Volkswagen und Ford haben sich gestern auf der aktuell laufenden Detroit Auto Show in den USA zu ihrer länger vorbereiteten Allianz bekannt.
Als ersten Schritt wurde von den beiden Vorstandsvorsitzenden Dr. Herbert Diess – Volkswagen AG – und Jim Hackett – Ford Motor Company – die Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Pick-Ups und Transportern für den weltweiten Markt bestätigt.
Aufgabenverteilung vereinbart
Ford wird in dem Rahmen für beide Unternehmen mittelgroße Pick-ups entwickeln und herstellen. Die Marktreife soll voraussichtlich 2022 erreicht werden. Speziell für Europa entwickelt Ford für diese Unternehmenskooperation zudem größere Transporter, während Volkswagen einen City Van entwickeln und ebenfalls im Kooperationsrahmen auf den Markt bringen wird.
Klare Zieldefinitionen
Neben einer Effizienzsteigerung sowie deutlich erkennbaren Skaleneffekten versprechen sich die beiden Unternehmen bereits ab 2013 mit operativen Ergebnisverbesserungen in den geplanten Segmenten. Allein die daraus resultierenden gemeinsame Investitionen in Fahrzeugarchitekturen sprechen dafür.
Doch es geht noch weiter, denn neben diesen Vereinbarungen gibt es auch ein Memorandum of Understanding – auf deutsch eine Absichtserklärung. Beide Unternehmen bekunden hierauf ihre Absicht, eine Zusammenarbeit bei autonomen Fahrzeugen, bei Mobilitätsdiensten und Elektrofahrzeugen zu prüfen.
Entsprechende Möglichkeiten werden bereits ausgelotet. Auch weitere gemeinsame Fahrzeugprogramme sind auf beiden Seiten vorstellbar, so die beiden Vorstandsvorsitzenden. Hierfür werden in den kommenden Monaten alle Einzelheiten geprüft um Schritt für Schritt eine weitere Zusammenarbeit ausbauen zu können.
Leitungsgremium als Steuerelement
Die neu geschaffene Allianz soll über ein gemeinsames Leitungsgremium gesteuert werden, welches aus Führungskräften beider Unternehmen besteht und von den beiden CEOs Hackett und Diess geleitet wird. Die beiden Unternehmen sehen dabei keine Kapitalverflechtung vor.
Im Laufe der Zeit wird die Zusammenarbeit beiden Unternehmen helfen, Wert zu schaffen und dabei sowohl den Anforderungen der Kunden als auch den Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden.
so der Ford-CEO Jim Hackett und führte weiter bezüglich dieser Zusammenarbeit an:
Sie wird es uns darüber hinaus ermöglichen, die neue Ära der Mobilität mit zu prägen.
Als Ergänzung fügte Volkswagen-Chef Dr. Herbert Diess hinzu:
Volkswagen und Ford werden ihre Ressourcen, ihre Innovationskraft und ihre komplementären Marktpositionen gemeinsam dazu nutzen, um Millionen Kunden aus aller Welt noch besser zu bedienen als bisher. Für Volkswagen ist diese Allianz zugleich ein wichtiger Eckpfeiler, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Mit Modellen wie dem Ford Transit und Ford Ranger sowie dem VW Transporter, VW Caddy und VW Amarok sehen sich beide Unternehmen im Segment der leichten Nutzfahrzeuge weltweit sehr gut aufgestellt. Ein Absatz der beiden Unternehmen zusammen von zirka 1,2 Millionen leichter Nutzfahrzeuge weltweit im Jahre 2018 unterstreichen dies. Damit wäre diese Allianz zeitgleich auch die branchenweit volumenstärkste Zusammenarbeit auf diesem Gebiet.
Sowohl Ford als auch Volkswagen erwarten in den nächsten fünf Jahren eine weltweit steigende Nachfrage nach mittelgroßen Pick-ups und Transportern. Durch diese Allianz wird es beiden Unternehmen ermöglicht, die Entwicklungskosten zu teilen, ihre entsprechenden Fertigungskapazitäten optimal auszulasten, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Fahrzeuge zu optimieren und dabei Kosteneinsparungen zu realisieren – ohne dabei ihre unverwechselbaren Markeneigenschaften zu verlieren.
Text: NewCarz / Bild: VW

Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.