Mit dem Volkswagen Center of Excellence setzt der Hersteller einen Meilenstein in Sachen nachhaltige Mobilität.
Eine Pilotanlage zur Produktion von Batteriezellen für Kleinserien ist der erste Schritt eines umfangreichen Maßnahmenpaketes, um den Weg in Richtung E-Mobility zu ebnen.
Immerhin machen Batterien bei E-Fahrzeugen rund 40 Prozent der Wertschöpfung aus. Dies sah Volkswagen zum Anlass, Salzgitter als den Standort mit der konzernweiten Verantwortung für die Entwicklung, Beschaffung und Qualitätssicherung aller Batteriezellen auszuwählen.
Batterieentwicklung und -fertigung aus einer Hand
Das Volkswagen Center of Excellence mit Sitz in Salzgitter hat jüngst seine Pilotlinie zur Entwicklung und Fertigung von Batteriezellen eröffnet. Neben der Entwicklung spielt hier auch die Erprobung eine wichtige Schlüsselrolle, mit der sich rund 300 Experten am Standort befassen.

Ziel ist es, innovative Fertigungsprozesse zu entwickeln, um Lithium-Ionen Akkus zunächst in Kleinserie und später in großer Stückzahl effizient und kostengünstig produzieren zu können. Dabei investiert Volkswagen im ersten Schritt rund 100 Millionen Euro in die eigenen Kompetenzen.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Pilotlinie — wie der Name bereits verlauten lässt — keine Batterien für Serienfahrzeuge bauen wird, sondern zunächst die Erprobung und Entwicklung avisiert. Diese wichtigen Forschungsergebnisse nutzt der Konzern dann für eine effiziente Fertigung von Batterien für künftige E-Fahrzeuge.
Joint Venture mit Northvolt
Weiterhin werden 900 Millionen Euro in die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt bereitgestellt. Das Joint Venture ist der zweite Schritt, um eine zukunftweisende und ganzheitliche Mobilität gewährleisten zu können.

Ab 2020 entsteht in Salzgitter eine sogenannte 16-Gigawattstunden-Batteriezellfabrik — kurz Gigafabrik — die als eigenständiges Unternehmen fungieren wird. Der Produktionsstart ist für den Jahreswechsel 2023/2024 geplant.
Der Grund der Gigafabrik liegt dabei auf der Hand: Die Volumina, die künftig für die Ausrüstung von E-Autos benötigt werden, sind derart groß, dass es logistisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, die Batterien und weitere E-Technik über große Distanzen zu transportieren. Aktuell kann jedoch über die zugelieferten Batterien der erste Bedarf abgedeckt werden.
Neue Arbeitsplätze
Einhergehend mit diesen Plänen, ist es unabdingbar, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Alleine der Aufbau und der Betrieb der Gigafabrik verlangen nach fachkundigen Mitarbeitern, welche sich mit den einzelnen Produktionsschritten von nachhaltigen Batterien respektive deren Erforschung und Pilotierung beschäftigen.

Neben den 300 Arbeitsplätzen im Volkswagen Entwicklungszentrum, werden 700 weitere Stellen im Joint Venture zwischen Volkswagen und Northvolt geschaffen.
Geschäftsfeld Batteriezelle
Neu im Volkswagen Konzern ist das Geschäftsfeld „Batteriezelle“, welches als Ziel hat, im Zusammenspiel mit Zulieferern die Effizienz der Batterien stetig zu verbessern. Künftige E-Fahrzeuge aus dem Hause VW sollen ihre Batterien direkt aus dem Konzernregal erhalten. Doch auch die Entwicklung und Erprobung von Leistungselektronik und E-Motoren werde forciert. Gleiches gilt für innovative Ladetechnologien.

Mit einem Blick auf den ID.3 wird schnell klar, dass Volkswagen den Schritt in Richtung E-Mobilität ernst nimmt und sich — den aktuellen Zeitplan vorausgesetzt — durchaus in Zukunft als Vorreiter in Sachen „E-Know-how“ positionieren kann.
Batterierecycling ab 2020
Ein weiterer Bestandteil der E-Offensive von Volkswagen ist der Aufbau einer Pilotanlage für das Recycling von Batterien. Diese wird ebenfalls am Standort Salzgitter errichtet und im kommenden Jahr in den Betrieb überführt, um die gesamte Wertschöpfungskette zu komplettieren.
Text: NewCarz / Fotos: Volkswagen