Peugeot 2008 Test – Französischer Crossover mit GTi-Genen

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Drei Jahre nach der ersten Idee für einen Crossover aus dem Hause Peugeot, empfängt der Hersteller einige Blogger und Journalisten im französischen Elsass, um das fertige Produkt zu demonstrieren.  Spätestens als das Fahrzeug auf dem Genfer Autosalon vorgestellt wurde, wurde schnell klar, dass der urbane Crossover auf dem kleinen Bruder – 208 GTi – basieren solle.  Zum Marktstart am 16. Mai werden zwei Benzinmotoren mit einer Leistung von 82 PS (1.2l VTi) bis hin zu 120 PS (1.6l VTI) und vier Dieselaggregate zwischen 68 PS (1.4l HDi) und 115 PS (1.6l e-HDI) verfügbar sein. Bis zum Jahre 2015 wird man laut Schätzungen von Peugeot insgesamt 200.000 Fahrzeuge davon auf den Straßen sehen.

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Optik

Nach dem Einstieg fällt neben der hohen Sitzposition eins sofort auf: Das Kompaktlenkrad sitzt sehr tief und gewährt den Blick auf die frei liegende Instrumententafel mit dem sehr übersichtlichen Tacho, welches im blauen Ambient-Light erleuchtet wird. Beim 208 GTi sah das noch sehr sportlich aus – hier wirkt es eher deplatziert. Hinter dem Lenkrad befindet sich ein Hebel zur Betätigung des Tempomats, der etwas Eingewöhnungszeit benötigt, bis man herausgefunden hat, wie er aktiviert werden soll. Neben der „Cruise Control“, welche die Geschwindigkeit halten soll, findet sich hier nämlich auch eine „Speed Limit“-Funktion, die das Fahrzeug auf eine gewisse Geschwindigkeit limitiert. Die Armaturen erinnern sehr stark an die verwendeten Materialien bei Citroën, was nicht weiter verwundert, da hier alles aus dem PSA-Konzern stammt.

Insgesamt wirkt die Anmutung der Armaturen sehr wertig für das B-Segment. Lediglich der Schaltknauf am 6-Gang-Getriebe kann moniert werden, welcher aus Aluminium besteht und zu Beginn der Fahrt sehr kühl ist – beim 5-Gang-Getriebe besteht das Problem nicht, da das Element hier aus hochwertigem Kunststoff  verarbeitet ist. Beim schnellen Schalten kann es aber durchaus passieren, dass man den Beifahrer touchiert,  da die Mittelkonsole recht schmal ist. Dies ist die auf die Bauart zurückzuführen, da der 2008 sich lediglich um 2 Millimeter mehr Radstand und 96 Millimeter mehr Höhe gegenüber dem 208 unterscheidet. Auch bei diesem Auto fällt jedoch auf, dass es an Ablagen sowohl im Cockpit als auch im Fond fehlt oder diese schlicht zu klein für größere Flaschen sind.

Im Exterieur spiegelt sich die kompakte Bauform auch wieder. So fallen neben der geschwungenen Linie am Dachreiling vor allem die kurzen Überhänge auf. Diese machen es zum Kinderspiel, das Fahrzeug einzuparken. Neben den vorderen und hinteren Abstandswarnern steht auch ein Parkpilot zur Verfügung, der auf Wunsch, das Fahrzeug ein- und ausparkt. Dieser funktioniert auch bei wirklich kleinen Parklücken. Eine Rückfahrkamera sucht man hier jedoch vergeblich, was nach Aussagen von Peugeot, auch aus Kostengründen schwer zu realisieren ist in diesem Segment. Ebenso fehlen ein Start-Knopf zum Anlassen des Motors und der Komfortzugang.

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Infotainment

Als Schaltzentrale des Crossovers steht ein 7-Zoll-Touchscreen-Monitor zur Verfügung, der sich während der Probefahrt von seiner besten Seite zeigte. Starke Kontraste und eine gute Position in der Mittelarmatur sprechen für ihn. Bereits ab dem zweiten Ausstattungsniveau ist dieser serienmäßig dabei. Lediglich die Benachrichtigung per „Popup“ ist gewöhnungsbedürftig, da einige Benachrichtigungen erscheinen, wenn das Smartphone angeschlossen, die Navigation aktiv und das Radio laufend sind. Die Wiedergabequalität im Radio ist lobenswert im B-Segment – hier finden wir nämlich JBL-Lautsprecher vor.

Peugeot zeigte sich während der Präsentation sehr stolz über die „PEUGEOT Conntect Apps“, welche per Stick als Plug & Play-System ohne zusätzliche Internet-Gebühren funktionieren. Insgesamt enthält das System zu Anfang 11 Apps, die unter anderem die Tankpreise anzeigen, die Verkehrslage darstellen, nach Restaurants oder anderen POIs suchen oder einfach das Wetter visualisieren. Die Darstellung der Apps funktioniert auf zwei Ebenen: bei stehendem Fahrzeug hat der Fahrer Zugriff auf alle Informationen und während der Fahrt werden die Infos nur gefiltert angeboten. Dies soll den Fahrer nicht von der Fahrt ablenken und funktioniert erstaunlich gut. In naher Zukunft soll ein App Store für diese Erweiterungen folgen.

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Fahreindruck

Der Peugeot 2008 ist kein SUV und das möchte er auch gar nicht sein. Er spricht eher Umsteiger von Kombis und Geländewagen-Fahrern an, die auf eine hohe Sitzposition nicht verzichten wollen, aber auch ein kompaktes Stadtauto suchen. Mit einer Länge von 4,16m und einer Breite von 1,74m gelingt ihm das auch außerordentlich gut.

Auch könnte er bei dem günstigen Einstiegspreis von 14.700€ für den 82-PS-Benziner beziehungsweise 18.950€ für den 92-PS-Diesel als ein Zweitwagen herhalten. Im Test zeigte sich der 115-PS-Diesel als eine sehr schöne Motorisierung für die Landstraße und für den Stadtverkehr. Der kultivierte Motor spielte alle seine Vorzüge an der Tankstelle aus, denn auch bei zügigen Fahrten standen am Ende nur 5,8 Liter Durchschnittsverbrauch auf dem Tacho. Alle sechs Gänge hatten ausreichende Reserven für Überholmanöver und waren sehr lang übersetzt für einen Diesel. Lobenswert ist, dass das Drehmoment von 270 Nm (285 Nm mit Overboost) schon bei 1750 U/min anliegt. Zu monieren ist jedoch das typische „Diesel-Nageln“, das gerade bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn sehr deutlich zu vernehmen ist.

Das Benzin-Pendant mit 120 PS und 5-Gang-Getriebe möchte auf eine hohe Drehzahl gebracht werden, um seine Vorzüge auszuspielen. Der Peugeot 2008 braucht, wenn der Benziner unter der Motorhaube seinen Dienst vollrichtet, Drehzahl! Das maximale Drehmoment von 160 Nm liegt bei 4250 U/min an der Kurbelwelle an. Auch ist beim Spritverbrauch mit rund 1,5 – 2 Litern mehr Kraftstoff zu rechnen.

Leider wurde bei diesem Fahrzeug aus Kostengründen auf den Allrad-Antrieb verzichtet. Das ist auf der einen Seite vielleicht schade, aber auf der anderen Seite brachte Peugeot eine interessante Lösung für den 2008er. Mithilfe der „Grip Control“, welche mit 250 Euro Aufpreis zu Buche schlägt, wird eine elektronische Traktionskontrolle bereitgestellt, die den Schlupf regelt und den Crossover an die Bodenbeschaffenheit anpassen soll. Im Geländetest funktionierte das sehr gut. Natürlich ersetzt eine elektronische ESP-/ASR-Einstellung keinen Allrad-Antrieb, jedoch dürfte diese Option für die meisten Situationen des Kundenkreises ausreichen.

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Fazit

Peugeot möchte mit dem 2008 ein Auto auf den Markt bringen, das bei der Konkurrenz wildern soll. Neben dem Chevrolet Trax, Opel Mokka, Nissan Juke und Renault Captur ist das B-Segment breiter als je zuvor. Auf diesem Markt möchte Peugeot partizipieren und liefert ein solides Auto. Durch die hohe Sitzposition, kleine Überhänge und den günstigen Einstiegspreis punktet es vor allem bei den Kunden, die ein günstiges Stadtauto suchen.

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Ich teilte mir ein Auto mit Nicole von Auto-Diva. Zu ihrem Fahrbericht geht es hier entlang.

Technische Daten – 1,6l e-HDI „115“  (Referenzmodell)

Motor: 4-Zylinder

Hubraum: 1.560 ccm

Leistung in kW/PS bei U/min: 84 kW (115 PS)/3.600

Max. Drehmoment: 270 Nm (285 Nm Overboost) bei 1.750 Umdrehungen pro Minute

Getriebe: 6-Gang / manuell

Länge/Breite/Höhe: 4.159/1.740/1.556  in mm

Radstand: 2.538 in mm

Leergewicht: 1.180 kg

Beschleunigung: 10,4 Sekunden (0-100km/h)

Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h

Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,7 l auf 100 km

Preis: 21.750 Euro

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