Dauertest Chevrolet Camaro Cabriolet
19.01.2018 – km-Stand: 43.518 Die Beleuchtung
Januar 2018. Inmitten des Winters wollen wir mit einem neuen Bericht etwas Licht ins Dunkle bringen – mit den Bi-Xenon-Scheinwerfern unseres Camaro Cabrio.
Nach eineinhalb Wintern und jeder Menge Nachtfahrten haben wir genug Erkenntnisse gesammelt, die wir unseren Lesern nunmehr mitteilen möchten.
Bi-Xenon im V8-Monster
Der Chevrolet Camaro verfügt bereits serienmäßig über 25 Watt starke Bi-Xenon-Scheinwerfer. Diese sind auch die einzige Lichtoption im Pony-Car. Die Ausleuchtung der Gasentladungslampen erwies sich in der Praxis als insgesamt völlig ausreichend und mit einer vernünftigen Reichweite trotz bauartbedingter geringer Anbauhöhe. Auch in puncto Homogenität kann man am Licht des Camaro keine Kritik üben – der Bereich vor dem Fahrzeug wird anständig ausgeleuchtet.

Die Schwachstelle der Scheinwerfer sind einzig die etwas geringe Helligkeit, die sich insbesondere bei Nässe erheblich bemerkbar macht. Auf dem fast schwarzen Asphalt wird ein Großteil des Abblendlichts absorbiert, sodass oftmals die manuelle Kontrolle des Fahrers erfolgt, ob auch wirklich das Licht eingeschaltet ist. Dies ist jedoch nicht nur beim Camaro so. Fast alle 25-Watt-Xenon-Systeme haben den Helligkeitsnachteil.

Bei aktiviertem Fernlicht macht sich besagter Nachteil jedoch kaum bemerkbar. Die Blende, die dann aus dem Strahlengang geklappt wird, offeriert einen breiten und weiten Lichtteppich, der auch bei schlechten Witterungsbedingungen für genügend Licht sorgt. Sollte es vorkommen, dass nach einiger Zeit die Lebensdauer eines Xenon-Brenners abgelaufen ist, so schlägt ein Ersatzbrenner Typ D5S von Chevrolet mit 506 Euro zu Buche. Es sei zudem gesagt, dass es grundsätzlich ratsam ist, beide Brenner zeitgleich zu wechseln, um eine Differenz in der Lichtausbeute und -farbe zu vermeiden. Alternativ kann hier auch auf den D5S Brenner „Vision“ von Philips zurückgegriffen werden, der nach unseren Recherchen bereits für unter 200 Euro zu bekommen ist.

Ein Kurvenlicht gibt es im Chevrolet Camaro übrigens ebensowenig wie ein Abbiegelicht oder einen Fernlichtassistenten.
Der Vorteil des Systems liegt insbesondere in der Tatsache, dass aufgrund der Unterschreitung der 2.000-Lumen-Grenze eine automatische Leuchtweitenregulierung sowie eine Scheinwerferreinigungsanlage nicht mehr erforderlich ist.
Scheinwerfereinigungsanlage? Fehlanzeige!
Der Chevrolet Camaro verfügt daher weder über das eine noch über das andere. An Bord ist eine klassische manuelle Leuchtweitenregulierung, die in der Praxis jedoch kaum genutzt werden muss, da eine hohe Beladung des Boliden mit schweren Gütern in der Regel nicht erfolgt.

Die fehlende Scheinwerferreinigungsanlage spart zwar sowohl Gewicht als auch Wischwasser, dennoch ist uns gerade bei winterlichen Fahrten und dem dazugehörigen Aufwirbeln von Streusalz und Gischt oftmals aufgefallen, dass die Scheinwerfer durch Belag Einbußen in der Helligkeit hinnehmen müssen und der Fahrer diese manuell reinigen muss. Ein ähnliches Phänomen haben wir übrigens bei unserem Renault Talisman beobachtet, der ebenfalls keine Reinigungsanlage für seine Voll-LED-Scheinwerfer besitzt.

Die Xenon-Scheinwerfer bieten im Übrigen einen enormen Vorteil gegenüber den klassischen Halogen-Leuchten vom Vorgänger. Das Überholprestige des V8-Cabrio ist bei eingeschaltetem Abblendlicht unfassbar und erheblich höher, als wenn man nur mit Tagfahrlicht, welches immer aus einem LED-Lidstrich besteht, unterwegs ist. Im Bordtagebuch finden wir hierzu herrlich erquickende Einträge, die ebendiese These unterstützen.
Wer braucht schon Nebelleuchten?
Nebelscheinwerfer gibt es im Chevrolet Camaro weder für Geld noch für gute Worte. Dafür wurde die Nebelschlussleuchte, die im Ami immer in LED-Technik ausgeführt ist, mittig unten platziert und lässt etwas Rennsportfeeling aufkommen, da diese in ihrer Form ein wenig an die Schlussleuchten der Formel-1-Boliden erinnert.

Dort ist übrigens auch der Rückfahrscheinwerfer platziert, welcher aus zwei extrem hellen, weißen LEDs besteht und bei Nacht jedes Rückwärtsfahren durch seine Leuchtkraft massiv unterstützt.
Die Blinker sind beim Camaro derweil vorne wie hinten mit konventionellen Glühlampen bestückt. Einzig bei den Richtungsanzeigern in den Spiegeln wurde auf LEDs gesetzt.
Die LED-Heckleuchten sind durch ihr Doppel-L-Design markant geprägt, bilden eine sportliche Harmonie mit der Vierrohr-Abgasanlage und sorgen auch bei Nacht für einen hohen Wiedererkennungswert. Etwas abstrahiert betrachtet, erinnern sie ein wenig an die Tagfahrleuchten des Jaguar XJ.

Eine Verbesserung legen wir den Ingenieuren von Chevrolet dennoch ans Herz: die Heckansicht bei Nacht wirkt in vielerlei Hinsicht brachial, wird jedoch von einem Aspekt etwas getrübt. Die Kennzeichenbeleuchtung wurde beim Camaro aus unverständlichen Gründen mit Glühlampen bestückt, welche ein leicht schimmerndes, gelbliches Licht auf das Kennzeichen werfen. Natürlich gibt es hier unzählige Anbieter von LED-Derivaten, dennoch hätten wir uns hier über eine Alternative direkt vom Hersteller gefreut.

Gleiches gilt im Übrigen für die Kofferraumbeleuchtung, bei der ebenfalls eine konventionelle Lampe zum Einsatz kommt.
Der Chevrolet Camaro & die große Show
Der Innenraum des Chevrolet Camaro wartet mit einer nicht geringzuschätzenden Anzahl an lichttechnischer Möglichkeiten auf. Die wohl markanteste ist hierbei die Ambientebeleuchtung in den Türen, um das zentrale Display und inmitten des Getränkehalters. Hier hat der Fahrer die Möglichkeit, aus 24 (!) Farben zu wählen. Es sollte also für jeden Geschmack etwas dabei sein. Eine nette Spielerei ist dabei der sogenannte „Show-Modus“, bei dem im Stand eine Art Light Show abgefackelt wird und der Ami seine sämtlichen Farben durch die Ambienteleisten schickt.

Ansonsten fehlt es dem Chevrolet Camaro zwar an einer Beleuchtung der Schminkspiegel, dafür sind die LEDs der Innenbeleuchtung hell genug, um diese Aufgabe gleich mit zu übernehmen. Auch die hinteren Passagiere müssen auf diese Quelle zurückgreifen.

Sehr detailverliebt zeigt sich im Übrigen die beleuchtete Einstiegsleiste, die ausgesprochen patriotisch immer und immer wieder darauf hinweist, dass man nun ein traditionsreiches Fahrzeug besteigt, das eine gehörige Portion Spaß garantiert.

43.000 KM und Fahrspaß wie am ersten Tag
Auch nach über 43.000 Kilometern bleibt die Freude in unserem Chevrolet Camaro Cabrio ungetrübt. Die Windgeräusche sind zwar nach wie vor präsent, jedoch alles in allem zu ertragen und zudem das aktuell größte Manko des ansonsten braven Cabrio. Die einst angesprochenen, sporadischen Geräusche vom Fahrwerk, auftretend bei starkem Lenkeinschlag in Verbindung mit Schrittgeschwindigkeit, die am ehesten an Verwindungen im Antriebsstrang erinnern, werden wir von der Werkstatt zeitnah prüfen lassen und entsprechend Aufschluss über die Ursache geben.
In Kürze steht die dritte Inspektion des Boliden an, über die wir selbstverständlich ebenfalls berichten werden.
Text/Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D

Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.
4 thoughts on “Chevrolet Camaro Cabriolet – Die Beleuchtung”