888 PS, 999 Nm – nein, wir haben uns nicht verschrieben, dies sind die Specs der auf 50 Stück limitierten Dodge Challenger Hellcat XR!
Der Idee hinter dem Über-Muscle-Car sowie einem ersten Feedback zu den Fahreigenschaften widmen wir diesen Bericht. Erstkontakt!
Die Idee
Vor gut zwei Jahren begann die Idee, ein Fahrzeug für Europa auf die Räder zu stellen, welches noch überhalb der Hellcat rangiert. Als Anlass diente unter anderem die Tatsache, dass es der Dodge Challenger SRT Demon erst gar nicht nach Europa schaffte. Das über 850 PS starke Muscle Car wurde auf 3.300 Einheiten limitiert, von denen alleine 3.000 Stück für die USA vorgesehen waren. Die restlichen 300 Dämonen rollten indes zu Händlern in Kanada.
Als Inspiration für die Dodge Challenger Hellcat XR diente zudem das Widebody Kit der sogenannten Hellcat Redeye. Dieses besteht aus einer breiteren Karosserie und soll neben einer geschärften Optik auch ein besseres Fahrverhalten versprechen.
Gesagt, getan.
Die Umsetzung
Als Basis für die Dodge Challenger Hellcat XR dient — wie zu erwarten war — die konventionelle Hellcat mit aufgeladenem 6,2-Liter-V8.
Der 2,4-Liter-Twin-Screw-Kompressor wird bei dem Sondermodell mit einer Performance-Riemenscheibe bestückt, die mit einer kleineren Übersetzung aufwartet. Hinzu kommt die auf die geänderten Werte umprogrammierte ECU sowie eine auf die Mehrleistung abgestimmte Software für das Achtgang-Automatikgetriebe aus dem Hause ZF.
In Summe ergibt dies die phänomenalen Leistungswerte von 888 PS und 999 Newtonmeter Drehmoment. Aus Sicherheitsgründen wurde die Höchstgeschwindigkeit bei 320 km/h elektronisch begrenzt – verständlich, wie wir finden.
Doch nicht nur die Leistung wurde bei der Dodge Challenger Hellcat XR erhöht. Ein spezielles AEC Competition Suspension Kit samt Racing Coilovers ersetzt das Standardfahrwerk im Sondermodell. Dieses lässt sich mechanisch an allen vier Rädern verstellen und ermöglicht eine personalisierte Abstimmung auf den künftigen Hellcat-XR-Fahrer.
Unter den Pirelli P-Zeros, die hinten im Format 305/35 ZR20 aufspielen, schlummert eine Performance-Bremsanlage aus dem Hause Brembo, die vorne mit 6-Kolben-Festsätteln und 390-Millimeter-Scheiben und hinten mit immerhin Vier-Kolben-Sätteln aufwartet.
Technisch abgerundet wird das Sondermodell von einer Klappenauspuffanlage, die in Zusammenarbeit mit dem deutschen Hersteller NAP entwickelt wurde. Diese erfüllt alle gesetzlichen europäischen Vorschriften und lässt sich mittels Knopf im Innenraum steuern.
Damit sich die Dodge Challenger Hellcat XR auch optisch von ihren schwächeren Geschwistern differenziert, wurde jede Menge Karbon eingesetzt. So bestehen bei dem limitierten Modell unter anderem die Motorhaube, die Heckklappe, Frontsplitter, Heckspoiler und Heckdiffusor aus dem Kohlefaser-Verbundstoff.
Am Ende des Tages stand die Homologation und die TÜV-Abnahme – beides bestand die Über-Hellcat ohne Weiteres.
Besonders wichtig war den Entwicklern beim Bau des Sondermodells die Beschleunigung in den oberen Geschwindigkeitsbereichen. So wird die XR erheblich schneller von 100 auf 200 sowie von 200 auf 300 km/h beschleunigen können als die konventionelle Hellcat.
Der Preis für die auf 50 Stück limitierte Dodge Challenger Hellcat XR beträgt circa 150.000 Euro. Wenn man bedenkt, dass alleine zwischen 20.000 und 30.000 Euro nur für die Karbon-Anbauteile fällig werden, ist dies fast schon als Schnäppchen zu betrachten. Beim Blick auf die Leistung und die strenge Limitierung sowieso.
Erster Ausritt mit dem Kompressor-Pony
Unsere erste Fahrt mit der Dodge Challenger Hellcat XR fand bedauerlicherweise auf regennassen Straßen statt, sodass wir nur wenig über die Leistungsentfaltung des Über-Dodge sprechen können. Fakt ist, bei Regen ist Traktion Mangelware und selbst bei knapp 130 darf sich der künftige XR-Fahrer über Wheelspin freuen.
Wer es dagegen ruhig angehen lässt, kommt mit dem Kätzchen auch ganz kommod vom Fleck. Mit geschlossenen Klappen säuselt der Achtzylinder entspannt vor sich hin und lässt sich zudem recht normal über deutsche Straßen bewegen. Im Vergleich zu einem Standard-Challenger ist das härtere Fahrwerk deutlich zu spüren, was jedoch nicht als Negativaspekt zu werten ist, sondern einen Vorgeschmack auf das gibt, was bei forcierter Gangart gewünscht ist.
Alsbald folgt ein ausführlicher Test der Hellcat XR, in dem wir alle weiteren Fahreigenschaften und Charakteristika des 888 PS starken Muscle Cars beleuchten werden.
Fazit – Über-Challenger
Summa summarum fällt es uns am Ende des Tages nicht leicht, ein Resümee zu ziehen. Die Dodge Challenger Hellcat XR ist zweifelsohne ein Fahrzeug mit „Haben-Wollen-Faktor“, abartig brutal und zudem viel schneller als man beim Bau der ersten Challenger auf der recht in die Jahre gekommenen Plattform je gedacht hätte.
Über den Nutzen eines solchen Fahrzeugs braucht man indes schon gar nicht diskutieren. Doch der üppige Einsatz von Karbon, die enorme Leistung und die strenge Limitierung machen ihn für Liebhaber und Sammler besonders interessant.
Text: NewCarz / Fotos: AEC Europe / Infinite Edits GmbH
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