Rein elektrisch, von Null auf 100 in zwei Sekunden, Design eines Supersportlers – der Aspark OWL strotzt nur so vor Besonderheiten.
Allein der in Endlosschleife laufende Imagefilm mit fulminanter Bewegtbild- und Klangkulisse am Aspark-Stand, zieht die Messebesucher auf der IAA in Frankfurt mit einer scheinbar unsichtbaren Energie zu dieser Supersportwagenpräsentation.
Im Sprint schneller als der Bugatti Chiron
Um genau zu sein: Vier Zehntel soll der Aspark OWL dem Chiron bis zum Erreichen der 100-km/h-Marke abnehmen können – insgesamt nur 2,0 Sekunden. Soweit die Theorie, denn ein praktischer Beweis dafür steht bislang aus.
Die Japaner mögen oftmals pragmatischer Natur sein wenn es um Automobile geht, doch Übertreibung ist nicht unbedingt eines ihrer Steckenpferde. Daher darf man mit entsprechender Erwartungshaltung gespannt bleiben, bis es einen belegbaren Beweis hierfür gibt.
Leichte Ernüchterung beim Weiterlesen
the fastest car in the world
Zugegeben, diese Aussage des Herstellers relativiert sich schnell, als man bemerkt, dass sie allein auf diesen Sprint bezogen wird. Die weiteren Leistungsdaten lauten wie folgt: Zwei Elektromotoren mit je 55 PS. Richtig gelesen! Diese sollen laut Hersteller aber kurzfristig – wie auch immer man dies genauer interpretiert – bis zu 220 PS abgeben können.
Die theoretische Gesamtleistung liegt dann bei 436 PS und 750 Newtonmeter maximaler Drehmoment, die Höchstgeschwindigkeit ist mit 280 km/h erreicht. Dies alles klingt in Relation mit dem anfangs erwähnten Supersprint fast ernüchternd. Okay, das Gesamtgewicht bleibt knapp unter einer Tonne, wodurch diese Angaben sich wieder in einem etwas anderen Licht darstellen.
Doch ein echter Wermutstropfen kommt jetzt: Nämlich reicht eine Akkuladung – diese werden mit Hochleistungskondensatoren bei besagtem Sprint unterstützt – nur bis maximal 150 Kilometer. Spätestens jetzt formen die zusammengepressten Lippen eine nach unten gerichtete Hufeisenform.
Design Note eins
Doch das Aussehen des überwiegend im Carbonkleid gestalteten Übersportlers verheißt jede Menge sportliche Ambitionen. Ein mächtiger Diffusor teilt sich die Heckansicht mit einem nicht minder extrovertiert erscheinenden Spoiler. Die Front bestimmt eine Mischung aus Hai und Rochen, die Fahrgastzelle thront wie eine Kuppel auf dem extrem breiten Chassis.
Der Aspark OWL bleibt auf seinem Messepodest unnahbar, doch kann man durch die geöffnete Flügeltür einen Blick in den elegant wirkenden Innenraum erhaschen. Sportsitze mit feinstem Lederbezug und ein kleines Sportlenkrad sowie ein nach innen versetztes Cockpit mit mehreren großen Screens zeugen von einem futuristisch anmutenden Touch.
Herstellervision: Schritt in die (Klein)Serie
Wir wissen, ohne Visionen und Träume wären so manche wunderschönen Sportwagen nie entstanden. Auch beim OWL arbeitet der Hersteller Aspark an der Verwirklichung ihrer Visionen.
So erwartet man in spätestens zwei Jahren das Erreichen der Serienreife des Aspark OWL. Zwar sind die letztendlichen technischen Daten bislang kaum feststehend, wohl aber der exorbitante Preis für den Elektoflitzer. Stolze 3,5 Millionen Euro muss der interessierte Kunde berappen, um diese Extrovertiertheit auf Rädern sein Eigen nennen zu können.
Text/Bilder: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
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