Der insolvente Autobauer aus dem westfälischen Dülmen steht nun kurz vor einer Wiedergeburt. Zwei Investoren aus Großbritannien haben Produktionsanlagen, Immobilien und Schutzrechte gekauft.
Die beiden Brüder Sahir und Roheen Berry – beides Geschäftsmänner aus Großbritannien – sind nach der Gläubigerversammlung am Mittwoch nun die neuen Eigentümer des Kleinserienherstellers aus Nordrhein-Westfalen. Bereits 2016 soll die Produktion der Sportwagen im Retro-Look wieder anlaufen.
Ein Gläubiger stellt sich quer
Lediglich einer der Rechtsanwälte eines Gläubigers widersprach dem Kauf, sodass die Sache vermutlich in Kürze vor Gericht landen dürfte. Dem Befangenheitsantrag, den er gegen den Rechtspfleger vor dem Amtsgericht Münster stellte, wird wohl nicht stattgegeben werden, darüber ist man sich einig. Daher verkündeten die neuen Eigentümer im Anschluss, dass es nun Grund zu feiern gäbe.
Die Gründer der Marke, Martin und Friedhelm Wiesmann, möchten die beiden Investoren ebenfalls mit ins Boot holen. „Die beiden Brüder sind Wiesmann. Es ist uns eine Ehre, mit den Gründern eines solch faszinierenden Automobils zusammenarbeiten zu dürfen“, so Roheen Berry.
Eine achtstellige Summe soll investiert werden
Um die neuen Wiesmann-Modelle auf den neuesten technischen Standard zu heben, werden die Investoren eine achtstellige Summe in die Entwicklung und die Produktion stecken. Parallel zu den linksgelenkten Fahrzeugen sollen darüber hinaus auch rechtsgelenkte Modelle gebaut werden, um neue Märkte zu erschließen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf Australien. Die beiden Berry-Brüder gehen davon aus, dass dort viel Potential schlummert.
BMW signalisiert Bereitschaft zur Kooperation
Bis dato lieferte BMW die starken Sechs- und Achtzylinder-Motoren, welche unter den barocken Blechkleidern ihre Arbeit verrichteten. Das soll sich auch nach der Übernahme nicht ändern. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, dass BMW grundsätzlich weiterhin bereit ist, in Puncto Motorentechnik mit Wiesmann zusammenzuarbeiten.
300 Autos pro Jahr sind geplant
Nach der hohen Investition sind rund 300 Fahrzeuge im Jahr geplant. Gebaut werden die Fahrzeuge weiterhin im westfälischen Dülmen. Ausbaufähig wäre das sicherlich noch, immer unter der Berücksichtigung, ob und wie die Fahrzeuge Anklang in den neuen Märkten finden. In jedem Fall ist ein neues Fahrzeug geplant, welches in Puncto Sicherheit und Fahrassistenz voll und ganz auf der Höhe der Zeit ist. Ob ebendieses Modell bereits 2016 erscheint, bleibt abzuwarten.
Text: NewCarz / Foto: Wiesmann
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