Elektrifizierung in der Kompaktklasse: Mit dem Subaru Impreza e-Boxer hält die Hybridisierung nun auch in Subarus Kompaktem Einzug.
Mit dem e-Boxer erhält der 150 PS starke Boxermotor nun elektrische Unterstützung. Erhalten bleiben dem Kompakten selbstverständlich sein symmetrischer Allradantrieb sowie das stufenlose Automatikgetriebe Lineartronic.
Wir hatten die Möglichkeit, den Japaner im Rahmen eines Erstkontaktes zu testen. Fahrbericht.
Exterieur & Interieur
Viele Änderungen fallen zunächst nicht ins Auge, wenn man den Subaru Impreza e-Boxer mit seinem konventionell angetriebenen Bruder vergleicht. Lediglich die Plaketten mit der Aufschrift „e-Boxer“ finden sich an den Seiten sowie am Heck – ganz analog zum uns bereits bekannten Subaru XV.
Von vorn betrachtet, gibt es recht klassische Proportionen zu erblicken. Die Motorhaube wurde ein wenig konturiert, der Kühlergrill protzt nicht mit Größe. Dafür gibt es eine schicke Chromspange, welche die beiden Frontscheinwerfer miteinander verbindet. Diese sind übrigens in Voll-LED-Technik ausgeführt. Im Übrigen gibt es unterhalb des Markenlogos eine kleine Frontkamera, welche unter anderem beim Rangieren unterstützt.
Die Seite zeigt die Silhouette eines konventionellen Vertreters der Kompaktklasse. Mit nach hinten schmal zulaufender Fensterlinie wird ein wenig die Dynamik geschürt, während schlanke B- und C-Säulen bereits vermuten lassen, dass die Rundumsicht ganz ordentlich sein dürfte.
Am Heck angekommen, werden dem Betrachter recht üppig dimensionierte Heckleuchten offeriert, die aus Sicht der Redaktion im Rahmen eines Facelifts durchaus eine Spur kleiner ausfallen dürfen. Ein dezenter Hinweis auf den symmetrischen Allradantrieb wird hier ebenso gegeben, wie ein solcher auf die Antriebsart – das Endrohr hingegen bleibt unter dem Fahrzeug verborgen.
Im Innenraum bleibt ebenfalls alles beim Alten. Auf Wunsch steht eine Exklusiv-Lederausstattung bereit, die mit knapp 2.600 Euro zu Buche schlägt. Die Vordersitze sind ausgesprochen bequem und angenehm konturiert. Hinten geht es selbstredend enger zu, doch mit vier Personen in Summe, kann man hier entspannt reisen.
Das Gepäckabteil bietet in Standardkonfiguration ein Ladevolumen von 340 Litern, welches durch Umklappen der Rücksitzlehnen auf bis zu 1.193 Liter erweitert werden kann.
Motor & Fahreigenschaften – Mit sanftem E-Push
Angetrieben wird der Subaru Impreza e-Boxer von einem zwei Liter großen Vierzylinder-Boxermotor samt E-Unterstützung. Zu den 150 Verbrenner-PS gesellen sich 12,3 kW aus der E-Maschine und immerhin 66 zusätzliche Newtonmeter.
Wie schon vom XV e-Boxer bekannt, kann man auch hier in der Theorie bis zu 1,6 Kilometer rein elektrisch fahren, sofern eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h nicht überschritten wird.
Auf unserer kurzen Testrunde konnten wir dies zwar nicht validieren, doch setzt sich der Boxermotor gern des Öfteren zur Ruhe – insbesondere beim Heranfahren an eine Ampel oder einen Kreisverkehr.
Die Kraftübertragung übernimmt auch hier ein stufenloses CVT-Getriebe, welches sieben Gänge simuliert. Insgesamt passt das Getriebe recht gut zum Mildhybrid-Antrieb, insbesondere bei gemächlicher Gangart. Wirklich sportliche Behandlungen sind dem Impreza nämlich fremd.
In urbanen Gefilden fühlt sich der Subaru Impreza e-Boxer derweil pudelwohl und lässt sich völlig mühelos durch enge Gassen manövrieren. Das ist nicht zuletzt der leichtgängigen Lenkung zu verdanken, die sich im Test durchweg positiv bemerkbar machte.
Dank der neuen Frontkamera sind auch enge und sehr enge Parkplätze kein Problem mehr, wenngleich die Rundumsicht in Subarus Kompaktem auch ohne technische Unterstützung recht gut ist.
Der symmetrische Allradantrieb ist weiterhin bei jedem Impreza an Bord. Besonders bei winterlichen Verhältnissen konnten wir bereits in diversen Modellen der Marke die überragenden Traktionseigenschaften feststellen.
Im Vergleich zum XV e-Boxer konnten wir feststellen, dass der elektrisch unterstützte Impreza eine Spur besser auf der Straße liegt. Besonders beim forcierter Kurvenfahrt neigt der tieferliegende Impreza deutlich weniger zu Wankbewegungen.
Das Fahrwerk des Kompakten ist grundsätzlich komfortabel abgestimmt, lässt aber einen gewissen sportlichen Touch nicht missen. Die Bremsen boten einen angenehmen Druckpunkt und zeigten sich standfest, während der Wechsel zwischen Rekuperation und Bremsen für den Fahrer kaum spürbar ist.
Subaru gibt für den Impreza mit e-Boxer-Antrieb einen kombinierten Verbrauch von 7,7 Litern auf 100 Kilometer nach WLTP an. Im Rahmen unseres Erstkontakts genehmigter sich der Japaner mit 8,3 Litern einen guten halben Liter mehr.
Technik & Assistenz im Subaru Impreza e-Boxer
Für den neuen Subaru Impreza e-Boxer stehen zwei Ausstattungslinien zur Wahl. Die erste Linie heißt „Trend“ und offeriert bereits eine üppige Serienausstattung. Die zweite Linie hört auf den Namen Platinum und kommt zusätzlich mit einem Navigationssystem, elektrisch verstellbarem Fahrersitz, Fernlichtassistent, Frontkamera, Glasschiebedach, Notbremssystem hinten sowie einem Spurwechsel-, Totwinkel- und Querverkehrsassistent.
Nachfolgend geben wir noch einen Überblick über die uns aufgefallenen Ausstattungsoptionen:
Serienmäßig wartet der Subaru Impreza e-Boxer mit Voll-LED-Scheinwerfern auf. Wir konnten diese bereits am konventionellen Impreza testen und haben sie dort als sehr gut befunden.
Das im Testwagen verbaute Eyesight-Fahrassistenzsystem ließ sich auch in diesem Test nicht lumpen und funktionierte stets fehlerfrei. Besonders spannend ist das Notbremssystem hinten: Fährt man mit niedriger Geschwindigkeit rückwärts auf ein Hindernis zu, bremst das System vollautomatisch, sobald der Abstand zu gering wird und eine Kollision droht.
Ebenfalls positiv aufgefallen ist uns die Klimaautomatik, welche während unseres Tests zugfrei und geräuscharm arbeitete.
Als ausgesprochen angenehm erwies sich zudem die Sitzheizung, welche schnell durch das Leder dringt. Empfehlenswert ist übrigens auch das kleine Glasdach, welches ausschließlich der Platinum-Linie vorbehalten ist.
Fazit zum Subaru Impreza e-Boxer
Der Subaru Impreza e-Boxer konnte im Erstkontakt zeigen, was in ihm steckt. Klassisch verpackt, mit einer großen Portion Solidität gespickt und mit hohem Nutzwert ausgestattet, darf Subarus Kompakter auch mit Elektrounterstützung nach wie vor als Geheimtipp in der Kompaktklasse gelten.
Besonders schön finden wir, dass ihm seine Tugenden geblieben sind. So rollt jeder Impreza mit dem symmetrischen Allradantrieb vom Band und bereits die kleinere Ausstattungslinie bietet eine wahrlich umfangreiche Ausstattung, für die man bei anderen Marken durchaus einige tausend Euro extra berappen muss.
Seine pragmatische Ader ist ihm ebenfalls nicht abhanden gekommen. Er möchte sicherlich kein sportlich ambitionierter, durchtrainierte und stylischer Kompakter sein. Doch kommt er noch immer dort weiter, wo ebensolche längst aufgeben mussten. Wer hingegen eine höhere Sitzposition sowie ein Plus aus Bodenfreiheit präferiert, sollte derweil einen Blick auf den Subaru XV e-Boxer werfen.
Auffällig unauffällig lautet auch hier die Devise. Seine Kunden werden dies mit Sicherheit zu schätzen wissen.
Text / Fotos: NewCarz
Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.