Wenn man den Namen Arrinera Hussarya nennt, erntet man meist hilfloses Schulterzucken oder hochgezogene Augenbrauen. Das polnische Unternehmen Arrinera ist bislang noch ein Rookie unter den Autobauern und will dennoch den Straßen dieser Welt einen Supersportwagen bescheren.
Arrinera ist eine Wortschöpfung, bei der das baskische Wort ‚Arintzea‘ – was soviel wie Stromlinienform bedeutet – mit dem tialienischen Wort für ‚wahrhaftig‘ – ‚Vero‘ – kombiniert wurde. ‚Hussarya‘ ist eine Ode an die legendäre polnische Kavallerie – den Husaren, welche 125 Jahre lang als ungesiegbar galten. Der Verkauf startete noch nicht, doch schon jetzt gibt es eine GT-Version vom Hussarya.
Polen bringt man bis dato nicht wirklich mit professioneller Autoproduktion in Verbindung. Schon gar nicht mit der Entwicklung und Herstellung von Supersportlern. Und doch gibt es da den Arrinera Hussarya – ein dank 6.2 Liter Corvette-V8-Motor mit 650 PS und 810 Newtonmeter befeuertes Sportcoupé, welches mit Fahrleistungen glänzt, die man sonst von Ferrari, Lamborghini & Co. kennt. Gerade einmal 3,2 Sekunden benötigt der Hussarya um auf 100 km/h zu beschleunigen. Nach nur 8,9 Sekunden ist die 200er-Marke gefallen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei stolzen 340 km/h.
Das geringe Gewicht von nur 1,3 Tonnen verdankt das Coupé seiner nur 1,19 Meter flunderhaft flachen Karosserie aus Carbon. Geplant sind laut Hersteller zunächst 100 Einheiten, die zu einem Preis von ungefähr 120.000 Euro verkauft werden sollen. Wenn man die Preise der Wettbewerber in den direkten Vergleich stellt, ist diese Summe ein ausgesprochenes Schnäppchen.
Der Verkauf hat noch nicht einmal begonnen, da legt der polnische Hersteller noch einmal nach.
Auf der Autosport-Messe von Birmingham wurde die GT Rennversion des Hussarya vorgestellt. Dieser soll seinen Lebensraum in der GT4-Serie finden. Auch wenn die Leistung für diesen Zweck ein ganzes Stück heruntergeregelt werden musste und sich bei 430 PS und 580 Newtonmeter einpegelt, so wurde die Optik dafür um einiges brachialer und punktet bei Rennsport-Fans mit diversen Racing-Elementen wie einem überdimensionalen Heckspoiler oder Flaps und Diffusoren aus Carbon.
Im Interieur herrscht auf das Wesentliche reduzierter Purismus. Das CICD – Cosworth Intelligent Color Display – informiert den Piloten über die wichtigsten Daten. Davor sitzt das kleine, unten abgeflachte Alcantara-Rennlenkrad. Selbstverständlich besteht das Gestühl in so einem GT aus Sportschalensitzen und ein Überrollkäfig sorgt für zusätzliche Sicherheit.
Die aerodynamische Entwicklung der GT-Karrosserieelemtente fand in einer Zusammenarbeit mit der TU in Warschau statt. Es werden laut Arrinera nur drei Stück dieser GT-Variante gebaut.
Text: NewCarz / Fotos: Arrinera
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