Range Rover Evoque Cabriolet Test – charismatische Offenheit

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Eine auffällige Erscheinung ist das Range Rover Evoque Cabriolet in jedem Falle. Polarisierend auffällig.

Wenn bereits die Ankündigung einer Cabrioversion des Evoque einige Kritiker auf die Bühne zitierte, welche den Sinn nach solch einer Karosserievariante hinterfragten, ist dies spätestens nach Markteinführung kein – selbst verliehenes – Expertenprivileg mehr. Nun kann jeder sich sein ganz eigenes Bild machen.

Übrigens sind offene Modelle nicht wirklich neu bei Land Rover – auch vom Defender gab es bereits vor Jahrzehnten eine offene Version.

Wir testeten das Cabrio als TD4 HSE DYNAMIC mit 180 Diesel-PS. Wie sich das britische Compact SUV als offene Version dabei schlug, klärt dieser Fahrbericht.

Exterieur – Eleganter Gentleman

Der Evoque besitzt bereits als Fünf- oder Dreitürer die Premiumansprüche, welche man von einem Range Rover kennt und erwartet. Dies setzt sich lückenlos bei diesem Cabriolet fort.

Das markentypische ‚Antlitz‘ ist unverkennbar und lässt den Betrachter bereits von weitem die Zugehörigkeit des Cabriolets mit Leichtigkeit feststellen.

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Person der Öffentlichkeit – dieses Gesicht kennt so gut wie jeder.

Apropos von weitem – aus einiger Entfernung wirkt das Cabriolet recht kompakt und in für einen Range sehr übersichtlichen Abmessungen. Das ändert sich allerdings etwas, wenn man dem offenen Evoque näher kommt.

Steht man neben dem Wagen, fällt die extrem hohe Gürtellinie auf, die dem Cabrio einen festungsartigen Charakter verleiht. Diesen Eindruck verstärken die großen 20-Zoll-Räder und die Kunststoff beplankten, markant ausgestellten Radhäuser immens.

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Dauerabo im Fitnessstudio – das Evoque Cabrio wirkt gut durchtrainiert.

Also alles in Ordnung – ein Range Rover wie aus dem Lehrbuch: maskulin, voluminös und dennoch sehr edel.

Dazu leuchtete unser Testwagen förmlich in der Sonderlackierung Phönix Orange und lies durch das Black Design-Paket, welches die satinschwarzen 20-Zoll-Felgen sowie weitere in Santorini Black gehaltene Elemente, wie der dominante Heckdiffusor mit integrierten Abgasendrohrblenden, die Außenspiegel, die Luftauslässe auf der Motorhaube und die Rahmungen des Fronspoilers oder die angedeuteten Lufteinlässe an der Front umfasst, als harmonischen Kontrast wirken.

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Nur im Hellen als Cabrio identifizierbar. Die geschlossene Silhouette ähnelt dem Coupé.

Im geschlossenen Zustand sorgt das schwarze Stoffverdeck für eine dem Coupé sehr ähnliche Silhouette und verstärkt den Kontrast zum Phönix Orange nochmals. Bei Dämmerung ist das geschlossene Cabrio kaum noch als solches zu erkennen.

Auffällig wirkt das Range Rover Evoque Cabrio jederzeit, jedoch nicht wie ein Paradiesvogel, sondern vielmehr wie ein elegantes Boot, klar definiert in seinen Formen, schafft es eine deutliche Linie der Abgrenzung zum Mainstream zu ziehen. Mit viel Selbstbewusstsein präsentiert der Evoque dabei Esprit und Exklusivität aus jeder möglichen Perspektive. Premiumanspruch erfüllt.

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Auffällig auffallend – das Phönix Orange lässt die Blicke von Passanten förmlich am Auto kleben.

Interieur – Sportsman im Maßanzug

Nach dem Einstieg erobert das Auge schnell die anmutige, bereits von außen auffällige, sehr hohe Gürtellinie, welche den Eindruck in einem Boot zu sitzen – oder nein, eher zu thronen – signifikant verstärkt. Dies vermittelt nicht ungeniert eine gehörige Portion passive Sicherheit.

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Wie mit Lasertechnik eingemessen – alles wirkt hochkarätig diffizil platziert.

Sämtliche Materialien befinden sich verarbeitungstechnisch auf Top-Niveau. Es gibt keine Unregelmäßigkeiten und der Armaturenträger mit der breiten Mittelkonsole wirkt wie aus einem Guss.

Durch diese opulente Einrichtung wird allerdings das Raumgefühl ein wenig geschmälert – besonders bei geschlossenem Verdeck. Ansonsten sind die Platzverhältnisse vorn vollkommen ausreichend. Auf der Rückbank sitzt man bis zu einer Körpergröße von 1,70 m noch recht akzeptabel. Größere Personen geraten dann schnell an Grenzen – vor allem im geschlossenen Zustand, bei dem die Kopffreiheit stark eingeschränkt ist.

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Auch für Riesen – die vorderen Sitzen warten mit viel Platz auf.

Dafür verwöhnen auf erster Reihe die elektrischen vielfach verstellbaren, mit Windsor-Leder bezogenen Sitzmöbel mit überdurchschnittlichem Komfort und spendieren bei forcierter Fahrweise ausreichend Seitenhalt durch entsprechende Konturierungen. Auch der Armaturenträger und die Türverkleidungen sind mit Windsor-Leder in Ebony-schwarz bezogen – sehr zuträglich für Haptik und Auge.

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Gemäßigte Zone – die Plätze auf der Rückbank sollten nur kleineren Personen angeboten werden.

Das optionale Windschott ist ein wenig fummelig zu montieren und macht aus dem Cabrio einen reinen Zweisitzer. Zum Einsatz desselbigen später mehr.

Das Lederlenkrad mit dem Land Rover-typischen großen Pralltopf liegt gut in den Händen, würde aber mit einer stärkeren Aufpolsterung noch besser zu diesem Auto passen.

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Tradition vs. Esprit – der große Pralltopf passt nicht ganz zum ansonsten modernen Design.

Sämtliche Armaturen liegen ergonomisch durchdacht um den Fahrer verteilt. Der Bildschirm, welcher mit 21:9 ein ungewöhnlich flaches Verhältnis besitzt, erfreut auf einer Diagonale von 10,2 Zoll mit gestochen scharfer Auflösung. Nur bei direkter Sonneneinstrahlung – nicht selten der Fall bei offenem Verdeck – ist darauf leider nichts zu erkennen.

Zu keinem Moment wirken die Bedien- und Steuerelemente aufdringlich oder überfrachtet – im Gegenteil. Zurückhaltend und dezent edel dürfte eine passende Umschreibung derselben sein. Britisch charmant nennen wir den Gesamteindruck.

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Vampir-Allüren – der Touchscreen mag keine Sonne, löst aber sehr gut auf.

Die Rundumsicht ist offen erwartungsgemäß gut. Nur die Endungen der Stoßfänger vorn wie hinten, lassen sich nur erahnen und dank Parksensoren zuverlässig von ungewollten physischen Bekanntschaften bewahren. Im geschlossenen Zustand schränkt anstelle der C-Säulen verlaufender Verdeckstoff die Sicht nach hinten zusätzlich ein.

Der Laderaum fällt aufgrund des notwendigen Unterbringens des Stoffverdecks kleiner aus als beim Pedant mit fester Dachkonstruktion. Insgesamt 251 Liter stehen zur Verfügung. Wobei die flache, schachtartige, fast an einen Pizzabackofen erinnernde Bauart nur Platz für kleinere Dinge zulässt.

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Bergmannsstollen – flach und tief ist der Laderaum – hier mit Durchlade.

Erfreulich ist hierbei, dass der verfügbare Raum unabhängig davon, ob das Verdeck geöffnet oder geschlossen ist, immer unverändert groß bleibt. Außerdem lassen sich dank einer optional erhältlichen Durchlademöglichkeit auch sperrige Gegenstände wie beispielsweise eine Skiausrüstung transportieren.

Die Taste für die Verdeckbetätigung liegt innerhalb des Ablagefachs in der Mittelkonsole.

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Open sesame – der Verdeckschalter befindet sich im Ablagefach der Mittelkonsole versteckt.

Motor und Fahreigenschaften – maßvoll wie der Fahrer es will

Der durch uns gefahrene Range Rover Evoque Cabrio wird durch einen 2.0-Liter Turbodiesel mit 180 PS angetrieben. Der Selbstzünder verrichtet seinen Dienst erstaunlich leise und glänzt mit einer für einen Vierzylinder sehr bemerkenswerten Laufkultur. Keine Spur von typischen Unarten eines Diesels – er läuft ausgesprochen zurückhaltend.

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Gimme four – der Vierzylinder-Diesel aus dem französischen Hause PSA kann überzeugen.

Dazu erlaubt das maximale Drehmoment von 430 Newtonmetern – ab 1.750 Touren zur Verfügung stehend – eine souveräne Kraftentfaltung, mit dessen Hilfe das Evoque Cabrio flotte Zwischenspurts absolviert.

Die Kraftübertragung übernimmt eine 9-stufige Automatik sowie permanenter Allradantrieb. Traditionell werden die Wahlmodi durch einen Drehregler eingestellt. Im Evoque fährt dieser bei Aktivierung der Zündung automatisch aus der Mittelkonsole und nach dem Abstellen wieder zurück in den versenkten Zustand.

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Auch Tradition – der Drehwahlschalter für die Fahrmodi.

Schaltwippen am Lenkrad erlauben darüber hinaus die manuelle Übernahme der neun Fahrstufen. Sehr erfreulich ist dabei, dass die Funktion dieser Wippen per Bordmenü auf einen bestimmten Fahrmodus beschränkt werden kann.

Somit kann beispielsweise voreingestellt werden, dass die Schaltwippen nur im Sportmodus aktiv sind, im normalen ‚D‘-Modus aber deaktiviert bleiben. Dies verhindert beim versehentlichen Bedienen der Wippen im ‚D‘-Modus den Switch in die manuelle Betriebsart, wobei das Getriebe eine Zeit lang auf den nächsten Schaltbefehl wartet, bevor es wieder selbstständig in den Automatikmodus wechselt.

Die Schaltvorgänge der Automatik wurden flott und zielsicher vollzogen. Eine Nervosität oder Ungenauigkeit bei der Fahrstufenauswahl konnten wir nicht beobachten.

Der Verbrauch des Evoque ist je nach Fahrweise ziemlich breit gespreizt. Von etwas über sechs Liter bis zu zehn Litern ist alles möglich mit diesem Auto.

Wobei wir in einer gesunden Mischung von 50 Prozent Autobahn, 20 Prozent Stadtverkehr und 30 Prozent Überlandfahrten einen sehr ausgewogenen Verbrauch von 7,5 Litern auf der Uhr hatten. Dabei waren wir auf der Autobahn weder zurückhaltend, noch auf der Landstraße zu forsch. Es war also alles dabei, auch Fahrspaß kam nicht zu kurz.

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Geht man es behutsam an, sind weniger als 7 Liter nicht schwer.

Dafür und in Anbetracht der Größe und des Gewichts des Range Rover Evoque Cabriolet, kann man diesen Wert als vollkommen angemessen betrachten.

Den obligatorischen Durchbruch der 100-km/h-Schallmauer absolviert der 180-PS-Diesel in 10,3 Sekunden und erreicht bei 195 km/h seine Höchstgeschwindigkeit. Laut Tacho haben wir 205 km/h erreicht – im geschlossenen Zustand, versteht sich.

Offen lässt es sich bis 120 km/h noch recht komfortabel fahren – ohne Windschott. Hinten mag man aber bereits ab ungefähr 100 km/h nicht mehr sitzen, denn dann fegt da ein kräftiger Wind um die Ohren. Mit montiertem Windschott kann man sicher vielleicht 20 bis 40 km/h schneller fahren, bevor es auch vorne ungemütlich wird. Wir finden allerdings, dass man mit den im Alltag gefahrenen Geschwindigkeiten gut und gerne ohne das Windschott auskommt, durch das unserer Meinung nach auch die gefällige Linie des offenen Cabrios gestört wird.

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Feedbackrunde – der Evoque zeigt genau auf, wie man mit ihm umgeht.

Das Fahrverhalten des Cabrios zeigte sich durchgehend gutmütig mit einem leichten Hang zur Untersteuerung. Erfreulicherweise gab es keinerlei Anzeichen auf Verwindungen, dem bei so manchem Cabrio konstruktionsbedingten Verhalten.

Der Geradeauslauf ist hervorragend, auch wenn das Abrollverhalten etwas burschikos wirkt. Dafür räubert das Cabrio fast schon gierig enge Kurven und scheint dabei sein Eigengewicht auf unerklärliche Weise im Nichts verschwinden lassen zu können. Das generiert Fahrspaß auf unerwartetem Niveau.

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Unbefestigte Wege sind noch die leichteste Übung für einen Evoque.

Und noch etwas ganz Entscheidendes spricht für diese Cabrio: Es kommt von Land Rover und das merkt man. Denn dieses Cabrio kann auch anders – nämlich beispielsweise extreme Steigungen erklimmen, durch bis zu ein halben Meter (!) tiefes Gewässer waten oder sich über zugewachsene Waldwege tasten. Offroad-Gene vom Feinsten also, für die wir dieses Cabrio aber einfach zu schade finden. Dennoch ist es schön zu wissen – es könnte, wenn es wöllte.

Die Bremsen hielten zunächst eine Überraschung parat. Denn diese benötigen einen weitaus höheren Kraftaufwand als man es von den herkömmlichen, mit Bremskraft überportionierten Fahrzeugen gewohnt ist. Hat man sich daran gewöhnt, bringt man das Ecoque Cabrio gut dosierbar zum Stehen. Belastungstests zur Erkennung von Standfestigkeit und Fadingverhalten führten wir bei diesem Test aufgrund des knappen Zeitrahmens nicht durch.

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Wirbelwind – Scheiben runter und der Fahrtwind kommt auf Tuchfühlung.

Das Thema Fahrgeräusche wird beim Cabriolet verständlicherweise vom Status des Verdecks bestimmt. Im geschlossenen Zustand zeigt sich der Evoque erstaunlich leise und kann selbst bei starken Außengeräuschen mit einer souveränen Geräuschdämmung überzeugen.

Der Motor ist dabei vernachlässigbar, sogar im offenen Zustand zeigt er sich stets zurückhaltend. Windgeräusche sind beim Offenfahren – wie bereits beschrieben – bis ungefähr 120 km/h gut beherrschbar, sofern die Seitenscheiben allesamt oben bleiben.

Lässt man alle Scheiben unten, dürfte ein mitgeführter Windmesser bereits ab 60 Stundenkilometer die erste Tornadowarnung initiieren und der Friseur sich über anfallende Sturmschäden an der Haarpracht erfreuen.

Assistenz und Sicherheit

Unser Testwagen besaß in seiner Ausstattung ein umfangreiches Paket an Assistenten.

Serienmäßig befinden sich ein Spurverlassenswarner, ein autonomer Notfall-Bremsassistent und das ‚All-Terrain Progress Control‘ an Bord. Letzteres ermöglicht das Vorankommen unter schwierigen Verhältnissen wie beispielsweise sandigem Untergrund, Schnee, Schlamm oder anderen widrigen Wegzuständen.

Weiterhin immer an Bord arbeiten unter anderem eine Berganfahr- und -abfahrhilfe, eine Wankneigungskontrolle, die Kurvenbremskontrolle, die Reifendruckkontrolle und eine Anhängerstabilitätshilfe.

Optional gibt es das Warnsystem Toter Winkel mit Annäherungssensor und Kollisionswarnsystem bei Rückwärtsfahrten, einen Aufmerksamkeitsassistenten und den Spurhalteassistenten, dessen Stärke des Lenkeingriffs im Bordsystem eingestellt werden kann.

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Zeigt auch an, wenn er nichtaktiv ist – der Totwinkelwarner.

Wir fanden die Lenkkorrektur in der schwächeren Stufe immer noch recht forsch. Dafür glänzte dieser Assistent mit einer während unseres Tests absolut fehlerfreien Interpretation der Fahrspuren – diese Genauigkeit war eine Premiere.

Die adaptiven LED-Scheinwerfer überzeugten uns mit hervorragender Ausleuchtung und einem fast überschwänglichen Abbiegelicht. Aufgrund unserer Ausstattungsvariante gab es leider keinen Fernlichtassistenten – bei anderen Ausstattungen im Zusammenhang mit LED-Scheinwerfern ist dieser aber erhältlich.

Die Lichtsignatur des LED-Tagfahrlichts unterstreicht den charismatischen Charakter des Range Rovers eindrucksvoll und sorgt darüber hinaus für einen einprägsamen Wiedererkennungswert.

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Pretty Lightning – sieht nicht nur gut aus, wirkt auch wie eine Visitenkarte.

Selbstverständlich besitzt auch dieses Cabriolet einen – in diesem Fall doppelt ausgelegten – Überrollbügel, der bei Gefahr innerhalb von 90 Millisekunden hinter den beiden Rückbank-Kopfstützen ausfährt und für den entsprechenden Sicherheitsraum sorgt. Ungenutzt ruhen die beiden Aluminiumbügel asketisch in ihrem Versteck und erfüllen die sekundäre Aufgabe einer optischen Applikation im Aluminiumdesign.

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Lebensretter – die Überrollbügel ergänzen im Standby-Modus das Design.

Der Range Rover Evoque erreichte bereits im Jahre seiner Einführung 2011 beim NCAP-Crashtest volle 5-Sterne. Das Cabriolet wurde bisher noch nicht getestet.

Ausstattung und Komfort – Kleinster Range Rover ganz groß

Es gibt im Evoque jede Menge an Faktoren, die für ein hohes Maß an Komfort sorgen und dem Wohlbefinden der Insassen sehr zuträglich sind.

Zuallererst fällt der hohe Bedienkomfort auf. Das InControl Touch Pro Infotainment-System mit zentralem Touchscreen besitzt keine physischen Bedienelemente, sondern wird ausschließlich über digitalisierte Tasten gesteuert. Neben dem typischen Fingerprint, reagiert der Bildschirm auch auf Wisch-, Scroll- und Zweifinger-Zoom-Bewegungen – ganz nach Bedienart eines Smartphones oder Tablets.

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Gewohnheit siegt – der Bildschirm lässt sich wie ein Tablet bedienen.

Das SSD-Festplatten Navigationssystem überzeugt mit übersichtlichem Kartenmaterial, einer sehr angenehmen akustischen Zielführung sowie logischer Routenführungen. Lediglich eine Sprachsteuerung fehlte unserem Testkandidaten, welche aber optional und ausstattungsabhängig verfügbar ist.

Die Verbindung mit bluetoothfähigen Geräten gelingt innerhalb weniger Sekunden und funktioniert einwandfrei. Die Freisprecheinrichtung erlaubt Gespräche auch mit offenem Verdeck und filtert Nebengeräusche uneingeschränkt heraus.

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Hello World – dank Bluetooth wird ein Smartphone blitzschnell eingebunden.

Die Einparkhilfen vorne und hinten sind ebenso wie die hochauflösende Rückfahrkamera bei HSE DYNAMICS serienmäßig und helfen zuverlässig bei Park- und Rangiermanövern. Optional sind auch ein Parkassistent, ein Surround-Kamerasystem und ein Head-up Display erhältlich.

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Egal ob bei Tag…
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… oder bei Nacht – die Kamera zeigt zuverlässig die Sicht nach hinten.

Seinem Individualismus kann man beim Einstellen seiner persönlichen Farbgebung der Ambientebeleuchtung freien Lauf lassen.

Leselampen mit Annäherungssensoren, beleuchtete Einstiegsleisten, Umfeldbeleuchtung an den Außenspiegeln mit Projektion der Fahrzeugsilhouette auf die Straße und viele weitere Gimmicks sorgen weiter für die Erfüllung hoher Ansprüche.

Für Freunde der akustischen Untermalung sorgt das optional erhältliche Meridian Soundsystem. Mit 660 Watt, verteilt auf 13 Lautsprecher inklusive Subwoofer, bereitet diese Audioanlage ungetrübten Hörgenuss. Der Klang gefällt mit einem sehr ausgewogenen Spektrum und warmen, kräftigen Bässen.

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Ganz Ohr – die Meridian Soundanlage klingt richtig gut.

Die beheizbaren, 12-fach verstellbaren Vordersitze mit 4-facher Lordosenstütze bieten bereits maßgenaue Anpassung an die anatomischen Befindlichkeiten. Wem das nicht ausreicht, kann dies noch mit Sitzbelüftung, Massagefunktionen und 14-facher Einstellung erweitern lassen.

Wer möchte, kann mit dem Cabrio auch sehr gut durch den Winter kommen. Mittels Winterkomfortpaket gehören kalte Hände dank Lenkradheizung der Vergangenheit an. Ebenso entfällt das lästige Scheibenkratzen, dem die elektrisch beheizte Frontscheibe entgegenwirkt. Damit der Durchblick auch von außen gewährleistet wird, werden die Scheibenwaschdüsen zudem beheizt.

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Im Versteck – der Schalter für die Lenkradheizung.

Die Sonderausstattung ‚Wade Sensing‘ ermöglich mittels Sensoren in den Außenspiegeln die Wassertiefe in Echtzeit anzeigen zu lassen. Dies dürfte beispielsweise bei überschwemmten Straßen oder der Durchquerung von Flüssen ein überaus hilfreiches System sein. Daran erkennt man wieder die eindeutigen Gene eines Land Rover.

Varianten und Preise des Range Rover Evoque Cabriolet

Das Range Rover Evoque Cabrio bekommt man im Unterschied zu seinen drei- oder fünftürigen Pendants grundsätzlich mit Allradantrieb.

Dabei kann man zwischen drei verschiedenen Motorisierungen wählen. Dies sind zwei je 2.0-Liter Diesel mit 150 PS und 180 PS, sowie ein 2.0-Liter Benziner mit 240 PS.

Jede dieser Motorisierung ist mit beiden verfügbaren Ausstattungslinien kombinierbar.

Als Basis dient die SE DYNAMIC, wobei man hier kaum von einer Basis sprechen kann, da die Ausstattung bereits durchaus ordentlich ist. Beispielsweise der 10,2-Zoll Touchscreen oder ein Meridian 380-Watt-Soundsystem mit 11 Lautsprechern sind bereits Bestandteil der Grundausstattung.

Wählt man diese Linie mit dem kleinsten Motor, dem 150 PS Diesel, beginnt der Preis bei 51.400 Euro.

Die höhere Ausstattungsvariante HSE DYNAMIC beinhaltet darüber hinaus beispielsweise Xenonscheinwerfer, Nebelscheinwerfer, 19-Zoll-Leichtmetallräder und einiges mehr. Diese Ausstattungslinie ist ab 57.800 Euro zu haben.

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Als HSE DYNAMIC bleiben bereits kaum Wünsche offen.

Der 180 PS Diesel kostet knapp 3.000 Euro mehr, der Benziner als Topmotorisierung ruft fast 4.000 Euro mehr auf, als der Einstiegsdiesel.

Wählt man den Topmotor in der HSE DYNAMIC Ausstattung und lässt kein Häkchen auf der Aufpreisliste aus, kommt man auf knapp 84.000 Euro. Dann bewegt sich die Ausstattung aber nicht nur preistechnisch auf dem Niveau der Luxusklasse, sondern man verfügt über fast alle aktuell machbaren Annehmlichkeiten eines modernen Luxusgefährtes.

Was sagen die Kunden?

Wir möchten wie immer an dieser Stelle vorab darauf hinweisen, dass diese stichprobenartige Analyse in deutschen Netzwerken keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Repräsentativität erhebt. Nur mehrfaches Ansprechen von Themen wird von uns wiedergegeben.

Da die Cabrio Variante erst seit einigen Monaten auf dem Markt ist, konnten wir noch nicht viele Resonanzen auffinden. Einmal fiel die polarisierende Diskussion über Design und Sinn der Cabriovariante auf. Eine Seite mag weder das Design, noch kann man den Sinn für ein Cabrio dieser Art entdecken. Die andere Seite findet, dass das Evoque Cabriolet aufgrund seines auffälligen und überaus hübschen Designs das Alleinstellungsmerkmal schlechthin habe und daher ein Muss für den Individualisten darstellt.

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Fürchtet nichts & niemanden – er ist Einzelkämpfer, ohne direkte Konkurrenz.

Fazit – die Erfolgsstory scheint fest gebucht

Es gibt so viele Dinge, deren Sinn sich allein nach pragmatischen Aspekten nicht erschließt. Es ist daher müßig, darüber zu diskutieren. Den Rest entscheiden – zum Glück – der eigene Geschmack und die Individualität des Einzelnen.

Das Land Rover Range Rover Evoque Cabrio gehört in diese Kategorie. Ein Auto, was es so aktuell kein zweites Mal gibt. Es polarisiert, keine Frage. Aber das ist gut so, denn somit zieht es deutlich am grauen Einheitsbrei im automobilen Sektor vorbei und fällt auf, macht Spaß und belohnt neben seinem Aussehen durch ein erstklassiges Fahrverhalten, eine tadellose Verarbeitung hochwertiger Materialien und durch solide, für diese Klasse sehr sparsame Motorisierung – zumindest als Selbstzünder. Nicht zu vergessen sind seine Gene, die ihm eine nicht zu unterschätzende Offroad-Tauglichkeit verleihen.

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Liebe auf den ersten Blick – diese Signatur generiert bei vielen Glückshormone.

Wir sind uns einig: Sinnlos ist maximal die Diskussion über das Sein eines solchen Autos oder über Cabrios generell, über Supersportwagen, SUV oder über teuren Whisky, einen beheizten Pool oder andere Dinge. Dinge, die in erster Linie für Freude und Genuss sorgen, welche die Fähigkeit besitzen, zu begeistern.

Das Evoque Cabriolet hat uns begeistert – fahrtechnisch, ausstattungstechnisch und schlussendlich durch sein Äußeres.

Als Kleinster in der Riege der Range Rover betritt das Cabrio eine bisher jungfräuliche Bühne und die bisherigen Verkaufszahlen und Bestellungen sprechen zudem eine eindeutige Sprache – das Range Rover Evoque Cabrio ist für dieses Jahr bereits seit Wochen komplett ausverkauft.

Das Range Rover Evoque Cabrio wurde uns freundlicherweise von der Autohaus Löbau GmbH zur Verfügung gestellt. Seit 14 Jahren präsentiert das Unternehmen erfolgreich die Marke Land Rover.

Text / Fotos: NewCarz

Konkurrenz:
Aktuell keine gleichartigen Konkurrenzmodelle.

Technische Daten: Land Rover Range Rover Evoque TD4 HSE DYNAMIC Cabriolet

Länge x Breite x Höhe (m): 4,37 x 1,99 (2,09 mit Außenspiegel) x 1,61

Motor: Vierzylinder Turbodiesel TD4 mit Start/Stopp-Automatik

Leistung: 132 kW (180 PS) bei 4.000 rpm

Hubraum: 1.999 ccm

Max. Drehmoment: 430 Nm bei 1.750 rpm

Getriebe: 9-Stufen-Automatik mit Lenkrad-Schaltwippen

Antrieb: permanenter Allrad

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 5,7 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,5 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 149 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,3 Sekunden

Leergewicht: 1.936 kg

Kofferraumvolumen: 251 l (Durchlademöglichkeit optional)

Kraftstofftank: 60 Liter

Preis des Testwagens: 74.198 Euro (UPE)

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