Opel Insignia Test – mit voller Kraft auf Kurs

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Die zweite Generation des Opel Insignia kam fast zehn Jahre nach der Modelleinführung auf den Markt. Eine für heutige Umstände, in denen Modellwechsel gefühlt so schnell wie Jahreszeiten erfolgen, recht lange Zeit.

Bei den Rüsselsheimern werden die Modellgenerationen traditionell alphabetisch benannt. Der Insignia B ließ also ziemlich lange auf sich warten und entsprechend groß waren mittlerweile die Erwartungen in den Neuen.

Was kann der Neue, hat er das Zeug zum Klassenprimus? Oder geht er im schier riesig anmutenden Meer der Mittelklasse unter? Wir sind dem nachgegangen und die nachfolgenden Fahreindrücke bringen Licht ins Dunkel.

Wir testeten den Opel Insignia als Grand Sport in der Ausstattung Business Innovation, angetrieben von einem aufgeladenen 1.5-Liter Benzinmotor.

 

 

Exterieur – Wie durch den Fahrtwind geformt

Im direkten Vergleich zum Vorgänger kann der Opel Insignia B ein deutlich frischeres und eleganteres Blechkleid vorweisen. Die von bösen Zungen als pummelige Frontnase des Vorgängers musste einem deutlich flacheren und harmonischer integrierten Frontgrill weichen. Umrahmt wird dieser von zwei flachen LED-Scheinwerfern, welche bereits von weitem mit ihrer opeltypischen Lichtsignatur des Tagfahrlichts von der Herkunft der Kombilimousine künden.

 

Opel Insignia 2017 Front
Breiter und flacher zeigt sich der Insignia der neuen Generation von vorne.

 

Die nach unten optisch seitlich wachsende Frontschürze lässt ihn dazu breiter und satter über dem Asphalt hocken. Der Neue zeigt sich auch insgesamt etwas flacher als der Vorgänger, was man bereits auf den ersten Blick bemerkt.

In der Seitenansicht schmeichelt die coupéhafte Form, mit dem kuppelartigen Dach und der hohen, leicht bogenschlagenden Gürtellinie den Augen der Betrachter. Die Silhouette des Insignia erweckt den Eindruck, als wurde sie durch den Fahrtwind modelliert – was überaus elegant und fast schon ein bisschen feminin wirkt.

 

Opel Insignia 2017 Seite
Von allem was – Coupé, Grand Turismo, Limousine, Kombi: der Insignia vereint alles in einer Karosserie.

 

Am Heck erleuchten die bumerangförmigen LED-Signaturen in den flachen Heckleuchten. Die angedeutete Spoilerlippe beendet das extrem lang abfallende Dach am Heck als dezente Abrisskante. Als überaus störend wirkt allerdings der aufgesetzte Heckscheibenwischer, der diese wunderschöne, anmutige Linienführung deutlich und nachhaltig zu stören vermag.

 

Opel Insignia 2017 Heckscheibenwischer
Passt wie ein Rotweinfleck auf dem weißen Hemd: der Heckscheibenwischer.

 

Doch in Gesamtheit bestehen keine Fragen: Das Design vom Insignia wirkt frisch und knackig und obgleich es keine riesigen Überraschungen bereithält, wird es mit Sicherheit der großen Mehrheit gefallen.

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Interieur – Experimente ausgeschlossen

Im Innenraum des Opel Insignia herrschen klare Formgebungen, aus denen mit jedem Schwung, jeder Kante und jeder geführten Linie ganz klar die aktuelle Designsprache von Opel heraussticht.

Selbstverständlich wurde alles bis ins Detail aufgefrischt und zeigt sich auch in der neuen Mittelklasse aus Rüsselsheim vollkommen up to date. Ganz klar – hier überlässt man nichts dem Zufall. Der Opel Astra lässt an dieser Stelle gestaltungstechnisch freundlich grüßen.

 

Opel Insignia 2017 Interior
Lounge-Charakter – der hochertig wirkende Innenraum des neuen Insignia.

 

Ein flacher Armaturenträger aus einem Kunststoff in Lederoptik – übrigens sehr hochwertig anmutend – beherbergt mittig einen acht Zoll großen Touchscreen, darunter klar definierte Bedienelemente für die Klimatisierung und natürlich das Kombiinstrument mit klassisch analogen Instrumenten sowie darin integrierten, ineinander übergreifenden Digitalanzeigen und zeigen mit dem formschönen, überaus griffigen Multifunktionslenkrad eine klar definierte Fahrerorientierung. Von Überfrachtung keine Spur mehr.

 

Opel Insignia Klima
Selbsterklärend und übersichtlich – weniger Bedienelemente erhöhen den Überblick.

 

Sowohl optisch als auch haptisch zeigen sich die AGR-Sitze von ihrer strahlenden Sonnenseite. Einmal auf den aufreizend strukturierten, kastanienbraunen – pardon, die Farbgebung bezeichnet Opel als Brownstone – und perforierten Ledergestühlen platziert, möchte man am liebsten nicht mehr aussteigen.

Die Sitzflächen und Sitzwangen umschmeicheln den Sitzapparat derart, dass man sogleich vergisst in einem Auto zu sitzen. Das hat schon eher Zigarren-Lounge-Charakter und lässt den Platznehmenden anerkennend die Lippen schürzen.

 

Opel Insignia AGR
Kleine Intarsie – große Wirkung: Aktion Gesunder Rücken macht seinem Namen alle Ehre.

 

Platztechnisch geht es im Opel Insignia großzügig zu, vor allem auf den vorderen Plätzen. Hinten treffen die Passagiere auf eine enorme Beinfreiheit und ebenfalls sehr bequeme Sitze – zumindest auf den äußeren beiden Plätzen. Die Kopffreiheit gibt einige Punkte an das kräftig abfallende Dach ab. Es bleibt aber noch genügend Platz für Personen bis ungefähr 1,85 Meter.

 

Opel Insignia Fond
Kein Anlass für Kritik – hinten sitzt man bequem; nur ganz Große kuscheln am Dachhimmel.

 

Der Laderaum des Opel Insignia schluckt 490 Liter, wobei es etwas an Tiefe fehlt, sodass entsprechende sperrige Utensilien schwierig in das nach oben stark schräge Reservoir passen dürften. Der Vorgänger offenbarte mit 530 Litern ein etwas größeres Gepäckabteil. Dank der geteilt umklappbaren Rückenlehnen kann der Laderaum auf bis zu 1.450 Liter erweitert werden, was für diesen Karosserietyp wiederum recht ordentlich ist.

 

Opel Insignia Kofferraum
Durchreiche – mit 1.445 Liter Volumen bekommt man eine Menge transportiert.

 

Unschön ist das deutlich sichtbare Hüpfen des Heckscheibenwischers, der beim Schließen der Heckklappe fast zehn Zentimeter von der Heckscheibe abspringt. Das sieht wackelig aus und hinterlässt nicht gerade zuverlässige Suggestionen.

Sämtliche verwendeten Materialien erheben den Anspruch hoher Güte und wurden überall exakt und sauber verarbeitet. Man fühlt sich in der Tat in einer guten Klasse höher.

 

Opel Insignia Sitzbezug
Musterperforation im Nappa – Für eine wirksame Belüftung der Sitzflächen und tolle Optik.

 

Die kantige Linienführung setzt sich von der Heckscheibenumrahmung über den Innenspiegel bis zu den Außenspiegeln überall fort. Wenige Ablagen bieten allerdings etwas wenig Möglichkeiten, um die Dinge des alltäglichen Autoeinsatzes im Innenraum zu verstauen. Dazu gehören auch zu wenig Getränkehalterungen.

Die Rundumsicht wird durch die nach hinten schmal verlaufenden Glasflächen und die kleine Heckscheibe etwas beeinträchtigt. Die Parkassistenten machen dies allerdings komplett wett, wozu wir später genauer werden.

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Motorisierung und Fahreigenschaften – Überraschungsgast

Die Leistungsdaten auf dem Papier suggerieren erst einmal nicht unbedingt einen kraftvollen Auftritt, wenn man einen 1.5-Liter-Benzinmotor unter der Blechhaube erkennt. Zwar mit Turboaufladung, doch die alte Hubraumregel ist halt immer noch fest im Kopf verankert.

 

Opel Insignia Motor
Konnte überraschen – der Turbovierzylinder zeigte sich selbstbewusst und „gut im Futter“

 

Die Praxis gestaltet sich dann aber anders. Der 165 PS starke Direkteinspritzer, der seine 250 Newtonmeter ab 2.000 Touren auf die Kurbelwelle stemmt, zeigt sich im Praxistest als durchaus selbstbewusst und zum Fahrzeug passend.

Die Zusammenarbeit mit der manuellen Sechsgang-Schaltbox gelingt dazu äußerst harmonisch. Keine Anfahrschwäche, keine zu langen Schaltwege, dafür sauber einrastende Gangstufen und ein komfortabel gelungener Schleifpunkt der Kupplung bilden in Summe einen sehr gut abgestimmten Antrieb.

Dieser Harmonie wirkt die Start/Stopp-Automatik allerdings extrem entgegen. Diese agiert derart träge, dass in manchen Situationen sogar sicherheitsrelevante Situationen entstehen. Steht man beispielsweise an einer Steigung mit aktiviertem Start/Stopp-System – also abgeschaltetem Motor – und möchte weiterfahren, tritt man die Kupplung, legt den Gang ein und wechselt von der Bremse zum Gaspedal.

Der Motor springt aber erst an, wenn das Gaspedal betätigt wird. Dieser Zeitraum reicht bei entsprechendem Gefälle aus, um rückwärts ins Rollen zu kommen – in der Praxis gut und gerne im zweistelligen Zentimeterbereich. Wir ließen aus diesem Grund die Start/Stopp-Funktion meistens deaktiviert.

Im Fahrverhalten zeigte sich der Opel Insignia geschmeidig und sanft – ohne dabei träge zu wirken. Der kleine Benziner hielt die Mittelklasse-Kombilimousine jederzeit auf Trab und behielt diese Leichtfüßigkeit gut und gerne bis an die 200-km/h-Marke – zwar ohne sportliche Attitüden, aber mit ausreichendem Vortrieb in allen Lagen.

Dabei zeigte der Insignia ein angenehm austariertes Federverhalten, welches einer guten Mischung aus Komfort und Exaktheit gleichkam, ohne in eine Richtung sonderlich ausreißen zu wollen.

 

Opel Insignia Turbolader
Turbotechnik ohne typische Turbocharakteristik – kein Turboloch, keine Leistungsexplosion.

 

Maximal erreicht der Rüsselsheimer 222 km/h, was laut Tacho einer glatten 230 entspricht. Im Sprint auf die obligatorischen 100 km/h benötigt der Insignia 8,9 Sekunden – für den kleinen 1.5-Liter Vierzylinder ein überraschendes Ergebnis.

Provozierte kräftigere Lastwechsel steckte er mit leichten Nickbewegungen weg und tendierte nur beim Übertreiben zum leichten Schieben über die Vorderräder.

Diese langstreckentauglichen Eigenschaften werden auch durch die zurückhaltende Geräuschentwicklung unterstrichen. Im neuen Opel bleibt es überwiegend leise und selbst bei hohen Geschwindigkeiten scheint sich der Fahrtwind in Rücksicht auf die Passagiere zu üben.

 

Opel Insignia Verbrauch
Für die Motorengröße viel, viel die gebrachte Leistung aber okay – der Testverbrauch.

 

Den von Opel angegebenen Verbrauch von 6.0 Liter pro 100 gefahrene Kilometer konnten wir nicht reproduzieren. In unserem Test benötigte der Insignia 8,9 Liter für eine solche Strecke.

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Assistenz, Technik, Sicherheit

Viele Helferlein stehen auch im neuen Opel Insignia zur Verfügung. Auch hier hält sich Opel an seinen für sich werbenden Slogan, nämlich auch Technologien aus der Oberklasse in den unteren Klassen zu verwenden.

So besitzt der Rüsselsheimer serienmäßig bereits das IntelliLink-Infotainment R4.0, eine Frontkamera und ein schlüsselloses Zugangssystem, bei dem der Autoschlüssel in der Hosen- oder Handtasche bleiben darf.

 

Opel Insignia Rückfahrkamera
Rundumsicht als Option – dafür benötigt man ein Kreuzchen bei Park & Go Premium.

 

Der optionale Parkassistent namens Park & Go Premium schafft auf Knopfdruck den Insignia längs oder quer zu parken, während man dank 360-Grad-Rundumsicht alles im Blick behält.

Mit dem adaptiven Tempomat hält man den Abstand zum Vordermann problemlos, das System arbeitet sehr zuverlässig und lässt den Opel zügig im Verkehr mitfließen. Auch die jeweilig vom Verkehr abhängigen Abbremsungen sowie Beschleunigungen gehen allesamt zügig vonstatten.

 

Opel Insignia Frontkamera
Geblitzt – Unter dem Markenemblem stecken die Frantkamera und der Radarsensor.

 

Abstände werden nicht zu groß gewählt und das Aufbauen der Abstände beim Auffahren auf langsamer fahrender Fahrzeuge erfolgt nicht zu früh. Damit ist dieser abstandsaktive Tempomat eines der alltagstauglichsten Systeme, welche unsere Tests bisher durchliefen.

Sehr schön ist die Fahrzeug- und Fußgängererkennung, welche das jeweilige Symbol auch auf das Headup-Display projiziert.

Querverkehrswarner und Spurhalteassistent waren ebenfalls an Bord, wovon erster hervorragende Arbeit leistete, der zweitgenannte gerne man Spuren vermutete, wo keine waren.

 

Opel Insignia Parkassistent
Lass ihn machen – Parkvorgänge übernimmt der Insignia auf Wunsch automatisch.

 

Die Bedienung der Multifunktionstasten am perforierten und unten abgeflachten Lederlenkrad zeigte sich selbsterklärend und einfach.

Das Navigationssystem Navi 900 IntelliLink benötigt für die Neuberechnung einer neuen und auch einer gespeicherten Route überdurchschnittlich lange – hier wurde offenbar auch in der zweiten Generation des Systems an Prozessorgeschwindigkeit gespart.

 

Opel Insignia Navi
Wenn sie läuft, leistet sie sehr gute Hilfe. Routenänderungen brauchen lange Rechenzeiten.

 

Vor allem im Verkehr einer fremden Großstadt mit all ihren Tücken wie unerwartete Baustellen und Sperrungen, konnte das System aufgrund der trägen Routenneuberechnung beim Verlassen der aktuellen Route nicht punkten.

Auch nach einem Neustart – beispielsweise nach einem Tankstopp – benötigt das System eine gute Minute, bevor es hochgefahren wieder mit der Routenführung beginnt.

 

Opel Insignia Touchscreen
Das TMC informierte stets zuverlässig über Verkehrseinschränkungen.

 

Die Vernetzung dank OnStar funktioniert dagegen sehr gut. Ein Knopfdruck auf den Button und man erhält die Verbindung zu einem Berater, den man beispielsweise nach einem bestimmten Ziel fragen kann, welches er dann direkt auf das Navi sendet.

Was uns allerdings nicht gelingen wollte, war die Nutzung des WLAN Hotspots. Was beim Opel Astra oder dem Opel Mokka X auf Anhieb klappte, wollte hier partout nicht funktionieren. Einen Grund dafür konnten wir nicht finden.

 

Opel Insignia Hot Spot
Trotz integriertem und aktiviertem HotSpot…

 

Opel Insignia Verbindungsproblem
…lies sich kein Mobilgerät damit verbinden.

 

Das Highlight schlechthin war wie erwartet das IntelliLux LED Matrix Licht, mit dem der Insignia die Nacht zum Tage macht und alles was nicht geblendet werden soll, auf derart raffinierte und filigrane Weise ausblendet, dass alleine dem Spaße wegen, dabei zuzuschauen, jede Nachtfahrt zum Genuss wird.

 

Opel Insignia LED-Licht
Konkurrenzlos – das emittierte Licht des Insignia macht jede Nacht zum Tag.

 

Die Anzahl der aktiven LED-Elemente verdoppelte sich gegenüber deren vom Astra – welches bereits die Konkurrenz in Grund und Boden leuchteten – auf 32 und sorgen für eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn. Wenn es sein muss, per Fernlichtbündelung bis zu 400 Meter weit.

 

Opel Insignia Active LED Matrix
Intelligente Aufteilung – das Active LED Matrix Licht blendet andere Verkehrsteilnehmer einfach aus.

 

Der neue Opel Insignia absolvierte im Übrigen den NCAP Euro Crashtest mit einem ausgezeichneten 5-Sterne-Ergebnis und einem deutlich besseren Fußgängerschutz gegenüber dem Vorgänger.

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Ausstattung und Komfort – lange Liste der Möglichkeiten

Ein farbiges, vorzüglich ablesbares Headup-Display projiziert ein reichhaltiges Portfolio an Informationen an die Frontscheibe und sichert dadurch den Blick des Fahrers mehr als üblich auf der Straße. Sehr vorbildlich sind die Anzeigen, bei erkannten Fußgängern oder Autos, was vor allem bei schlechter Sicht sehr hilfreich sein dürfte.

 

Opel Insignia Headup-Display
Exzellent ablesbar und umfangreich an Informationen – das Headup-Display.

 

Das Multimediasystem beinhaltet das gut klingende Bose-Soundsystem, welches mit einer sauberen, wenn auch teilweise leicht trockenen Wiedergabe überzeugen konnte. Merkwürdig war, dass nach einem Neustart des Fahrzeugs das System mitunter selbständig die Musikquelle wechselte. So kam es vor, dass der vorherig als Quelle aktive USB-Stick ignoriert wird und einfach per Bluetooth vom verbundenen Smartphone gestreamt wird.

 

Opel Insignia AGR-Sitze
Masseur, Sitzplatzgedächtnis, Maßanzug – all dies beinhalten die AGR-Sitze.

 

Ein nicht unbeträchtlicher Anteil am Komfortgefühl belegen die beiden vorderen achtfach einstellbaren AGR-Sitze mit feinstem Nappaleder bezogen und sowohl Beheizung, Belüftung und Massage versehen. Letztere konnte jedoch nicht vollends überzeugen, was vielleicht auch daran lag, dass die Sitzposition auf diesen Plätzen derart perfekt war, dass der massierende Eingriff eher als störend betrachtet wurde.

Die Ein- und Ausstiegshilfe Comfort Entry, wodurch der Fahrersitz beim Abschalten der Zündung nach hinten fährt und das Aussteigen erleichtert, funktionierte im Testfahrzeug andersherum nicht. Das heißt, beim Einstieg musste man den Fahrersitz manuell nach vorne fahren, oder – sofern man die Position verher gespeichert hatte – per Memoryspeicher wieder aktivieren, was den Sinn dieser Hilfe in Frage stellt.

 

Opel Insignia Komfortausstieg
Hilft nur beim Ausstieg – beim Einstieg passierte nichts, man musste selbst den Sitz einstellen.

 

 

Die in der Mittelkonsole aufrechtstehende Smartphonehalterung mit induktiver Lademöglichkeit ist etwas zu klein geraten. Die gummierte Rahmung nimmt mit größter Not ein Samsung Galaxy S7 auf – größere Smartphones bleiben aufgrund des Platzmangels draußen. Damit nicht genug, funktionierte das induktive Laden ebenso nicht, da der Rahmen aus Kautschuk das Smartphone zu weit weg von der Ladespule platzierte.

 

Opel Insignia Smartphonehalterung
Funktioniert so nicht – das straff sitzende S7 wurde so nicht geladen…

 

Opel Insignia Ladefunktion
…erst mit entferntem Gummirahmen wurde das Handy erkannt und geladen.

 

Nur mit einem Trick konnten wir den Ladevorgang starten: Wir entfernten den Kautschukrahmen, legten das Smartphone direkt an die Spule und quetschten den Rahmen zur Arretierung dazwischen. Dies ist sicherlich nicht im Sinne des Entwicklers, wäre als Notlösung aber denkbar.

Bei vielfacher Handhabung in dieser Form, dürfte das Smartphone allerdings schnell entsprechende Gebrauchsspuren erleiden. So gesehen also eine suboptimale Planung dieser Ladestation.

 

Opel Insignia Heckklappe
Halt die Klappe – Die Heckklappe ließ sich meist erst beim zweiten Versuch schließen.

 

Die Heckklappe ist am Testwagen ein echtes Sorgenkind. Sie schließt nämlich nur ungern beim ersten Versuch und bleibt bei Stufe eins der zweifachen Verriegelung hängen. Daher bedarf es oft eines zweiten – energisch ausgeführten – Zuschlagens. Ärgerlich ist, wenn man das nicht exakte Schließen erst nach dem Losfahren durch die Warnmeldung im Cockpit bemerkt und nochmals anhalten muss. Beim Erstkontakt sucht man zudem den Heckklappenöffner, der sich im Markenemblem mit Opelblitz verbirgt, welches man für das Öffnen direkt drücken muss.

 

Opel Insignia Ablage
Für den Schlüssel ausreichend – die vordere Ablage soll Getränke halten, besitzt aber nicht optimale Maße.

 

Unsere Empfehlung: Die optionale sensorgesteuerte Heckklappe. Damit entfallen derartige Sorgen von vornherein und als absoluter Clou projiziert der Insignia genau dahin ein Lichtzeichen, wohin der Fuß gehalten werden muss, um die Heckklappe zu öffnen oder zu schließen. Dieses überaus pfiffige Gimmick hat bisher noch kein anderes Fahrzeug vorzuweisen.

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Varianten und Preise

In der zweiten Generation des Opel Insignia gibt es keine Stufenheckvariante mehr, sondern den diese Variante ablösenden Grand Sport als Kombilimousine und den Kombi namens Sports Tourer. Obendrein wird dieser Kombi auch mit leicht höhergelegtem Fahrwerk und Offorad-Elementen als Country Tourer angeboten.

Der Grand Sport wird in nicht weniger als sieben verschiedenen Ausstattungslinien angeboten.

  • Selection stellt die Basis ab 25.970 Euro dar.
  • Edition besitzt zum Beispiel 16-Zoll-Leichtmetallräder und OnStar serienmäßig ab 27.535 Euro.
  • Business Edition besitzt zusätzlich die Navi 900, AGR-Fahrersitz mit Sitzheizungen vorn ab 25.590 Euro, was wir allerdings für einen Druckfehler halten, da der Preis unter dem Einstiegspreis liegen würde.
  • Dynamic on top mit 18-Zoll-Rädern und 8-Zoll-Fahrerinfodisplay ab 29.995 Euro
  • Innovation mit Zweizonen-Klimaautomatik und LED-Active-Matrix-Scheinwerfern ab 31.530 Euro
  • Business Innovation mit serienmäßiger Lederbestuhlung ab 30.790 Euro und
  • Exclusive als Topvariante ab 35.145 Euro.

 

Opel Insignia Nachtdesign
Nightview – angenehm zurückhaltendes Ambiente im Innenraum bei Dunkelheit.

 

Aus einer mit sechs Motoren gefüllten Auswahlliste kann man je nach Modellkombination auswählen. Jeweils drei Benziner und drei Diesel stehen zur Auswahl.

 

Benzinmotoren:

  • 1.5 Turbo: 140 PS nur kombinierbar mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe
  • 1.5 Turbo: 165 PS mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe oder 6-Stufen-Automatik
  • 2.0 Turbo: 260 PS ausschließlich mit 8-Stufen-Automatik und Allrad 4×4

Dieselmotoren:

  • 1.6-Liter 110 PS nur kombinierbar mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe
  • 1.6-Liter 136 PS mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe oder 6-Stufen-Automatik
  • 2.0-Liter 170 PS mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe auch mit Allrad oder 8-Stufen-Automatik ohne Allrad

Das Topmodell mit dem stärksten Motor und lückenloser Ausstattung kostet zirka 55.000 Euro.

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Individualität und Garantie

Für einen Opel Insignia hat der geneigte Kunde aktuell die Auswahl aus 13 verschiedenen Farbtönen für seine Karosserie, die er sich im Online-Konfigurator in 4k-Auflösung anschauen kann.

Wem das nicht reicht, der wartet bis Ende September und kann dann aus weiteren 15 Exclusive-Farbtönen – ebenfalls über den Online-Konfigurator – auswählen.

 

Opel Insignia schräg Seite
Unser Testwagen erstrahlte in einem Abalone-Weiß, welches zu den aktuell verfügbaren Farben gehört.

 

Noch nicht individuell genug? Kein Problem! Ab Spätherbst kann der Interessent eines Topmodells Exclusive seinen ganz persönlichen Farbton für die Außenfarbe  seines Wunsch-Insignia zusammenstellen. Dazu benötigt er lediglich ein Muster – beispielsweise ein Foto mit der Augenfarbe seiner Frau, oder die Farbe des Lippenstifts – und gibt dieses Muster beim zuständigen Händler ab.

Nach kurzer Zeit erhält er von der Opel Exclusive Lackiererei eine exakt mit diesem Farbton lackiertes Musterblech im DIN A5 Format zur Ansicht. Passt der Farbton nicht, hat er die Möglichkeit einer weiteren Anpassung seines Wunschfarbtons und erhält ein weiteres Muster. Dies Musterbleche kann der Kunde übrigens grundsätzlich behalten.

Passt die Farbe, unterzeichnet der Kunde beim Händler eine Farbverbindlichkeitserklärung und erhält seinen Insignia mit einer einmaligen – nur für ihn gemischten – Farbgebung. Diese besondere Art der Individualisierung kennt man sonst nur aus der Welt der Luxusmarken.

 

Opel bietet eine 2-Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung auf alle Neuwagen und eine 12-Jahre-Garantie gegen Durchrostung. Zusätzlich kann man mit einer Anschlussgarantie diese Garantieleistung bis zu insgesamt vier Jahre in jährlichen Stufen verlängern. Der Preis dafür ist abhängig vom jeweiligen Modell und die Laufleistung ist je nach Laufzeit begrenzt.

 

Opel Insignia Seite bei Dunkelheit
Bis zu sechs Jahre Ruhe – die Garantieverlängerung von Opel macht’s möglich.

 

Im Beispiel des Opel Insignia kostet die Anschlussgarantie für vier Jahre insgesamt 998 Euro und ist auf eine Laufleitung von 150.000 Kilometer begrenzt.

Damit liegt Opel mit seinem Garantieangebot nur im Durchschnitt und ist beispielsweise vom Platzhirsch Kia weit entfernt.

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Was sagen die Kunden?

Über den Opel Insignia B gab es bis zum Redaktionsschluss noch keine relevanten beziehungsweise nennenswerten Themen, sodass wir an dieser Stelle noch keine Analysen zu Kundenmeinungen treffen möchten.

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Fazit – Alles andere als B-Ware

Neun Jahre lang lief der erste Insignia vom Band und war bereits alles andere als ein Außenseiter. Der neue Opel Insignia B soll natürlich alles noch besser können. Er profitiert von den Erfahrungen und den Entwicklungen während dieser Zeit und präsentiert sich als selbstbewusster, sehr eleganter Mittelklassewagen mit der Lizenz zum Langstreckeneinsatz.

 

Opel Insignia schräg vorne
Insignia B – Eine echte Marktbereicherung und ein riesiger Sprung nach vorn.

 

Ein überaus angenehmes, edles und aufgeräumtes Innenraumflair, phantastische AGR-Sitze sowie eine Geräuschdämmung mit dem Prädikat „Golden Low Noise“ prädestinieren die Kombilimousine zum Begleiter erster Wahl von jungen Familien, dem vielreisenden Geschäftsmann, dem individuellen Globetrotter-Pärchen und vielen mehr.

Die fast unüberschaubare Vielfalt in seinen Ausstattungsmerkmalen und Motorisierungen garantiert, das jeder seine optimale Variation finden dürfte.

Mit diversen Assistenzsystemen und einem Matrix-LED-Lichtsystem, welches seinesgleichen sucht, zeigt er zudem eindrucksvoll seinen Anspruch in puncto Sicherheit und teilautonomen Fahren.

 

Opel Insignia schräg hinten dunkel
Auch im Dunkeln ein Eyecatcher – der Opel Insignia 2017.

 

Auch wenn es einige Dinge gibt, die noch nicht bis ins Detail ausgefeilt wurden, gelingt das Gesamtbild des Rüsselsheimers deutlich positiv. Der Insignia ist damit – und nicht zuletzt auch durch seinen attraktiven Einstiegspreis – ein ernstzunehmender Konkurrent in der Mittelklasse.

Opel ist mit dem neuen Insignia weiterhin auf Kurs – wir vermuten, es gibt nur ein Kommando: Volle Kraft voraus!

 

 

Text/Bilder: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

 

 

 

 

 

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Technische Daten: Opel Insignia 1.5 Turbo ECOTEC Business Innovation

Farbe: Abalone-Weiß (Metallic Perleffekt)

Länge x Breite x Höhe (m): 4,90 x 1,94 (2,10 mit Außenspiegel) x 1,46

Radstand in mm: 2.829

Motor: Vierzylinder Benzinmotor mit Turboaufladung und Direkteinspritzung sowie Start-Stopp-Automatik

Leistung: 121 kW (165 PS) bei 5.600 rpm

Hubraum: 1.490 ccm

Max. Drehmoment: 250 Nm bei 2.000 – 4.500 rpm

Getriebe: 6-Gang manuell

Antrieb: Front

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 6,0 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 8,9 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 136 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,9 Sekunden

Leergewicht: 1.440 – 1.638 kg

Laderaumvolumen: 490 Liter (1.450 Liter bei umgeklappten Rückenlehnen)

Kraftstofftank: 62 Liter

Neupreis des Testwagens: 38.785 Euro

 

 

 

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6 thoughts on “Opel Insignia Test – mit voller Kraft auf Kurs

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