Mit diversen Modifikationen und Neuerungen fährt das Mazda6 Facelift vor und soll den Weitergang der Erfolgsgeschichte dieser attraktiven Limousine im preisgekrönten Kodo-Design absichern.
Jinbai Ittai – Die Philosophie des japanischen Automobilherstellers soll auch im überarbeiteten Mittelklassemodell zum Tragen kommen. Die perfekte Harmonie von Pferd und Ritter – oder hier als Einheit von Auto und Fahrer interpretiert – stand im Fokus dieses Faceliftings.
Ob dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt und das „Pferd“ dabei nicht von hinten aufgezäumt wurde, soll dieser Fahrbericht klären. Wir testeten den Mazda6 als Sports-Line und 2.2 SKYACTIV Diesel mit 184 PS.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Ausstattung, Komfort, Sicherheit
- Varianten und Preise
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Dezent gestriegelt
Der in Magmarot Metallic lackierte Testwagen bereitet schon auf den ersten Blick augenscheinlich große Freude. Sein tiefer, geheimnisvoller Farbton ist aus unserer Sicht jeden Cent der 900 Euro Aufpreis wert, denn schimmert der ernst dreinblickende Mazda in keiner anderen Farbe so tiefgründig wie in dieser Farbgebung. Die Lackiertechnik, bei der drei Lackschichten aufgetragen werden – eine Reflexionsschicht, eine lichtdurchlässige Schicht darüber und abschließend eine Abdeckschicht – nennt man bei Mazda Takuma-Nuri.
Die Überarbeitung des Mazda6 Facelift liegt außen eher im Detail. Das gesamte Fahrzeug wirkt cleaner, reduzierter und so ein wenig frischer. Dass Mazda sich für diesen Schachzug entschieden hat, ist sicherlich kein Zufall, wenn man die teils abenteuerlichen Looks der Konkurrenz betrachtet und den bisherigen Erfolg des Kodo-Designs berücksichtigt. Doch reicht es justament nicht mehr aus, nur schick auszusehen, doch dazu später mehr.
Die Mazda6 Limousine zeigt eine ernst dreinblickende Front, die jedoch nicht zu streng wirkt, sondern vielmehr mit fokussiertem Blick durch die neu gestalteten Voll-LED-Scheinwerfer samt Projektionslinsen die vorausliegende Fahrbahn zu sondieren scheint. Der nun dominanter auftretende Kühlergrill wirkt größer und etwas nach unten versetzt, einfach weil der darunterliegende Lufteinlass dezentere Ausmaße gegenüber dem Vorgänger aufweist.
Die Seitenansicht offenbart eine anmutige Mittelklasse-Limousine ohne extrovertierte Highlights, sondern einer klaren, stilvollen Silhouette – hier blieb im Rahmen des Facelifts alles unangetastet, was wir absolut nachvollziehen und zudem begrüßen möchten. Allerdings bekommt durch die optionale Lackierung jeder Knick und jede Sicke eine besondere Betonung verliehen.
Das Heck des Mazda6 Facelift hat neue, schmalere LED-Leuchten bekommen, die nun die Chromleiste der Kofferraumklappe integrieren und die beiden Endrohre möchten dezent auf entsprechende Potenz hinweisen. Dass der Heckdeckel nur mit mäßigem Schwung öffnet, sodass man in der Regel nachhelfen muss, um die endgültige Öffnungshöhe zu erreichen, ist ein Punkt, an dem Mazda ein wenig nachbessern sollte. Die Aufgabe hierzu übernehmen dünne Federstahl-Torsionsstäbe, welche offensichtlich zu schwach dafür ausgelegt sind.
Interieur – Neuer Sattel, neue Zügel
Im Innenraum wurde hingegen deutlich mehr Hand angelegt. Viele Dinge wurden durch neue, aktuelle und frisch wirkende Materialien und Features ersetzt. Alles wirkt aufgeräumt, die komplett neu gewählten Materialien wirken nochmals wertiger als beim Vor-Facelift-Modell.
Überall im Inneren des Mazda6 Facelift kommt der außen angedeutete, cleanere Look zum Einsatz. Hier wurde konsequent ein Loungeambiente geschaffen, welches rein optisch durchaus mit BMW und Co. mithalten kann.
Das i-ACTIVE Display zwischen den analogen Instrumenten stellt das neue dynamische Zentrum des Cockpits dar. Die obsolet wirkenden Matrix-LCD-Anzeigen aus dem Vorgängermodell sind glücklicherweise ganz verschwunden.
Die Anordnung der Bedienelemente zeigt sich in Summe geordnet und intuitiv platziert. Insgesamt wirkt das Interieur technisch-clean und dabei – nicht ohne Grund dank Nappaleder und Sen-Holz – durchaus ein oder zwei Klassen höher positioniert. Die gesamte Verarbeitung im Mazda6 ist tadellos und auch die Haptik lässt keine Beanstandungen zu.
Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die Sitze im Mazda6 Facelift spürbar mehr Sitz- und Lehnenfläche erhielten, wodurch eine noch ausgeprägtere Langstreckentauglichkeit erreicht wird.
Platztechnisch bleibt es im Mazda6 Facelift auf hohem Niveau und auch auf der zweiten Reihe sitzt man bequem – auch auf großer Reise. Der Kofferraum bietet mit 480 Litern genügend Platz für den durchschnittlichen Urlaub – mit den Platzhirschen kann der Japaner hier allerdings nicht ganz mithalten.
Vorteilhaft ist hier, dass durch das geteilte Umklappen der Rückenlehnen der Laderaum deutlich vergrößert werden kann. Dafür gibt es sogar eine Fernentriegelung, mit der man im Kofferraum die Lehnen umklappen kann. Im Testwagen funktionierte dies beidseitig allerdings nicht – die Entriegelung gelang, aber die Sitze klappten nicht von allein herunter.
Motor & Fahreigenschaften – Sporen und Sparen mit Freude
Das stärkste für den Mazda6 verfügbare Dieselaggregat, samt Sechsgang-Handschaltung als Antriebskombination, ließ uns mit Freude auf den extrovertiert-roten Kandidaten warten. Zwar musste dieser ohne Allradantrieb auskommen, aber da die 4-Türer genannte Limousine grundsätzlich nicht mit Allrad kombiniert werden kann und dies ausschließlich den beiden Dieseltriebwerken des Kombi vorbehalten bleibt, blieb eine Enttäuschung von vornherein aus.
Also, auf geht’s, die elektrische Handbremse gelöst – dies funktioniert im Mazda6 Facelift übrigens sogar ohne die zeitgleiche Betätigung des Fußbremspedals – Kupplung, erster Gang eingelegt, langsam kommen lassen. Anfahrschwäche? Keine. Schleifpunkt? Klar erkennbar. Schon auf den ersten Metern pointiert sich der Charakter des Mazda6 Facelift, der sich über die nächsten 1.000 Testkilometer nur noch weiter manifestierte. Der 6er ist eindeutig mehr der Cruiser als ein Sprinter, aber dabei niemals langsam.
Trotz recht raubeinigem Lauf – vor allem in der Kaltstartphase – vernimmt man im Inneren der Limousine nicht allzu viel vom Werkeln des Selbstzünders. Die Dämmung scheint hier ausgesprochen großzügig ausgefallen zu sein. In der Stadt zeigt sich das Mazda6 Facelift von seiner handlichen Seite, die Lenkung ist angenehm spitz und vermittelt ein jederzeit handfestes Feedback.
Abseits der Stadt fällt auf, dass das Mazda6 Facelift bei entsprechender Behandlung durchaus flott unterwegs sein kann. Zwar muss der Fahrer hier bei Bedarf ein oder besser zwei Gänge herunterschalten, dann sind die 184 PS – acht Pferde mehr als das Vorgängermodell – jedoch putzmunter und sorgen für nicht zu verachtende Fahrleistungen. Wir möchten dennoch festhalten, dass der Mazda6 zwar flott bewegt werden kann, allerdings nicht um den Titel einer Sportlimousine antreten möchte – dafür wurde der schicke Japaner einfach nicht konstruiert.
Interessanter ist jedoch die Tatsache, dass wir über den gesamten Testzeitraum den fehlenden Allradantrieb nicht vermisst haben. Durch die angenehm kommode Abstimmung und dem unter anderem daraus resultierenden, sanften Wesen, liegt der Grenzbereich des Japaners in weiter Ferne und so konnten wir zu keiner Zeit mangelnde Traktion verzeichnen – weder auf trockener, noch auf nasser Fahrbahn.
Apropos Traktion: Das serienmäßige G-Vectoring Control konnte auch im Mazda6 Facelift zur Schau stellen, wie sinnvoll bestimmte elektronische Helferlein – an der richtigen Stelle eingesetzt – sein können. Durch gezieltes Abbremsen einzelner kurveninnerer Räder, generiert es wider Erwarten einen Heidenspaß, die Limousine locker in die Kurve zu werfen.
Wir möchten nicht sagen, dass dieses System den fehlenden Allradantrieb kompensiert, aber die Kurvengeschwindigkeiten können damit durchaus erhöht werden, was nicht nur den Spaßfaktor fördert, sondern auch der Sicherheit zuträglich ist, falls man sich doch einmal überschätzen sollte.
Auf der Autobahn fallen dann weitere positive Eigenschaften des Mazda6 Facelift auf. Der kräftige Motor darf nun vollends von der Leine und sprintet – mit etwas Anlauf – bis immerhin 227 km/h und ist nebenbei bemerkt damit sogar schneller als der 194 PS starke 2,5-Liter Benziner. Der Tacho zeigte bei uns maximal 234 Stundenkilometer an.
Auch das Durchzugsverhalten zeigte sich – dank der 445 Newtonmeter – jederzeit und das bis zirka Tempo 190 als absolut anerkennenswert. Der Motor bietet stetig genügend Leistungsreserven, die sich in manchen Situationen, wie beispielsweise kurzen Zwischensprints, vielleicht nicht unbedingt nach 184 PS anfühlen, dennoch für einen konstant souveränen Vortrieb sorgen.
Diese „neue Lässigkeit“ – wie ein findiger Redakteur bemerkte – harmoniert perfekt mit dem ausgeglichenen und neutral abgestimmten Fahrwerk des Mazda6 Facelift. Die Jinba Ittai Philosophie hat dieses Auto im Ganzen absorbiert und so stört es absolut nicht, dass es hier auch keinerlei Fahrprogramme gibt. Noch weniger stören dürfte dies weniger technikaffine Kunden, die den Fahrmodus-Schalter ohnehin ungenutzt verstauben lassen.
Noch einmal ansprechen möchten wir den sehr gut gedämmten und dadurch angenehm ruhigen Innenraum. Fahrgeräusche dominieren das Innere des Mazda6 Facelift erst jenseits der 200 Stundenkilometer. Ebenso resolut sind die sehr standfesten Bremsen, die mit der 1,6-Tonnen-Limousine leichtes Spiel haben. Fading konnten wir auch nach drei Bremsungen von Tempo 100 bis zum Stillstand nicht verzeichnen.
Den angegebenen, mittels WLTP-Verfahren ermittelten Verbrauch von kombinierten 5,9 Litern konnten wir im Test sogar unterbieten, mit knapp fünfeinhalb Litern blieben wir ungefähr einen halben Liter unter der Werksangabe, ohne uns besonders dafür anstrengen zu müssen – beeindruckend!
Wer das Gaspedal streichelt, stets früh hochschaltet und mit vorausschauender Fahrweise glänzt, der kann auch mal die Fünf-Liter-Marke unterbieten. Ambitionierte Fahrer müssen mit Werten um die sieben Liter rechnen. Autobahnfahrten bei fast kontinuierlichem Topspeed generieren einen erstaunlichen Verbrauch von 8,6 Litern, was in Anbetracht der gebotenen Fahrleistung fast schon geizig – Pardon, günstig erscheint.
Hier kommt die „Upsizing-Philosophie“ von Mazda zum Tragen: Mehr Hubraum ermöglicht mit dem lang übersetzten, manuellen Sechsgang-Getriebe weitestgehend niedrige Drehzahlen und das wiederum senkt den Durst merklich.
Die Rundumsicht im Mazda6 Facelift bleibt erwartungsgemäß passabel. Wenngleich die Sicht nach hinten auch weiterhin der schwungvollen Kodo-Linie Tribut zollt, sorgen vier Kameras beziehungsweise eine hoch aufgelöste 360-Grad-Ansicht für beste Sicht rundum.
So gelingen Parkmanöver problemlos, die man beim Mazda6 Facelift auch immer selber ausführen muss. Einen Parkassistenten gibt es weder für Geld, noch für gute Worte, was den ein oder anderen vielleicht irritiert aufschauen lässt, in der Praxis aber aus unserer Sicht keine allzu große Rolle spielen dürfte.
Ausstattung, Komfort, Sicherheit
Das Mazda6 Facelift besticht in erster Linie durch seine umfangreiche Serienausstattung. LED-Scheinwerfer, ein Navigationssystem, ein vollwertiges und mehrfarbiges Head-Up-Display und weitere Annehmlichkeiten sind allesamt bereits serienmäßig und ab der Basis-Ausstattungsvariante dabei.
Als sehr gut erwiesen sich die ab der Sports-Line serienmäßigen Matrix LED-Scheinwerfer, welche ihren Dienst dank 20 LEDs pro Scheinwerfereinheit mit überzeugender Leistung erledigten. Frühes Ab- beziehungsweise Ausblenden geschah stets rasch und auch die Lichtausbeute bei Abblend- und Fernlicht ernteten durchweg Lob von allen Testfahrern. Dass das Mazda6 Facelift dabei noch mit variablen Lichtmodi aufwarten kann, komplettiert die umfangreiche Ausstattung mit den – nebenbei bemerkt – sehr ansehnlichen Scheinwerfern.
Übrigens: Das LED-Tagfahrlicht wird erst bei laufendem Motor und eingelegtem Gang beziehungsweise gelöster Handbremse aktiviert. Es ist zudem extrem hell und sorgt so auch bei starker Sonneneinstrahlung für ein Höchstmaß an Sicherheit. Wenngleich der Mazda6 in diesem Magmarot ohnehin kaum zu übersehen ist.
Kurz erwähnen möchten wir die im Grunde hervorragende Verkehrszeichenerkennung, von der jede Geschwindigkeitsbegrenzung zuverlässig erkannt wurde. Allerdings scheint dieses System ein Problem mit Streckenaufhebungszeichen zu haben. Im Test wurden über 60 Prozent solcher Schilder nicht erkannt.
Die im Testwagen verfügbare Sitzheizung konnte an kalten Tagen nach wenigen Minuten mit einer soliden und weitestgehend gleichflächigen Heizfunktion punkten, während die erstmals im Mazda6 verfügbare Sitzbelüftung einen sibirischen Einschlag aufweist. Mit nahezu arktischer Brise werden Sitzflächen und -lehnen gekühlt, was vor allem im Hochsommer für ein beträchtliches Komfortplus sorgen dürfte. Auch die hinteren äußeren Sitze verfügen über eine Sitzheizung.
Die Bedienungen dafür wurden auf der hinteren Mittelarmlehne versteckt. Das ist suboptimal, denn bei eingeklappter Lehne bleiben diese unsichtbar und wer nicht firm genug mit den Eigenheiten des Mazda6 ist, übersieht diese dann einfach.
Im Gegensatz hierzu steht die Lenkradheizung, welche zwar engagiert heizte, jedoch ausschließlich die beiden Griffflächen links und rechts des Lenkradkranzes. Oben und unten kam nichts dieser Heizleistung an, was wir bei einem ansonsten so stimmigen Fahrzeug nicht wirklich nachvollziehen können. Wir hoffen, dass Mazda hier noch nachbessert.
Der Abstandstempomat reagierte im gesamten Testzyklus vorbildlich und fiel zu keinem Zeitpunkt durch irrationale oder ruppige Fahrmanöver auf. Vielmehr garantierte er ein jederzeit angenehmes Mitschwimmen im Verkehr. Der Spurhalteassistent überwachte mit viel Engagement und auch sehr zuverlässig die Spurtreue und griff mit ebenso forscher Art in den Lenkprozess ein – aus unserer Sicht zu intensiv.
Das Soundsystem aus dem Hause Bose konnte im Test fleißig Lorbeeren sammeln. Mit einem satten, aber nie zu aufdringlichen Klangfeld beschallte das 11 Lautsprecher umfassende System alle Insassen mit bassbetonter Note und konnte genreübergreifend überzeugen. Gleiches gilt für das ab der Exclusive-Line serienmäßige DAB+ Radio, welches selten den Empfang verlor und qualitativ gut zum Bose-Sound passt.
Aufgefallen ist die übermäßig lange Startzeit des Infotainmentsystems, was vor allem beim Lesen von externen Musikquellen via USB bis zu 45 Sekunden im Test vergehen ließ, bevor die Musik wiedergegeben wurde. Dies wurde mit diversen USB-Geräten festgestellt.
Der schlüssellose Zugang funktioniert im Mazda ähnlich wie bei den meisten Renault-Modellen und so reicht es aus, sich mit dem Schlüssel wenige Meter vom Auto zu entfernen und das Mazda6 Facelift verriegelt sich selbsttätig. Dass hierbei ab der Exclusive-Line analog zum Verriegeln die Außenspiegel eingeklappt werden, ist insbesondere im innerstädtischen Bereich von Vorteil.
Varianten und Preise des Mazda6 Facelift
Die japanische Limousine wird in fünf Ausstattungen angeboten, wobei die bereits erwähnte, äußerst üppige Serienausstattung schon im Basismodell zu finden ist.
- Prime-Line wird diese genannt und beinhaltet bereits Voll-LED-Scheinwerfer, Abstandstempomat mit Frontkollisions-Assistenten, Spurhalte- und Wechselassistent, Headup-Display, 17-Zoll-Räder, 2-Zonen-Klimautomatik, Freisprecheinrichtung, Navigationssystem und vieles mehr für mindestens 27.590 Euro.
- Center-Line ist eine Stufe darüber angesiedelt und erhält zusätzlich serienmäßig elektrisch anklappbare Außenspiegel, einen automatisch abblendenden Innenspiegel, Privacy-Verglasung, Sportlenkrad, zusätzliche USB-Slots, Lüftungsdüsen hinten und einiges mehr ab 29.990 Euro.
- Die Exclusive-Line buhlt um Interessenten zudem on top mit einem Stauassistenten – sofern man ein Automatikgetriebe konfiguriert – DAB+, LED-Tagfahrlicht, dynamisches Kurvenlicht AFLS, Lenkradheizung, Sitzheizung vorne, Parksensoren ringsum mit Rückfahrkamera, um nur einiges zu nennen, für ab 31.990 Euro.
- Wer die zweithöchste Ausstattungslinie – die Sports-Line – wählt, bekommt für 35.890 Euro nahezu eine Vollausstattung kredenzt. Matrix-LED-Scheinwerfer, 360°-Monitor mit vier Kameras, 19-Zoll-Räder, Bose-Soundsystem, Alarmanlage und vieles mehr sind hier bereits an Bord.
- Als Flaggschiff steht das Sports-Line-Plus-Paket zur Verfügung, welches die Sports-Line um weitere Highlights, wie spezielle 19-Zoll-Räder, eine braune Nappalederausstattung, Sen-Holz und Alcantara, LED-Innenbeleuchtungen, einen titanfarbenen Frontgrill und noch einiges mehr erweitert. Der Einstiegspreis liegt bei 39.340 Euro.
Es gibt drei Benziner. Als Einstiegsmotorisierung ist der 2.0-Liter Skyactiv-G 145 mit 145 PS vorgesehen, außer für die Sports-Line-Varianten, bei denen es mit dem 2.0-Liter Skyactiv -G 165 Benzinmotor mit 165 PS losgeht. Ein weiterer Benziner Skyactiv-G 194 mit – wie der Name bereits suggeriert – 194 PS steht ebenfalls modellabhängig zur Verfügung. Der kleinste Benziner kann nur mit dem Schaltgetriebe kombiniert werden. Die anderen Benziner können auch die Automatik erhalten – je nachdem, welchen Ausstattungslevel man wählt.
Zusätzlich werden zwei Dieselmotoren angeboten: Der Skyactiv-D 150 und der Skyactiv-D 184 kann je nach Ausstattungslevel sowohl mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe als auch mit einer 6-Stufen-Automatik kombiniert werden.
Als einzige zusätzliche Optionen für das Topmodell verbleiben übrigens neben den Sonderlackierungen für maximal 900 Euro, ein Glasschiebedach für 800 Euro und subtiler Weise das Apple Car Play und Android Auto für weitere 300 Euro Aufpreis. Wählt man dazu den stärksten Diesel mit Automatikgetriebe – der Preis beträgt nun 44.440 Euro – summiert sich der Preis auf 46.440 Euro – ohne Zubehör und Garantieerweiterungen.
Fazit – Facelift mit Galopp
Summa summarum zeigt sich das Mazda6 Facelift aktueller denn je, punktet mit bildschönem Antlitz, einem serienmäßigen Ausstattungsumfang, den man bei der Konkurrenz vergeblich sucht und das Ganze auch noch zu einem verlockend überschaubaren Einstiegspreis – auch den sucht man bei der Konkurrenz vergeblich.
Der überarbeitete Japaner weiß als einer von Wenigen in seiner Klasse auf Anhieb mit optischen Reizen Begehrlichkeiten zu wecken. Statt sich nach genauerem Hinschauen als Mogelpackung zu erweisen, werden die Augen beim Blick auf das Gebotene immer größer.
Darüber hinaus erwies sich sein stimmiges Antriebskonzept und sein immer noch humaner Preis selbst bei Vollausstattung als überaus bemerkenswert und so stellt die japanische Limousine eine echte Alternative dar – sogar zu den Platzhirschen aus deutscher Produktion.
Mit dem Facelift des 6er wurden zudem viele Schwachstellen ausgemerzt und bis auf wenige Kleinigkeiten wie das nur partiell heizende Lenkrad oder die Schwächen der Verkehrszeichenerkennung gibt es hier kaum noch etwas zu kritisieren. Dass der Mazda6 kein Sportwagen ist, interessiert die Zielgruppe herzlich wenig. Denn stattdessen bietet er dem Kunden ein stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis und lässt zudem noch Budget für den nächsten Familienurlaub übrig.
Fair und begehrlich sind normalerweise keine Begriffe, die gut zueinander passen. Im Falle des Mazda6 Facelift sind sie jedoch beide Bestandteile der Markenphilosophie, was wir als Redaktion und wohl auch viele Kunden mit Freude begrüßen werden. Wir sind uns einig: So modern und attraktiv war kein Mazda zuvor. Unmissverständlich aktuell eines der besten „Pferde“ im Stall.
Text / Fotos: NewCarz
Technische Daten: Mazda6 Sports-Line 2.2 SKYACTIV-D 184
Farbe: Magmarot Metallic
Länge x Breite x Höhe (m): 4,87 x 1,85 x 1,45
Radstand in mm: 2.830
Antrieb: Reihenvierzylinder Bi-Turbodiesel
Leistung: 135 kW (184 PS) bei 4.000 rpm
Hubraum: 2.191 ccm
Max. Drehmoment: 445 Nm bei 2.000 rpm
Getriebe: Sechsgang Schaltgetriebe
Antrieb: Front
Verbrauch kombiniert (WLTP-Norm): 5,9 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,5 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 152 g/km
Abgasnorm: Euro 6d-Temp
Höchstgeschwindigkeit: 227 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,5 sec
Leergewicht: 1.636 kg
Anhängelast ungebremst/gebremst 12% in kg: 730/1.600
Stützlast: 75 kg
Dachlast: 75 kg
Laderaumvolumen: 480 Liter ( > 1.400 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen)
Kraftstofftank: 62 Liter
AdBlue-Tank: 15 Liter
Kraftstoffart: Diesel
Neupreis des Testwagens: ca. 39.900 Euro (Basispreis ab 27.590 Euro)
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.