweis braucht man keine Lupe oder gar den Autoschlüssel, allein das Erspähen eines Exemplars reicht, um die eigene Fantasie schweifen zu lassen.

So auch bei dem von uns getesteten, nachtschwarzen Exemplar – denn hier wird sofort klar: Dieser Wagen trägt die Porsche-DNA in sich!

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Exterieur

Beim Porsche Panamera handelt es sich nicht um einen reinrassigen Sportwagen, dieser Umstand erzeugte schon bei der Präsentation im Jahr 2009 Verwunderung und Irritationen, ähnlich wie bei dem 2002 vorgestellten Cayenne. Plötzlich baute Porsche nicht mehr nur kompakte Sportwagen, sondern auch einen SUV und ein Coupé.

Die Eingewöhnungszeit dauerte nicht lange – und inzwischen ist der breiten Masse der Anblick eines Panamera in Fleisch und Blut übergegangen, sodass die Form schon von Weitem erkannt wird. Die Unverwechselbarkeit des Designs diente Porsche lange Zeit als Identifikationsmerkmal, bis Mercedes 2012 diese Form aufgriff und mit dem CLS Shooting Brake nachzog.

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Über den Geschmack der Porsche-Designer lässt sich eigentlich nicht streiten, zu routiniert wird ein Fahrzeug auf die Beine – pardon- Räder gestellt, das Maßstäbe setzt.

Angefangen bei einer breitschultrigen, bullig und souverän wirkenden Front, die uns, dank der im von uns getesteten Exemplar verbauten Chromleisten, geradezu angrinst. Die Xenon Scheinwerfer, die sich übrigens auf Wunsch automatisch den aktuellen Lichtverhältnissen anpassen, lächeln den Betrachter in der Gewissheit, dass der Wagen gleich von der Leine gelassen wird, vergnügt an.

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Tut man ein paar Schritte weiter zur Flanke des Wagens, werden erst die ganzen Ausmaße des Panamera klar, denn diese fünf Meter automobiler Kunst lassen sich definitiv nicht in die kleinste Parklücke quetschen.

Auffällig ist die Seitenansicht nicht nur wegen der schon erwähnten markanten Silhouette, auch die stark herausgearbeiteten Radkästen mit den großen Luftauslässen hinter der Vorderrädern stechen heraus. Diese betonen die schlichten, aber schicken 19”-Felgen des Panamera.

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Am Heck prankt der Schriftzug, der auch die letzten Zweifel beseitigt, mit welchem Modell wir es hier zu tun haben. “Panamera” steht in geschwungenen, chromglänzenden Buchstaben auf der Kofferraumklappe. Knapp darüber ist der Heckspoiler montiert, der sich entweder automatisch oder manuell per Tastendruck ausfahren lässt. Spätestens die großen Endrohre mit dem angedeuteten Diffusor, jeweils zu beiden Seiten platziert, räumen sämtliche Sorgen darüber vom Tisch, dass Porsche hier eine reine Familienkutsche entwickelt haben könnte.

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Trotzdem mag man durchaus an eine Zielgruppe gedacht haben, die auch mal ein Paar Gepäckstücke oder die Golfausrüstung mitführen will – und so muss sich der Porsche tatsächlich die Frage nach einem Kofferraum über Briefkastenniveau gefallen lassen. Selbstverständlich wurde eine automatisch öffnende und schließende Kofferraumklappe verbaut. In dieser befindet sich gleichzeitig die extrem flach angeordnete Heckscheibe, was auch der Grund dafür ist, dass man bauformbedingt leider doch keine Wunder in Sachen Kofferraumvolumen erwarten darf. Zwar können durchaus 2 Koffer transportiert werden, jedoch ist der Kofferraum durchgängig sehr flach, eine Kiste Wasser kann somit nicht oder nur schwer aufrecht transportiert werden. Zudem macht die hohe Ladekante das Verstauen schwerer Gegenstände recht kraftintensiv.

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Die Zuffenhausener Designer haben Außen alles richtig gemacht und klassisches Porsche-Design optimal mit dem Ruf nach mehr Platz im Innenraum verbunden. Einen noch genaueren Eindruck vom Design könnt Ihr euch in diesem Artikel verschaffen, der ein Video zum Panamera enthält.

Interieur

Ein erstes Detail fällt schon beim Einstiegen auf: Die Türgriffe des Panamera öffnen sich nicht wie bei den meisten Fahrzeugen waagerecht, sondern schwingen wie kleine Flügeltüren im Stile eines SLS AMG nach oben. Und dann erwartet den Fahrer:

Leder. Ein Traum in “luxorbeige”, wie Porsche die Farbe nennt. Mit schwarzem Leder bespannte Armaturen, mit Ziernähten an den genau richtigen Stellen.

An allen Ecken und Enden erwarten den Fahrer gut verarbeitete Details, der gesamte Innenraum wirkt wie aus einem Guss. Die Zuffenhausener schaffen dem Fahrer eine Menge Platz, eingeengt muss sich dank eines guten Platzangebots hier niemand fühlen. Großzügige Gestaltung des Innenraums ist hier das Stichwort.

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Die Comfortsitze, übrigens sowohl beheizt als auch belüftet (gerne auch gleichzeitig), laden den Fahrer zum Verweilen ein. Als besonderes Schmankerl haben die Sattler das Porsche-Wappen in die Kopfstütze geprägt, denn schließlich sind es die Details, die bei Porsche den Reiz ausmachen. Gleichzeitig schaffen die Sitze den Spagat zwischen den verschiedenen Anforderungsbereichen. Hier lässt es sich sowohl bei langen Autobahnfahrten als auch bei zügigen Kurvenfahrten, schnellen Lastwechseln oder gar im Drift bequem, und durch guten Seitenhalt vor allem auch sicher, aushalten.

Anders als zum Beispiel beim 911 Carrera wurden die Bedienelemente des Cockpits seitlich vom Schaltknüppel angeordnet – und Porsche trifft damit genau unseren Geschmack. Durch die seitliche Anordnung gelingt es, eine gute Struktur in die Bedienelemente zu bekommen, so haben Fahrer und Beifahrer die Schalter für ihre Sitze, Temperatureinstellungen etc. jeweils räumlich gut abgetrennt auf ihrer Seite. Auf der Seite des Fahrers lassen sich zudem wichtige Einstellungen wie Fahrmodus (Normal, Sport, Sport Plus), Dämpfereinstellungen und Fahrwerksanhebung treffen. Somit hat der Fahrer den Wagen “von seiner Seite” stets im Griff, einzig das manuelle Ausfahren des Heckspoilers bleibt dem Beifahrer überlassen.

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Direkt über der Mittelkonsole verbaut Porsche einen Touchscreen Monitor, über den sich das Infotainment steuern lässt.

Schweift der Blick nun  weiter nach links, so erblickt man hinter dem Lenkrad eine ganze Fülle an Instrumenten, Porsche verbaut derer immerhin fünf. Von links reihen sich Öldruck und -temperatur, Tacho, Drehzahlmesser, ein Multifunktionsdisplay und Motortemperatur sowie Tankanzeige. Letztere ist Porsche-typisch in Viertel aufgeteilt, bei 4/4 ist noch alles in Ordnung, bei entsprechender Fahrweise gelangt man jedoch leider viel zu schnell in Richtung der 0/4, was gleichzeitig den Besuch beim Oktansaftkellner Eurer Wahl bedeutet – gezapft werden bis zu 90 Liter. Super Plus, versteht sich.

In unserem Test ergab sich schlussendlich ein Durchschnittsverbrauch von 16,9 Litern auf 100 km. Dieser Wert kann bei sparsamer Fahrweise jedoch sicher um einiges unterschritten werden.

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Um die Funktionalität zu erhaltet, bietet der Panamera neben dem normalen Tacho auch noch eine digitale Geschwindigkeitsanzeige, denn die typischen 50er Schritte des Tachos machen es sonst schwer, die Geschwindigkeit in Tempo 30-Zonen penibel einzuhalten.

Gerade das Multi-Funktionsdisplay, welches rechts neben dem mittig platzierten Drehzahlmesser angeordnet ist, stellt ein echtes Multi-Talent dar. Hier können wahlweise die Navigationskarte, Fahrzeugeinstellungen oder  verschiedene Informationen über den Zustand angezeigt werden lassen.

Im von uns getesteten Modell wurde kein Multifunktionslenkrad verbaut, was dadurch aber den Vorzug bietet, dass sowohl der aktuell gewählte Fahrmodus als auch eine eventuell aktivierte Launch Control direkt am Lenkrad angezeigt werden.

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Familientauglichkeit hin oder her – Porsche beweist durch die mittig auf dem Armaturenbrett verbaute Uhr, die Bestandteil des Sport Chrono Pakets ist, dass dieses Fahrzeug auch auf dem Rundkurs etwas zu suchen hat. Durch das insgesamt durchaus sportliche Ambiente und den Motor, der unter der Haube schlummert, juckt es sehr wohl in den Fingern, ein paar Rundenzeiten zu nehmen.

Einzig der kurz vor dem Stauraum in der Mittelarmlehne eingelassene Becherhalter wirkt aus unserer Sicht überflüssig – hat sich Porsche über den Handschuhfach doch ein ganz besonderes Extra ausgedacht: Durch Druck auf die Chrom-Zierleiste lassen sich hier zwei Becherhalten ausklappen, in denen am Morgen problemlos der zehnfache Espresso des – durch Babygeschrei um den Schlaf gebrachten – Topmanagers Platz findet.

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Besonders gut hat uns das reichliche Platzangebot im Fond des Panamera gefallen. Bei dem Porsche handelt es sich im einen reinen 4-Sitzer, somit finden aufgrund der Mittelarmlehne maximal zwei Personen auf der Rückbank Platz. Durch die spezielle Bauform und auf Kosten des Kofferraumvolumens ist es Porsche jedoch gelungen, hinter dem Cockpit ein einladendes und selbst für 1,90 Meter große Menschen bequemes Ambiente zu schaffen. Somit werden selbst lange Fahrten nicht zur Belastungsprobe für die Gelenke, sondern zum Genuss.

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Ebenfalls hervorzuheben sind die hinteren, abgedunkelten Scheiben. Diese lassen zwar den Blick nach außen beinahe ungetrübt zu, verhindern aber gleichzeitig vollständig, dass allzu neugierige Blicke auf die im Fond Sitzenden fallen.

Damit auch die lieben Kleinen sicher im Panamera transportiert werden können, befindet sich hinten eine ISOFIX Kindersitzhalterung. Dieser Umstand unterstreicht endgültig die Tatsache, dass Porsche auch auf Familientauglichkeit Wert gelegt hat.

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Infotainment

Das Infotainment-System, das bei Porsche über einen Touchscreen sowie verschiedene Hardware-Buttons bedient wird, erledigt seine Aufgaben souverän, allerdings auch ohne ein besonderes überraschendes Moment, wie wir es beim Lexus GS450h erlebt haben.

Wichtige Menüoberpunkte wie zum Beispiel Navigation, Radio, Medienwiedergabe und  Soundeinstellungen müssen über unter dem Touchscreen angeordnete Buttons ausgewählt werden, der Rest kann dann bequem per Fingertipp erledigt werden.

Besonders positiv hervorzuheben sind die Bose-Lautsprecher, die im Innenraum sowohl vorne als auch hinten einen fantastischen Klang erzeugen und selbst hohen Ansprüchen genügen.

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Gefehlt hat uns einzig und allein eine Rückfahrkamera, die die schieren Ausmaße des Fahrzeugs besser beherrschbar gemacht hätte.

Da, wie eingangs schon erwähnt, das Infotainment aus unserer Sicht zwar durchweg stilsicher umgesetzt wurde, wir jedoch keine großartigen Abweichungen zu Multimediasystemen der Konkurrenz feststellen konnten, fahren wir nun mit den eigentlichen Highlights des Porsche Panamera fort.

Motor

Wer zum ersten Mal in einem Porsche Platz nimmt, weiß entweder wo sich das Zündschloss befindet – oder sucht erstmal einen Moment, denn das Zündschloss ist natürlich, wie bei allen Porsche, auch in diesem Modell links vom Lenkrad platziert.

Beim Starten des Motors macht der Porsche sofort klar, wer hier der Platzhirsch ist – der Drehzahlmesser schießt einmal kurz den 2.000 Umdrehungen entgegen, ehe die sechs Zylinder des Fontmotors einregeln und der Motor die Standdrehzahl annimmt.

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Bereits an dieser Stelle wird klar, dass Porsche einen Mittelweg zwischen Sportlichkeit und Komfort eingeschlagen hat – denn im Innenraum ist von dem laufenden Motor kaum etwas zu hören.

Beim obligatorischen Soundcheck setzt sich dieses Bild fort – der Motor wird im Innenraum unter Vollast zwar mehr als hörbar, sein eigenes Wort versteht man jedoch trotzdem noch. Ein ähnliches Bild ergibt sich von Außen, der Panamera übt sich im Understatement. Statt den Passanten mit wildem Gebrüll unmissverständlich klar zu machen, dass hier 310 PS nur darauf warten, von der Leine gelassen zu werden, bleibt der Motorensound von außen jederzeit ohrenfreundlich bis gar moderat, ohne jedoch das maximale Drehmoment von 400 Nm zu verleugnen.

Dieses liegt ab 3.750 Umdrehungen pro Minute an, die 3,6 Liter Hubraum beschleunigen den gut 1,7 Tonnen schweren Panamera bei aktiviertem Sport Plus-Modus in 6,0 Sekunden auf Tempo 100, maximal sind 259 km/h erreichbar, womit  die magische Grenze von 250 km/h knapp überschritten wird.

Der Motor erweist sich in unserem Test als ausgesprochen durchzugsstark, dass das maximale Drehmoment ab knapp 4.000 Umdrehungen anliegt ergibt in Kombination mit dem Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK, bereits hier ausführlich beschrieben) ein sportliches, stimmiges Bild. Das PDK hält den Motor unter Vollast perfekt im Drehzahlbereich des maximalen Drehmoments.

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Porsche bietet dem Fahrer die Wahl zwischen drei verschiedenen Fahrmodi: Normal, Sport und Sport Plus.

Im Normalmodus verhält sich der Panamera eher wie eine Oberklasselimousine – ruhig, souverän und komfortabel. Das PDK fährt automatisch im 2. Gang an, dies spart Sprit und ermöglicht vom Start weg sanftere Gangwechsel. Gleichzeitig schaltet die Automatik in diesem Modus früh hoch, was die Drehzahl im unteren Bereich hält und die Umweltbilanz erfreulicher ausfallen lässt. Wird ohne Vorwarnung eine höhere Leistung gefordert, gönnt sie das Getriebe eine Gedenksekunde, bis es ein oder zwei Gänge herunterschaltet und sich die Leistung des Motors voll entfaltet.

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Hält der Fahrer an einer Ampel oder aus anderweitigen Gründen, greift, sobald die Motortemperatur hoch genug ist, die Start-Stopp-Automatik. Positiv ist anzumerken ist, dass der Motor bereits wieder zum Leben erweckt werden kann, indem das Bremspedal leicht zurückgenommen wird, ohne dass der Wagen jedoch gleich losrollt. Gefallen hat uns auch die Ansprechzeit, der Motor ist fast augenblicklich wieder einsatzbereit und gönnt sich keine ausgedehnte Verschnaufpause.

Doch wer will mit einem Porsche schon ausschließlich spritsparend dahingleiten? Selbiges dachten sich augenscheinlich auch die Porsche-Ingenieure und verpassten dem Wagen einen Sport bzw. Sport Plus Modus. Letzterer erfordert allerdings das Sport Chrono Paket, welches mit 1225,70€ zu Buche schlägt.

Wählt man diese Ausstattungsoption jedoch beim Kauf, so lässt die brave Limousine jederzeit per Knopfdruck die Muskeln spielen und wird in Sachen Fahrverhalten deutlich verschärft, außerdem wird auch nur dann die typische Uhr zur Messung von Rundenzeiten verbaut.

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Besonders auffällig treten die Sport-Modi in Sachen Getriebverhalten zutage. Das PDK dreht nicht nur bei der Beschleunigung deutlich höher, sondern auch der erste Gang tritt beim Anfahren (endlich) in Aktion, was in zügigerem, aber auch ruppigerem Anfahren resultiert.

Gleichzeitig wird die Start-Stopp-Automatik deaktiviert, man will schließlich an der Ampel keine Zeit verlieren und dem nächstbesten Jugendlichen beim Kavalierstart in Muttis Golf III irgendwelche Chancen einräumen.

Auf die Spitze getrieben wird der Abgang aus dem Stand, wenn bei getretener Bremse gleichzeitig das Gaspedal betätigt wird und die Launch Control somit aktiviert ist. Lässt man nun die Bremse ruckartig los, zeigt der Porsche was in ihm steckt und spurtet in unserem Test in gut sechs Sekunden auf Tempo 100.

Im Sport-Plus Modus werden die genannten Eigenschaften noch einmal verschärft, so reagiert das Gaspedal zum Beispiel deutlich schneller und aggressiver und die Gangwechsel gehen noch schneller vonstatten.

Dynamik

Familienfreundlichkeit hin oder her, spätestens wenn die Sprache auf die fahrdynamischen Eigenschaften dieses Porsche kommt, sind die sportlichen Ansprüche des Fahrzeugs nicht mehr zu leugnen. Egal ob beim Durchschlängeln im Stadtverkehr, schneller Fahrt auf kurvigen Landstraßen oder der Autobahn, der Panamera macht überall eine gute Figur und verzeiht dank vieler elektronischer Helfer den ein oder anderen Lapsus.

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Das Fahrwerk erlaubt, ebenso wie das Getriebe, drei verschiedene Einstellungen, die analog zu den PDK-Modi Normal, Sport und Sport Pus heißen.

In der Einstellung “Normal” gleitet der Porsche dahin, Bodenunebenheiten wie z.B. Schienen werden anstandslos geschluckt und gelangen kaum in den Innenraum. Man erkennt schnell, dass dieser Modus optimal für das Bewegen im Stadtverkehr ist, schließlich soll es nicht ständig hektisch zugehen, wer so viel Geld ausgibt, möchte schließlich auch unaufgeregt an sein Ziel gelangen. Der Komfort erinnert insgesamt stark an eine Oberklasselimousine.

In den Einstellungen Sport und Sport Plus hingegen geht es schon anders zu: Der Wagen duckt sich geradezu auf die Straße, das Fahrwerk wird merklich straffer und erlaubt  auch bei hohen Geschwindigkeiten kontrollierte Kurvenfahrten. Gleichzeitig zeigt der Panamera auch bei schnellen Lastwechseln und – dank des Heckantriebs – auch im Drift, dass man mit diesem Porsche auch Spaß haben kann. Das Fahrwerk ist merklich darauf ausgelegt, den “Schiff”-Effekt, den viele Fahrzeuge dieser Größe aufweisen, zu eliminieren. Dass es sich bei diesem Porsche um ein fünf Meter langes Fahrzeug handelt, fällt somit im Dynamiktest kaum ins Gewicht.

Besonders gut gefallen hat uns die Möglichkeit, den Wagen per Knopfdruck einige Zentimeter anzuheben, so werden auch höhere Bordsteinen ohne Probleme erklimbar.

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Fazit

Sportlich oder langweilig? Allzweckwaffe oder reine Familienkutsche?

Wir kommen zu dem Schluss, dass Porsche mit dem Panamera ein erstaunlich vielseitiges Fahrzeug aufgelegt hat, dass die Lücke im Produktportfolio souverän zu schließen weiß. Den Ingenieuren ist es gelungen, an allen Ecken und Enden eine Ambivalenz zwischen den typischen Porsche-Genen und einem unaufgeregten, alltagstauglichen Vehikel zu schaffen – dieser durchaus schwierige Spagat ist exzellent geglückt! Dabei herausgekommen ist ein tatsächlich eine Allzweckwaffe, bei der der Fahrer selbst entscheiden kann, ob er nun gerade auf die sportlichen oder die “familienfreundlichen” Eigenschaften Wert legen möchte.

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Zu haben ist der Porsche Panamera ab 83.277, 00€, für diverse Extras kommt jedoch schnell ein höherer fünfstelliger Betrag zusammen, was den Gesamtpreis schnell über die 100.000€-Marke hebt. Man sollte sich hierbei darüber im Klaren sein, dass gleichwertig ausgestattete Fahrzeuge anderer Hersteller unter Umständen deutlich günstiger erworben werden können. Die Entscheidung, ob man für das Logo auf der Motorhaube, besonders aber für das Prestige, einen großzügigen Aufschlag zahlen möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Der Zuffenhausener Konzern erfindet sich mit diesem Automobil neu, bleibt sich aber gleichzeitig treu. Porsche ist und bleibt nicht nur ein Autobauer – Porsche ist ein Lebensgefühl.

Das bleibt

Die Form, der Luxus. Die Blicke der Passanten, das Lebensgefühl.

 

Datenblatt

Motorlage: Frontmotor/Heckantrieb

Zylinderzahl: 6

Hubraum: 3.605 cm²

Leistung: 228 kw (310 PS)

bei Drehzahl: 6.200 1/min

Max. Drehmoment: 400 Nm

bei Drehzahl: 3.750 1/min

Verbrauch

Innerorts: 11,2 l/100 km

Außerorts: 6,8 l/100 km

Kombiniert: 8,4 l/100 km

CO2-Emmisionen: 196 g/km

Kraftübertragung: Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK)

Höchstgeschwindigkeit: 259 km/h

Beschleunigung 0 – 100 km/h: 6,3 s (6,0 s in Verbindung mit Sport Chrono Paket)

Preis: ab 83.277,00 inkl. MwSt.

Bilder: Mikhail Bievetskiy

3 thoughts on “Porsche Panamera Test – die schwarze Allzweckwaffe

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