VW Golf Alltrack Test – Wenn der Feldweg ruft

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Der VW Golf Variant – an sich schon ein äußerst praktisches Auto – wurde um eine weitere Variante erweitert und besetzt damit eine Nische nach der anderen.

Dieses Mal wollen die Wolfsburger mit einem VW Golf Alltrack überzeugen, der Anklänge an einen Geländewagen nimmt und mit seiner etwas gröberen Optik gefallen will. Was den Golf Alltrack von einem gewöhnlichen Variant trennt, zeigt unser Bericht.

Design – Ein Golf mit Ecken und Kanten

Grimmig, dynamisch und sogar etwas rabaukig wirkt der Auftitt des VW Golf Alltrack. Zurückhaltend ist die Erscheinung dieses Fahrzeug dabei nicht – immerhin sprechen wir hier von einem Golf, der seit Generationen millionenfach auf unseren Straßen zu finden ist.

Dabei versäumt es der Alltrack jedoch nicht, die klassische Familienzugehörigkeit von Volkswagen aufzugreifen. Die Betonung der horizontalen Linien durch den schmalen, oberen Kühlergrill gehört ebenso dazu, wie das groß gehaltene Firmen-Signet, das bis in die Motorhaube reicht. Damit die sportliche Note aber nicht zu kurz kommt, erhalten sowohl der obere, wie auch der untere Grill keine Lamellen, sondern werden mit wabenförmigen Gittern á la GTI verschlossen. Dem Alltrack werden jedoch, als Alleinstellungsmerkmal, eine Strebe und ein angedeuteter Unterfahrschutz in Aluminiumoptik, geschenkt.

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Auch seitlich finden sich diese Elemente wieder: Die Seitenschweller, wie auch die Außenspiegel tragen den Alu-Schmuck und verhelfen diesem Golf zu etwas Eigenständigkeit. Besonders ins Auge fallen jedoch die schwarzen Kunststoff-Anbauteile, die für den geländegängigen Look sorgen. Schaut man etwas genauer hin, stellt man überdies fest, dass der Alltrack zwei Zentimeter höher über dem Asphalt liegt, als sein Bruder, der variant. Insgesamt ergibt sich so eine Bodenfreiheit von 17,5cm.

Am Bug erkennt man schließlich vollends, welche Fahrzeugbasis hinter dem Allrack steckt. Das typische Golf Variant-Heck wird durch eine satte Heckschürze unterstrichen, der den Gelände-Look abschließt. Auch hier findet sich ein angedeuteter Unterfahrschutz wieder, der sich in seinem Alu-Anstrich markant vom restlichen Fahrzeug abhebt. Gerade am Heck fällt die um zwei Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit besonders auf.

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Interieur – Es ist ein Golf

Der Innenraum zeigt sich von der gewohnten Seite – er ist eben ein Golf. Das ist, betrachtet man den Innenraum aus der Sicht der Abwechslung, ein Nachteil, gestaltet sich aber sonst als Vorteil. Die Bedienung ist klar und aufgeräumt und gibt wenig Rätsel auf. Alles befindet sich an Ort und Stelle und erfreut sich bester Haptik – wie man es auch erwartet und gewohnt ist.

Die Platzverhältnisse gleichen natürlich auch denen des Golf Variant und dürfen als großzügig beschrieben werden. Vorn sitzt man auf den Standard-Sitzen, die mit einer Modell-eigenen Polsterung versehen sind. Sie sind eher gemütlich, weisen aber eine angenehm straffe Polsterung und einen ausreichenden Seitenhalt auf. Sportsitze, wie man sie in einem GTI oder gar R findet, bietet der Alltrack indes nicht.

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In Sitzreihe zwei herrscht ebenfalls kein Anlass zur Klage: Das Raumangebot ist ordentlich und lädt auch zu Langstrecken ein. Zwar schrumpft der Fußraum auf ein Minimum zusammen, sollten vorn Sitzriesen reisen, doch bei der vierfachen Besetzung mit vier durchschnittlich gewachsenen Passagieren, kann man auf jedem Platz entspannt durchatmen.

Hinzu gesellt sich ein Kofferraum, der diesen Namen auch verdient. 605 Liter Basisvolumen sind mehr, als eine aktuelle Mercedes S-Klasse zur Verfügung stellen kann. Darüber hinaus kann das Volumen, durch ein leicht durchzuführendes Umklappen der Rücksitze, um gut 1.000 Liter erweitert werden, sodass der Alltrack auch gern als Umzugshelfer genutzt werden kann.

Fahreindrücke – Mehr Sicherheit dank Allrad

Verfügbar ist der Variant im Gelände-Look in vier verschiedenen Motorisierungen. Dabei ist ein einziger Benziner vorgesehen, der von drei Dieseln ergänzt wird. Der Otto-Motor ist ein alter Bekannter stellt 180 PS aus 1,8 Litern Hubraum zur Verfügung. Die Selbstzünder bieten eine Hubraumspanne von 1,6 bis 2,0 Litern und decken ein Leistungsspektrum von 110 bis 184 PS ab.

Letzterer Antrieb durfte uns für ausgiebige Testfahrten dienen. Dabei gefällt das Aggregat, das – wie der Benziner – zwangsläufig an ein 6-Gang-DSG gekoppelt ist, mit einem strammen Antritt aus dem Drehzahlkeller heraus. Ab 4.000 U/min geht Motor allerdings die Luft aus, doch das Doppelkupplungsgetriebe lässt diesen Bereich für gewöhnlich aus und reicht ohne Zugkraftunterbrechung den nächsten Gang nach. Lässt man das Gas stehen, schafft man auf der freien Autobahn knapp 220km/h. Landstraßentempo liegt nach 7,8 Sekunden an und darf als zügig gelten.

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Doch viel wichtiger als diese Daten sind andere Fakten: Zum einen der serienmäßige Allradantrieb und zum anderen der Normverbrauch von gerade einmal 4,9 Litern auf 100 Kilometer. Zwar erreicht man diesen Wert im Alltag – natürlich – nicht, doch kann man den Alltrack ohne große Mühe mit runden 6 Litern bewegen. Voraussetzung: Man fließt mit dem Verkehr mit und gibt dem großen Diesel nicht die Sporen. Dieser Konsum darf durchaus als günstig betrachtet werden, hält man sich vor Augen, dass man ein Auto mit einem Leergewicht von knapp 1,6 Tonnen bewegt, das knapp 190 PS leistet und über Allradantrieb verfügt.

Damit wären wir beim zweiten Stichwort: der zusätzlich angetriebenen Hinterachse. Im Normalfall treibt der Alltrack ausschließlich die Vorderräder an. Im Bedarfsfall – bei Schlupf durch widrige Straßenverhältnisse oder eine entsprechende Fahrweise – schaltet sich aber vollautomatisch die Hinterachse zu. Bis zu 100% der Kraft können auf das Heck gelegt werden – respektabel. Zusammen mit der um zwei Zentimetern erhöhten Bodenfreiheit ergibt sich somit ein Kombi, der auch vor gröberen Feldwegen nicht zu fürchten braucht. Wer es darüber hinaus noch weiter wagt, kann den Bergabfahr-Assistenten nutzen und sich automatisch eingebremst eine Senke herunter trauen. Das ist zwar nicht neu, aber dennoch clever. Fraglich ist nur, wer dieses Gefährt in gröberes Gelände führen möchte, da die Bodenfreiheit letztlich doch nicht für den anspruchsvolleren Einsatz gedacht ist.

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Fazit – Die Nische in der Nische

Der Golf Alltrack ist ein Alleskönner, wie auch schon der normale Golf Variant. Er ist sparsam, bietet viel Platz, eine sehr ansprechende Qualität und darüber hinaus eine ansprechende Optik. Doch das können andere auch – vor allem im eigenen Konzern. Die direkte Konkurrenz vom Schlage eines Skoda Octavia Scout (Fahrbericht folgt Anfang Juni) oder Seat Leon X-Perience ist nicht all zu fern. Derivate, wie der VW Tiguan oder Skoda Yeti glänzen mit Top-Absatzzahlen und müssen ebenfalls als Konkurrenten angesehen werden. Dabei sind Alternativen von Fremdherstellern, abseits des Volkswagen-Konzerns, noch nicht mal genannt. Wir fragen uns also, ob der Alltrack ein oft zu sehender Gast auf unseren Straßen sein wird.

Technische Daten: VW Golf Alltrack

Länge x Breite x Höhe (m): 4,562 x 1,799 x 1,467

Motor: Reihen-Vierzylinder Diesel-Motor

Leistung: 135KW (184PS)

Hubraum: 1.986 ccm

Max. Drehmoment:  380 Nm bei 1.750 – 4.000U/min

Getriebe: 6-Gang DSG

Antrieb: Allrad

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm):   4,9 L/100 km

CO2-Emissionen: 129 g/km

Höchstgeschwindigkeit: 219 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,8

Kofferraumvolumen: 605 – 1.620 Liter

Leergewicht: 1.584 KG

Preis: ab 35.775€

 

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