Eigentlich beschäftigen wir uns bei NewCarz nur mit aktuellen Fahrzeugen. Eigentlich sind für uns neue Assistenz- und Sicherheitssysteme relevant. Eigentlich schauen wir nur nach vorn und nicht zurück.
Aber seien wir mal ehrlich: Ist es nicht interessant zu wissen, welches die Urahnen der jetzigen Dauerbrenner sind? Die ersten Sportwagen mit für die damalige Zeit schier unendlicher Kraft. Die einstige Definition von Luxus?
Das haben wir uns auch gedacht und waren deshalb anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des VW Golf GTI im schönen Baden-Baden beim 40. Internationalen Oldtimer Meeting.
Von 1976 bis heute
40 Jahre ist es her, als der erste Volkswagen Golf GTI der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Mit 110 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h war der damalige „Über-Golf“ ein begehrtes Objekt für Groß und Klein. Wer jetzt denkt, die 110 PS seien doch „Kindergarten“, dem sei gesagt, dass das Leergewicht des Ur-GTI gerade einmal 810 Kilogramm betrug. Noch Fragen?
Heute, in seiner siebten Generation, ist er bis zu 290 PS stark, bis zu 250 km/h schnell und schöpft seine Kraft statt aus 1,6 aus einer Zweiliter-Maschine. Natürlich ist er auch schwerer. Durchschnittlich 1,4 Tonnen bringt die siebte Generation auf die Waage, was die Leistungsdifferenz streng genommen dann doch etwas relativiert.
(Sonder-) Modell Beeskow
Ein ganz besonderes Exemplar ist das Rometsch Modell Beeskow. Er wurde in der Zeit von 1951 bis 1956 gebaut und basiert wesentlich auf der Technik des damaligen VW Käfer. Benannt nach dem Karosseriebauer Johannes Beeskow, nannten viele Größen – unter anderem auch im Showbusiness – einen `Beeskow´ ihr Eigen. Audrey Hepburn war eine davon.
Die Besonderheit des Fahrzeugs lag neben seiner speziellen Karosserie vor allem darin, dass er hinter dem Fahrer einen dritten Sitzplatz besaß, welcher um 90 Grad gedreht verbaut wurde. Der Platz hinter dem Beifahrersitz wurde folglich als Fußraum für den dritten Passagier genutzt. Der Rometsch Beeskow kostete doppelt so viel wie ein VW Käfer und lag damit knapp unter dem Preis eines Porsche 356.
Sportwagen-Ikonen unserer Großväter
Dass sich die Marke Porsche schon sehr früh an Begehrlichkeit erfreute, ist nicht zuletzt den Speedster Modelle zu verdanken. Das weiße Exemplar im Bild ist ein Porsche 356 A Speedster aus dem Jahre 1957. Im Vergleich zu den aktuellen Zuffenhausenern klingen die Leistungsdaten des Oldtimer wahrlich zahm: 60 PS werden hier aus einem 1,6 Liter großen Vierzylinder-Boxermotor generiert, was für einen Spurt von null auf 100 km/h in glatt 16 Sekunden sorgt.
Schluss mit dem Vortrieb ist bereits bei 160 km/h, die Kraftübertragung übernimmt ein manuelles 4-Gang-Getriebe. Für heutige Verhältnisse ebenfalls utopisch ist der damalige Neupreis des 356: 11.900 DM.
Doch es ist nicht die Leistung der Fahrzeuge, die Liebhaber schätzen. Es ist die Geschichte, welche die Fahrzeuge erzählen. Jedes Einzelne – ohne Ausnahme. Ein Zeitreise zurück in die Vergangenheit. Eine Zeitreise für all diejenigen, welche in Ihrer Kindheit ebendiese Fahrzeuge bewundert haben.
Es sind nicht nur die älteren Generationen, die um die Bedeutung dieser kostbaren Schätze wissen. Auch junge Leute möchten einen Einblick in die Ursprünge der heutigen Automobile erhalten. Mal mit Schmunzeln, mal mit offenem Mund stehen selbst Teenager ehrfürchtig vor einem alten Maybach. „Der war ja schon damals total luxuriös!“ Stimmt, die meisten Marken sind bis heute ihren Ursprüngen treu geblieben.
Im Anschluss möchten wir Sie mit unserer Bildergalerie teilhaben lassen an einer Zeitreise in die Ursprünge der Automobilgeschichte. Getreu dem Motto: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte.
Text / Fotos: NewCarz
Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.