Fahrerassistenten und Qualitätsreifen – ein starkes Sicherheitsteam

Fahrerassistenten
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Was trägt zum sicheren Autofahren bei: Ein umsichtiger Fahrer, ein technisch gewartetes Auto, verlässliche Qualitätsreifen und gut abgestimmte Fahrerassistenten. Alle nicken mit dem Kopf. Außer beim letzten Punkt.

Da wird der Kopf hin und her gewiegt. Wir haben uns gefragt, warum Fahrerassistenzsysteme sicherheitstechnisch nicht ebenso anerkannt sind wie gute Reifen oder eine umsichtige Fahrweise? Welche elektronischen Fahrunterstützungen gibt es überhaupt? Welche sind nahezu unverzichtbar? Zeit für einen Überblick.


Fahrerassistenten ersetzen nicht den Fahrer

Viele Autofahrer denken beim Thema Fahrerassistenzsysteme an automatisch durch den Stadtverkehr rollende Fahrzeuge. Darum eines vorweg: Autonome, hochautomatisierte Systeme sind heutzutage zwar technisch bereits möglich, allerdings in vielen Ländern – unter anderem auch in Deutschland – nicht zugelassen. Das Fahrerassistenzsystem auf dem jetzigen Stand der Technik unterstützt den Fahrer beim effizienten und sicheren Fahren und erlaubt maximal ein teilautonomes Fahren.

Diese Definition steckt bereits im Wort – sonst hieße es Fahrerersatzsystem. Tatsächlich gibt es mehr elektronische Fahrunterstützungen, als den meisten Autofahrern bewusst ist. Und manche von ihnen sind immer öfter auf der Wunschliste eines Autofahrers. Das renommierte Marktforschungsinstitut Ipsos hat deutsche Autofahrer zu dem Thema befragt. Auf die stärkste Zustimmung stößt der Notbremsassistenz: 69 Prozent der Befragten würden ihn gern in der Serienausstattung sehen.


Die Kategorien der Sicherheit

Menschen lieben Technik. Aber es fällt ihnen manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Zum Beispiel beim Auto. Die meisten wissen gar nicht, wie viel künstliche Intelligenz in ihrem neuen Wagen steckt. Ordnen wir die Fahrerassistenten nach Kategorien.

  • Kategorie A: Informierende und warnende Funktionen
  • Kategorie B: Kontinuierlich automatisierende Funktionen
  • Kategorie C: Eingreifende Notfallfunktionen

 

Kategorie A: Der Fahrer erhält Zusatzinformationen. Zum Beispiel Anzeigen auf den Instrumenten im Cockpit bei Geschwindigkeitsübertretung. Kategorie B: Das sind Assistenzsysteme, die längere Zeit aktiv sind und in die Fahrzeugführung eingreifen. Ein Beispiel wäre der Geschwindigkeitsregelautomat. Kategorie C: Notfallsysteme, die in gefährlichen Situationen automatisch reagieren. Zum Beispiel der Notfallbremsassistent oder das automatische Ausweichsystem. Diese elektronischen Assistenten können Leben retten.

Mittlerweile gibt es einen riesigen Baukasten von Fahrerassistenzsystemen. Wir beschränken uns auf die wichtigsten:

  • Notbremslicht
  • Fernlichtassistent
  • Notbremssystem
  • elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)
  • Abstandsregeltempomat
  • Spurhalteassistent (LKA)
  • Abbiegeassistent

Der ADAC verdeutlicht die Sicherheitspotenziale von Fahrerassistenzsystemen, indem er eine Reihe von Studien aufzählt. Die vorgestellten Zahlen sind beeindruckend. Alle in der oberen Liste aufgezählten Fahrerassistenten hält der ADAC für einen Sicherheitsgewinn.


Fahrerassistenten
Eine Vielzahl an Assistenten stehen mittlerweile in vielen Autos bereits serienmäßig zur Verfügung.



Das Notbremslicht signalisiert nachfolgenden Fahrern mittels schnell blinkenden Bremslichtes eine Notbremsung (laut Studie 28 Prozent weniger Auffahrunfälle mit Personenschaden). Der Fernlichtassistent regelt die Lichteinstellungen automatisch (sechs Prozent weniger Verkehrstote bei Nacht). Das ESP stabilisiert das Fahrzeug durch aktiven Bremseingriff an einzelnen Rädern sowie die Reduzierung der Motorleistung in Situationen, in denen es den Grenzbereich erreicht oder überschreitet.

Der Abstandsregeltempomat wirkt Auffahrunfällen entgegen, indem er Geschwindigkeit und den Abstand zum Vordermann reguliert (17 Prozent weniger schwere Unfälle mit Personenschaden) und dadurch auch Staubildungen verringert.

Der Spurhalteassistent (LKA) hält das Fahrzeug anhand von vorhandenen Fahrbahnmarkierungen auf Kurs (geschätzt bis zu 3.500 weniger Tote und 17.000 weniger Schwerverletzte nach einer verpflichtenden allgemeinen Einführung). Der Abbiegeassistent warnt den Fahrer während oder vor dem Abbiegevorgang vor Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern im toten Winkel.


Reifenqualität ist ein Sicherheitsfaktor

Elektronische Fahrerassistenzsysteme sind gut. Umsichtige Fahrer auch. Aber beides zusammen reicht nicht aus, wenn andere Sicherheitskomponenten missachtet werden. Einen großen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten die Reifen. Denn diese sind schließlich der direkte – und im Idealfall einzige – Kontakt zur Fahrbahn.

Experten weisen auf das Risiko abgefahrener Pneus hin und auf die Strafen, die dem schlecht ausgerüsteten Autofahrer drohen. Doch Strafen allein sollten nicht der Grund sein, hier Sorgfältigkeit wirken zu lassen. Übrigens, auch Reifen mit ausreichender Profiltiefe bringen ihre Besitzer in Gefahr, wenn sie ihren Aufgaben nicht gerecht werden – Stichwort: Sommerreifen im Winter. Wir haben die Qualitätsmerkmale für Reifen zusammengestellt. Wer diese Kriterien beachtet, kommt sicherer durch alle Jahreszeiten.


Das EU-Reifenlabel: Informationen auf den Punkt gebracht

Reifen ist nicht gleich Reifen. Autofahrer, die rechtzeitig von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt wechseln, sind damit noch nicht auf der sicheren Seite. Ein weiteres Qualitätskriterium für einen Reifen ist sein Bremsverhalten. Und hier scheiden sich die Geister zwischen gut und schlecht.

Ein Billig-Importwinterreifen beispielsweise, benötigt bei 80 km/h Fahrgeschwindigkeit auf nasser Straße einen um rund 20 Prozent längeren Bremsweg als ein Qualitätsreifen. Das sind einige Meter, die Leben retten können. Auch das Aquaplaningverhalten spielt in die Sicherheitsbeurteilung hinein und wird neben der verwendeten Gummimischung auch durch die Art des Profils entschieden.

Qualitätsreifen zeichnen sich durch ein exzellentes Handling aus. Andere Beurteilungsparameter sind die Fahrstabilität, die Seitenführung in Kurven und die Lebensdauer des Reifens. Alte Reifen verlieren ihre Eigenschaften, da sie mit der Zeit verhärten und dadurch nach einiger Zeit ausgetauscht werden müssen. Die Faustregel besagt, dass spätestens nach sechs Jahren die Reifen durch neue ersetzt werden sollten. Eine gesetzliche Grundlage gibt es hierfür allerdings nicht.


Die Sicherheits- und Umweltstandards des Reifenlabels

Seit 2012 gibt das EU-Reifenlabel Auskunft über wichtige Sicherheits- und Umwelteigenschaften. Es beurteilt

  • Nasshaftung
  • Rollwiderstand
  • Geräuschemission

Der Rollwiderstand informiert über die Energieeffizienz des Reifens. Je geringer dieser Widerstand ist, desto weniger Energie muss aufgewendet werden, um diese zu überwinden. Unterm Strich spart man mit geringerem Rollwiderstand Kraftstoff ein und senkt dadurch auch den Emissionssaustoß.

Auskunft über die Bremsleistung auf nasser Fahrbahn erteilt der Nasshaftungs-Wert. Mit ihm liegt eine klare Kennzeichnung des Sicherheitsstandards eines Reifens vor. Klasse A schafft den Bremsweg in der physikalischen Bestleistung. Alle anderen Klassen weichen in einer jeweils größer werdenden definierten Distanz von diesem Bestwert ab. Die Geräuschemission ist ein Umweltwert in Bezug auf die Lärmbelästigung. Je weniger Dezibel durch den Abrollvorgang entstehen, desto leiser das Vorbeifahrgeräusch.

Sicheres Fahren hängt also nicht allein vom Fahrer ab. Die Ausstattung des Autos mit sinnvollen Fahrerassistenzsystemen ist ein wertvolles Plus an Verkehrssicherheit. Und auch die Investition in Qualitätsreifen trägt zur Erhöhung der Sicherheit für Leib und Leben sowie Sachwerte bei. 

Text: Gastautor / Bilder: NewCarz

 

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