S-Klasse 2013: Das Flaggschiff im Detail

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Nach Tagen voller Spannung mit ständig neuen Teasern, Trailern und Bilder war es Mittwoch Abend endlich so weit. Mercedes stellte im A380-Werk in Hamburg-Finkenwerder seine neue Mercedes S-Klasse vor. Sie ist das neue Flaggschiff und gleichzeitig Hoffnungsträger des Stuttgarter Konzerns. Auch bei dieser neuen S-Klasse war es das Bedürfnis von Mercedes, das „Beste Auto der Welt“ zu bauen und neue Maßstäbe zu setzen. Was die neue S-Klasse alles kann und was die Highlights sind, das erfahrt ihr hier.

Mercedes-Benz S-Klasse, (W 222), 2012

Das Exterieur – Kleine Änderungen, große Wirkung

Fangen wir mit dem Äußeren der neuen S-Klasse an. Trotz kleiner Änderungen bleibt die typische Mercedes-DNA vollkommen erhalten. Jeder erkennt sofort, womit er es hier zu tun hat. An der Front ist der Kühlergrill größer als bei dem Vorgänger und ist betont dreidimensional gestaltet. Auf den ersten Blick ist das an der Front die größte Neuerung. Schaut man sich jedoch die Scheinwerfer genauer an, fällt eine Sache auf.

Mercedes-Benz S 350 BlueTec ( W222) 2012

Die neue Mercedes S-Klasse ist das erste Auto, welches keine einzige Glühlampe verbaut hat. Die gesamte Beleuchtung von Straße, Fahrzeug, Innen- und Kofferraum wird von LEDs übernommen. Dabei ergeben sich je 56 kleine LED in den Frontscheinwerfern, je 35 LED in den Rückleuchten und über 300 LED im Innenraum. Insgesamt erreicht die neue S-Klasse somit eine Summe von fast 500 LED. Die Dachlinie der neuen S-Klasse ist betont klassisch. Ein kuppelförmiges Dach mit einer leicht abfallenden Hecklinie und fertig ist das Limousinen-Design. An der Seite erkennt man durch die Karosserie laufende Linien, die den Wagen strecken und ihn gleichzeitig sehr dynamisch rüberkommen lassen. Das Heck zeigt sich betont breit. Durch horizontale Linien in allen Elementen des Hecks wird die Breite der S-Klasse in den Vordergrund gestellt. Die Rückleuchten sind komplett in der Karosserie eingefasst und runden das Gesamtbild ab.

Mercedes-Benz S 350 BlueTec ( W222) 2012

Apropos Karosserie. Diese ist erstmals nach dem Konzept des „3D Body Engineering“ entwickelt worden. Dabei wurde sehr viel Wert auf Leichtigkeit gesetzt, somit einen großen Anteil an Aluminium. Gleichzeitig sind spezielle Stelle der Karosserie, wie die Fahrgastzelle, sind speziell mit hochfestem Stahl verbaut. Hierbei kommt der erste Sicherheitsaspekt der neuen S-Klasse in den Vordergrund. Die S-Klasse kommt wie gewohnt in einer kurzen und in einer langen Variante. Die Varianten kommen auf eine Länge von 5.248 mm sowie 5.116 mm und sind damit jeweils gut 40 mm länger als ihr Vorgänger.

Mercedes-Benz S 350 BlueTec ( W222) 2012

Das Interieur – Souverän und Hochmodern

Der Innenraum fällt sehr edel aus. Fließende Linien und die helle Optik machen daraus ein elegantes Innenleben. Der erste Blick fällt natürlich auf zwei große Bildschirme. Das sind hochauflösende TFT-Farbdisplays mit jeweils 12,3 Zoll Diagonale. Sie bilden die Zentrale des neuen Infotainments, dazu später mehr.

Mercedes-Benz S-Klasse, S 400 HYBRID (W 222) 2013

Die Instrumententafel und die Mittelkonsole sind großzügig mit Holz verkleidet, was den Edel-Faktor nochmals in die Höhe schnellen lässt. Die Schalteroberflächen gibt es in drei Farbtönen passend zur Innenraumfarbe. Auch im Heck bietet sich den Fahrgästen ausreichend Platz. Und das Fond steht den Vordersitzen im Nichts nacht. Platz, Bedienelemente, Ausstattung, alles vorhanden. Zusätzlich kann das Fond auch noch individuell ausgestattet werden. So stehen zum Beispiel bei der jeweiligen Ausstattung ein kleiner Ablagetisch, weitere Staufächer und ein Telefonhörer zur Verfügung. So lässt sich dann auch problemlos das anstehende Business unterwegs erledigen.

Mercedes-Benz S-Klasse, S 400 HYBRID (W 222) 2013

Der Antrieb – Für jeden was dabei

Die neue Mercedes S-Klasse kommt zum Start mit vier verschiedenen Antriebsvarianten. Einen Beziner und einen Diesel, sowie, für die etwas sparsameren Leute, zwei Hybrid-Motoren. Dabei erlangen alle eingesetzten Motoren die Effizienzklasse A und sind damit führend in ihrer Leistungsklasse. Die S300 Bluetech Hybrid Variante erreicht sogar die Effizienzklasse A+. Im Laufe der Zeit soll noch das S500 Plug-In Hybrid folgen. Dieses soll dann einen Verbrauch von unter vier Litern aufbieten und wäre damit die erste Luxus-Limousine mit einem solch geringen Verbrauch.

Mercedes-Benz S 400 HYBRID (W 222) 2013

Die Antriebsvarianten im Überblick:

Modell S 400 HYBRID S 500 S 350 BlueTEC S 300 BlueTEC HYBRID
Zylinder Anordnung/Zahl 6/V 8/V 6/V 4/R
Hubraum (cm3) 3498 4663 2987 2143
Nennleistung (kW/PS bei 1/min) 225/306 bei 6500 335/455 bei 5250 190/258 bei 3600 150/204 bei 4200
Nennleistung E-Maschine (kW) 20 20
Nenndrehmoment (Nm bei 1/min) 370 bei 3500- 5250 700 bei 1800- 3500 620 bei 1600-2400 500 bei 1600- 1800
Nenndrehmoment E-Maschine (Nm) 250 250
Verbrauch kombiniert ab (l/100 km) 6,3 S 8,6 S 5,5/5,61 D 4,4 D
CO2-Emission kombiniert ab (g/km) 147 199 146/1481 115
Effizienzklasse A D A A+
Beschleunigung 0-100 km/h (s) 6,8 4,8 6,8 7,6
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 250 250 250 240

1 Angaben für kurzer/langer Radstand

Das Fahrwerk – sehenden Auges

Das Fahrwerk eines Autos kann noch so gut sein, allen Situationen ist es in der Regel nicht gewachsen. Während auf der Autobahn härtere Einstellungen verlangt werden, muss der Fahrer im Stadtverkehr entweder manuell eingreifen, oder deutliche Komforteinbußen durch Schlaglöcher hinnehmen.

Um diesen Umstand zu beseitigen, hat Mercedes das erste „sehende Fahrwerk“ der Welt in die neue S-Klasse integriert. Hierbei sorgt eine „Stereo Multi Purpose Camera“ (kurz SMPC) für eine optimale Abtastung der Straße vor dem Fahrzeug. Die gewonnenen Informationen werden direkt an das „Magic Body Control“-System weitergeleitet, welches sich ein detailliertes Bild der Straßenunebenheiten macht.

Mercedes-Benz S 350 BlueTec ( W222) 2012

Taucht nun zum Beispiel ein ein Schlagloch vor dem rechten Reifenpaar auf, wird die Federung desselbigen durch blitzschnelles Anpassen des stufenlos regelbaren „Airmatic“-Fahrwerks weicher gestellt, sodass der Schlag im Innenraum des Fahrzeugs wesentlich weniger spürbar sein soll.

Assistenzsysteme und Sicherheit – Komfort ohne Ende

Mercedes-Benz verbaut in der S-Klasse eine große Anzahl von Assistenzsystem , die sowohl Fahrer, Chauffierte als auch Passanten unterstützen bzw. schützen sollen. Die Stuttgarter gehen bei ihrem neusten Modell weit über die üblichen Verdächtigen wie Tempomat, Spurhalteassistent, Abstandshalter und Einparkassisten hinaus – und bieten ein attraktives Gesamtpaket, das das Reisen mit der S-Klasse zu einem komfortablen und sicheren Erlebnis macht.

Merceds-Benz hat den Spurhalte-Assistenten insofern verbessert, dass beim Überfahren einer unterbrochenen Referenzlinie  automatisch erkannt wird, ob sich rechts oder links weitere Fahrzeuge befinden, was eventuelle Lenkbewegungen auslöst.

Mercedes-Benz S-Klasse, (W 222), 2012

Der Abstandsregelautomat Disctronic Plus übernimmt in Verbindung mit dem Lenk-Assistenten, der sogar in leichten Kurven anhand der Fahrbahnmarkierungen und des Vordermanns die Spur hält, sowie dem Stop&Go Pilot ein komfortables Gleiten auf langen Autobahnstrecken. Gerade im Stau ist normalerweise die volle Aufmerksamkeit des Fahrers verlangt, diesen Umstand soll der Stop&Go Pilot jedoch nun beheben: Er orientier sich alternativ an den Fahrbahnmarkierungen oder am Vordermann, was teilautonomes Fahren in der Kolonne möglich macht.

Um Nachtfahren stressfreier zu gestalten verbaut Mercedes-Benz den Nacht-Assistenten Plus, der bei entgegenkommenden Fahrzeugen das Fernlicht nicht einfach ausschaltet, sondern die Entgegenkommenden gezielt aus dem Lichtkegel ausbelndet.

Einen perfekten Übergang zu den zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen im und um das neue Flaggschiff bietet das Beispiel Gurtschlossbringer: Es macht nicht nur das normale Anschnallen einfacher, in dem es das Schloss automatisch um mehrere Zentimeter ausfährt, sondern kann nach einem Unfall auch leben retten, indem Helfer durch Beleuchtung und angesprochenes Ausfahren die Insassen schneller aus dem Wageninneren holen können.

Weitere Maßnahmen wie den Beltbag, der die Angriffsfläche des Sitzgurt erhöht ,oder den Cushionbag, der bei Liegeposition des Fahrers im Fond ein Durchrutschen aus den Gurten verhindert, finden sich zuhauf. So bewirkt der Pre Safe Impuls-Schutz zum Beispiel, dass der Gurt im Falle eines Aufpralls zuerst straff gezogen und dann kontrolliert teilweise wieder gelockert wird, was dazu beiträgt Quetschungen und ähnliche Verletzungen zu vermeiden.

Mercedes-Benz S-Klasse, (W 222), 2012

Hervorzuheben ist die Pre Safe Plus Funktion, die im Falle einer Heckkollision die Bremsen automatisch anzieht, um Schleudertraumata der Insassen zu verhindern und einem Aufprall auf den Vordermann vorzubeugen.

Doch auch im Bereich der Passantensicherheit und der Erkennung anderer Verkehrsteilnehmer hat sich eine Menge getan. Der Bremsassistent BAS Plus schützt nun auch gegen Gefahren durch Querverkehr, indem der Sensorenbereich gezielt vergrößert wird. In Verbindung mit der Pre Safe Bremse können so Kollisionen mit Passanten gezielt verhindert werden. Weiterhin unterstützt auch der Nachtsichtassistent Plus, der Passanten im Dunkeln per Wärmebildkamera erkennt, den Fahrer daraufhin aufmerksam macht und Fußgänger sogar per Spotlight warnen kann.

Mercedes-Benz S 350 BlueTec (W 222) 2013

Sollten all diese Maßnahmen nicht gegriffen haben und es kommt trotzdem zum Aufprall, so unterstützt Mercedes-Benz auch in diesem Fall das Wohl der Passanten, so wird zum Beispiel die Motorhaube blitzschnell angehoben, um Deformierungsräume zu schaffen.

Fazit

Mit der neuen Mercedes S-Klasse setzen die Stuttgarter neue Maßstäbe. Das Ganze hat natürlich aber auch seinen Preis. Die Preise im Überblick:

Diesel

Euro

S 350 BlueTEC kurzer Radstand

79.789,50

S 350 BlueTEC langer Radstand

85.323,00

Benziner
S 400 HYBRID kurzer Radstand

85.204,00

S 400 HYBRID langer Radstand

91.094,50

S 500 kurzer Radstand

104.601,00

S 500 langer Radstand

107.635,50

 

Mit knapp 80.000 € kommt die billigste S-Klasse daher und ist damit ein wenig teurer als der Vorgänger. Bedingt durch die große Anzahl neuer Assistenzsysteme und des hohen Komforts ist dieser Preisaufschlag jedoch zu verkraften. Mit der neuen S-Klasse stellt Mercedes die erste Luxus-Limousine mit einem Verbrauch von unter 5 Litern je 100 km vor. Da kann die Konkurrenz bisher noch nicht mithalten. Also gilt es für die Konkurrenz aus dem Hause Audi mit dem Audi A7 und BMW mit dem 70er BMW: Zieht euch warm an, die neue S-Klasse ist im Anmarsch.

Galerie:

Quelle/Bilder: Mercedes-Benz

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