Infiniti steht für die Unendlichkeit und der Infiniti Q50S Hybrid scheint diesen Zustand anzustreben. Denn allein seine unendlich aufregende Erscheinung lässt unendlich viele Suggestionen zu.
Mit der Ablösung des Infiniti G37 stellte im Jahre 2013 die japanische Luxusmarke des Nissan Mutterkonzerns eine moderne und überaus europäisch wirkende Limousine vor.
Wir testeten den Infiniti Q50S Hybrid mit den beiden vereinten Antrieben als AWD-Allradversion. Der Fahrbericht.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Assistenz und Sicherheit
- Ausstattung und Komfort
- Varianten und Preise
- Garantie und Service
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Markanter Gentleman
Autos von Infiniti sind mit einer maximalen Liebe zum Detail designt, was sich bereits beim Blick unter die ausladende Motorhaube offenbart. In demselben fließend-weichen Strich wie die Karosserie ist auch die Abdeckung des Sechszylinders designt. Der dargebotene Anblick eines so stilvoll präsentierten Triebwerks lässt Herzen von sowohl Designfetischisten als auch derer von Oktanenthusiasten höherschlagen.
Selbstbewusst präsentiert sich der Infiniti Q50S Hybrid dem Betrachter. Der ernste Blick durch die Voll-LED-Scheinwerfer zeugt von Tatendrang, der große Frontgrill trägt derweil stolz das Markenlogo und der gesamte Auftritt wirkt insgesamt mächtig.
Mächtig, wie die Machart eines Gemäldes aus dem goldenen Zeitalter des Jugendstils, wird die Haut des Infiniti von weichen Linien, von fließenden Formen und dezenten Rundungen geformt, ohne auf gewollt platzierte, markante Ecken und Kanten zu verzichten, um keinen Funken an Souveränität und Maskulinität zu verlieren. Diese zieren beispielsweise die Innenwinkel der Frontscheinwerfer und akzentuieren so den Blick und den Grill gleichermaßen.
Eine stilistisch durchwachsene Seitenlinie streckt die nicht gerade knapp bemessene Limousine und verleiht ihr mehr als nur ein Quäntchen Eleganz. Diese Eleganz wird auch nicht durch sportive Akzente unterbrochen. Einzig der Hybrid-Schriftzug weist auf ein vorhandenes Sparpotential hin, nicht aber auf 364 PS Leistung und noch weniger auf rassige Fahreigenschaften.
Am Heck sorgen formschön integrierte Heckleuchten für eine angenehme Abrundung, ein kleiner integrierter Spoiler hebt das Hinterteil gefühlt etwas an, ohne dabei die Designlinie zu unterbrechen. Denkt man sich das blaue S und die anderen Schriftzüge weg, so bleiben als einziges Indiz die üppig dimensionierten Endrohre als Insignien für eine hochmotorisierte Limousine.
Dass das ebenfalls bei uns getestete Coupé Infiniti Q60 von dieser Limousine abstammt, sieht man bereits auf den ersten Blick.
Interieur – unendlich attraktiv
Im Innenraum fallen als erstes die auffällig stark konturierten Sitze auf, was aber nicht negativ konnotiert sein möchte. Die Sitze weisen trotz recht straffer Polsterung einen recht hohen Loungefaktor auf und befeuern beim Platznehmen durchaus den Wunsch nach einem Digestif.
Danach fallen dem Betrachter die beiden Bildschirme in der Mittelkonsole auf, die wir bereits aus dem Infiniti Q60 kennen. Apropos Mittelkonsole: Die Designer haben diese fahrerorientiert ausgerichtet, indem hier geschickt eine Asymmetrie im unteren Bereich integriert wurde. Diese Diagonale kann auf der Beifahrerseite zudem praktische Getränkehalter aufweisen.
Sehr begeisternd ist, dass ein Fokus auf ein hochwertiges Design der Türverkleidungen gelegt wurde, die voller organischer Schrägen gezeichnet sind und mit Nähten verziert werden, ohne einen zu hohen Qualitätsunterschied zwischen vorne und hinten zu zeigen, was für den Einsatz als Businessklasse mit den ebenso guten Plätzen im Fond spricht.
Das Multifunktionslenkrad ist angenehm griffig und liegt gut in der Hand. Nahezu alle verwendeten Materialien wirken hochwertig und vermitteln den Insassen einen gewissen Premiumanspruch. Dieser wird dankbarerweise auch nicht durch scharfkantiges oder schnöde anmutendes Plastik unterbrochen. Wenn man irgendwo Plastik findet, sieht dies auch schick aus beziehungsweise schmeichelt es den berührenden Fingern.
Sitzkomfort besteht auch für die hinteren Passagiere in angemessenem Umfang. Nur die Bein- und die Kopffreiheit könnte ein bisschen großzügiger ausfallen. Ab einem Gardemaß von mehr als 1,85 wird es hier eng. Ist der Fahrmodus Sport aktiviert, fühlt man die straffe Sportlichkeit hinten erstaunlicherweise intensiver als vorne, was anfangs etwas skurril wirkt, den Redakteuren aber durch die Bank dennoch gefiel.
Reisen mit vier Personen liegen mit dieser Limousine im Bereich des Machbaren und auch längere Strecken können so stressfrei absolviert werden. Bei fünf Personen sieht das schon anders aus. Hier sollte man einander wirklich mögen, Körperkontakt ist – vor allem in Kurven – nicht zu vermeiden, denn der mittlere Platz ist mehr oder weniger nur als Notlösung akzeptabel.
Bei 400 Liter Laderaumvolumen sollte man bei vier Personen sein jeweiliges Gepäck zwar genau kalkulieren, aber für einen Wochenendurlaub sollte dies ausreichen. Ein Umklappen der Rücksitzlehnen ist bei der Hybridversion nicht möglich.
Dank großer Außenspiegel und auch dem großzügig dimensionierten Innenspiegel erhält man eine sehr gute Sicht nach hinten. In der Rundumsicht schränken die breiten C-Säulen sowie die recht schmale Heckscheibe beträchtlich ein.
Motorisierung und Fahreigenschaften – kraftvoll und wendig
Einsteigen, Platznehmen, Gurt anlegen, der ganz Infiniti-typisch kurz elektrisch straff an den Körper gezogen wird, dann ein Druck auf den Startknopf: Der V6 erwacht sofort zum Leben. Als Hybrid macht er das – sofern es sich um einen Kaltstart handelt – in jedem Fall so. Nur im betriebswarmen Zustand und mit gut befülltem Akku ertappt man die Limousine mitunter im reinen Elektromodus.
Die Devise bei diesem Infiniti Q50S Hybrid ist „nur nicht zu viel Gas geben“, wenn man es darauf anlegt, den Hybriden auch dem Namen entsprechend ökologisch, ökonomisch und umweltbewusst zu fahren.
Hybridfahrzeuge – So kann man Autos bezeichnen, die das grüne Gewissen mit Streicheleinheiten übersäen, Autos, die geplagte Umweltverschmutzungsbekämpfer in einer innigen Umarmung beruhigen und die auf leisen Sohlen vom Innenhof rollen, um dem Ami-V8-fahrenden Nachbarn zu zeigen, wo der wildwuchernde, naturbelassene Hammer hängt.
Der Infiniti Q50S Hybrid zeigt dabei gleich zwei Hammer: Einen mit seiner enormen Power, die er sehr wohl einzusetzen vermag, den Zweiten, indem er sich den einen oder anderen Kilometer auch rein elektrisch bewegen kann.
Wer sich mit strahlenden Augen erfreut, wenn das EV-Emblem grün aufleuchtet – dies steht für den elektrischen Antrieb ohne Unterstützung des Verbrennungsmotors – der sollte im Infiniti Q50S Hybrid seinen rechten Fuß kontrollieren, als säße ein SEK-Beamter mit geladener Waffe auf der Rückbank, dem nicht das kleinste Muskelzucken entgeht.
Wenn man seinen Körper in eine stoische Starre verfallen belässt, den Fuß auf dem Gaspedal wiegt, wie eine Pfauenfeder über die Rückhand haucht, wird man auch im Q50 mit dem Genuss CO2-freien Fahrens belohnt.
Was man auf den ersten Metern noch gar nicht erfährt, ist das herrlich ausgewogene Fahrwerk und die überraschende Agilität, die der Q50S mitbringt. In der Stadt öfter mal elektrisch unterwegs, bereitet er bereits auf den ersten Metern außerhalb geschlossener Ortschaften eine große Portion Freude gleichermaßen für Adrenalinjunkies wie auch für Cruiser.
Ist man erstmal auf der Autobahn angekommen und wechselt in den Sportmodus, legt der Wolf seinen Sparpelz nieder und zeigt dem ambitionierten Fahrer wozu 364 PS zusammen aus dem 3.5-Liter V6-Triebwerk plus Elektroantrieb in der Lage sind. Der Q50 stürmt nach vorne, wie eine Gazelle, zeigt sich dabei mindestens genauso agil und lässt den Vortrieb erst bei den abgeregelten 250km/h enden. Bärenstarke 546 Newtonmeter lassen zudem keinen Platz für Leistungsdefizite.
Das ist natürlich nicht der primäre Sinn eines Hybridfahrzeugs, aber es beeindruckt dennoch, wie schnell der Infiniti sein Gemüt wechseln kann.
Innerorts, wo es naturgemäß ruhiger vonstattengeht, bemerkt man des Öfteren den schlagartig absackenden Zeiger vom Drehzahlmesser, der verkündet, dass der Betrieb nun rein elektrisch erfolgt.
Trotz eines sportlich-straffen Fahrwerks muss man in der Stadt keine Einbußen in puncto Komfort hinnehmen, der Comfort- unterscheidet sich deutlich vom Sportmodus und ermöglicht ein entspanntes Dahingleiten in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen, während Gullideckel und Ähnliches kurz und schmerzlos eingesteckt werden.
Eine extrem leichtgängige Lenkung erhöht den Komfortfaktor signifikant, mindert jedoch ein wenig das Feedback. Dies merkt man auch deutlich durch eine erhöhte Windanfälligkeit bei höheren Geschwindigkeiten im Komfortmodus. Im Sportmodus ist diese Eigenschaft glücklicherweise deutlich geringer ausgeprägt.
Ein kleines bisschen erinnert der Q50S Hybrid an den Cadillac ATS-V, wenngleich dieser fraglos noch brachialer zur Sache ging. Der Kompromiss aus Sparsamkeit und Sportlichkeit ist nichtsdestotrotz eine spannende Kombination ohne nennenswerte Abstriche bezüglich des Alltagsnutzens.
Apropos sparen: Von insgesamt 1.300 gefahrenen Kilometern wurden immerhin knapp 200 rein elektrisch zurückgelegt. Es kommt einem schlichtweg nur so vor, als wenn der Hybrid nur selten zum Einsatz kommt. Tatsächlich verrichtet der Q50S aber mehr Strecke im E-Modus als man es immer mitbekommt.
Der Verbrauch pendelte sich während des Testzeitraumes bei ungefähr zehn Litern auf 100 Kilometer ein. Das liegt deutlich über der Werksangabe von 6,8 Litern, doch in Anbetracht der jederzeit abrufbaren Leistung ist dies dennoch kein Frevel. Bei konstant 120 km/h – der V6 liegt hier bei ungefähr 2.000 Touren – liegt der Verbrauch bei rund acht Litern.
Sicher, es handelt sich um ein Hybridfahrzeug, doch hier wurde diese Kombination augenscheinlich aus rein performancetechnischen Gründen gewählt. Das bärenstarke Drehmoment des Elektroantriebs in Kombination mit dem V6 erlauben eine außerordentlich ausgeprägte sportive Fahrweise.
Bei alldem halten sich Fahrgeräusche weitestgehend im Hintergrund. Wobei der V6 erst bei hohen Drehzahlen wie ein Sechszylinder klingen mag. Im Großteil seines Drehzahlbereiches – sofern man da überhaupt etwas von ihm mitbekommt – ähnelt er sonst eher einem zwangsbeatmeten Vierzylinder. Bei Tempo 100 liegen gerade einmal 1.500 Touren an, da hört man so gut wie garnichts vom Antrieb.
Ausstattung, Sicherheit und Komfort
Wie bereits erwähnt, rollte unser Testwagen in der Ausstattungslinie Sport Tech auf den Hof, welche alles an Ausstattungsoptionen mitbrachte, die es für den Infiniti Q50 gibt.
Beginnen wir mit dem wirklich guten Navigationssystem inklusive appetitlicher Routenführung. Durch das große Display Duo lassen sich hier Kommandos an das System geben, ohne das hierfür die Karte aus dem Sichtfeld des Fahrers verschwindet – sehr schön!
Die Sprachsteuerung zur Navigation ist dagegen umständlich, da man jedes Detail extra ansagen muss, was unnötig Zeit kostet. Das können andere Systeme besser.
Leider neigen beide Bildschirme dazu, sich jeden Fingerabdruck zu merken, wobei der obere Screen bei entsprechendem Lichteinfall eine einzigartige, KT-taugliche Spurenanalyse offenbart.
Generell ist die Lösung mit zwei Bildschirmen sehr angenehm. Man kann beispielsweise neben dem Navigationssystem auch frei durch die DAB-Sender wühlen oder den Klang verändern und hat dennoch stets den zweiten Bildschirm im Blick.
Apropos Klang: Im Infiniti Q50S Hybrid kam ein sehr ausgewogenes Bose-Soundsystem zum Einsatz, welches nicht allein durch optisch sehr hochwertig wirkende Lautsprecherabdeckungen aus feinem Aluminium punkten konnte. Ähnlich dem des Qashqai, konnte es durch eine sehr markante Trennung von Höhen, Mitten und Tiefen punkten. Zudem kamen uns hier subtile Raumklang-Nuancen bei einigen Musikstücken zu Ohren, was den neugierigen Insassen eventuell zunächst nicht auffällt, aber dann in jedem Fall gefällt.
Sehr schön ist auch das CD-Laufwerk, welches sich exakt dort befindet, wo man es erwartet, nämlich über beziehungsweise unter dem Bildschirm.
Ebenfalls positiv aufgefallen sind uns die serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer mit adaptivem Kurvenlicht. Dieses sogenannte Adaptive Front-Lighting System – kurz AFS – wirft einen sehr hellen und homogenen Lichtteppich auf die Straße. Die scharfe Hell-Dunkel-Grenze ist zwar omnipräsent, aber nicht wirklich störend. Bei forciertem Tempo fällt sie eigentlich gar nicht mehr sonderlich auf.
Dafür zeigt das Fernlicht eine superbe Lichtausbeute und eine enorme Reichweite, was insbesondere Nachtfahrten auf der leeren Autobahn oder Landstraße zum reinen Fahrvergnügen macht. Weniger erfreulich ist die Unempfindlichkeit des Fernlichtassistenten gegenüber schwächeren Lichtquellen wie die von Mofas oder Fahrrädern, die er während des Testzeitraumes in der Dunkelheit konsequent ignorierte und die Macht der emittierenden Dioden gnadenlos auf die Iris der jeweiligen Fahrer schmetterte.
Für den Einparkvorgang gibt es im Infiniti Q50S Hybrid AWD diverse Hilfen in Form von Sensoren und Kameras sowie einem Einparkassistenten, der alle Parkversuchstests souverän absolvierte. Das interessanteste Gimmick ist zwar keine Revolution, aber der Name „Bordsteinblick“ kann in keinem Fall treffender klingen. Gemeint ist natürlich die Absenkung der Außenspiegel, sodass dem Fahrer freier Blick auf die Bordsteine gewährt wird, was die Felgen vor unliebsamen Kaltverformungen bewahrt.
Die elektrische Sitzverstellung – vor allem die Höhenverstellung – arbeitete im Testfahrzeug auffällig laut, was mitunter störend wirkte. Dafür gibt es eine Sitz-Memoryfunktion, die bei mehreren Fahrern schnell die vorher abgespeicherte Postition wieder einnimmt.
Möchte man beim Infiniti Q50S Hybrid AWD unbedingt etwas kritisieren, so könnte man eventuell über eine Ausstattungsoption stolpern. Das mit 1.100 Euro recht teure Glasschiebedach fällt relativ klein aus und muss nach Ansicht der Redaktion nicht unbedingt zur Pflichtausstattung für den Premium-Hybriden gehören. Wählt man allerdings die Linie Sport Tech, so ist besagtes Dach ohnehin Serie.
Auch neigt die Limousine bei Schmuddelwetter zum übermäßigen Beschlagen der Scheiben, dem nur durch ein manuellen Eingriff – dem Aktivieren der Scheibenbelüftung – Einhalt geboten werden kann.
Eine Spiegelanklappfunktion befindet sich an Bord, kann aber nicht mit der Zentralverriegelung kombiniert werden. Sie muss also immer manuell bedient werden.
Wie schon im Coupé Q60 bemerkt, leistet das per Knopf im Lenkrad aktivierte Schutzschild ganze Arbeit und übernimmt auch Bremsvorgänge automatisch, wenn man beispielsweise beim Rückwärtsfahren einem Hindernis zu nahe kommt. Auch bremst dieses System, wenn es auf einen langsamer fahrenden Verkehrsteilnehmer trifft – bis zum Stillstand – und das ohne aktiviertem Tempomat.
Außerdem können wir dem Infiniti Q50S Hybrid eine sehr gute Heizleistung bescheinigen. Selbst bei eingestellten 20 Grad wird es muckelig warm im Innenraum.
Varianten und Preise des Infiniti Q50
Insgesamt vier Ausstattungslevel gibt es beim Infiniti Q50, welche mit vier verschiedenen Motorisierungen – je nach Ausstattungslevel – kombinierbar sind.
- Q50: Die Basisausstattung kann nur mit einem 2.2d Dieselmotor kombiniert werden, welcher wiederum als Automatik oder manueller Schalter ausgeführt sein kann. Der Startpreis für den Schalter liegt bei 38.900 Euro
- Q50 Premium: Neben genanntem Diesel kann man diese Version auch mit dem 2.0t Benziner mit 211 PS, dem 3.0t Benziner mit 405 PS oder dem Hybridantrieb mit 364 PS Systemleistung ordern. Der Diesel beginnt bei 42.700 Euro
- Q50 S Sport: Ab diesem Ausstattungslevel steht das „S“ hinter der Modellbezeichnung. Mit gehobener Ausstattung beginnen die Preise bei 45.750 Euro
- Q50S SportTech: Für das Flaggschiff mit fast voller Ausstattung verlangt Infiniti mindestens 53.500 Euro mit dem Diesel. Alle Motorisierungen werden in dieser Variante ausschließlich mit der 8-Stufen-Automatik ausgeliefert.
Bis auf die Hybridversion, die optional auch mit Allradantrieb aufwartet, besitzen alle Modelle einen Heckantrieb.
Garantie und Service
Mit einer 3-jährigen Neuwagengarantie oder maximal 100.000 gefahrene Kilometer, je nachdem, was zuerst eintritt, liegt Infiniti im Mittelfeld für Garantieleistungen. Durch eine Garantieverlängerung ist eine Verlängerung der Gesamtgarantiedauer auf maximal fünf Jahre möglich. Für diese Zusatzgarantie muss man das jeweilige Infiniti Zentrum kontaktieren, denn diese Garantieverlängerung ist unabhängig von der Herstellergarantie zu betrachten.
Diese kostenpflichtige Verlängerung hängt außerdem von den bereits gefahrenen Kilometern des jeweiligen Fahrzeugs ab.
Jedes Infiniti-Zentrum bietet neben luxuriösem und kundenorientierten Ambiente grundsätzlich einen festen persönlichen Berater sowie Techniker.
Fazit – Power-Hybrid mit unendlicher Spaßgarantie
Insgesamt erweist sich der Infiniti Q50S Hybrid als eine echte Alternative zu etablierten Mittelklasse-Limousinen – wenn auch nicht unbedingt zu deren Hybrid-Versionen.
Sein sogenannter Boost-Hybrid ist mehr eine insgeheime Leistungsoptimierung als eine Eigenschaft zum Sparfuchs, was sich in der Praxis oftmals im Verbrauch wiederspiegelt.
Dennoch generiert der Infiniti Q50S Hybrid ordentlich Spaß, geht auf Wunsch vehement zur Sache und eignet sich hervorragend als kompakte Business-Limousine auch auf der Langstrecke.
Der Hybrid-Fakt garantiert obendrein ein respektvolles Nicken des von Gewissensbissen geplagten Nachbarn, sofern auch dieser denkt, dass „Hybrid“ automatisch für einen grünen Fußabdruck und ein Liebkosen der Kostbarkeiten unserer Mutter Erde steht.
Dann sollte entsprechender Nachbar lieber nicht mitfahren, wenn der ambitionierte Fahrer hinterm Steuer mit aktiviertem Powermode unbarmherzig die Linke abräumt.
Der Grundpreis von rund 52.000 Euro beziehungsweise knapp 60.000 Euro für die Ausstattungslinie Sport Tech scheinen im ersten Moment üppig, beim Blick auf die Ausstattung relativiert sich dieser Eindruck jedoch schnell. Denn bis auf die Lackierung – das schicke Sunstone Red kostet übrigens 1.400 Euro – ist alles serienmäßig an Bord.
Eine charakterliche Eignung zum Sparen verrät der Japaner erst auf den zweiten Blick – und das ist auch gut so. Als Power-Hybrid deklariert, erweist sich der Infiniti Q50S Hybrid als wahrer „Wolf im Sparpelz“.
Text/Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Technische Daten: Infiniti Q50S Hybrid AWD SportTech
Farbe: Liquid Platinum Metallic
Länge x Breite x Höhe (m): 4,81 x 1,82 (2,08 mit Außenspiegel) x 1,45
Radstand in mm: 2.850
Motor: V6 Benzinsaugmotor
Leistung Benzinmotor: 225 kW (306 PS) bei 6.800 rpm
Hubraum: 3.498 ccm
Max. Drehmoment: 350 Nm bei 5.000 rpm
Leistung Elektromotor: 50 kW (68 PS)
Drehmoment Elektromotor: 270 Nm ab 1 rpm
Systemleistung: 268 kW (364 PS) und 546 Nm
Elektrischer Speicher: Lithium-Ionen Akku 346 Volt /50 kW
Getriebe: 7-Gang-Automatik
Antrieb: Allrad
Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 6,8 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 10,2 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 159 g/km
CO2-Emissionen kombiniert (Herstellerangabe): 34 g/km
Abgasnorm: Euro 6b
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 5,4 Sekunden
Leergewicht: 1.936 kg
Laderaumvolumen: 400 Liter
Kraftstofftank: 70 Liter
Neupreis des Testwagens: 61.960 Euro
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
Der Wagen wird sicherlich vollständig unterschätzt, wirklich schade. Gerade das Konzept überzeugt, nämlich kein Turbomotor, wie im Bericht falsch erwähnt, sondern klassischer Sauger V6 mit e-Motor.
Sehr aufmerksam, selbstverständlich handelt es sich um einen Sauger. In den Technischen Daten hat sich tatsächlich dieser falsche Aspekt vom 3.0t eingeschlichen. Wir haben es korrigiert.
Vielen Dank und viele Grüße vom NewCarz-Team