Volkswagen Touareg Test – Sanfte Retuschen für das große SUV

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Der Touareg ist tot, lange lebe der Touareg!

Das First-Class-SUV aus Wolfsburg geht in seine zweite Lebenshälfte in einem zeitgemäßen Gewand, das nur die Kenner auf den ersten Blick als solches identifizieren können. Diese Politik mag zwar gut für den Gebrauchtwagenmarkt sein, doch welche Anreize bietet das runderneuerte Modell?

 

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Design – Understatement

Man ist es mittlerweile von VW gewohnt: Mit Designspielereien und Auffälligkeiten ist nicht zu rechnen. Gut so, finden wir. Der Touareg steht seit seiner Einführung in 2002 für edle Zurückhaltung und die klassischen Tugenden, wie Qualität, Gefälligkeit und Größe.

So auch beim jüngsten Modell: An der Front begrüßt den Betrachter zuerst das selbstbewusste Volkswagen-Logo, das nun von vier anstatt der bisherigen zwei Lamellen eingerahmt wird. Überdies verloren die Scheinwerfer ihre innere Spitze und bekamen ein neues Tagfahrlicht. Vorbei die Zeiten in denen LED-Lichtleisten in einzelne, kleine Leuchten segmentiert waren; der Neue verfügt nun über eine durchgehende Lichteinheit. Eine Etage tiefer finden wir einen neuen Stoßfänger vor, der die Facelift-Variante breiter und dynamischer daherkommen lässt.

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Die Seitenlinie blieb weitestgehend unangetastet: Chrom und fließende Linien geben hier den Ausschlag für ein zeitloses Design. Über den dezenten Hüftschwung am hinteren Kotflügel leitet sich das Heck ein, das durch eine breite Chromleiste im unteren Schürzenbereich gekennzeichnet ist. Hinzu kommen Rückleuchten, die in ihrer Form zwar gleich geblieben sind, aber eine neue Grafik, sowie ein größerer Dachspoiler, bekommen haben. Jener vermeidet aber jedes übertrieben sportliche Gehabe und wirkt passend zur restlichen Unaufgeregtheit der Linienführung.

Interieur – Wohlfühlambiente

Auch im Interieur werden sich bisherige Touareg-Fahrer auf Anhieb zu Recht finden. Alle Schalter und Hebel befinden sich dort, wo man es erwartet, die Aufteilung der Bedienelemente ist klar gegliedert und die verwendeten Materialen überschreiten den Grad eines „Premium-SUV“ schon fast.

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So ist es auch im Innenraum die Zurückgenommenheit, die den Passagieren bereits beim Einsteigen das Gefühl von Wohnlichkeit und Ruhe vermittelt. Fein genarbter und vor allem äußerst weicher Kunststoff, satte Aluminium-Elemente und eine geschmacksvolle Auswahl an Echtholz geben das Gefühl von Luxus an die Insassen weiter. Hinzu kommen großzügig einstellbare Ledersitze, die vor allem dem Anspruch des Komforts verpflichtet sind. Ihr sauber verarbeitetes Leder ist vor allem in hellen Farbtönen ein Augenschmaus und bettet die Mitfahrenden in einer optimalen Mischung aus Nachgiebigkeit und Straffheit, sodass lange Fahrten völlig unbeschwert abgespult werden können.

Zur themenbildenden Reduziertheit passt auch die Gestaltung des Infotainments: Der mittige Touchscreen gefällt mit einer sauberen, scharfen Auflösung und wird ergänzt von acht darunterliegenden Stationstasten und zwei Drehreglern. Damit ergibt sich nicht nur eine logisch aufgebaute Menüstruktur, sondern auch schnelle Reaktionszeiten auf den jeweiligen Nutzerbefehl. Davon getrennt wartet eine einfach zu bedienende Klimaautomatik auf die Insassen.

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In der Mittelkonsole beheimatet, befinden sich schließlich die Werkzeuge für die Anwahl der Fahrmodi: Der satt rastende Automatikwahlhebel, die elektronische Handbremse und zwei Drehräder für die Gelände-Optionen. Sie gefallen mit ihrem satten Rasten und der klaren Beschriftung, sodass die Auswahl der passenden Untersetzung oder der jeweiligen Fahrwerkseinstellung auf Anhieb gelingt.

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Als gelungen darf auch die Gestaltung der Instrumente genannt werden: Klare Skalierungen, ein großes Zentrales Info-Display und ein hochwertiges Lederlenkrad zeigen den Sinn für die Praktikabilität und ihre Verbindung mit einem hohen Qualitätsanspruch.
Dass der Wolfsburger dabei nicht mit Raum geizt, passt ins Bild: Abstriche sind nirgends hinzunehmen. Sowohl vorn, als auch im Fond finden sich Passagiere jedweder Statur gut untergebracht. Dies kann auch das Gepäck von sich behaupten, da es nicht nur schieren Raum geboten bekommt (fast 700 Liter Basisvolumen), sondern dazu auch einen nobel ausgekleideten. Dabei vergaßen die Ingenieure jedoch nicht den Sinn für die Praktikabilität und gönnten dem Touareg eine dreigeteilte Rückbank.

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Fahreindrücke – Mit allen Wassern gewaschen

So edel wie der Innenraum ist, so verwegen darf die Umgebung für das SUV sein. Egal ob glatter Asphalt, Feldweg oder der herausfordernde Geländeparcours, der Touareg ist für jede dieser Aufgaben bereit. Wählt man die Stufe „Sport“ des Luftfahrwerks, so federt das Auto straff und verbindlich, gibt dem Fahrer genaue Rückmeldung über den Straßenzustand und reduziert die Seitenneigung spürbar. Damit zusammenhängend muss in dieser Stellung auch die Lenkung etwas kräftiger angepackt werden, da ihre Rückstellmomente spürbar zunehmen. Im der Normal-Stellung fallen diese Eigenschaften etwas moderater aus, während im Komfort-Modus jegliche störenden Faktoren, wie Schlaglöcher etc., gekonnt weggebügelt werden. Grund dafür ist, dass das Luftfahrwerk die Bodenfreiheit vergrößert, damit die Federwege vergrößert werden und man die Sanftheit des SUV genießen kann.

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Passend zum entspannten Charakter dieser Einstellung passt auch das Diesel-Aggregat mit drei Litern Hubraum und sechs Zylindern. Die bereits bei knapp 1.800 U/min anliegenden 580 Nm geben jederzeit eine souveräne Sicherheit. Gelassenes Mitschwimmen, spontane Überholmanöver oder flotte Autobahnpassagen: Es gibt kein Einsatzfeld, dem dieser Motor nicht gewachsen wäre. So lässt er das SUV bereits nach 7,6 Sekunden auf Landstraßentempo spurten und streicht erst bei 220km/h die Segel gegen die Fahrtwiderstände. Erstaunlich ist dabei der EU-Verbrauch von gerade einmal 6,9 Litern auf 100KM; besonders, wenn man bedenkt, dass der Wolfsburger stattliche 2.251 KG auf die Waage bringt.

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Auch, wenn der Touareg vornehmlich für die eben aufgeführten Zwecke eingesetzt werden  dürft, wollen wir an dieser Stelle nicht verschweigen, dass er auch anders kann als nur nobel zu sein. Wenn man ihn lässt, dann wühlt sich dieser Geländewagen dank seines variablen Allrad-Systems auch durch herausfordernde Hindernisse. So erlauben die Karosserieüberhänge und die Leistung des Motors Steigungsfahren von bis zu 45°. Doch nicht nur diese Attribute machen den VW zu einem vollwertigen Geländewagen: Eine ausgereifte Bergabfahrhilfe, ein Auto-Hold-System, ein Zentraldifferential mit elektrisch geregelten Lamellensperren sowie ein Reduktionsgetriebe zeigen eindeutig, in welche Richtung es geht. Zusammen mit der variablen Bodenhöhe lassen sich so problemlos Flussdurchfahren, Verschränkungen, Gefälle und allerlei weitere Abenteuer in die Tat umsetzten, wie auch Autogefühl berichtet.

Fazit – „Das Auto“

Er ist ein optimaler Allrounder, der Touareg. Morgens die Kinder zur Schule fahren, dann zügig über die Landstraße ins Büro, nachmittags eine Weinhandlung halb leer kaufen und auf dem Heimweg durch die Kiesgrube fahren – alles kein Problem für dieses Auto. Das SUV verbindet viele Tugenden miteinander, ohne dabei Abstriche verbuchen zu müssen. Selbst der Verbrauch kann sich sehen lassen. Doch ein Problem bleibt: Wie passen bei all dem Luxus im Innenraum die Gummistiefel und die schmutzigen Jeans aus der Kiesgrube zum feinen Ambiente?

Bilder: Mikhail Bievetskiy Photography

 

Fahrzeugschein: Volkswagen Touareg 3.0 TDI BMT

Länge x Breite x Höhe (in Meter): 4,80 x 1,94 x 1,71
Radstand (Meter): 2,89
Motor: V6, Turbodiesel
Leistung: 193 Kw / 262 PS bei 3800 – 4400 U/Min
Maximales Drehmoment: 580 Nm bei 1750 – 2500 U/Min
Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,6 Sekunden
ECE-Durchschnittsverbrauch: 6,9 Liter
CO2-Emissionen: 180 g/km (EU 6)
Leergewicht / Zuladung: 2.251 kg / 724 Kilogramm
Kofferraumvolumen: 697 – 1642 Liter
Basispreis: 55.625 Euro

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