Die zweite Generation des Opel Insignia kam fast zehn Jahre nach der Modelleinführung auf den Markt. Eine für heutige Umstände, in denen Modellwechsel gefühlt so schnell wie Jahreszeiten erfolgen, recht lange Zeit.
Bei den Rüsselsheimern werden die Modellgenerationen traditionell alphabetisch benannt. Der Insignia B ließ also ziemlich lange auf sich warten und entsprechend groß waren mittlerweile die Erwartungen in den Neuen.
Was kann der Neue, hat er das Zeug zum Klassenprimus? Oder geht er im schier riesig anmutenden Meer der Mittelklasse unter? Wir sind dem nachgegangen und die nachfolgenden Fahreindrücke bringen Licht ins Dunkel.
Wir testeten den Opel Insignia als Grand Sport in der Ausstattung Business Innovation, angetrieben von einem aufgeladenen 1.5-Liter Benzinmotor.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Assistenz und Sicherheit
- Ausstattung und Komfort
- Varianten und Preise
- Individualität und Garantie
- Was sagen die Kunden?
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Wie durch den Fahrtwind geformt
Im direkten Vergleich zum Vorgänger kann der Opel Insignia B ein deutlich frischeres und eleganteres Blechkleid vorweisen. Die von bösen Zungen als pummelige Frontnase des Vorgängers musste einem deutlich flacheren und harmonischer integrierten Frontgrill weichen. Umrahmt wird dieser von zwei flachen LED-Scheinwerfern, welche bereits von weitem mit ihrer opeltypischen Lichtsignatur des Tagfahrlichts von der Herkunft der Kombilimousine künden.
Die nach unten optisch seitlich wachsende Frontschürze lässt ihn dazu breiter und satter über dem Asphalt hocken. Der Neue zeigt sich auch insgesamt etwas flacher als der Vorgänger, was man bereits auf den ersten Blick bemerkt.
In der Seitenansicht schmeichelt die coupéhafte Form, mit dem kuppelartigen Dach und der hohen, leicht bogenschlagenden Gürtellinie den Augen der Betrachter. Die Silhouette des Insignia erweckt den Eindruck, als wurde sie durch den Fahrtwind modelliert – was überaus elegant und fast schon ein bisschen feminin wirkt.
Am Heck erleuchten die bumerangförmigen LED-Signaturen in den flachen Heckleuchten. Die angedeutete Spoilerlippe beendet das extrem lang abfallende Dach am Heck als dezente Abrisskante. Als überaus störend wirkt allerdings der aufgesetzte Heckscheibenwischer, der diese wunderschöne, anmutige Linienführung deutlich und nachhaltig zu stören vermag.
Doch in Gesamtheit bestehen keine Fragen: Das Design vom Insignia wirkt frisch und knackig und obgleich es keine riesigen Überraschungen bereithält, wird es mit Sicherheit der großen Mehrheit gefallen.
Interieur – Experimente ausgeschlossen
Im Innenraum des Opel Insignia herrschen klare Formgebungen, aus denen mit jedem Schwung, jeder Kante und jeder geführten Linie ganz klar die aktuelle Designsprache von Opel heraussticht.
Selbstverständlich wurde alles bis ins Detail aufgefrischt und zeigt sich auch in der neuen Mittelklasse aus Rüsselsheim vollkommen up to date. Ganz klar – hier überlässt man nichts dem Zufall. Der Opel Astra lässt an dieser Stelle gestaltungstechnisch freundlich grüßen.
Ein flacher Armaturenträger aus einem Kunststoff in Lederoptik – übrigens sehr hochwertig anmutend – beherbergt mittig einen acht Zoll großen Touchscreen, darunter klar definierte Bedienelemente für die Klimatisierung und natürlich das Kombiinstrument mit klassisch analogen Instrumenten sowie darin integrierten, ineinander übergreifenden Digitalanzeigen und zeigen mit dem formschönen, überaus griffigen Multifunktionslenkrad eine klar definierte Fahrerorientierung. Von Überfrachtung keine Spur mehr.
Sowohl optisch als auch haptisch zeigen sich die AGR-Sitze von ihrer strahlenden Sonnenseite. Einmal auf den aufreizend strukturierten, kastanienbraunen – pardon, die Farbgebung bezeichnet Opel als Brownstone – und perforierten Ledergestühlen platziert, möchte man am liebsten nicht mehr aussteigen.
Die Sitzflächen und Sitzwangen umschmeicheln den Sitzapparat derart, dass man sogleich vergisst in einem Auto zu sitzen. Das hat schon eher Zigarren-Lounge-Charakter und lässt den Platznehmenden anerkennend die Lippen schürzen.
Platztechnisch geht es im Opel Insignia großzügig zu, vor allem auf den vorderen Plätzen. Hinten treffen die Passagiere auf eine enorme Beinfreiheit und ebenfalls sehr bequeme Sitze – zumindest auf den äußeren beiden Plätzen. Die Kopffreiheit gibt einige Punkte an das kräftig abfallende Dach ab. Es bleibt aber noch genügend Platz für Personen bis ungefähr 1,85 Meter.
Der Laderaum des Opel Insignia schluckt 490 Liter, wobei es etwas an Tiefe fehlt, sodass entsprechende sperrige Utensilien schwierig in das nach oben stark schräge Reservoir passen dürften. Der Vorgänger offenbarte mit 530 Litern ein etwas größeres Gepäckabteil. Dank der geteilt umklappbaren Rückenlehnen kann der Laderaum auf bis zu 1.450 Liter erweitert werden, was für diesen Karosserietyp wiederum recht ordentlich ist.
Unschön ist das deutlich sichtbare Hüpfen des Heckscheibenwischers, der beim Schließen der Heckklappe fast zehn Zentimeter von der Heckscheibe abspringt. Das sieht wackelig aus und hinterlässt nicht gerade zuverlässige Suggestionen.
Sämtliche verwendeten Materialien erheben den Anspruch hoher Güte und wurden überall exakt und sauber verarbeitet. Man fühlt sich in der Tat in einer guten Klasse höher.
Die kantige Linienführung setzt sich von der Heckscheibenumrahmung über den Innenspiegel bis zu den Außenspiegeln überall fort. Wenige Ablagen bieten allerdings etwas wenig Möglichkeiten, um die Dinge des alltäglichen Autoeinsatzes im Innenraum zu verstauen. Dazu gehören auch zu wenig Getränkehalterungen.
Die Rundumsicht wird durch die nach hinten schmal verlaufenden Glasflächen und die kleine Heckscheibe etwas beeinträchtigt. Die Parkassistenten machen dies allerdings komplett wett, wozu wir später genauer werden.
Motorisierung und Fahreigenschaften – Überraschungsgast
Die Leistungsdaten auf dem Papier suggerieren erst einmal nicht unbedingt einen kraftvollen Auftritt, wenn man einen 1.5-Liter-Benzinmotor unter der Blechhaube erkennt. Zwar mit Turboaufladung, doch die alte Hubraumregel ist halt immer noch fest im Kopf verankert.
Die Praxis gestaltet sich dann aber anders. Der 165 PS starke Direkteinspritzer, der seine 250 Newtonmeter ab 2.000 Touren auf die Kurbelwelle stemmt, zeigt sich im Praxistest als durchaus selbstbewusst und zum Fahrzeug passend.
Die Zusammenarbeit mit der manuellen Sechsgang-Schaltbox gelingt dazu äußerst harmonisch. Keine Anfahrschwäche, keine zu langen Schaltwege, dafür sauber einrastende Gangstufen und ein komfortabel gelungener Schleifpunkt der Kupplung bilden in Summe einen sehr gut abgestimmten Antrieb.
Dieser Harmonie wirkt die Start/Stopp-Automatik allerdings extrem entgegen. Diese agiert derart träge, dass in manchen Situationen sogar sicherheitsrelevante Situationen entstehen. Steht man beispielsweise an einer Steigung mit aktiviertem Start/Stopp-System – also abgeschaltetem Motor – und möchte weiterfahren, tritt man die Kupplung, legt den Gang ein und wechselt von der Bremse zum Gaspedal.
Der Motor springt aber erst an, wenn das Gaspedal betätigt wird. Dieser Zeitraum reicht bei entsprechendem Gefälle aus, um rückwärts ins Rollen zu kommen – in der Praxis gut und gerne im zweistelligen Zentimeterbereich. Wir ließen aus diesem Grund die Start/Stopp-Funktion meistens deaktiviert.
Im Fahrverhalten zeigte sich der Opel Insignia geschmeidig und sanft – ohne dabei träge zu wirken. Der kleine Benziner hielt die Mittelklasse-Kombilimousine jederzeit auf Trab und behielt diese Leichtfüßigkeit gut und gerne bis an die 200-km/h-Marke – zwar ohne sportliche Attitüden, aber mit ausreichendem Vortrieb in allen Lagen.
Dabei zeigte der Insignia ein angenehm austariertes Federverhalten, welches einer guten Mischung aus Komfort und Exaktheit gleichkam, ohne in eine Richtung sonderlich ausreißen zu wollen.
Maximal erreicht der Rüsselsheimer 222 km/h, was laut Tacho einer glatten 230 entspricht. Im Sprint auf die obligatorischen 100 km/h benötigt der Insignia 8,9 Sekunden – für den kleinen 1.5-Liter Vierzylinder ein überraschendes Ergebnis.
Provozierte kräftigere Lastwechsel steckte er mit leichten Nickbewegungen weg und tendierte nur beim Übertreiben zum leichten Schieben über die Vorderräder.
Diese langstreckentauglichen Eigenschaften werden auch durch die zurückhaltende Geräuschentwicklung unterstrichen. Im neuen Opel bleibt es überwiegend leise und selbst bei hohen Geschwindigkeiten scheint sich der Fahrtwind in Rücksicht auf die Passagiere zu üben.
Den von Opel angegebenen Verbrauch von 6.0 Liter pro 100 gefahrene Kilometer konnten wir nicht reproduzieren. In unserem Test benötigte der Insignia 8,9 Liter für eine solche Strecke.
Assistenz, Technik, Sicherheit
Viele Helferlein stehen auch im neuen Opel Insignia zur Verfügung. Auch hier hält sich Opel an seinen für sich werbenden Slogan, nämlich auch Technologien aus der Oberklasse in den unteren Klassen zu verwenden.
So besitzt der Rüsselsheimer serienmäßig bereits das IntelliLink-Infotainment R4.0, eine Frontkamera und ein schlüsselloses Zugangssystem, bei dem der Autoschlüssel in der Hosen- oder Handtasche bleiben darf.
Der optionale Parkassistent namens Park & Go Premium schafft auf Knopfdruck den Insignia längs oder quer zu parken, während man dank 360-Grad-Rundumsicht alles im Blick behält.
Mit dem adaptiven Tempomat hält man den Abstand zum Vordermann problemlos, das System arbeitet sehr zuverlässig und lässt den Opel zügig im Verkehr mitfließen. Auch die jeweilig vom Verkehr abhängigen Abbremsungen sowie Beschleunigungen gehen allesamt zügig vonstatten.
Abstände werden nicht zu groß gewählt und das Aufbauen der Abstände beim Auffahren auf langsamer fahrender Fahrzeuge erfolgt nicht zu früh. Damit ist dieser abstandsaktive Tempomat eines der alltagstauglichsten Systeme, welche unsere Tests bisher durchliefen.
Sehr schön ist die Fahrzeug- und Fußgängererkennung, welche das jeweilige Symbol auch auf das Headup-Display projiziert.
Querverkehrswarner und Spurhalteassistent waren ebenfalls an Bord, wovon erster hervorragende Arbeit leistete, der zweitgenannte gerne man Spuren vermutete, wo keine waren.
Die Bedienung der Multifunktionstasten am perforierten und unten abgeflachten Lederlenkrad zeigte sich selbsterklärend und einfach.
Das Navigationssystem Navi 900 IntelliLink benötigt für die Neuberechnung einer neuen und auch einer gespeicherten Route überdurchschnittlich lange – hier wurde offenbar auch in der zweiten Generation des Systems an Prozessorgeschwindigkeit gespart.
Vor allem im Verkehr einer fremden Großstadt mit all ihren Tücken wie unerwartete Baustellen und Sperrungen, konnte das System aufgrund der trägen Routenneuberechnung beim Verlassen der aktuellen Route nicht punkten.
Auch nach einem Neustart – beispielsweise nach einem Tankstopp – benötigt das System eine gute Minute, bevor es hochgefahren wieder mit der Routenführung beginnt.
Die Vernetzung dank OnStar funktioniert dagegen sehr gut. Ein Knopfdruck auf den Button und man erhält die Verbindung zu einem Berater, den man beispielsweise nach einem bestimmten Ziel fragen kann, welches er dann direkt auf das Navi sendet.
Was uns allerdings nicht gelingen wollte, war die Nutzung des WLAN Hotspots. Was beim Opel Astra oder dem Opel Mokka X auf Anhieb klappte, wollte hier partout nicht funktionieren. Einen Grund dafür konnten wir nicht finden.
Das Highlight schlechthin war wie erwartet das IntelliLux LED Matrix Licht, mit dem der Insignia die Nacht zum Tage macht und alles was nicht geblendet werden soll, auf derart raffinierte und filigrane Weise ausblendet, dass alleine dem Spaße wegen, dabei zuzuschauen, jede Nachtfahrt zum Genuss wird.
Die Anzahl der aktiven LED-Elemente verdoppelte sich gegenüber deren vom Astra – welches bereits die Konkurrenz in Grund und Boden leuchteten – auf 32 und sorgen für eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn. Wenn es sein muss, per Fernlichtbündelung bis zu 400 Meter weit.
Der neue Opel Insignia absolvierte im Übrigen den NCAP Euro Crashtest mit einem ausgezeichneten 5-Sterne-Ergebnis und einem deutlich besseren Fußgängerschutz gegenüber dem Vorgänger.
Ausstattung und Komfort – lange Liste der Möglichkeiten
Ein farbiges, vorzüglich ablesbares Headup-Display projiziert ein reichhaltiges Portfolio an Informationen an die Frontscheibe und sichert dadurch den Blick des Fahrers mehr als üblich auf der Straße. Sehr vorbildlich sind die Anzeigen, bei erkannten Fußgängern oder Autos, was vor allem bei schlechter Sicht sehr hilfreich sein dürfte.
Das Multimediasystem beinhaltet das gut klingende Bose-Soundsystem, welches mit einer sauberen, wenn auch teilweise leicht trockenen Wiedergabe überzeugen konnte. Merkwürdig war, dass nach einem Neustart des Fahrzeugs das System mitunter selbständig die Musikquelle wechselte. So kam es vor, dass der vorherig als Quelle aktive USB-Stick ignoriert wird und einfach per Bluetooth vom verbundenen Smartphone gestreamt wird.
Ein nicht unbeträchtlicher Anteil am Komfortgefühl belegen die beiden vorderen achtfach einstellbaren AGR-Sitze mit feinstem Nappaleder bezogen und sowohl Beheizung, Belüftung und Massage versehen. Letztere konnte jedoch nicht vollends überzeugen, was vielleicht auch daran lag, dass die Sitzposition auf diesen Plätzen derart perfekt war, dass der massierende Eingriff eher als störend betrachtet wurde.
Die Ein- und Ausstiegshilfe Comfort Entry, wodurch der Fahrersitz beim Abschalten der Zündung nach hinten fährt und das Aussteigen erleichtert, funktionierte im Testfahrzeug andersherum nicht. Das heißt, beim Einstieg musste man den Fahrersitz manuell nach vorne fahren, oder – sofern man die Position verher gespeichert hatte – per Memoryspeicher wieder aktivieren, was den Sinn dieser Hilfe in Frage stellt.
Die in der Mittelkonsole aufrechtstehende Smartphonehalterung mit induktiver Lademöglichkeit ist etwas zu klein geraten. Die gummierte Rahmung nimmt mit größter Not ein Samsung Galaxy S7 auf – größere Smartphones bleiben aufgrund des Platzmangels draußen. Damit nicht genug, funktionierte das induktive Laden ebenso nicht, da der Rahmen aus Kautschuk das Smartphone zu weit weg von der Ladespule platzierte.
Nur mit einem Trick konnten wir den Ladevorgang starten: Wir entfernten den Kautschukrahmen, legten das Smartphone direkt an die Spule und quetschten den Rahmen zur Arretierung dazwischen. Dies ist sicherlich nicht im Sinne des Entwicklers, wäre als Notlösung aber denkbar.
Bei vielfacher Handhabung in dieser Form, dürfte das Smartphone allerdings schnell entsprechende Gebrauchsspuren erleiden. So gesehen also eine suboptimale Planung dieser Ladestation.
Die Heckklappe ist am Testwagen ein echtes Sorgenkind. Sie schließt nämlich nur ungern beim ersten Versuch und bleibt bei Stufe eins der zweifachen Verriegelung hängen. Daher bedarf es oft eines zweiten – energisch ausgeführten – Zuschlagens. Ärgerlich ist, wenn man das nicht exakte Schließen erst nach dem Losfahren durch die Warnmeldung im Cockpit bemerkt und nochmals anhalten muss. Beim Erstkontakt sucht man zudem den Heckklappenöffner, der sich im Markenemblem mit Opelblitz verbirgt, welches man für das Öffnen direkt drücken muss.
Unsere Empfehlung: Die optionale sensorgesteuerte Heckklappe. Damit entfallen derartige Sorgen von vornherein und als absoluter Clou projiziert der Insignia genau dahin ein Lichtzeichen, wohin der Fuß gehalten werden muss, um die Heckklappe zu öffnen oder zu schließen. Dieses überaus pfiffige Gimmick hat bisher noch kein anderes Fahrzeug vorzuweisen.
Varianten und Preise
In der zweiten Generation des Opel Insignia gibt es keine Stufenheckvariante mehr, sondern den diese Variante ablösenden Grand Sport als Kombilimousine und den Kombi namens Sports Tourer. Obendrein wird dieser Kombi auch mit leicht höhergelegtem Fahrwerk und Offorad-Elementen als Country Tourer angeboten.
Der Grand Sport wird in nicht weniger als sieben verschiedenen Ausstattungslinien angeboten.
- Selection stellt die Basis ab 25.970 Euro dar.
- Edition besitzt zum Beispiel 16-Zoll-Leichtmetallräder und OnStar serienmäßig ab 27.535 Euro.
- Business Edition besitzt zusätzlich die Navi 900, AGR-Fahrersitz mit Sitzheizungen vorn ab 25.590 Euro, was wir allerdings für einen Druckfehler halten, da der Preis unter dem Einstiegspreis liegen würde.
- Dynamic on top mit 18-Zoll-Rädern und 8-Zoll-Fahrerinfodisplay ab 29.995 Euro
- Innovation mit Zweizonen-Klimaautomatik und LED-Active-Matrix-Scheinwerfern ab 31.530 Euro
- Business Innovation mit serienmäßiger Lederbestuhlung ab 30.790 Euro und
- Exclusive als Topvariante ab 35.145 Euro.
Aus einer mit sechs Motoren gefüllten Auswahlliste kann man je nach Modellkombination auswählen. Jeweils drei Benziner und drei Diesel stehen zur Auswahl.
Benzinmotoren:
- 1.5 Turbo: 140 PS nur kombinierbar mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe
- 1.5 Turbo: 165 PS mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe oder 6-Stufen-Automatik
- 2.0 Turbo: 260 PS ausschließlich mit 8-Stufen-Automatik und Allrad 4×4
Dieselmotoren:
- 1.6-Liter 110 PS nur kombinierbar mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe
- 1.6-Liter 136 PS mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe oder 6-Stufen-Automatik
- 2.0-Liter 170 PS mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe auch mit Allrad oder 8-Stufen-Automatik ohne Allrad
Das Topmodell mit dem stärksten Motor und lückenloser Ausstattung kostet zirka 55.000 Euro.
Individualität und Garantie
Für einen Opel Insignia hat der geneigte Kunde aktuell die Auswahl aus 13 verschiedenen Farbtönen für seine Karosserie, die er sich im Online-Konfigurator in 4k-Auflösung anschauen kann.
Wem das nicht reicht, der wartet bis Ende September und kann dann aus weiteren 15 Exclusive-Farbtönen – ebenfalls über den Online-Konfigurator – auswählen.
Noch nicht individuell genug? Kein Problem! Ab Spätherbst kann der Interessent eines Topmodells Exclusive seinen ganz persönlichen Farbton für die Außenfarbe seines Wunsch-Insignia zusammenstellen. Dazu benötigt er lediglich ein Muster – beispielsweise ein Foto mit der Augenfarbe seiner Frau, oder die Farbe des Lippenstifts – und gibt dieses Muster beim zuständigen Händler ab.
Nach kurzer Zeit erhält er von der Opel Exclusive Lackiererei eine exakt mit diesem Farbton lackiertes Musterblech im DIN A5 Format zur Ansicht. Passt der Farbton nicht, hat er die Möglichkeit einer weiteren Anpassung seines Wunschfarbtons und erhält ein weiteres Muster. Dies Musterbleche kann der Kunde übrigens grundsätzlich behalten.
Passt die Farbe, unterzeichnet der Kunde beim Händler eine Farbverbindlichkeitserklärung und erhält seinen Insignia mit einer einmaligen – nur für ihn gemischten – Farbgebung. Diese besondere Art der Individualisierung kennt man sonst nur aus der Welt der Luxusmarken.
Opel bietet eine 2-Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung auf alle Neuwagen und eine 12-Jahre-Garantie gegen Durchrostung. Zusätzlich kann man mit einer Anschlussgarantie diese Garantieleistung bis zu insgesamt vier Jahre in jährlichen Stufen verlängern. Der Preis dafür ist abhängig vom jeweiligen Modell und die Laufleistung ist je nach Laufzeit begrenzt.
Im Beispiel des Opel Insignia kostet die Anschlussgarantie für vier Jahre insgesamt 998 Euro und ist auf eine Laufleitung von 150.000 Kilometer begrenzt.
Damit liegt Opel mit seinem Garantieangebot nur im Durchschnitt und ist beispielsweise vom Platzhirsch Kia weit entfernt.
Was sagen die Kunden?
Über den Opel Insignia B gab es bis zum Redaktionsschluss noch keine relevanten beziehungsweise nennenswerten Themen, sodass wir an dieser Stelle noch keine Analysen zu Kundenmeinungen treffen möchten.
Fazit – Alles andere als B-Ware
Neun Jahre lang lief der erste Insignia vom Band und war bereits alles andere als ein Außenseiter. Der neue Opel Insignia B soll natürlich alles noch besser können. Er profitiert von den Erfahrungen und den Entwicklungen während dieser Zeit und präsentiert sich als selbstbewusster, sehr eleganter Mittelklassewagen mit der Lizenz zum Langstreckeneinsatz.
Ein überaus angenehmes, edles und aufgeräumtes Innenraumflair, phantastische AGR-Sitze sowie eine Geräuschdämmung mit dem Prädikat „Golden Low Noise“ prädestinieren die Kombilimousine zum Begleiter erster Wahl von jungen Familien, dem vielreisenden Geschäftsmann, dem individuellen Globetrotter-Pärchen und vielen mehr.
Die fast unüberschaubare Vielfalt in seinen Ausstattungsmerkmalen und Motorisierungen garantiert, das jeder seine optimale Variation finden dürfte.
Mit diversen Assistenzsystemen und einem Matrix-LED-Lichtsystem, welches seinesgleichen sucht, zeigt er zudem eindrucksvoll seinen Anspruch in puncto Sicherheit und teilautonomen Fahren.
Auch wenn es einige Dinge gibt, die noch nicht bis ins Detail ausgefeilt wurden, gelingt das Gesamtbild des Rüsselsheimers deutlich positiv. Der Insignia ist damit – und nicht zuletzt auch durch seinen attraktiven Einstiegspreis – ein ernstzunehmender Konkurrent in der Mittelklasse.
Opel ist mit dem neuen Insignia weiterhin auf Kurs – wir vermuten, es gibt nur ein Kommando: Volle Kraft voraus!
Text/Bilder: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Technische Daten: Opel Insignia 1.5 Turbo ECOTEC Business Innovation
Farbe: Abalone-Weiß (Metallic Perleffekt)
Länge x Breite x Höhe (m): 4,90 x 1,94 (2,10 mit Außenspiegel) x 1,46
Radstand in mm: 2.829
Motor: Vierzylinder Benzinmotor mit Turboaufladung und Direkteinspritzung sowie Start-Stopp-Automatik
Leistung: 121 kW (165 PS) bei 5.600 rpm
Hubraum: 1.490 ccm
Max. Drehmoment: 250 Nm bei 2.000 – 4.500 rpm
Getriebe: 6-Gang manuell
Antrieb: Front
Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 6,0 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 8,9 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 136 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,9 Sekunden
Leergewicht: 1.440 – 1.638 kg
Laderaumvolumen: 490 Liter (1.450 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen)
Kraftstofftank: 62 Liter
Neupreis des Testwagens: 38.785 Euro
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
6 thoughts on “Opel Insignia Test – mit voller Kraft auf Kurs”